Erfahrung mit Zahnspange?

  • Hallo =)


    Mein Jungspund hat bei der Vergabe der Zähne nicht unbedingt Glück gehabt - als Welpe hatte er einen Zangenbiss. Es hieß von Züchter und Tierarzt "das verwächst sich". Jetzt hat er alle Zähne gewechselt (5,5 Monate alt) und hat einen starken Vorbiss und vorne einen zu schmalen Unterkiefer. Auf Deutsch: der untere rechte Fangzahn sticht in den Gaumen. Noch hat er davon kein Loch, aber ohne Behandlung kommt das bestimmt irgendwann.


    So nun war ich mit ihm bei einem Zahntierarzt. Dieser rät zu einer Zahnspange. Tragedauer etwa 5 Monate. Zum Einsetzen und Rausnehmen je eine Narkose und dazwischen 1-2 zum Nachstellen.
    Andere Varianten wären den Zahn zu ziehen oder abzuschleifen, wovon er aber abrät.


    Am Montag werde ich zu einem weiteren Zahntierarzt fahren und schauen, was der sagt.


    Um ehrlich zu sein, mir graut vor der Zahnspange. Mal abgesehen davon, dass die immens teuer ist, ist es für den verrückten Wusel auch eine ziemliche Lebenseinschränkung (kein Zergeln, kein Kauspielzeug, keine harten Spielis, draußen wahrscheinlich MK, damit er keine Stöckchen oder so einsammeln kann, keine Knochen, etc.). Klar, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, bekommt er das Teil, denn ich möchte nicht, dass er bleibende Schäden durch den Zahnfehler hat.


    Hat hier jemand Erfahrung mit sowas und kann mir sagen, wie das ausgegangen ist? Man findet im Netz leider (oder GsD) nicht viel dazu.
    Danke euch =)

  • Wenn das so ein Aufwand mit mehreren Narkosen ist, nur um einen Zahn zu richten, würde ich persönlich eher dazu tendieren den Zahn ziehen zu lassen wenn er Probleme macht.

  • Hat Mia auch, ebenfalls unten rechts


    Wir wollten nicht ziehen lassen, weil sie dann das gesamte Gebiss verschiebt und auch der TA nicht sagen konnte, ob und welche Probleme das dann bringen wird


    Die erste Zahnspange trug sie mit da 6-7 Monaten und innerhalb von zwei Wochen stand der Zahn super.
    Dann hat sie sich durch einen Wachstumsschub gelöst. Der Kiefer wurde einfach zu groß für die Spange. Und trotz täglichem Massieren ist der Zahn zurückgerutschr, weil er an der netzen Position nicht fest saß.
    Wir haben uns entschieden, die nächste Runde zu starten, wenn sie ausgewachsen ist, das beginnt im Januar.
    Hier mal mein alter Beitrag dazu Entscheidungshilfe Zahnbehandlung


    Gestört hat Mia das Ding nur die ersten 2-3 Tage, gezergelt wird hier eh nicht und statt Kauknochen gab es zB einen kleinen ganzen Apfel. (Ohne Kerngehäuse) oder eine getrocknete Scheibe Brot


    Hole dir auf jeden Fall eine zweite Meinung ein, im Netz gibts auch irgendwo eine Übersicht, der Fachärzte vom Verband

  • Hecci hatte das Problem bei den Milchzähnen. Damals hat mir der TA gesagt wenn er das nach dem Zahnwechsel noch immer hat würde er eine Zahnspange empfehlen weil ich ausstellen will (was in meinen Augen aber eine Art Betrug ist aber naja). Wenn ich nicht ausstelle meinte er wäre den Zahn ziehen auch eine Variante.
    Es hat sich bei Hecci mit dem Zahnwechsel eh erledigt und das Problem ist weg. Ich hätte ihm keine Zahnspange verpasst.


    Ich würde es ganz ehrlich abwägen. 3x das Risiko eines Vollnarkose, kein Kauen, kein Zergeln, aufpassen was man zu fressen gibt und die Schmerzen durch die Zahnspange (zumindest tut die ja beim Menschen bis man sich dran gewöhnt ziemlich weh) oder 1x Narkose und raus mit dem Zahn...
    Bei meinem Hund würde das nicht klappen, der kaut wenn er Frust hat und wenn ich ihm das monatelang verbieten würde würde er wohl durchdrehen. Und ausserdem würden mich halt die Kosten auch ziemlich abschrecken. Wird ja alles ziemlich ins Geld gehen die Sache.


    Was sagt seine Züchterin eigentlich dazu? Ich hab damals zwecks der Zähne auch mit dem Züchter geredet und mal nach Erfahrungen gefragt weil mein Ta gleich den Teufel an die Wand gemalt hat.

  • Bevor mein Hund innerhalb von fünf Monaten ganze vier Vollnarkosen bekommen müsste, käme der Zahn raus.

  • Ich kenne eine Hündin, die auch uuuunbedingt eine Zahnspange kriegen sollte. Nach Rücksprache mit dem Züchter hat der Besitzer darauf verzichtet und häufig massiert - inzwischen ist sie komplett ausgewachsen und hat keinerlei Probleme. Ausstellen könntest Du sie so nicht, aber sie frißt und trinkt ohne Schwierigkeiten, und die prognostizierten Löcher im Gaumen sind auch ausgeblieben.
    Ganz ehrlich - Zahnspange gäbe es hier nicht. Ich würde nichts tun, und erst wenn es wirklich zu Einschränkungen kommt den Zahn ziehen.

  • Ich kenne die Probleme aus dem Bekanntenkreis.


    Vom Abschleifen würde ich Dir dringend abraten, da eine Eröffnung des Zahnes passieren kann, Bakterien eindringen und das schlußéndlich mit einer Hirnhautentzündung mit ungewissem Ausgang enden wird.


    Zahn ziehen lassen - dafür gibt es derzeit keine Option, da ja keinerlei Verletzungen vorliegen. Auch das wäre gut zu überlegen.


    Bekannte hatten ihrem Hund auch eine Zahnspange verpassen lassen; teilweise konnten die selbst nachstellen, teilweise mussten mehrere Narkosen gegeben werden. Op-Kragen war Pflicht. Nach 4-6 Wochen war das Gebiß in Ordnung.


    Meine Meinung:
    Das Milchgebiss war ein Zangengebiss. Erfahrungsgemäss wird das auch so ein Endgebiss.
    So lange keine offensichtlichen Verletzungen vorliegen (Eindringen des Fangzahnes in den Oberkiefer), so lange würde ich auch nicht tierärztlich manipulieren lassen.
    Wenn Du den Hund für die Zucht/Ausstellung verwenden möchtest, dann ist er zumindest für die Zucht eh nicht tragbar - er würde diesen Mangel weiter vererben. Wenn nicht in der F1, aber in den nächsten Generationen.


    Was ich weiter machen würde: Zergeln, den Hund kauen lassen und beobachten!


    Hab Geduld!

  • Ich kenne einen Fall von einem starken Rückbiss, wo auch die unteren Eckzähne in den Gaumen eingebissen haben. Mittels der Zahnspange wurden die nach außen gedrückt und der Hund hat jetzt noch alle Zähne, kann apportieren und zergeln. Die Narkose ist keine tiefe Narkose zur Schmerzausschaltung sondern nur eine Sedierung, damit man im Maul manipulieren kann und wurde problemlos vertragen. Preislich ist es natürlich teurer, als den Eckzahn abschleifen zu lassen (wofür natürlich auch eine Sedierung notwendig ist), aber nicht irrwitzig teuer. Die paar Wochen mit der Zahnspange sind schnell vorbei, und nachher kann wieder nach Lust und Laune gekaut und gezerrt werden. Allerdings muss man auf Maulhygiene achten in der Zeit, weil sich Futterreste verfangen können.

  • Also zunächst mal geht es mir keinesfalls darum, dass ich Frodo ausstellen möchte. Ja, hätte ich gern, aber da der Herr Pudel Kryptorchid ist, fällt das sowieso aus.
    Mir geht es einzig allein darum, die Entscheidung zu treffen, die auf lange Sicht die beste für den Hund ist.


    Ich hab seine Fehlstellung mal aufgezeichnet...
    Ist nicht wirklich perfekt das Bild, aber man erkennt das Problem wohl in etwa. Links ein gesundes Gebiss (okay, normal ist das vielleicht nicht so spitz^^) und rechts Frodos Gebiss.


    Dazu kommt natürlich noch der extreme Vorbiss. Die Schneidezähne unten liegen beinahe.


    @Amanhe
    Er meint, es wäre falsch einem Hund einen gesunden Zahn zu ziehen. Es wäre für ihn von Nachteil.
    Das war auch mein Gedankengang, dass das für den Hund vielleicht unbedingt das Beste ist, weil es ihn lebenslang beeinträchtigen könnte.


    @KrissiMia
    Danke für den Link! Ich werde mir den Thread nachher gleich durchlesen.


    Wie lange hatte Mia die Zahnspange noch drin nach den ersten zwei Wochen? Warum habt ihr sie nicht nach dem Wachstumsschub wieder eingesetzt? Wie sieht der Zahn jetzt aus? Hat sie schon ein Loch im Oberkiefer?


    Ich muss sagen, an die Sache mit dem Wachstum habe ich noch gar nicht gedacht...ich meine Frodo dürfte fast fertig sein, aber ein bisschen was wird bestimmt noch kommen.
    Ob sich sein Gebiss noch sonderlich verschieben würde, bezweifle ich. Schlimmer kanns kaum werden, wie man auf dem Bild oben sieht.


    @Avocado
    Frodo ist auch so ein Kauer. Er kaut den halben Tag auf irgendwas rum. Das hat er vor dem Zahnwechsel gemacht, während und jetzt macht er es immer noch. Draußen schleppt er ständig irgendwas durch die Gegend, zergeln liebt er abgöttisch.


    Die Züchterin meinte, sie hätte noch keinen solchen Fall gehabt in den bisherigen vier Würfen. Sie würde es erstmal mit Massieren versuchen (mach ich fleißig) und natürlich noch mindestens eine Zweitmeinung einholen, was ich auch tue.


    @Siobhan
    Interessante Erfahrung, danke!


    @Grinsekatze1
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es wieder eine Zange wird. Die unteren Schneidezähne liegen quasi fast, weil sie offensichtlich keinen Platz haben. Der Unterkiefer ist viel zu schmal.


    @Pleistozaen
    Ja, du magst recht haben. Narkose klingt halt immer gleich nach ner ziemlichen Keule.
    Über die vermehrte Maulhygiene hat mich der TA aufgeklärt.



    Was ich mich halt frage...wenn sein Unterkiefer eigentlich zu schmal ist und der Fangzahn aber schön mit dem obenen zusammen passen soll - der müsste ja nach der Zahnspange komplett schief sein?
    Denn sein Zahn ist jetzt gerade, wenn er von außen sichtbar wäre, wäre er komplett schief?
    Ist das nicht auch "unpraktisch" bzw. hinderlich für den Hund?



    Ich werde mal versuchen ein Foto zu machen, wenn das Wuseldings mal lang genug still hält^^

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