Brainstorming zur Hundeernährung - vielleicht ein etwas anderer Ansatz

  • Hi,


    die Riesenabweichung zum Wolf kann man ja schon an der Kohlenhydratetoleranz sehen. Viele Hunde können Kohlenhydrate ganz gut für sich verwerten, aber selbst das ist völlig individuell, manchen können es besser, manche schlechter. wir haben jetzt toi toi toi einenStand erreicht, wo wir unserem Hund sicher ein Futter geben können, dass er tatsächlich mal zunimmt. Er hat im Grunde immer zuwenig auf den Rippen. Ist er dann mal krank, gehts direkt an die Substanz. Und drauf gings immer schwer.


    LG


    Mikkki

  • Ernährung ist eine ziemlich individuelle Sache. Allein deswegen kann schon eine Pauschalaussage nicht zielführend sein. Extreme Ansätze ebensowenig. Meiner Meinung nach.


    Mich würde auch interessieren, ob die Menschen, die den Hund wie einen Wolf ernähren wollen, weil er der Urahn ist, sich selbst wie einen Affen ernähren (und das vertragen).


    Dazu kommt dann die Frage ob man überhaupt genau weiß, wie sich ein Wolf ernährt...


    Ich denke mit einer einigermaßen fundierten Lebensmittelkunde im Kopf, mit einem wachen Blick auf den eigenen Hund und einem ungefähren Wissen über den Bedarf eines Hundes macht man am ehesten "alles richtig".

  • Hi,



    Ich denke mit einer einigermaßen fundierten Lebensmittelkunde im Kopf, mit einem wachen Blick auf den eigenen Hund und einem ungefähren Wissen über den Bedarf eines Hundes macht man am ehesten "alles richtig".

    genau so sollte dies sein. Abweichungen von dieser Mitte sollten nur dann erfolgen, wenn sich tatsächlich Ungleichgewichte / Symptome beim Hund ergeben, die auf eine Krankheit schließen lassen. Nur dann sollte diese Mitte verlassen werden. Oft genug ist dies leider nötig. Man weiss halt nicht genau ob morgendliches Erbrechen nur vorübergehend auftritt, weil ein Futterwechsel stattgefunden hat oder ob ein strukturelles Problem vorliegt. Und wo dann die Ursache liegt , da tastet man sich dann erstmal mühselig ran. Und dann muss man sich auch noch mit dem Zeitgeist beschäftigen. Möglicherweise ist barfen für den Hund gar nicht so gesund wie gedacht, weil da schon eine Menge Eiweiss in der Tagesration ist, was manch ein Hund gar nicht gut verträgt.
    Wir haben, so scheint es, tatsächlich unsere Mitte gefunden, Sino ist schon länger symptomfrei.


    Bemerkenswert find ich aber, wenn er die Wahl hat zwischem rohen und gedünsteten Fleisch, zieht er momentan das gedünstete vor. Kriegt er natürlich auch. Da sagt keiner dass muss jetzt aber roh sein. Hat vielleicht sogar den Vorteil, dass die Magensäure während des Verdauens nicht ganz so hochfährt, was schon mal dem morgendlichen Erbrechen entgegenwirkt. Ist nur ein Gedanke, Probs mit diesem Thema hatten wir so noch nicht. Sino kriegt aber auch keine Knochen. Da wäre die Magensäure schon wichtig. Ich hab da immer ein bisschen Sorgen weil unser Hund einen ordentlich starken Kiefer hat, der sich durch Knochen nicht unbedingt so beeindrucken lässt. Ein splittern wäre wohl vorprogrammiert. Auch haben wir im Freundeskreis einen HH mit Dobermann, der wg. Knochen schon mal notoperiert werden musste. Möchte ich dringend für unseren vermeiden. So sind auch damit die Erfahrungen unterschiedlich.


    LG


    Mikkki

  • Naja, wieviel Eiweiss in einer Rohfutterration ist, das bestimmt ja zum Glück der Mensch, der füttert. Und ob nun roh oder gekocht - das liegt am Hund - zumindest meiner Meinung nach.

  • Hallo ich freu mich über gute News,


    meine vertragen in geringen Mengen Knochen (wie Rippen), aber jeder muss das selbst entscheiden ob es geht und es sein soll.


    Bei Lino sind dank intensiven ausbürsten aufsprühen von Apfelessig-Wassergemisch und vermehrter Agan ölzugabe die Schuppen wieder weg.

  • Hi,
    uns sind tatsächlich die Probleme ausgegangen, alles im grünen Bereich. Fettzufütterung ist unnötig geworden, er kriegt Bosch trofu, Exclusion nafu, Frisches Rinderfleisch, Pferdefleisch, Pute, Kartoffeln, jede Menge Gemüse unterschiedlichster Sorten, ein paar extra Vitamine, insgesamt vielseitig genug.
    Von daher gibts hier keinen großen Experimentierbedarf.


    Bemerkenswert finde ich, dass der Darm unseres Hundes insgesamt viel stabiler geworden ist.
    Letztes Jahr gabs noch jedesmal Probs wenn er Wasser aus einem Bach hier in der Nähe getrunken hat. Bauchgrummeln, Pupserei, Dünnpfiff und Nahrungsverweigerung.


    Manchmal hat er zwar noch etwas Bauchgrummeln, er frisst aber auf jeden Fall, und wir geben dann eine Portion geraspelte frische Möhren mit ins Futter. Die scheinen tatsächlich zusätzlich gut zu helfen. Der nächste Tag startet dann zumeist auch ohne Durchfall. Ich vermute Möhren wirken etwas antibakteriell.


    Noch ein Zusammenhang: seit er wieder Vitamintabletten bekommt, ist er bei weitem nicht mehr so heiss auf Pferdeäpfel und Mist. Man kriegt ihn jetzt zumindest weg davon. So schnell konnte man vorher gar nicht gucken wie das verschlungen wurde. Echt übel, aber so sind sie halt manchmal. Fressen von Exkrementen kann also vielleicht mit einem Vitamin/ Mineralstoffmangel zu tun haben.


    Lg


    Mikkki

  • Fressen von Exkrementen kann also vielleicht mit einem Vitamin/ Mineralstoffmangel zu tun haben.

    Nicht unbedingt.
    Wenn wir die Hundeernährung der letzten 100 Jahre zurückverfolgen, wird schnell klar: Das Futter wurde im Laufe der Zeit zunehmend automatisiert und steriler. Die evolutionsbiologischen "Feinde", wie z.B. Bakterien oder pathogene Eizeller kommen in Dosen und bunten Tüten nicht vor. Es wird entwurmt, gesprüht, desinfiziert und oftmals medikamentös überdosiert.


    Fazit: Das hundliche Immunsystem hat nix zu tun und "sucht" sich ganz eigene neue Feinde, die es im Normalfall tolerieren sollte. Allergien entstehen.
    Auch im Darm ist nix los. Wenn nichts zu bekämpfen ist, dann werden eben bestimmte (lebenswichtige) Funktionen eingestellt. Resorptionsstörungen entstehen.


    Viele unserer Hunde versuchen instinktiv, ihrem Darm bzw. ihrem beschäftigungslosen Immunsystem wieder "auf die Sprünge" zu helfen, in dem sie genau die Mikrobenmischung aufnehmen, die ihr Organismus benötigt. Vorzugsweise befinden sich diese überaus nützlichen Helferlein in recht unappetitlichen Dingen, wie Pferdeäpfel ;)


    Hunde, die auch viel Erde, Gräser mit Wurzel oder Kräuter fressen stabilisieren so ein gestörtes Darmmilieu. Es besteht also kein Vitamin-und Mineralstoffmangel sondern eher ein Mangel an Photosynthesebakterien und speziellen Mikroorganismen.


    Wenn dein Hund jetzt kein "Schweinkram" mehr frisst, muss das nicht an den Vitamintabletten liegen, sondern eher daran, dass in seinem Darm alles ok ist. Das erklärt auch die von dir erklärte Stabilität.
    Ich habe diese Erfahrung auch gemacht. Irgendwie fühlt man sich fast befreit. Endlich hat man die richtige Zusammensetzung gefunden. Dem Hund gehts gut, das Gedärm ist endlich zufrieden und man selbst auch :smile:

  • finde ich super interessant was du da erzählst, mein hudn frisst hier im urlaub grade mit leidenschaft pferde äfpel
    heißt das nun für mich, mit seinem darm ist eben NICHT alles in ordnung? wenn nein, was kann ich dann dagegen tun? darf ich ihn die äpfel fressen lassen? :mute: :ka:

  • mein hudn frisst hier im urlaub grade mit leidenschaft pferde äfpel
    heißt das nun für mich, mit seinem darm ist eben NICHT alles in ordnung?

    Na ja.....viele Hunde fressen Pferdeäpfel auch weil sie ihnen schmecken :D
    Ich würde es aber nicht zulassen. Besonders bei mir unbekannten Pferden.


    Manchmal fehlen dem Hund auch nur ein paar Ballaststoffe für die Verdauung. Da kann man mit Obst und Gemüse selbst Abhilfe schaffen. Für den Darm hat sich Moor bewährt. Gibs speziell für Hunde.
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    Kann man als Kur geben. Der Handel bietet auch Effektive Mikroorganismen als Pulver oder Saft an. Hier muss man aber genau auf die Qualität schauen. Ich habe auch eine Zeitlang Bokashi gefüttert. Auf jeden Fall braucht es Zeit, damit sich im Darm eine entsprechende Bakterienwelt aufbauen kann.
    Aber wie gesagt......so ein Pferdeapfel ist halt auch eine lecker fermentierte Köstlichkeit für den Hund ;)

  • finde ich super interessant was du da erzählst, mein hudn frisst hier im urlaub grade mit leidenschaft pferde äfpel
    heißt das nun für mich, mit seinem darm ist eben NICHT alles in ordnung? wenn nein, was kann ich dann dagegen tun? darf ich ihn die äpfel fressen lassen?

    Bitte den Hund keine Pferdeäpfel fressen lassen. Pferde werden auch mit Medikamenten behandelt und der Hund nimmt dadurch etwas mit dem Kot auf. Das kann für den Hund gefährlich werden, denn die Dosis der Medis für ein Pferd ist enorm hoch im Vergleich zum Hund.

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