Der Hund, das Herz, die Vernunft - und was bei raus kam...

  • Liebe Foris,


    ich wünsche mir das aktuell ja oft - dass die Menschen beim Hundekauf mal mehr nachdenken. Mal mehr abwägen. Sich der Verantwortung bewusst sind. Ich selbst war beim ersten Hund ja sehr blauäugig - zum Glück :ops: denn im Nachhinein würde ich das so sicher nicht mehr machen.
    Aber irgendwie passt unsere Geschichte ja auch zu uns.


    Trotzdem bin ich schon ein Mensch, der sich der Verantwortung dem Tier gegenüber bewusst ist.


    Meine Geschichte:
    Im Internet in einen Hund verliebt (Foto vom Tierheim), hingefahren, angeschaut - die Lebensumstände überdacht - den Hund noch ein paarmal kennen gelernt, abgeholt - durchgehalten. Heute würde ich das alles so nicht mehr machen, hätte mich vorher mehr informiert - aber bin doch sehr glücklich mit meinem Tierchen.
    Vielleicht ist viel nachdenken ja gar nicht für jeden so dran. Wenn man es schafft aus den Umständen das Beste zu machen?...


    Andererseits gibt es so viel Geschichten wo Hunde zurück kamen ins TH oder abgegeben wurden.


    Wie sind eure Geschichten: habt ihr viel überlegt? Würdet ihr den Hundekauf (erster Hund, Zweithund oder Nachfolgende - egal) nochmal so machen? Wie viel habt ihr vorher nachgedacht, wie viel auf den Bauch gehört?


    LG Betty mit Ben

  • Ich habe Im prinzip Auch echt glück gehabt mit meiner , Bei mir war es so mein alter Hund wurde Im Juli 2015 Eingeschläfert und da es ohne Hund nicht auszuhalten war haben meine mum und ich Im internet geguckt sie Wollte wieder Einen merle Hund und Einen der nicht Haart Also sind wir auf eine anzeige gestossen Im internet Von Einer frau die gerade miniaussiedoodle welpen hatte und wir haben ihr geschrieben und 1 woche später sind meine Eltern in Urlaub gegangen an den fleesensee und haben sich dann da Auch die welpen angeschaut weil die am timmendorfer Strand wohne ganz oben Im norden. Und ich würde es wieder machen ich bin ein Echter doodle Fan geworden :applaus: :applaus: :cuinlove: :gut:

  • Hmmm.. Für uns war klar:
    - Es soll ein Rüde werden.
    - Ab 60cm aufwärts
    - Am liebsten was Richtung Rottweiler (Wunsch meines Mannes) oder Collie (mein Wunsch)
    - KEIN Jagdhund


    Was ists geworden? Ein 55cm großer kleiner Münsterländermix. Jagdtrieb in Reinkultur.


    Wir schalteten eine Kleinanzeige bei Ebay, wurden angeschrieben, bekamen super süße Fotos, fuhren hin und hatten schlichtweg Mitleid. Der Hund musste da unbedingt raus (Familie mit 5 Kindern, er lebte auf dem Balkon). Ich meinte zu meinem Mann auf der Rückfahrt "Das wird Arbeit" - "Jopp" - "Der kann den Namen nicht behalten" - "Ne... Ich bin für Whiskey" und damit war dann klar, dass der Hund zu uns kommt. Zwei Wochen später zog er bei uns ein und mit ihm das Chaos.


    Es war unheimlich viel Arbeit mit ihm und ist es teilweise auch heute noch. Würde ich das heute nochmal genau so machen? Nein. Ich würde vieles im Umgang mit ihm ändern. Aber die Entscheidung ihn zu nehmen war goldrichtig.


    Wir haben nicht den Hund bekommen, den wir wollten, sondern den, den wir brauchten.

  • Ich erzähle mal von unserer ersten Dogge - Sam.


    Eigentlich hatten wir zu diesem Zeitpunkt schon zwei Hunde (2 Kampfschmuser aus dem Tierschutz), eigentlich genug Hund. Doch dann stieß ich in der Tageszeitung auf diese Annonce: "Deutsche Dogenwelpen abzugeben ......). Und da der angegebene Zwinger gleich um die Ecke stand, griff ich zum Telefon und machte einen Besuchstermin aus. Dieser war wirklich nur zum Anschauen gedacht, einen Hund ins Haus zu holen war gar nicht geplant. Als Kind bin ich immer an einem wunderschönen blauen Doggenrüden auf dem Weg zur Schule vorbei gekommen. Und da die Fahrt zu den Welpen nur ca. 15 min dauerte wollte ich mal wieder live eine Sabberschnute in Augenschein nehmen.


    Es kam wie es kommen mußte. Nach eine wirklich tollen 4 stündigen Gespräch mit der Züchterin und dem abgeschlabbert werden durch große und kleine Doggen stand fest, Sam (eigentlich Andor von der Ochtruper Nachtigall) zieht bei uns ein. Der Kleine war so unglaublich cool,so trocken, den brachte nichts aus der Ruhe (waren am Nachmittag geimpft worden dabei hat ER geschlafen).


    Ich würde es wieder so machen, wenn wieder Alles so passen würde wie an diesem Tag und bei diesem Hund :cuinlove: .

  • Ich wollte immer schon einen Hund, bereits mit 3 Jahren hatte ich regelmäßig Tränenausbrüche, weil ich mir einen Sheltiewelpen gewünscht habe. Als Kind habe ich mir immer mal wieder Bücher über Hunde (Rassen, Erziehung) gekauft und war oft auf der Hundewiese im Park, um so Kontakt zu Vierbeinern knüpfen zu können ;)


    Letztlich war es aber so, dass ich dachte, ein Hund käme erst in Frage, wenn ich mal ausgezogen und berufstätig bin. Als dann aber auch meine Schwester im Frühling anfing, von einem Hund zu sprechen, ging dann doch alles überraschend schnell.
    Zwar dachten wir auch über einen Welpen vom Züchter nach, wobei für uns Rassen wie der Bolonka Zwetna oder Malteser in Frage kamen, beschlossen aber gleichzeitig, unser Glück im örtlichen Tierheim zu versuchen. Dort verliebten wir uns in Rex, obwohl meine Schwester davor absolut gegen einen Chihuahua war. Sie wollte eigentlich einen größeren Hund, ein Beagle und ein Boxer, die zu dem Zeitpunkt ebenfalls im Tierheim waren, hätten sie auch gereizt, aber Mama und ich waren eher für was Kleineres.
    Letztlich konnte auch meine Sis deem Charme eines jungen Chis nicht widerstehen ;)


    Dabei hatten wir, als wir die Idee mit dem Züchter wieder fallengelassen hatten, eher überlegt, einen älteren Hund aus dem Tierheim zu nehmen - er sollte schon erzogen, schon stubenrein sein und bereits allein bleiben können. Tja, Rex, damals noch keine 6 Monate alt, konnte nichts von alledem^^


    Im Endeffekt war aber der Zeitpunkt einfach superpassend, weil ich gerade maturierte und nur noch vereinzelt Vorbereitungsstunden hatte und danach bis zu Beginn meines Studiums im Oktober hatte ich frei. War schon toll, dadurch so viel Zeit mit Rex verbringen zu können.


    Für mich werden auch zukünftig nur Tierheimhunde in Frage kommen. Vorher werde ich mir immer die Homepage der Tierheime angucken, mir ungefähr überlegen, welcher Hund zu meiner Lebenssituation passt und was für mich persönlich ein Aussschlusskriterium wäre, vor Ort würde ich mich auch beraten lassen, aber letztlich würde ich auch mein Bauchgefühl mit einbeziehen in die Auswahl des Hundes.

  • Wir haben eigentlich alles richtig gemacht xD


    Mein Mann und ich waren Gassigänger im Tierheim, über ein Jahr ca. hat das auch gut funktioniert. Bis Diego im Tierheim saß und wir das erste mal darüber nachgedacht haben, einen Hund aufzunehmen. Diego war ein netter, verträglicher Hund, kein Jagdtrieb, wollte gefallen und war einfach unkompliziert.


    Natürlich haben wir über die rassespezifischen Dinge nachgedacht, wie zB Schutztrieb, und sind zu der Erkenntnis gekommen, dass er einziehen darf.


    Nach weiteren 4 Wochen und insgesamt 12 Wochen spazieren gehen ist Diego eingezogen.


    2 Wochen haben wir auf unserer Wolke geschwebt... und dann kam er an.


    - Jagdtrieb auf Spur und Sicht
    - Stellen von Passanten
    - Anpöbeln von Hunden an der Leine
    - Ressourcenaggression


    Die letzten vier Jahre mit Diego waren wirklich anstrengend! Und das obwohl wir den Hund im TH schon relativ lange kannten und gut darüber nachgedacht haben. Missen würde ich ihn trotzdem nicht wollen ;)

  • Ich bin mit einem Doggerich aufgewachsen und mir war klar, wenn ich "groß" bin, habe ich auch einen.
    Doch dann, ich war 12, unser Heiko, ein Jahr zuvor gestorben, zog neben uns ein neuer Nachbar ein und mit ihm Pascha, ein schwarzer Neufundländer. Da ist es passiert, ich hatte meinen Traumhund gefunden.


    Dieser Hund ging mir nicht mehr aus dem Kopf und 19 Jahre später zog bei mir der erste Neufundländer ein.
    In den dazwischen liegenden Jahren hatte ich alles lesbare über diese Hunderasse verschlungen und als die Gelegenheit, der richtige Zeitpunkt gekommen war, machte ich mich auf Züchtersuche.


    Diese Suche war recht überschaubar, denn 1980 gab es in West-Berlin genau eine aktive Züchterin :D
    Also wurde Kontakt aufgenommen, Besuch vereinbart, ihre Hunde, ein Rüde, 5 Hündinnen und natürlich sie, kennengelernt. Schnell waren wir auf einer Linie, befreundeten uns und ich stand auf der Welpenliste. Es dauerte allerdings 1 1/2 Jahre bis es wieder zu einem Wurf kam und zu meinem großen Glück war ein Rüde dabei, mein Gustav.


    In der Wartezeit durfte ich mir ab und zu einen ihrer Hunde zum Spazierengehen oder aber auch über´s Wochenende nach Hause holen. Ich fuhr mit zu Ausstellungen nach West-Deutschland und lernte viele Neufundländer, ihre Halter, Züchter kennen. Hätte es noch irgendwelche Zweifel gegeben, spätestens jetzt war ich mir absolut sicher, Neufundländer sind "meine" Hunde.


    Es hat sich nichts geändert.


    Ich mochte die Schäfer meiner Eltern, meines Bruders, auch den jetzigen, Ramses, sehr gern, ich liebte meinen kleinen Teufel Idefix und liebe Finn, aber keiner dieser Hunde kommt an die Leidenschaft für meine schweren Jungs ran.


    Mit Bruno ist nun mein 10. Neufundländer hier eingezogen.

  • Hallo,
    unsere Ada fanden wir am selben Abend als unsere Alte Hündin eingeschläfert wurde im Internet. Ich war skeptisch, ein kleiner Podenco, 1 Jahr alt. Ein paar Tage später fuhren wir hin und ich war eigentlich noch skeptischer nachdem was ich Internet gelesen hatte.
    Wir kamen in die Pflegestelle und als mein Sohn (damals knappe 2) die sah hat er so herzlich gelacht und Ada hat Inhalts erstes ganz lieb begrüßt. Da war eigentlich klar sie ist es! Die Pflegemama war auch sehr angetan von uns und 2 Tage später war sie da. Wir haben es nie bereut. Wir haben eine supertolle Hündin die sogar ohne Leine laufen kann, was mir sehr wichtig war und weswegen ich Bedenken hatte.
    LG Sabine

  • Ach, was hatte ich nicht alles für gute Pläne und Vorsätze bei meinem ersten eigenen Hund xD


    Nachdem ich seit meiner Kindheit mit Hunden aufgewachsen bin, vor allem mit DSH und in meiner Jugend mit einer Hovawart Dame, war für mich eigentlich immer klar, dass ich mein Leben immer wieder mit Hunden teilen werde. Nachdem uns unsere alte Hovi Dame leider nicht besuchen kommen konnte, da sie altersbedingt keine Treppen mehr laufen konnte/durfte, stand fest - Es ist an der Zeit für einen eigenen Hund. Ein Rassehund sollte es sein, mittelgroß, mit viel WTP, nach Möglichkeit nur um die 20-25 Kilo, damit ich ihn auch mal tragen kann und eine gesunde, robuste Rasse. Keinen, beziehungsweise händelbaren Jagdtrieb, kaum bis mäßigen Schutztrieb und optisch musste er mir natürlich auch noch gefallen. So fiel meine Wahl nach langer Recherche auf den Collie; allerdings wollte ich dann doch keine Plüschkugel, dementsprechend ein Amerikanischer. Er sollte im Frühjahr/Sommer 2016 einziehen; 4 Züchter hatte ich auch schon in der engeren Auswahl.
    Allerdings kam es dann alles ganz, ganz anders. Eines Abends, aus purer Langeweile heraus, surfte ich im Netz auf diversen Hunde-Not Seiten und da sah ich dann meine kleine Füchsin. So im Nachhinein weiß ich nicht mal mehr, was ich in dem Moment gedacht habe (vermutlich gar nichts) als ich einfach den Selbstauskunftsbogen ausfüllte und abschickte. Einen Tag später habe ich dann ein sehr nettes, ausführliches Gespräch mit der Pflegestelle geführt und nach 1 Woche stand fest - Sie zieht ein. Zwei Wochen später war sie dann da und seit diesem Tag habe ich, trotz einiger Turbulenzen, es nicht eine Sekunde lang bereut. Sie ist super und rundherum ein nahezu "Sorglos-Paket". Denn zwei Dinge hatte, die mir echt ein bisschen Bauchschmerzen bereitet hatten, konnte sie super schnell: Alleine Bleiben und Stubenreinheit. Am Rest arbeiten wir, doch sie lernt unheimlich schnell, hat jede Menge WTP und ist sonst ein absolut klasse Mädchen. Auch ihr Jagdtrieb beschränkt sich aufs Mäuse Suchen und hin und wieder Vögel Aufstöbern und ihr Schutztrieb hält sich in annehmbaren Grenzen. Dunkel gekleidete Männer an dunklen Orten - Da muss man sich in die Leine legen und gehörig einen auf großer, böser Hund machen. Sonst ist jedoch jeder ihr Freund. Selbst mein eher fauler Kater lässt sich hin und wieder dazu herab mit ihr zu spielen.


    Also mit ihr habe ich den besten Fang meines Lebens gemacht. Sie ist wie ein Welpe, nur eben schon ausgewachsen und an ihr kann ich "üben", wenn ich eines Tages Welpen-Mama werde. Denn so viel steht fest - Auch, wenn ich sie über alle Maßen liebe, mein Herz und meine Leidenschaft werden immer dem Hovawart gehören. In diese Rasse hatte ich mich ab dem Moment verliebt, als unsere Hovi-Dame bei uns einzog. Sie war und ist mein Seelenhund und wann immer ich einen Hovawart treffe, bekomme ich regelrecht Herzchen in die Augen. Diese Rasse hat es mir angetan und wenn eines Tages die Umstände passen, dann wird so eine kleine Fellkugel hier wieder einziehen.

  • Hallo!
    Ich kann noch keine fertige Geschichte erzählen, weil mein Herz noch heftig mit der Vernunft kämpft.
    Vor acht Jahren hab ich von einem Tierarztpraktikum meinen Finn mit nach hause gebracht. Keiner aus meiner Familie hatte jemals zuvor einen Hund, meine Erfahrung beschränkte sich auf Pflegehunde aus der Nachbarschaft und Berge an Theoriewissen.
    Finn hat alles an Problemen mitgebracht, die man sich nur denken kann: Schlecht sozialisiert, Angst vor Menschen, die dann schnell zu Aggression gegen Menschen wurde, konnte nicht alleine bleiben, Jagdtrieb wenn gestresst (und das war er immer), Diagnose schwere HD...dieser Hund ist eine Lebensaufgabe. Als ich zum Studieren ausgezogen bin, war klar, dass Finn nur bei meinen Eltern bleiben kann. Schon wegen des allein Bleibens, aber auch sonst, finde mal mit angstaggresivem Hund eine Wohnung. Meine Mutter und ich haben immer fleißig weiter trainiert mit dem Esel und einen unermüdlichen Kampf gegen Windmühlen geführt. Ganz viel geht inzwischen, sogar seit ein paar Monaten mal 3-4h allein sein, aber Finn ist so ein Hund, für den man im Tierheim nur noch einen Paten suchen würde, Prädikat unvermittelbar. Und nochmal tu ich mir so ein Lebenswerk nicht an.


    So, nun hat sich vor ein paar Wochen unsere Trainerin gemeldet, sie hat da einen Hund im Training, der wartet auf seiner Pflegestelle auf ein neues zuhause. Super lieb, kuschelig, anhänglich (alles, was Finn nicht ist) aber halt sehr ängstlich, weshalb sie erfahrene Halter braucht. Sie dachte da an meine Mutter und/oder mich.
    Mein Herz schreit ganz laut JAAAAA, mein Freund findet die Idee auch toll, die Wohnverhältnisse passen, mein Studium läuft auch...aber ist es die richtige Entscheidung? Der Hund müsste ja doch 5-6 Stunden am Tag allein sein, wenn es schlecht läuft zumindest einmal im Monat auch 8. Andererseits müssen das andere Hunde auch, ich habe ab Juni eine Dogsharing-Partnerin, kenne eine andere Hundehalterin, die ebenfalls angemeldet hat, dass sie sich über gegenseitiges Hundesitten freuen würde, meine Eltern stehen für längere Betreuungen parat. Wieso überzeugt das meinen Verstand alles noch nicht? Muss man den Sprung ins kalte Wasser einfach mal wagen?

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