Hallo liebes Forum,
ich schleiche ja schon seit Jahren um das Thema BARF herum, habe viel gelesen, mich überzeugen lassen, noch mehr gelesen und wieder verunsichern lassen, was das BARFen meiner JRT-Mix-Hündin (ca 7 bis 8 Jahre) angeht.
Ich bin vom Thema auch eigentlich überzeugt, verunsichere mich nur eben immer wieder selbst, wenn es an die Rationsgestaltung geht.
Da bei mir Ende dieser Woche eine kleine Welpin einzieht, ist das für mich DER Grund schlechthin, endlich mal aus den Puschen zu kommen und das Thema nun konkret anzugehen.
Also wieder einmal angefangen zu lesen, zu recherchieren und so weiter.
An Büchern zu diesem Thema sind bei mir vorhanden die beiden Heftchen von S. Simon für Welpen und das Allgemeine, das Barfbuch von Nadine Wolf und ein Buch von S.L. Schäfer und B.R. Messika, wobei ich letzterem wenig Beachtung schenke.
Ich habe mich also hingesetzt, gelesen und Angefangen, einen Plan zu erstellen, vorwiegend nach dem Buch von Frau Wolf. Ist ja ansich auch nicht so schwer, wenn man des Lesens kundig ist. Eigentlich.
Da ich mich, wie oben angedeutet, gerne verunsichern lasse und mich vor allem selber gerne verunsichere, war der Plan, möglichst nah an den Vorgaben des Buches zu bleiben.
Das schließt die Rezepte, die am Ende des Buches abgedruckt sind, mit ein. Mich daran zu orientieren ist für mich zum einen Praktisch, weil ich in solchen Dingen wirklich sehr einfallslos bin, zum anderen gibt es vermeintlich Sicherheit, dass man alles richtig macht. Aber genau bei den Rezepten habe ich ein Problem, die mich an meinen eigens errechneten Werten zweifeln lässt.
Ich habe mir anhand der Angaben im Buch eine Tabelle erstellt und, um zu überprüfen ob das alles auch so stimmt, mit den im Buch angegebenen Beispielen (Hund Jack, 30 kg) rechnen lassen und, tadaa, alles stimmt soweit mit den Angaben im Buch überein.
Also gehe ich davon aus, dass die Tabelle mir für meinen Hund auch das richtige ausspuckt (ich gehe bei meiner Althündin von 7,5 kg aus, sie soll 3% ihres Körpergewichts gefüttert bekommen und sie ist kastriert).
Da mein Hund nun aber nicht 30 kg wiegt und auch keine, wie bei den "Rezepten" angegebenen 5, 15 oder 35 kg wiegt, heißt es, Rationen anpassen. Auch das habe ich gemacht. Aber ich bin ja so ein Typ, der muss immer alles gegenrechnen um zu schauen, ob auch alles richtig ist. Aber im Bezug auf die Rezepte, komme ich, wenn ich in meine Tabelle die 5, 15 oder 35 kg eingebe, nicht auf die Angaben, die in den Rezepten für die genannten Gewichtsklassen angegeben werden. Auch nicht, wenn ich berücksichtige, dass eben nicht alle Komponenten an allen Tagen in der Woche gegeben werden und somit eben pro Mahlzeit mehr von einer Komponente gefüttert wird. Vermutlich habe ich einfach irgendwas total offensichtliches Übersehen, aber ich fange eben schon wieder an daran zu zweifeln, ob ich das mit dem BARFen, gerade wenn ein Welpe hier einzieht, nicht doch lieber lassen sollte. Zumal ich eben auch (anfangs) nicht so viele verschiedene Fleischsorten verfüttern möchte, und die dann in den jeweiligen Rezepten austauschen würde (also bspw. Lamm gegen Rind).
Momentan sehe ich einfach meinen Denkfehler nicht. Vielleicht kann mir ja einer sagen, der dieses Buch auch besitzt, ob, und wenn, wo für die Rezepte in diesem Buch Bedarfswerte ggf. angepasst wurden? Oder habe ich einfach einen Denkfehler? Oder liegt es vielleicht daran, dass die Prozentrechnerei doch nicht das Wahre ist und man lieber wirklich Bedarsfgenau ermitteln sollte?
Ich mein, bei anderen funktioniert die Rationsgestaltung nach Prozenten ja auch.
Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viele Gedanken und halte mich zu sehr an den blöden Rezepten auf.. Aber ich bin eben doch manchmal ein kleiner (selbst-)Kontrollfreak
Zu vielen Fragen bezüglich BARF scheint es ja auch keine allgemein gültige Ansicht zu geben. Das sehe ich erst wieder in dem "Herz verfüttern"-Thread. Wo ich auch bedenken hatte wie das zu handhaben ist, aber da habe ich vorerst beschlossen, es so zu handhaben, wie bei S. Simon und N. Wolf angegeben zu handhaben, da mein Plan ja genau darauf basiert.
Und dann ist natürlich die Frage, beim Welpen, reicht es bei diesem tatsächlich einfach "nur" die Menge, die gefüttert wird, zu erhöhen, um den erhöhten Calciumbedarf auszugleichen? Oder sollte man da die Rationsgestaltung doch lieber genauer angehen?
Und wie genau ist das mit den Innereien zu handhaben? Die werden später im Buch einfach als Innereien zusammengefasst. Einige Kapitel vorher werden sie aber auch nochmal prozentual unterteilt. Ich bin in meiner Berechnung jetzt von 15% Innereien gesamt ausgegangen und habe dann diese nochmal prozentual unterteil.
Der BARF-Plan für meine Althündin sähe dann in etwa so aus:
Alter: ca. 7 bis 8 Jahre
Gewicht: 7,5 kg
ich möchte 3% vom Körpergewicht füttern
Futtermenge: 225 g / Tag gesamt
Da sie aber kastriert ist, wird das ganze noch einmal mit 0,8 multipliziert, also ergibt sich eine Futtermenge von 180 g am Tag oder 1260 g/Woche
Da ich nicht komplett auf Getreide in der Fütterung verzichten möchte, habe die Komponentenverteilung bei ihr sowohl einmal mit als auch einmal ohne Getreide Vorgenommen und passe, je nachdem entsprechend an.
Also, am Tag bekäme sie dann, ausgehend von den 180g
ohne Getreide:
Tierisch (80%): 144 g
davon Muskelfleisch (50%): 72 g
Pansen/Blättermagen (20%): 28,8 g
RFK (15 %): 21,6 g
Innereien (15%): 21,6 g
davon Leber (30%): 6,5 g
Niere (35 %): 7,6 g
Milz (35 %): 7,6 g
Herz (35 %): 7,6 g
Lunge (35 %): 7,6 g
Leber gäbe es dann jede Woche und bei den anderen Innereien würde ich jeweils 2 davon in der einen und die übrigen 2 in der anderen Woche verfüttern, daher sind hier die Prozentangaben angepasst.
Pflanzlich (20%): 36 g
davon Obst (25%): 9 g
Gemüse (75%): 27g
Das habe ich dann auf die gesamte Woche hoch gerechnet:
Tierisch (80%): 1008 g
davon Muskelfleisch (50%): 504 g
Pansen/Blättermagen (20%): 201,6 g
RFK (15 %): 151,2g
Innereien (15%): 151,2g
davon Leber (30%): 6,5 g
Niere (35 %): 7,6g
Milz (35 %): 7,6g
Herz (35 %): 7,6g
Lunge (35 %): 7,6g
Pflanzlich (20%): 252g
davon Obst (25%): 93g
Gemüse (75%): 189g
Und letztendlich gerundet und auf die Woche aufgeteilt:
Komponente | Anzahl Portionen pro Woche | Menge pro Woche | Menge pro Portion | |
Innereien | 3 | 150 | 50 | |
RFK | 3 | 150 | 50 | |
Gemüse-Obst-Mix | 7 | 250 | 40 | |
Pansen/Blättermagen | 2 | 200 | 100 | |
Muskelfleisch | 5 | 500 | 100 |
Da ich am Anfang vorerst weiche Knochen füttern möchte, habe ich dazu auch noch einmal die Knochenmenge angepasst, das lasse ich nun aber vorerst mal außen vor, genauso wie die Berechnung bei Fütterung mit Getreide. Der Text ist eh schon zu lang
plus dann noch ggf diverse Supplemente.
Die so ermittelten Werte habe ich dann einfach auf die "Rezepte" angewandt, was so, wie zuvor beschrieben eben nicht mit den Beispielen im Buch überein stimmt. Die Frage ist eben, ob das egal ist, wenn ich Anhand der von mir ermittelten Werte sicherstelle, dass alles in etwa so im Laufe einer Woche verfüttert wird
Für den Welpen habe ich es im Prinzip genauso gemacht, nur dass ich dort von 6% des Körpergewichts ausgegangen bin. Da stellt sich dann nur die Frage, ob das ausreichend ist, bzgl des Calciumbedarfes.
Wer es geschafft hat, den Roman bis hier hin zu lesen, dem Danke ich schon mal ganz Herzlich für die Mühe, die er sich macht.
Und natürlich auch allen vielen Dank, die noch Ratschläge, Tipps etc parat haben
Liebe Grüße
Beate