"Gewichte" ziehen lassen

  • Es gibt verschiedene Zugsportarten, pauschal zu sagen der Hund kann das drei- bis vierfache seines Körpergewichtes ziehen ist einfach nicht richtig, oder nur halb weil die Zugart fehlt.
    Auch das ein Hund 30kg wiegen sollte ist aus der Luft gegriffen. hier ein kleines Beispiel http://www.brokenroadpodengo.com/beaglegirls.html

    Dass das nur ein ungefährer Richtwert ist, ist mir schon klar. Ich sagte ja auch, es kommt auf den Untergrund und die Kondition des Hundes (teils auch auf die Rasse) an, damit natürlich auch auf die Länge der Strecke.


    Bei dem Seminar wurde uns empfohlen für den Zug von Lasten wie Bollerwagen und Co. (also Zugarten, bei denen der Mensch nicht mithilft) einen Hund zu wählen, der bei guter Kondition min. 30 kg hat. Alles andere birgt die Gefahr von Langzeitschäden. Mag sein, dass man mit richtigem Aufbau, richtigem Training auch einen leichteren Hund auf dieses Level bekommt. Bei unerfahrenen Besitzern sehe ich da aber auch ein erhebliches Verletzungsrisiko und das Risiko, dass man erst im Alter merkt, was man seinem Hund da eigentlich zugemutet hat. Wahrscheinlich daher die Empfehlung.
    Ich sehe den Sinn darin, dass ein leichterer Hund so schwere Lasten alleine ziehen soll, auch ehrlich gesagt nicht. Muss das sein?
    OK viele sehen auch den Sinn in Agility und Co. nicht. :D
    Also jedem das Seine, aber bitte unter professioneller Anleitung und nicht einfach nen Autoreifen hinten an den Hund hängen.

  • Dass das nur ein ungefährer Richtwert ist, ist mir schon klar. Ich sagte ja auch, es kommt auf den Untergrund und die Kondition des Hundes (teils auch auf die Rasse) an, damit natürlich auch auf die Länge der Strecke.
    Bei dem Seminar wurde uns empfohlen für den Zug von Lasten wie Bollerwagen und Co. (also Zugarten, bei denen der Mensch nicht mithilft) einen Hund zu wählen, der bei guter Kondition min. 30 kg hat. Alles andere birgt die Gefahr von Langzeitschäden. Mag sein, dass man mit richtigem Aufbau, richtigem Training auch einen leichteren Hund auf dieses Level bekommt. Bei unerfahrenen Besitzern sehe ich da aber auch ein erhebliches Verletzungsrisiko und das Risiko, dass man erst im Alter merkt, was man seinem Hund da eigentlich zugemutet hat. Wahrscheinlich daher die Empfehlung.
    Ich sehe den Sinn darin, dass ein leichterer Hund so schwere Lasten alleine ziehen soll, auch ehrlich gesagt nicht. Muss das sein?
    OK viele sehen auch den Sinn in Agility und Co. nicht. :D
    Also jedem das Seine, aber bitte unter professioneller Anleitung und nicht einfach nen Autoreifen hinten an den Hund hängen.

    Ja, es war sehr vereinfacht geschrieben.


    Jeder Sport der falsch gemacht wird bringt Langzeitschäden, aber auch weight pull kann bis ins Alter gemacht werden.
    Ich weiß nicht wie euer Seminar aufgebaut war und welche Sportarten behandelt wurden, aber das was du schreibst ist
    sehr pauschal gesagt und somit nicht für einen Leser nachzuvollziehen. (zu wenig Infos einfach)


    Bei TE tippe ich auch auf Unwissenheit (siehe die Geschirrwahl), das da dann Folgeschäden entstehen wäre auch denkbar.


    Jeglicher Hundesport hat einen Sinn und zwar den Hund auszulasten. Manche Hunde können gewisse Sportarten aufgrund von Alter, körperlicher Verfassung oder weil sie den Sport nicht mögen, nicht machen. Wenn der Sport zum Hund passt ist das ok, wichtig der Hund sollte es gern tun.


    Der letzte Satz:
    :gut:

  • Ich steige jetzt mal als auch Aussie-Halterin und Scooterfahrerin und Pferdebesitzerin mit Erfahrung in der Schleppenarbeit hier mit ein.


    Ich würde das, was Du vorhast, auch nicht tun. Nicht mit einem Aussie und auch nicht mit mehreren.


    Warum?


    Der Zugwiderstand eines liegenden Reifens oder eines Wiesenstriegels ist ungleich höher als der eines rollenden Reifens, weil die Auflagefläche um ein vielfaches höher ist. Dazu kommt noch der Widerstand des Grases und der Hügel.


    Nimm' Dir einfach mal einen Reifen, hänge ein Seil dran und zieh den selbst über a) Asphalt und dann b) über eine Wiese. Dann berücksichtige, dass bei Dir aufgrund Deiner Körpergrösse, sich der Reifen leicht vorne abhebt und so weniger Bodenhaftung hat, wärend er bei Deinem Hund voll auf dem Boden aufliegt.


    Egal, welches Geschirr Du da verwendest, die ZugLAST bleibt zu schwer für Deinen Hund. Vor allem, da das nicht einmal anziehen und dann vielleicht 100m die Last bewegen, wie beim pulling in USA gehandhabt wird, ist, sondern Arbeit von, je nach Platzgrösse, 30-40 Minuten konstanter (!) Zug.

  • Dass das Vorhaben mit den Maulwurfshügeln quatsch ist, ist klar, aber die Zuglast/Widerstand eines Reifens der ca. 8kg wiegt ist auch für einen Aussie kein Problem (entsprechendes Training vorausgesetzt).


    Du überschätzt die Zuglast eines Reifens gewaltig oder das Gewicht. Oder glaubst du das die Felge drin ist?
    30-40 min konstanter Zug mit 8kg ist für einen Hund (je nach Training und Laufstrecke) mit 16kg kein Problem.
    Reifen ist aber ein schlechter Trainingsgegenstand. Sie kann nur das Weight Pull Geschirr nehmen, alles andere macht den Hund kaputt.


    Für den Hund ist es aufgrund seines Allradantriebs und das er so nah am Boden ist einfacher, als für einen Menschen.
    Die LKW Zieher versuchen auch sich weit am Boden zu halten:
    http://www.gfsa-online.de/wp-c…disziplinen/truckpull.jpg


    Wenn man die Geschirre vergleicht sieht man die Ähnlichkeit.
    https://i.ytimg.com/vi/uPeA7Rse-mw/maxresdefault.jpg

  • Ich denke nicht, dass ich die Last eines Reifens unterschätze. Habe einen ganzen Winter mit Pferden Schleppenarbeit mit Reifen gemacht und hier sehr deutlich sehen können, wie sehr das ein soviel grösseres und kräftigeres Tier doch anstrengt.


    Und habe lange genug in der Gewöhnungsphase den Reifen selbst gezogen.


    Eine niedrige Zuglinie macht dann Sinn, wenn man durch einen Winkel in der Zuglinie Zugkraft verschenkt. Jedoch achtet man gerade im Pferdezug darauf, dass die Zuglinie leicht ansteigend verläuft, damit ein kleiner Teil des Lastgewichtes getragen wird und nicht zu 100% auf dem Boden aufliegt.


    Was das an Unterschied ausmachen kann, sieht man z.B. gut beim Holzrücken, wo ein Rückeschlitten, der den Stamm leicht vom Boden anhebt und nur noch am Ende aufliegen lässt, die Arbeit erheblich erleichtert.

  • Für ein Pferd (300-600kg Eigengewicht) sollte ein 8kg Reifen jawohl ein leichtes sein. Wie schwer waren die/der Reifen für die Schleppenarbeit (und war die Felge drin)? Oder war es ein Traktorreifen?


    Für weight pull soll ja das ganze Gewicht auf den Boden liegen, wird es mehr getragen (angehoben) geht/drückt es auf die Wirbelsäule.
    Als ich noch ganz grün hinter den Ohren war und haben wir auch Reifen gezogen.
    Erst einen Motorradreifenmit 3kg und dann einen Autoreifen mit 8kg und das auch schon über 60 min (Hund selbst wog 20kg).
    Natürlich gibt es einen Widerstand bei Wald und Wiese, aber es ist machbar.
    Mittlerweile haben wir andere Trainingsgeräte, die einen gleichmäßigeren zu ermöglichen.

  • ich denke, hier müssen wir uns drauf einigen, unterschiedlicher Ansicht zu sein :-)

    Es geht mir nicht um die Ansichten, sonder um die technikschen Gegebenheiten.
    Ich möchte es auch irgendwo verstehen.
    Deswegen habe ich nachgefragt wie schwer der Reifen war oder ob eine Felge drin war, das ist entscheidend dafür ob es möglich ist oder nicht.

  • ich habe den Reifen seinerzeit nicht gewogen, jedoch ohne Felge.


    Wenn Du genauer auf die Unterschiede eingehen willst, hilft vermutlich nur, an einen Reifen und z.B. einen Bollerwagen eine Zugwaage zu hängen und die nötigen Zugkräfte auf unterschiedlichen Böden abzulesen und dann zu entscheiden, ob dies für einen bestimmten Hund ok oder zu viel ist.

  • habe mich grade nochmal in die Physik des Ziehens eingelesen und die Fachleute der Zugtierarbeit sind sich einig, dass man allein am Gewicht der Zuglast die zu erbringende Zugleistung nicht festmachen kann.


    Bodenreibung (hier wieder: der flach aufliegende Reibung hat erheblich mehr Reibung als der A) rollende und b) gleichzeitig deutlich schmäler aufliegende aufrechte Reifen)
    Untergrund
    Steigung (pro 10% Steigung kann man grob 10% Steigerung der benötigten Zuglast ansetzen)
    Zugwinkel
    Geschwindigkeit (je höher die Zuglast und/oder Steigung und/oder Bodenreibung und/oder schlechter die Bodenqualität umso geringer die Geschwindigkeit, wenn die zu erbringende Zugleistung beibehalten werden soll)


    Zu den Punkten Luftdruck, Reifendicke und Profil gibt es ja bereits eine interessante Studie, die dieses Jahr erschienen ist im Bezug auf Mountainbikes.


    Dann muss man unterscheiden zwischen der Zugleistung, die kurzzeitig erbracht werden kann (z.B. beim Anzug) und der Zugleistung, die langfristig gehalten werden kann (für das in Bewegung halten des gezogenen Objektes). Auch hier gibt es eindeutige Studien und Richtlinien aus der Zugtierarbeit, was man einem Tier hier auf Dauer zumuten darf.


    Für eine Dauerleistung = kontinierlicher Zug ohne Pausen wird eine Zuglast von 12 - 15% des Eigengewichtes des Zugtieres empfohlen. Zuglast von mehr als 20% benötigen bereits beträchtliche Pausen und über 22% kann die gleiche Zugleistung nur mit deutlich verlängerten Pausen und einer verkürzten Arbeitszeit erbracht werden.


    Diese Betrachtungen sind deutlich komplizierter als das vereinfachte "Doppelte des Eigengewichtes" (was sowieso nur für leicht rollende Gefährte auf ebenem, nicht ansteigendem Untergrund gilt, sobald es bei einem der drei Punkte Einschränkungen gibt, geht das recht schnell auf "Einfaches Körpergewicht" herunter), dafür aber deutlich exakter, was die Beurteilung der für ein Tier möglichen Arbeit angeht.

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