große Probleme mit unseren Hündinnen

  • Hallo,


    ich lese hier immer mal wieder mit, erst jetzt traue ich mich aber selber zu schreiben.


    Wir haben zwei Hündinnen; die eine heißt "Pretty", eine 14-jährige Cockerspaniel-Dame. Die andere "Woman", eine dreijährige Jack-Russel-Dame. Seit Anfang an gibt es eigentlich ständig Probleme zwischen den Beiden. Es fing eigentlich schon an, als die jüngere gerade mal ein halbes Jahr war. "Woman" hat Gegenstände (Taschen, Tüten oder Kartons) gegenüber der Älteren verteidigt, teilweise auch schon mit Geknurre und Beißereien. Hundetrainer konnten uns leider auch nur den Rat geben, ganz klare Grenzen zu setzen. Es hat teilweise was gebracht, zumindest wurden jetzt Gegenstände nicht mehr bewacht.


    Leider hören die Streitereien zwischen den Beiden nicht auf. Es geht jetzt eben nicht mehr um Gegenstände, sondern um "imaginäre" Grenzen. Beispiel: Woman liegt unter dem Tisch, Pretty läuft vorbei und guckt und es geht ohne Vorwarnung direkt zur Sache. Woman knurrt nicht, sie greift sofort an, und zwar so richtig böse. Größere Verletzungen gab es bisher noch nicht, Pretty humpelt danach aber immer eine Weile (Woman verbeißt sich regelrecht in die Füße). Nächstes Beispiel: Mein Mann bereitet das Hundefutter in der Küche vor, er steht an der Arbeitsfläche, die Hunde hinter ihm in der Küche und warten auf ihr Fressen. Wie aus dem Nichts geht Woman wieder auf Pretty los. Vermutlich war Pretty im "Weg". Drittes Beispiel: beide Hunde (angeleint) laufen die Treppe hoch. Vermutlich war es Woman zu "eng" und die Beißerei geht wieder los (auf der Treppe). Viertes Beispiel: wir gehen spazieren. Eine Pudeldame kommt vorbei. Da alle an der Leine sind, geht das Gekläffe natürlich los. Als die Pudeldame weg ist, geht Woman auf Pretty los, diesmal konnte ich gerade noch rechtzeitig einschreiten weil beide ja an der Leine waren.


    In letzter Zeit wird das immer häufiger, teilweise jeden Tag, dann wieder zwei oder drei Tage "Ruhe". Zwischen den Beißereien sind die Beiden relativ neutral zueinander, teilweise liegen sie aber auch zusammen auf einem Platz. Es gibt so viele Situationen, wo sie sich in die Haare bekommen, es geht aber definitiv immer von der jüngeren Hündin aus. Die ältere Hündin traut sich schon kaum noch zu uns, wenn Woman in unserer Nähe ist. Das Problem ist auch, dass die ältere Hündin nur noch schlecht sieht und hört. Zudem hatte sie bereits einen kleinen Schlaganfall, sodass sie körperlich auch nicht mehr so fit ist. Ist alles für mich eine unerträgliche Situation und mir tut die ältere einfach nur leid. :( :


    Wir hatten vor einiger Zeit bereits eine Hundetrainerin hier, sie riet uns, der jüngeren Woman ganz klar die Grenzen aufzuzeigen. SprIch: wenn sie die ältere Hündin nur "böse" anguckt, sofort einschreiten und klar machen, dass hier keine Plätze verteidigt werden. Funktioniert zwar in dem Moment, mir kommt es aber eher so vor als verschiebt es das Ganze nach hinten und irgendwann mal kracht es dann.


    Das nächste Problem ist, dass ich beiden Hunden nicht mehr gerecht werden kann. Wir haben mittlerweile zwei kleine Kinder, mein Mann ist selbstständig und hat kaum noch Zeit für die Hunde. Zudem muss ich mich um meine kranke Schwiegermutter und ihren Hund kümmern. Dh die Hunde kommen im Moment einfach viel zu kurz.


    Würde es nach mir gehen, würde ich eine der beiden abgeben. Mir kommt es so vor, als dulde die jüngere keine "Rivalin" in ihrem Territorium. Die Hündin meiner Schwiegermutter wurde auch schon angegriffen (sie wohnt im selben Haus), auch aus denselben "Gründen".


    Alternativ wäre eine dauerhafte räumliche Trennung zwischen den Beiden, nur wäre ja dann wieder einer der Beiden benachteiligt (ich kann mich mit meinen zwei Kindern ja immer nur in einem Raum aufhalten). Mein Mann will auf gar keinen Fall einer der beiden abgeben und wir bekommen uns deshalb auch immer wieder in die Haare :|


    Sorry wenn es jetzt sehr lang geworden ist :( :


    Was würdet Ihr mir raten? Nochmal einen anderen Hundetrainer ins Haus holen? :hilfe:


    Gruß
    Heidi

  • Pretty Woman :D find ich irgendwie cool!


    Seit wann ist den Woman bei euch? Seit dem Welpenalter? wenn ja, wie wars damals zwischen den beiden? Wurde Pretty von der Kleinen genervt und hat sie nal gemaßregelt oder nicht?


    Ich glaube das Problem liegt hauptsächlich an Woman und das es nicht unbedingt was mit dem Ersthund zu tun hat. Sie scheint sich durch ihre Beißerei, durchsetzen zu wollen und damit erfolg zu haben, ich glaube ich würde da ansetzen und versuchen einzuschreiten, bevor es dazu kommt oder die Beiden Ladys in den Situationen, in denen es vorkommt,vorher schon trennen (beim Fressen z.B)


    Vielleicht kannst du für Pretty eine Ecke/Raum einrichten, in dem Woman nicht hin darf, so dass sie da wenigstens ihre Ruhe hat.


    Mikki hat auch ein oder 2 Mal versucht, Filou davon abzuhalten zu uns auf die Couch zu kommen, wir haben sie direkt von der couch geworfen, seit dem kam das auch nicht mehr vor.


    Was den Trainer angeht, wenns ein guter ist, halte ich das immer für eine gute Idee, der kann das besser beurteilen und vielleicht auch mal in echt sehen und somit nützlichere Tipps geben

  • Ich denke, dass die jüngere Hündin die ältere Hündin sehr stark dominiert und dieses Verhalten bereits so festgefahren ist, dass sie, egal wieviel man übt, trotzdem immer eine tickende Zeitbombe bleibt.


    Ich muss ehrlich sagen, wenn man Eure Gesamtsituation betrachtet, würde ich mich zum Wohle aller von einem der beiden Hunde trennen.

  • Ich muss ehrlich sagen, wenn man Eure Gesamtsituation betrachtet, würde ich mich zum Wohle aller von einem der beiden Hunde trennen.

    Das hab ich auch gedacht, zumal Beissereien zwischen Hündinnen schnell eskalieren können.
    Vielleicht wäre es besser für die jüngere Hündin ein gutes, neues Zuhause zu suchen.

  • In meinen Augen solltet Ihr euch überlegen, für eine der Damen ein neues Zuhause zu finden. Am besten für Woman einen Platz als Einzelhund.
    Die Situation ist sehr verfahren und ich glaube es wird schwer, da auf Dauer Ruhe rein zu bekommen, weil Woman sich sehr gefestigt hat in diesem Verhalten.


    Dazu kommt, dass du sicher schon viel zu tun hast
    mit den Kids und Haushalt. Ständiges, konsequentes Trennen oder
    permantes Training werden da von der Zeit her schwierig..

  • Mit Anfangs ordentlichem Management, guter Anleitung und viel Training sollte man das Problem zwischen den Hündinnen in den Griff bekommen können!


    Die entscheidende Frage ist jedoch, ob du dir diesen Aufwand zumutest!


    Ein Training bei chronisch unterforderten und unausgelasteten Hunden ist höchstwarscheinlich nicht sonderlich erfolgreich...


    Setz dich mit deinem Mann zusammen und geht die Optionen durch! Wenn du dich den ganzen Tag um die Hunde kümmern musst und er ohnehin nichts mit den Hunden macht, kann es ja schlecht alleine entscheiden dass du halt damit klar kommen musst!


    Wäre es denn eine Möglichkeit, dass er eine der Hündinnen mit zur Arbeit nimmt? Gerade wenn er selbstständig ist, wäre das doch eventuell eine erste große Entlastung... So hättest du tagsüber nur einen Hund bei dir, könntest dich mit diesem beschäftigen und ihn besser auslasten und der andere Hund ist auch mal relativ kaputt, wenn er von der Arbeit kommt...


    Entweder ihr schafft grundsätzlich die Möglichkeit, die Hunde regelmäßig zu beschäftigen (körperlich und geistig), oder ihr solltet tatsächlich an eine Abgabe denken!

  • Meine Meinung:


    Ihr habt das schon viel zu lange einfach so laufen gelassen; nicht wirklich eingegriffen und nach dem Motto "Die machen das unter sich aus" schleifen lassen.


    Jetzt ist die eine Hündin 14 Jahre alt. Eine alte Dame. Sie hat Euren Schutz verdient, denn auf Dauer wird sie sich körperlich nicht gegen den Jungspund durchsetzen können und den Kürzeren ziehen.


    Trennt die beiden ab. Zwischen den Türen Baby-Schutzgitter, so dass jeder Hund seinen eigenen (sicheren) Bereich hat. Zusammenkünfte nur, wenn der Jungspund einen geschlossenen Maulkorb bekommt. Der älteren Dame würde ich das gerne ersparen wollen.


    Wie verhalten sich die Beiden draußen?

  • Liest sich als wären die Menschen in das Miteinander der Hunde nicht sonderlich involviert und auch ansonsten nicht, wenn es an Zeit mangelt. Eingreifen, wenn es schon kracht, ist natürlich viel zu spät. Da schwelt es ja vorher schon gewaltig. Ich vermute, dass da schon die ganze Zeit was zwischen den Hunden läuft. Wenn man mehrere Hunde hat, muss man als Mensch gut hinschauen und vor allem Regeln für den Alltag aufstellen, die dafür sorgen, dass es eben nicht kracht.


    Wenn die Hunde zu kurz kommen, trägt das sicher nicht zu einer entspannteren Stimmung bei. Gerade die Jüngere muss regelmäßig neben dem Spazierengehen auch was arbeiten!


    Auch, dass sie "natürlich" Theater an der Leine mache bei Begegnungen finde ich etwas kurios an Aussage.


    Ich glaube, bei Euch müsste "umfassend" aufgeräumt werden. In der Alltagserziehung, Beschäftigung und so weiter.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Wäre es eine Alternative, den Hund mit deiner Schwiegermutter "zu tauschen"? D.h. euer Zickchen zu SchwiMu, dafür ihren Hund zu euch und eurer älteren Hündin?


    Dann ist die jüngere Einzelhund und die alte hat ihre Ruhe bei euch. Außerdem, wenn SchwiMu im gleichen Haus wohnt und du dich sowieso um sie kümmerst, ist der Hund nicht aus der Welt. Vielleicht ist das für deinen Mann ja auch eine akzeptable Lösung.


    Vorraussetzungen ist natürlich, dass Schwiegermutter damit auch einverstanden wäre und die Hunde zurechtkommen.

  • Hallo,


    erstmal danke für Eure Inputs.



    Seit wann ist den Woman bei euch? Seit dem Welpenalter? wenn ja, wie wars damals zwischen den beiden? Wurde Pretty von der Kleinen genervt und hat sie nal gemaßregelt oder nicht?

    Ja sie kam mit 9 Wochen zu uns. Anfangs wars kein Problem. Leider ist sie bereits mit 7 Monaten läufig geworden (wollten sie eigentlich vorher noch kastrieren) und kurz davor ging das Verteidigen der Gegenstände schon los. Pretty ist eine ganz sensible Hündin, die Streit immer aus dem Weg gegangen ist. Wir hatten vorher schonmal eine Jackie-Hündin, da gab es gar nie Probleme zwischen den beiden.


    So wie Du geschrieben hast, machen wir es ja auch schon. Wir haben das nie zugelassen und trotzdem knallt es immer wieder. Die Initiative geht wirklich immer von Woman aus.



    Die entscheidende Frage ist jedoch, ob du dir diesen Aufwand zumutest!


    Ein Training bei chronisch unterforderten und unausgelasteten Hunden ist höchstwarscheinlich nicht sonderlich erfolgreich...

    Das sehe ich ehrlich gesagt ja auch so. Ich weiß, dass es im Moment nicht gut ist und habe deshalb auch ein echt schlechtes Gewissen :| Deshalb überlege ich auch, ob es langfristig nicht besser ist die zwei zu trennen.



    Wäre es denn eine Möglichkeit, dass er eine der Hündinnen mit zur Arbeit nimmt? Gerade wenn er selbstständig ist, wäre das doch eventuell eine erste große Entlastung... So hättest du tagsüber nur einen Hund bei dir, könntest dich mit diesem beschäftigen und ihn besser auslasten und der andere Hund ist auch mal relativ kaputt, wenn er von der Arbeit kommt...

    Das wäre vielleicht noch eine Alternative, vielen Dank für die Idee :smile: Er ist halt viel mit dem Auto unterwegs, Kundentermine. Werde das mal ansprechen.




    Ihr habt das schon viel zu lange einfach so laufen gelassen; nicht wirklich eingegriffen und nach dem Motto "Die machen das unter sich aus" schleifen lassen.

    Das stimmt jetzt so nicht. Wir hatten ja einen Hundetrainer da, wir greifen ein (auch vorher, wenn wir was mitbekommen). Nur mit zwei Kindern hat man auch noch andere Dinge zu tun, als permanent Hunde zu beobachten :-) Draußen geht jeder seinen Weg, sie schnüffeln aber auch gerne mal zusammen. Auch wenn sie zuhause alleine sind ist bisher nichts passiert.



    Wäre es eine Alternative, den Hund mit deiner Schwiegermutter "zu tauschen"?

    Meine Schwiegermutter ist schon recht gebrechlich und würde Woman gar nicht halten können. Ihr Hund ist ein 5-Kilo-Hündchen :smile: Die ist genauso friedlich wie unsere Pretty.


    Ich werde jetzt nochmals mit meinem Mann sprechen. Im Moment bin ich echt der Meinung, dass das so auf Dauer nicht gehen kann.


    Gruß
    Heidi

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