Verlust meines Seelenhundes - wie verlief die Trauer bei euch?

  • @Sannchen Bei uns war es auch letzten Dienstag... Mein Opi hatte ein Prostatakarzinom und trotz des stärksten Schmerzmittels, das die Tierklinik uns geben konnte, hatte er zunehmend starke Schmerzen (abends und nachts). Tagsüber ging es ihm wesentlich besser. Und mir geht es da ganz genauso wie dir. Dieses Suchen nach der Erlösung... ich muss da in ganz grossen Dimensionen denken, dass ich diesen Akt der Euthanasie als Erlösung sehen kann.

  • 4 Wochen...
    Könnte bitte jemand die Zeit anhalten? Das geht mir gerade alles zu schnell :dagegen:


    Ich vermisse dich Benny :( :

    ich weiss was Du meinst, ich kann auch nach Jahren noch nicht fassen, wie lange meine Mädels schon nicht mehr da sind :omg:
    Lass Dich knuddeln :bussi:

  • Mein letzter Hund... kurzhaar Dackeldame.... wurde leider nur 10 Jahre.


    Der Hund hat zugelegt. Bei unserem TA vorstellig geworden... naja, andere TA aufgesucht... auch naja. Vorgeschlagen wurde Wassertreten um mehr Kalorien zu verbrennen und um die Gelenke zu schonen...dass sie aber nicht übermäßig anders gefüttert wurde, wurde ignoriert. Weil Wassertherapie nicht billig ist, selber regelmäßig mit dem Hund an den Fluss gegangen und habe sie schwimmen lassen.
    Keine Besserung.


    Als meine Eltern aus dem Urlaub kamen, meine meine Mutter... der Hund ist blind. Wie konnte ich es nicht merken???? Naja, sobald man im Haus nicht viel umstellt, ist es etwas schwierig zu merken... aber draußen? Wie schnell ging es... na gut... wieder TA, einen... zweiten... dritten... alle sind sich einig... Tumor... aber keiner findet ihn. Der Hund hat sehr schlechten Atem und Saber läuft ihr aus der Nase... früher hat sie gerne einen geküsst.. jetzt nicht mehr.. Instinkt???
    Also wird auf Anraten des TA die Nase gereinigt... bringt wenig, aber zumindest hält es einige Zeit. Wir passen uns dem Hund an... im Haus wird sie öfter getragen und Gassi immer an der Leine... der Hund kuschelt, mehr als sonst und ist träge... aber sie freut sich auch über die Zuwendung und reagiert ... zumindest lebt sie und hat gewisse Lebensqualität.
    Dann fängt die Nase wieder an... Schleim... Geruch... wieder reinigen unter Narkose... Hund wach auf und ist weg... d.h. der Hund weiß absolut nichts... kommt im Haus nicht mehr zurecht, läuft gegen alles.


    Das ist der Zeitpunkt wo wir verstehen, dass es keinen Sinn mehr hat, denn jetzt wird der Hund lediglich am Leben gehalten... wofür? Was ist mit dem Tumor? In der Tierklinik in der Nähe vereinbaren wir den letzten Termin für den Hund. Dort wird diese Prozedur außerhalb der Sprechzeiten durchgeführt... sie haben dort ein spezielles Zimmer dafür, nett hergerichtet.


    Die Prozedur selber, mein erstes Mal, geht schnell, Tränen fließen.... irgendwann kommt der Tierbestatter und holt sie ab. Wir setzen uns ins Auto, drehe die Zündung, Radio springt an, Thema "Sterbehilfe". "Na super", der Kommentar meiner Mutter als sie Radio abschaltet.


    Als die Asche bei uns ist, verstreuen wir diese auf der Lieblingswiese unseres Hundes.


    Dies ist mehr als 10 Jahre her, ich trage nach wie vor im Kleingeldfach ihre Marke mit dem Namen und Tel.nr., in meinem Kalender steht nach wie vor der letzte Termin beim TA. Nein, ich quäle mich nicht damit, sondern ich trage nach wie vor die schönen Momente mit mir und insbesondere die tollen Geschichten...

  • Ich bin so unendlich traurig.
    Unser Skuggi musste viel zu früh von uns gehen, er wurde am Valentinstag beim Spaziergang überfahren und war auf der Stelle tot.
    Mein Mann und ich haben uns einen Wellness Kurzurlaub gegönnt bevor unser Baby geboren wird und uns bewusst dagegen entschieden den Hund mitzunehmen.
    Die anderen Kinder und Skuggi waren bei den Grosseltern.
    Leider ist Skuggi beim Spaziergang ausgebüxt und Richtung Strasse gelaufen.


    ich bin so so traurig. Er war ein echt toller Hund - typisch verrückter Magyar viszla mit einem grossen Herz für Kinder. 3 Jahre lang hat er mich als Co Therapeut bei meiner Arbeit mit Verhaltensauffälligen jugendlichen begleitet. Die letzten 3 Jahre war er einfach Familienhund und der Liebling unserer 3 Kinder.


    Vor allem der jüngste (1.5) hat so viel mit ihm gekuschelt.
    Unser Baby wird bald geboren und wird den Hund gar nicht mehr kennenlernen.
    Er hatte so einen tollen Charakter. Hat sich mit allen Hunden gut verstanden, das zusammenleben mit Katze und Hühnern hat prima geklappt. Er konnte gut allein sein und war immer freundlich.
    Hätte ich ihn doch bloß mitgenommen ins Hotel denk ich mir.
    dann wär er jetzt wie immer an meiner Seite, wir wären heut schon spazieren gegangen und er würd mir jetzt beim kochen zusehen.
    Das Haus ist so leer.

  • @Marinchen Das tut mir unfassbar Leid, fühl dich gedrückt. :streichel:
    Ich habe vor 11 Monaten meine Seelenhündin gehen lassen müssen. Wie ich damit umgegangen bin? Ich habe bin in ein tiefes Loch gefallen, wollte es einfach nicht verstehen, nicht wahr haben. Habe mich vergraben, verschlossen, das Leben verloren. Was mir geholfen hat? Einzig und allein Liam (ein neuer Hund), er hat mir wieder Mut und Lebensfreude vermittelt. Er brauchte mich und ich ihn. Es tut nach wie vor verdammt weh und ich trauer, lasse meinen Gefühlen freien Lauf und weine oft. Aber das hilft, es hilft darüber hinweg zu kommen. Ich kann lächeln, wenn ich an sie denke und verfalle nicht in Depressionen. Das ist das wichtigste. Nie wird jemand sie ersetzen können und das soll auch niemand, aber in meinem Herzen ist Platz für viele Hunde, auch wenn sie immer was besonderes bleiben wird, mein Seelenhund eben.

  • Hallo Marinchen!
    Ich glaube, ich weiß ziemlich genau wie du dich fühlst... mein 15-jährige Cocker Spaniel Hündin Beauty musste ich einen Tag nach dir, am 13.1.2016 gehen lassen.
    Als ich deinen Beitrag gelesen habe, kam es mir fast so vor, als hätte ich ihn geschrieben. Als Beauty zu uns kam war ich 8 Jahre alt. Sie war die beste Freundin, Schwester, Verbündete die man sich nur vorstellen kann. Sie war und ist auch immer noch mein ein und alles. Auch ich habe die ersten 2 Wochen ohne ihr nichts machen können, nicht mal essen, ohne mich gleich wieder zu übergeben... Und obwohl es mittlerweile ab und zu Tage gibt an denen ich einmal nicht weine, sind die Tage an denen ich fast zusammenbreche vor weinen häufiger. Wie geht es dir mittlerweile? Hast du deinen Verlust schon etwas verkraften können?
    LG Jenny

  • @ Marinchen, und auch alle anderen,


    es tut mir so unglaublich leid. Ich bin hier kein Mensch der großen Worte. Bei mir ist es jetzt fast 1 Jahr her, daß ich Gisi gehn hab lassen müssen, und mir graut jetzt schon vor dem Todestag :verzweifelt:


    Ich werd Hardy ins Auto packen und irgendwo hinfahren. Der Schmerz war das Schlimmste, was ich bisher in meinem Leben erfahren hab.


    Aber mein kleiner weiser schlauer Schatz schickt mir immer wieder mal was aus dem Regenbogenland, neulich hat sie mir das geschickt:


    [media]https://www.youtube.com/watch?v=JDrp1klJbV8[/media]

  • Habe mich vergraben, verschlossen, das Leben verloren. Was mir geholfen hat? Einzig und allein Liam (ein neuer Hund), er hat mir wieder Mut und Lebensfreude vermittelt. Er brauchte mich und ich ihn. Es tut nach wie vor verdammt weh und ich trauer, lasse meinen Gefühlen freien Lauf und weine oft. Aber das hilft, es hilft darüber hinweg zu kommen. Ich kann lächeln, wenn ich an sie denke und verfalle nicht in Depressionen. Das ist das wichtigste. Nie wird jemand sie ersetzen können und das soll auch niemand, aber in meinem Herzen ist Platz für viele Hunde, auch wenn sie immer was besonderes bleiben wird, mein Seelenhund eben.

    Ich freue mich sehr für dich, dass Liam dir durch die schwere Phase hilft! :dafuer:
    Ich glaube sofort, dass ein neuer Vierbeiner einem wieder einen Sinn gibt und hilft wieder aus dem Loch in dem man sich befindet herauszukommen. Umso trauriger macht es mich, dass in den nächsten 2-3 Jahren bei mir kein Hund mehr einziehen kann. Ich werde in ein paar Monaten mein Studium beenden und ins Referendariat starten. Ich weiß nicht in welcher Stadt dies sein wird und es wird vermutlich sehr anstrengend und ich bin viel unterwegs. Da ist meine Angst zu groß, dass ich mich nicht vernünftig um den Hund kümmern kann und er irgendwie auf der Strecke bleibt. Er hat ja schließlich nur mich.



    Hallo Marinchen!
    Ich glaube, ich weiß ziemlich genau wie du dich fühlst... mein 15-jährige Cocker Spaniel Hündin Beauty musste ich einen Tag nach dir, am 13.1.2016 gehen lassen.
    Als ich deinen Beitrag gelesen habe, kam es mir fast so vor, als hätte ich ihn geschrieben. Als Beauty zu uns kam war ich 8 Jahre alt. Sie war die beste Freundin, Schwester, Verbündete die man sich nur vorstellen kann. Sie war und ist auch immer noch mein ein und alles. Auch ich habe die ersten 2 Wochen ohne ihr nichts machen können, nicht mal essen, ohne mich gleich wieder zu übergeben... Und obwohl es mittlerweile ab und zu Tage gibt an denen ich einmal nicht weine, sind die Tage an denen ich fast zusammenbreche vor weinen häufiger. Wie geht es dir mittlerweile? Hast du deinen Verlust schon etwas verkraften können?
    LG Jenny

    Jenny, oh je, das klingt ja wirklich sehr ähnlich. Es tut mir leid, dass du auch in dieser fiesen Situation bist. Ich glaube diese Hunde, die einem beim Erwachsen werden begleitet haben sind etwas ganz besonders und prägen das ganze Leben so sehr wie kaum etwas anderes. Benny hat mich definitiv zu dem gemacht was ich jetzt bin. Er war immer da und nicht nur mein Hobby oder Freund, sondern der Inhalt meines Lebens. Ganz klar, dass es jetzt sehr leer in mir ist. Auch ich weine noch ständig um ihn und das ist auch gut so, das hat er verdient. Und wenn ich daran denke, dass er nie mehr wieder kommt könnte ich zusammenbrechen. Aber es kommen wie bei dir auch zwischendurch Tage, wo es mich nicht mehr völlig zerreist. Die Trauer ist trotzdem allgegenwärtig und mein ständiger Begleiter.
    Wie sieht es denn bei dir aus, kann vielleicht irgendwann in der Zukunft wieder ein Hund bei dir einziehen? Ich glaube unsere Himmelshunde würden sich darüber freuen! =)




    @ Marinchen, und auch alle anderen,


    es tut mir so unglaublich leid. Ich bin hier kein Mensch der großen Worte. Bei mir ist es jetzt fast 1 Jahr her, daß ich Gisi gehn hab lassen müssen, und mir graut jetzt schon vor dem Todestag


    Ich werd Hardy ins Auto packen und irgendwo hinfahren. Der Schmerz war das Schlimmste, was ich bisher in meinem Leben erfahren hab.

    Ich kann zu gut verstehen wie du dich vor diesem traurigen Jahrestag fürchtest. Aber zusammen mit Hardy wirst du auch das irgendwie schaffen, denn unsere Sternenhunde haben uns auch stark gemacht, viel stärke als wir oft denken.
    Ich habe schon seit Jahren gesagt, dass es das schlimmste ist was mir passieren kann, wenn Benny irgendwann mal stirbt. Und genauso war es auch, ein Schmerz, der eine Dimension hat von der ich nicht wusste, dass es so etwas gibt.

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