große Probleme mit unseren Hündinnen

  • Ganz ehrlich....mir tut deiner alte Hündin echt leid, sie wird attakiert wenn sie nur irgendwo im Zimmer entlang geht, wenn sie zu euch will, wenn es Fressen gibt, im Treppenhaus, auf dem Spaziergang.
    Sie ist 14 Jahre alt und hat deine volle Fürsorge und vollen Schutz verdient.
    Bitte sorge dafür, dass sie nie mehr überfallen wird, trenne die beiden für immer und ewig. Egal ob in unterschiedlichen Räumen, oder immer 1 in eine große, gemütliche Box (und ganz oft tauschen), oder oder....

  • Also, nen Terrier, der eh schon zumindset Hunden gegenüber griffig ist, zu einer älteren und noch dazu kranken Dame zu tauschen, hört sich für mich nicht wirklich sinnvoll an. Die Terrine braucht wen, der ihr energisch Grenzen zu setzen versteht. Lieber wenige Grenzen, die aber ganz konsequent einhalten lassen.


    Evtl. bestünde ja für Euch die Möglichkeit, einmal - zweimal die Woche die Jüngere Deinem Mann zur Arbeit mitzugeben (an festen Wochentagen), und einmal die Woche die Kids zum Sitter zu bringen für 2 Stunden (wahlweise den Sitter kommen zu lassen oder bei Freunden zum Spielen abzugeben, auf Basis von Gegenseitigkeit), und in der Zeit könntest Du mit der Terrine was arbeiten in einer guten Hundeschule/Verein. Fährten, Unterordnung, was auch immer ihr Köpfchen auslastet und ihr die Flausen bissle austreibt. Und dort könntest Du evtl. auch Tips zum heimischen Umgang mit den beiden bekommen, weil die den Hund dann vor Ort kennenlernen. Notfalls Mantrailing-Training, wo Du die Kinder (wie alt sind die?) mit einbinden kannst, indem sie gesucht werden oder so!


    Die alte Hündin kann, wenn Du in der Hundeschule bist, während der 2 Stunden allein daheimbleiben - die wird aufatmen, wenn sie 2 Stunden ohne Terroristen-Terror hat :-) :-)


    Oder (die zeitsparendste Version) Ihr macht abwechselnd mit den Hunden Suchspiele daheim, wo die Kids Leckerli in der Wohnung
    verteilen dürfen: Würstel (riecht intensiv) in der Ecke, unterm Stuhl, aufm Regal in Reichweite, im Türgriff der Küchen-Unterschranks, im Hausschuh, unter einer Teppichecke, in der Spielzeugkiste vom Hund, im Körbchen verbuddelt, aufm Schoß vom Kind, das irgendwo sitzt (das aber nur, wenn der Hund die Kids nicht angeht wegen Ressourcen!), neben dem Körbchen, etc. Erst teilweise sichtbar versteckt, damit der Hund den Spaß hat und versteht, um was es geht, udn dann immer schwieriger - mal versteckt, mal höher im untersten oder zweituntersten Regalfach, auf dem Kinderhochsitz etc. Gibt soo viele Möglichkeiten, den Hund daheim zu beschäftigen. Achtung: die andere Hündin in der Zeit ins andere Zimmer, um Ressourcenstreitereien zu verhindern, und anschließend tauschen - wenn die Junge platt ist, darf sie nebenan schlafengehen, und die Ältere darf suchen. Altersangemessen halt.


    Oder Du läßt die Kinder Leckerli in Zeitungspapier verpacken - ein Wienerle-Scheibchen in eine Zeitungsseite. Zusammenknüddeln, in ne Kiste werfen. Weitere leere zusammengeknüddelte Seiten dazwischen. Gut durchmischen. Hund darf jetzt die Kiste nach den Leckerli durchsuchen und muß sie aus den Zeitungsseiten rauskruschteln (ok - teppichloser Fußboden mit Besen ist eine guute Variante für dieses Spiel, also am besten in der Küche, da ist ja meist kein Teppich, denn die Schnipsel wollen ja net für immer da einsam liegenbleiben). Damit isser ne Weile beschäftigt und hinterher müde. Und die Kids freuen sich über Beschäftigung mit dem Hund. Leckerli in ne leere Plastikflasche (PET-Flasche), ein paar Löcher in die Flasche basteln, durch die einzelne Leckerli gerade so rausfallen können. Jetzt muß Hund die Flasche so lange kullern, bis alle Leckerli rausgekommen sind, wenn er dran will - erfordert Geschicklichkeit, dauert, macht Hund müde. Oder ne Portion Leckerli an die Kids verteilen, und die kullern abwechselnd ein Leckerli durchs Zimmer, das der Hund dann jagen und futtern darf. Das sind alles nur Kleinigkeiten, die man bei genügend Zeit zwischendurch einsetzen kann, zB als Pause zwischen zwei Hausaufgaben oder so, oder mal kurz nachm Mittagessen, bevor die Hausaufgaben anfangen, oder direkt nach dem Mittagsschlaf (je nach Alter halt), weils auch die Kids im Kopf frei macht für die nächste Aufgbae und ihnen Bewegung und Spaß verschafft. Dann haste Hund und Kids gleichzeitig beschäftigt und adäquat ausgelastet *gg


    Das mit dem Leckerli-Kullern kann als Impulskontrolltraining ausgeweitet werden: Hund liegt, Leckerli kullert, und erst auf Kommando darf Hund das Leckerli holen. Wenn er nicht wartet, die ersten Mal anleinen bis zum Kommando, daß ers holen darf. erstmal 3 Meter weit weg von ihm das Zeugs kullern, dann immer näher hin - und er darf sich net rühren, bevor er Kommando zum Holen (bei mir entweder "ok" - das Freigabesignal oder "nimms!" oder "hols Dir!") kriegt.


    Man muß sowas nicht jeden Tag der Woche machen - hört sich jetzt recht aufwendig an, das sind aber alles nur kleine Spielchen, die aber insgesamt dem Hund Spaß vermitteln und ihn fordern und fördern. Wenn Du sowas schon 1-2mal die Woche mit einbringen könntest, wäre schon viel geholfen in Sachen Auslastung! Bloß nicht jeden Tag, das könnte den hund dann hochpushen und eine gewisse Erwartungshaltung fördern.


    Und mit der strikten Trennung: jetzt sucht die Jünger, dann die Ältere, vermittelst Du dem Hund gleichzeitig, daß jeder seine Zeit kriegt, der Ältere nicht benachteiligt wird und auch noch kann, und daß auch der Ältere seine Zeit hat, während der jüngere halt dann entspannen kann (muß er natürlich erst lernen). Dafür kann man die Jüngere der Älteren auch gerne zugucken lassen beim Suchen - entsprechend gesichert natürlich mit Leine oder Kindergitter, damit sie net vor lauter Frust, daß sie nimmer dran ist, auf die ältere losgeht. Auch mit der Reihenfolge des Spiels kannst Du arbeiten. Wenn Du erst die Ältere nimmst, und die Jüngere in der Zeit Impulskontrolle macht (zwangsläufig *gg wenn sie zuschauen muß), zeigst Du der Jüngeren, wer die höhere Stellung in Deinen Augen hat. Dann aber bitte anschließend nur dann mit der Jüngeren spielen, wenn sie nicht vor lauter Frust getobt hat in der Zeit - sonst würdest Du das ja noch bestätigen.... Sollte das vorkommen, Spiel mit der Älteren fertigmachen, und die Jüngere so lange dort belassen, bis sie sich beruhigt hat. Dann kann sie drankommen. Wenn Ihr dann noch Lust habt. :-)

  • Außerdem: daheim generell feste Plätze einführen, auf denen die Hunde zu bleiben haben, wenn nicht explizit was Anderes von Euch gefordert wurde, und der jeweils andere PLatz ist ein absolutes tabu! Damit auch die ältere Hündin einen Rückzugsort hat, wenn die Jüngere grad nervt, und die Jüngere die unsichtbare Grenze um das Körbchen der Älteren herum (ca. 1 Meter weit)als Tabuzone begreift. Das muß halt in der ersten Zeit beobachtet werden und konsequent eingeschritten werden - sind halt paar Tage, wo Du immer anwesend sein mußt, um das durchzusetzen. Aber der Aufwand wird sich lohnen. Immer einen einsperren würde ich nicht, höchstens wenn Du grade partout kein Auge drauf haben kannst, weil Du kochst, oder im Bad bist etc., dann kann man die Jüngere kurz in der Box sichern.


    Generell Grenzen: wenige setzen, aber die dafür ganz konsequent einhalten lassen - von allen Familienmitgliedern!

  • Ich hatte mal einen Jack Russel als Pflegehund zur Probe da. Halleluja, der kam rein und war schon der Meinung 'alles meins'.


    Von dem kannte ich auch die Verhaltensweise 'ohne Vorwarnung' drauf. Da gab es keine Vorwarnung und da auch er imaginäre Dinge verteidigt hat, musste ich ihn zurückbringen (meine Hündin konnte und wollte sich kaum noch bewegen und die Attacken waren echt recht krass und wie gesagt, wenn für einen keine Ressource sichtbar ist, ist es schwer rauszufinden, wann der Hund ausflippt; vor allem wenn er von 0 auf 100 geht).


    Ich habe hinterher überlegt, wie ich das angegangen wäre, wenn ich ihn hätte behalten 'müssen'. Vermutlich hätte ich versucht mit Maukorb gesichert die Grenzen sehr deutlich zu zeigen.


    Aber ich empfand es für alle als massiven Stress. Ob man es ganz 'rausgekriegt' hätte, da bin ich mir wirklich nicht sicher.


    Und der Hund war alles andere als 'nur aggro'. Die zwei haben auch toll gespielt, bis er sich wieder eine Ressource eingebildet hat.


    Er wurde, soweit ich gesehen und gehört habe als Einzelhund vermittelt. Meiner Meinung nach auch das beste für ihn- man konnte sicherlich viel mit ihm erarbeiten.


    Fazit: ich würde über eine Abgabe nachdenken. Wie gesagt, ich habe eigentlich identisches Verhalten gesehen und das war nicht nur nach dem Motto 'Ende ungewiss' sondern auch sehr, sehr stressig für alle.

  • Tja - und genau mit der Abgabe als Einzelhund hat der Hund sein Ziel erreicht: er wird wieder "Prinz vom Dienst". Das ist doch Meideverhalten seitens des Halters..... *gg


    Da gehört dran gearbeitet, sonst hat der nächste Halter dasselbe Problem, nur dann völlig unvermittelt, wenn er nem Fremdhund über den Weg läuft, der zufällig in das Hund-Halter-Gespann reinprescht, gibts ja oft genug....


    Außerdem find ichs doof: man vernachlässigt selbst (natürlich unbeabsichtigt) die Beschäftigung und Begrenzung eines Terriers, und wenn er dann aus dem Ruder läuft, dürfen Andere das wieder gradbiegen, und der Hund ist der Leidtragende, weil er weg muß. Hm - wär jetzt nicht so meins. Klar, muß die TS wissen, ob sie den Nerv hat, sich damit zu beschäftigen. Wenn sie´s nur deswegen nicht macht, weil sie sonst (bei ner Abgabe) das schlechte Gewissen drücken würde, das merkt ja der Hund genauso, und dann kann das nix werden. Ich denke echt, daß das mit Beschäftigung und deutlichen Grenzen gut in den Griff zu kriegen wäre - von der Beschreibung her beurteilt, klar - kenn den Hund ja nicht.

  • Naja, aber vielleicht ist das auch einfach ein sinnvolles Ziel, was er erreicht. Unter so einem Verhalten leiden doch alle. Auch der Hund der verteidigt selber.


    Der Hund war eh recht unverträglich und auch meine Hunde mögen es nicht, wenn jemand in uns reinrasselt (nein, sie HASSEN es) und die verteidigen generell eigentlich keine Ressourcen.


    Ob Beschäftigung zu Besserung führt. Ehrlich gesagt bezweifle ich das. Alle Hunde die ich kenne, die Ressourcen verteidigen, denen ist nicht 'langweilig'.


    Und ob man sich nur 'Arbeit' spart. Ich hatte damals Zeit und hätte gerne mit dem Hund gearbeitet. das wäre aber massiv zulasten meines Hundes gegangen und wie gesagt ich bezweifle, dass er dieses Verhalten jemals abgelegt hätte.


    Aber ich bin einfach der Meinung, dass nicht jeder Hund verträglich sein muss und manche eben als Einzelhund besser bedient sind.


    Wie gesagt in meinem Fall wurden alle glücklich. Da egoistische und evtl. nicht zu erreichende Ziele zu verfolgen hätte ich persönlich falsch gefunden.


    Übrigens wäre bei uns die Wiener suche richtig in die Hose gegangen. Außer man hätte danach den Boden mit starkem Putzmittel gewischt.

  • Daß manche als Einzelhund besser bedient, sind, da bin ich die Erste, die das unterschreibt, mit meiner Fussel.... *gg


    Inwiefern "in die Hose gegangen" - wegen Unverträglichkeit der Wienerle? Oder steh ich da grad aufm Schlauch und verstehe Dich falsch? :-)

  • Da haben wir wohl dann doch generell eine ähnliche Meinung
    =)
    Also bei mir war das so, dass der Hund eben wirklich imaginäre Dinge aber auch Sachen wie Gerüche verteidigt hat. Verteilst du nun stark riechende Wienerle in der Wohnung und wischt danach nicht, dann riecht der Boden für Hunde wahrscheinlich noch tagelang. Das führt wiederum zu Konfliktpotenzial.


    Verständlich?

  • Hm, da geht bei euch daheim ja die Post ab....


    Es sind wohl mehrere Schwierigkeiten, die das Zusammenleben nicht funktionieren lassen. Eure Cocker-Omi hört und sieht schlecht, wird daher evtl. "Warnungen" vom Kampfterrier gar nicht mehr wahrnehmen. Der Jack Russel ist ein Jagdhund und ein Terrier dazu, viele halten ihn für klein und niedlich aus diesem Grund wird er gekauft und seine Ansprüche hoffnungslos unterschätzt.


    Gerade mit Kids und einer Mutter, um die man sich kümmern muss, ist man schon ausgelastet genug. Ob da noch Zeit und Nerven für die Ausbildung eines Jack Russels bleiben...naja, ich hätte da ehrlich gesagt keine Energie und Ruhe mehr zu (in einer solchen Situation).


    Ich würde den Jack Russel in gute Hände geben. Wenn dein Mann das nicht will, soll er sich um die Kleine kümmern und sie täglich auslasten. Somit kann er die Entscheidung treffen und dir Verantwortung abnehmen.

  • Nochmals, ich glaube nicht, dass Auslastung hier hilft.


    Wenn überhaupt (was ich nach wie vor bezweifle-also, dass es hilft) muss ein intensive, kleinschrittiges und absolut 'wachsames' Training unter Aufsicht eines Trainers gemacht werden.


    Und ob das dann zum Besten von allen ist- siehe oben, bezweifle ich ebenfalls.

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