Labbi Welpe - Züchter oder Privat?

  • Hey liebe Hundefreunde,


    ich stehe vor einer ziemlich großen Frage und hoffe das mir da ein paar Tipps gegeben werden können.


    Ich bin derzeit noch Azubi, plane aber im Sommer, um Mitte Juli rum, umzuziehen und finanziell ist dann auch alles entspannt.
    Da ich jedoch seit ich mich erinnern kann immer Hunde um mich herum hatte, merke ich jetzt schon nach knapp 1 1/2 Jahren Abstinenz, wie sehr mir die Geschöpfe fehlen :hust:


    Nun hatte ich mir die letzten Wochen erst einmal Gedanken darüber gemacht, welche Rasse es denn überhaupt sein soll.
    Wir haben schon extrem viele Rassen in den letzten 20 Jahren im Haus gehabt. Von Carin Terrier über Schäferhunde und Mischlinge bis hin zu Kaukasen war vieles vertreten. Meine Mutter hat sich dann auf Cairnterrier eingependelt und ich muss gestehen: so kleine Hunde sind echt nichts für mich :mute:


    Ich hatte vor gut 2 1/2 Jahren eine mittelgroße Hündin als Pflegehund und die hat von der größe her total gepasst. Da ich aber noch nicht viel eigene Erfahrung habe, Erziehung etc. haben meine Eltern immer übernommen, hab ich mich über "Anfängerhunde" informiert. Mir ist jedoch auch klar, das es sowas wie einen Anfängerhund nicht gibt.
    Wichtig war mir eigentlich nur, dass der Hund familiengeprägt sein sollte. Man weiß ja nie was in der Zukunft passiert und ich würde mich nur ungern von meinem Weggefährten trennen, nur weil er Kinder nicht mag oder eifersüchtig wird. Das hab ich alles bei den Hunden im bekanntenkreis schon erlebt :/


    Meine Wahl schwankte zwischen einem Eurasier (womit ich aber überfordert sein würde, die Rasse soll ja seeeehr viel Erfahrung brauchen), einem Golden Retriever oder einem Labrador. Der Labbi gewann am Ende meine Wahl, wegen dem tollen Charackter, den diese Tiere haben sollen und der Farbvielfalt :ops:


    Nun suche ich ja erst zu Dezember bzw. Januar nächsten Jahres einen Hund, damit ich mich in Ruhe auf den Welpen vorbereiten kann, noch zig Bücher über Hundeerziehung lesen kann und alles im neuen Heim regeln kann. Trotzdem habe ich mich im Netz mal umgeschaut und bin etwas ratlos. Die große Frage ist jetzt: Züchter oder Privater Anbieter?
    Ich hab mich ja in die Farben Silver und Champange verliebt, aber das soll wohl ein Streitthema sein? Hauptsache in der Farbwahl ist nur keine schwarzen Hunde :'D
    Nun wollte ich auf einen Züchterhund "sparen", da die ja in den meisten Fällen zumindest auf Erbkrankheiten getestet werden und eine Ahnentafel habe (ich würd mir schon ganz gerne in 3 - 4 Jahren einmal einen Wurf wünschen).
    Habe aber auch gelesen das das alles auch gefälscht werden kann?


    Hatte ja an einen Welpen dieses Züchters wegen der seltenen Farbe gedacht gehabt Mustang Valley, habt ihr zu diesem Züchter vielleicht schon etwas gehört?
    Hätte prinzipiell auch nix gegen einen 0815 Welpen, nur macht es mir Bauchschmerzen, das ich für einen billigen Hund ohne Nachweise trotzdem gut 700 - 900€ zahlen soll und der mir jeden Moment umkippen könnte, weil er aus Osteuropa oder so kommt :/


    Ihr seht, ich bin noch etwas ratlos und wäre über jeden Tipp froh. Ich habe ja auch noch gut ein Jahr Zeit dazu, wenn nicht dann nehm ich mir länger Zeit den perfekten Welpen zu finden.

  • Hallo, ich finde es gut dass du dich rechtzeitig informierst. Bitte kaufe deinen Welpen nicht bei einem privaten Verkäufer, denn du kannst nicht wissen ob du damit Tierquälerei unterstützt.
    Eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Züchter geprüft ist, der Welpe gut sozialisiert wurde und Zucht im Sinne des Tierwohls betrieben wird, hast du nur, wenn der Züchter sich bestimmten Auflagen eines Zuchtvereins unterworfen hat (VDH und angeschlossene Vereine).


    Bei allem anderen wäre mir das Risiko einer nicht tiergerechten Haltung zu hoch. Es gibt leider zu viele Menschen die in der billigen Vermehrung von Hunden ein gutes Geschäft gewittert haben und so professionell auftreten, dass man als Laie da keine Chance hat.


    LG Betty und Ben

  • Ich hab mich ja in die Farben Silver und Champange verliebt, aber das soll wohl ein Streitthema sein? Hauptsache in der Farbwahl ist nur keine schwarzen Hunde :'D

    Sind schöne Farben, aber wurden durch Einkreuzungen hervorgebracht. Das bedeutet, dass diese Hunde meist Mixe sind. Bei silbernen Labbis dann Weimis oder Doggen. Demnach haben die dann auch keine (seriöse) Ahnentafel und der Preis, der für diese Hunde verlangt wird, rechtfertigt sich mMn auch nicht.



    Nun wollte ich auf einen Züchterhund "sparen", da die ja in den meisten Fällen zumindest auf Erbkrankheiten getestet werden und eine Ahnentafel habe (ich würd mir schon ganz gerne in 3 - 4 Jahren einmal einen Wurf wünschen).
    Habe aber auch gelesen das das alles auch gefälscht werden kann?

    Ja, gibt es. Deshalb sollte man beim seriösen Verband kaufen. Der LCD ist da sicher ein kompetenter Ansprechpartner.



    Hätte prinzipiell auch nix gegen einen 0815 Welpen, nur macht es mir Bauchschmerzen, das ich für einen billigen Hund ohne Nachweise trotzdem gut 700 - 900€ zahlen soll und der mir jeden Moment umkippen könnte, weil er aus Osteuropa oder so kommt

    Bei einer Rasse wie dem Labrador würde ich immer auf eine seriöse Zucht zurückgreifen. Auch das sind 0815 Welpen...aber mit Sinn und Verstand gezogen und mit allen nötigen Gesundheitsuntersuchungen. ich habe schon Labbis aus zweifelhaften Quellen mit Zwergenwuchs, schwerster HD und ED kennen gelernt...das Risiko würde ich nicht eingehen wollen.

  • Für mich gäbe es immer nur 2 Optionen , Züchter oder Tierschutz. Tierschutzhund wäre immer meine erste Wahl, aber wenn es ein Welpe sein soll immer ein guter Züchter.
    Privat käme nur in Frage wenn jemand aus meinem Bekanntenkreis einen Hund abgeben möchte. Du meist eher einen "Vermehrer" denke ich und da sind Deine Bauchschmerzen ganz richtig, genau wie die ganzen uuuups Würfe, das sollte man nicht unterstützen.


    Was mich nur gerade interessiert, warum sollten Eurasier schwierig sein ? Vor einigen Jahren gab es hier in der Gegend nur 2 Rassewelpen, Eurasier und Labrador - die Eurasier fand ich wesentlich einfacher und die haben sich alle zu tollen Hunden entwickelt.

  • Einen Welpen nur vom Züchter. Für den Labrador sind das diejenigen, die dem Labrador Club Deutschland (LCD) oder dem Deutschen Retriever Club (DRC) angeschlossen sind.
    Von allen anderen dringend: Finger weg!


    Züchter findest du hier:


    DRC-Züchterliste | Deutscher Retriever Club e. V.


    oder hier:


    Labrador Club Deutschland e.V. - Züchter


    Bisschen sparen ist nicht verkehrt. Ich bin kein Experte, aber ca. 1200€ solltest du für deinen Hund als Anschaffungspreis einplanen.

  • Was mich nur gerade interessiert, warum sollten Eurasier schwierig sein ?

    Verstehe ich auch nicht. Ich kenne ein paar Eurasier, da die hier im Umfeld recht beliebt sind und meine Bekannte schon seit Jahren welche hat. Sind sehr leichtführige, unkomplizierte Zeitgenossen. Ich würde sogar behaupten, dass sie leichtführiger sind als ein Labbi.

  • Toll dass du dir so viele Gedanken machst! Ich nehm es dir mal etwas auseinander.


    Die Züchter die im VDH züchten und dahin solltest du dich mit deinem Hundewunsch wenden sind alles private Züchter. Wer nur mal so einen Wurf macht ist kein Züchter dazu gehört einfach etwas mehr. Untersuchte Elterntiere die auch eine Zuchtzulassung haben, das Wissen um die Ahnen und wen man da miteinander verpaart und warum. Das Wissen um Aufzucht, Geburt, Sozialisierung... Dann die örtlichen Gegebenheiten. IM VDH wird jeder Züchter und dessen Würfe durch einen Zuchtwart betreut und auch kontrolliert.


    Beim Labbi sind ja die Farben Schwarz, Braun und die vielen Goldtöne anerkannt. Von allem anderen würde ich mal gepflegt die Finger lassen den diese Rasse hat sich seit ewigkeiten auf diese Farben beschränkt. Wo plötzlich blau und silber herkommen kann man sich ausrechnen wenn man sich mal mit der Farbgenetik beschäftigt hat: Fremdrassen.


    Gerade wenn du dich mit dem Zuchtgedanken trägst kommt schon bei der Welpenauswahl eine Menge auf dich zu. Mach dich schlau um die Linien. es bringt dir züchterisch nichts einen Hund zu kaufen in dem schon alle möglichen Toplinien drinnen stecken oder der extrem Eng gezogen wurde. Ein geringer Inzuchtkoeffizient ist durchaus anstrebenswert. Dann schau dass dir auch das Wesen gefällt. Da gibt es sicher auch bei den Labbis linientypische Unterschiede. Das gleiche gilt für das Exterieur. Schau was dir da gefällt und was der Standard eigentlich verlangt, sprich mit Züchtern, Haltern und Ausstellern und dann bilde dir eine eigene Meinung. Wenn sich dein Welpe dann auch wirklich so entwickelt dass er als Zuchthund taugt kommt wieder Arbeit. schau mal in die Zuchtordnung was ein Labbi alles braucht um zur Zucht zugelassen werden. Gesundheitliche Untersuchungen, Ausstellungen womöglich und eventuell sogar Arbeitsprüfungen? Kann man alles nachlesen. Und erst dann ist der Hund bereit für die Zucht aber auch nur der Hund. Als Züchter hat man eine riesen Verantwortung. man will gesunde Hunde züchten, Hunde die vom Wesen her allen Anforderungen gerecht werden und sie sollen auch noch dem Standard entsprechen. Dazu braucht es ein Haufen an Wissen damit die Wurfplanung erstmal schon sinnvoll ist. Geburt, Aufzucht und Sozialisation ist dann auch ein riesen Wissensgebiet und das ist enorm wichtig denn die Welpen sollen ja auch gut auf die Welt kommen und dann auf ein langes Leben vorbereitet werden. Ach ja für all das musst du Mitglied in einem Rassezuchtverein sein und einen Zwinger anmelden, dich auf Seminaren (teilweise Pflicht) weiterbilden.


    Der DRC und auch der LCD sind im VDH die Ansprechpartner für Labbis.


  • Was mich nur gerade interessiert, warum sollten Eurasier schwierig sein ? Vor einigen Jahren gab es hier in der Gegend nur 2 Rassewelpen, Eurasier und Labrador - die Eurasier fand ich wesentlich einfacher und die haben sich alle zu tollen Hunden entwickelt.

    Das wollte ich auch grade fragen...! :pfeif:
    Ich kann nicht behaupten, dass Labbis oder Eurasier bessere "Anfängerhunde" sind.
    Aber du solltest dir auf jeden Fall die Rassen nochmal genau angucken, und überlegen, was du für einen Typ Hund haben möchtest. Die zwei Rassen sind nämlich vom Charakter her sehr unterschiedlich!

  • Für mich gäbe es immer nur 2 Optionen , Züchter oder Tierschutz. Tierschutzhund wäre immer meine erste Wahl, aber wenn es ein Welpe sein soll immer ein guter Züchter.
    Privat käme nur in Frage wenn jemand aus meinem Bekanntenkreis einen Hund abgeben möchte. Du meist eher einen "Vermehrer" denke ich und da sind Deine Bauchschmerzen ganz richtig, genau wie die ganzen uuuups Würfe, das sollte man nicht unterstützen.


    Was mich nur gerade interessiert, warum sollten Eurasier schwierig sein ? Vor einigen Jahren gab es hier in der Gegend nur 2 Rassewelpen, Eurasier und Labrador - die Eurasier fand ich wesentlich einfacher und die haben sich alle zu tollen Hunden entwickelt.

    Ich habe ein FÖJ in einem Tierheim gemacht, was ich da und nebenan beim Tierschutzhof gesehen und mitbekommen habe ist sehr unschön. Deshalb nehme ich Abstand zu Tieren aus dem Tierschutz :/


    Zu den Eurasiern: Ich dachte ja auch das die nicht sooo super schwer zu händeln sind, aber im Internet und auch meine Mutter, die seit Jahren auf besagtem Tierschutzhof arbeitet, meint das die sehr kompliziert sein sollen.


    @all: Danke für die bisherigen Links, da werd ich mich dann auch mal schlau machen gehen ;) Hatte mir den LCD heute auch schonmal kurz angeschaut :)

  • Schließe mich den anderen an, wobei für mich persönlich nur ein Labbi vom DRC in Frage käme, aber da muss man eben wissen, was man als Zuchtziel haben möchte. Da für mich ein Labrador ein Jagdhund ist, sollte er auch wenn er nicht jagdlich arbeitet (was kein Muss ist) wenigstens noch die Anlagen dazu mitbringen bzw. etwas als Ausgleich brauchen. Aber bitte Finger weg von silbernen etc. Labbis, da ist dann wirklich viel gefälscht, denn diese Farben gibt es normal nicht beim Labrador (die einzigen Farben sind gelb, braun und schwarz) und wenn das angebliche reine Labradore sein sollen, dann wurde irgendwie gemunkelt.
    Gerade wenn du selber mal züchten möchtest solltest du einen Hund aus einem seriösen Verein wie dem DRC oder eben auch LCD kaufen. So ein Hund kostet dann in der Anschaffung etwa 1200€ (übrigens, die silbernen kosten gerne mal das Doppelte) und dazu kommen die Untersuchungen von Hüfte und Ellenbogen und wenn du einen Hund zuchtfertig machen willst auch Training bzw. eine Arbeitsprüfung, für die man natürlich auch Kurse besuchen sollte etc.
    Also das günstigste ist da wirklich der Welpenpreis.

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