Jetzt schon Sorge, wenn ich an Silvester denke

  • @corgifan so war auch meine Info von einem befreundeten TA. Tatsächlich leidet die Hündin wahnsinnig unter dem Stress und es glaubt mir vllt keiner, aber sie sieht danach insgesamt schlecht aus. Struppig. Ich würde das nicht in Erwägung ziehen, wenn sie ein bisschen unruhig oder ängstlich wäre, sie hat wirklich Todesangst.
    @Geckolina Hier wird am 31. mittags schon angefangen. Das sind dann einzelne Böller und dann gerät Madame schon aus dem Gleichgewicht. Müsste so um die 18 Std Autofahren um das zu umgehen. Und Autofahren tut sie auch nicht wirklich gerne :muede: . Ausserdem habe ich ja noch den Lütten, der Autofahren auch doof findet und den ich Silvester aber auch nicht ohne die Hündin lassen will, dann hat der erst recht Angst. Alles nicht so einfach.


    Zwei Thundershirts sind schonmal bestellt.

  • Ich habe zwar an anderer Stelle schon einmal zu dem Thema gepostet (https://www.dogforum.de/index.…3272/?highlight=Silvester), aber hier passts auch hin.


    Ich sehe das mit den Psychopharmaka kritisch und man darf hier auch nicht einfach den Vergleich zu sich selbst herstellen. Im Gegensatz um Menschen ist der Hund ein Instinkt geleitetes Tier, das mit Psychopharmaka anders "umgeht". Ganz will ich solche Mittel nicht ausschließen, aber wirklich nur als allerletzte Maßnahme. Psychopharmaka können nämlich sehr unerwünschte Effekte hervorrufen. Dabei kann der Hund äußerlich ruhig erscheinen und dennoch einen Albtaum erleben, in dem er sich in der sedierten Phase der angsteinflößenden Situation handlungsunfähig ausgeliefert fühlt. Wie in einem Traum, in dem man schreien oder flüchten will und nicht kann.


    Silvester wird immer ein Härtetest für Hunde sein und bleiben, zumindest solange die Leute zu Silvester Feuerwerkskörper abfeuern. Selbst Menschen erschrecken sich oft bei den plötzlich explodierenden Böllern. Hunde können das Ganze nicht verstandesmäßig verarbeiten. Vor dem Hintergrund, dass er nicht verstehen kann, dass das Feuerwerk harmlos ist, ist die Todesangst eigentlich sogar folgerichtig. Es ist eher unnatürlich, wenn ein Hund die Ruhe selbst ist, obwohl neben ihm ein Kanonenschlag explodiert. Daher wird man seine Fellnase wohl nie Angstfrei bekommen. Trotzdem kann man einige Dinge ausprobieren, um das Angstlevel zu verringern.


    Beruhigungsmittel für den Hund können sein ...


    Geräusch-CDs mit den typischen Silvestergeräuschen drauf. Mit diesen wird der Hund konfrontiert, damit er sich daran gewöhnen kann. Es soll aber Hunde geben, bei denen das nicht funktioniert, da sie irgendwie merken, dass die Geräusche nicht echt sind.


    Dann gibt es die Hundeberuhigungswesten, wie das Thundershirt. Dabei wird durch den Körperdruck ein Feeling erzeugt, das den Hund beruhigt.
    Hört sich wie Hokuspokus an, aber so abwegig ist es gar nicht, wenn man weiß, dass es bei Menschen auch funktioniert. So schafft man es ja auch durch das sogenannte Pucken - ein enges Wickeln - ein Baby zu beruhigen und zum Einschlafen zu bewegen. Das machen Indiovölker schon seit ewigen Zeiten. Ich selbst habe letztes Silvester das Thundershirt an einem Angsthund probiert. Frei von Angst sieht anders aus. Er hat stark gezittert, aber das Angstlevel war niedriger als früher. Vielleicht hätte ich ihm aber auch das Shirt nicht erst am Silvestertag, sondern schon eine Woche vorher anziehen sollen ... muss ich das nächste mal ausprobieren.


    Die lauten Außenreize sind starke Stressoren für Hunde, vor allem, weil ihr Gehörsinne und der Riechsinn deutlich sensibler sind, als bei uns Menschen. Zusätzlich ist der Hund dann auch noch dem Boden und somit den Knallkörpern, näher. Man kann nun versuchen die Ohren und Nase vor diesen Reizen mit einer Augenbinde und Gehörschutz zu schützen. Man kann es mal mit einem Gehörschutz für Menschen (keine Ohrstöpsel) und einer Schlafmaske probieren. Ansonsten gibt es dafür auch spezielle Produkte für den Hund.


    Dann ist Adaptil, ehemalig D.A.P, zu nennen. Das enthält einen Duftstoff (Pheromon), der beruhigende Wirkung haben soll.


    Das Produkt Zylkène enthält ein Protein, welches in Milch der Mutter enthalten ist und den Welpen während und nach dem Säugen entspannt und beruhigt. Das macht man sich hiermit zu Nutzen.


    Dann noch Homöopathie und Bachblüten zu erwähnen. So bspw. Aconitum D12 Globoli, Arnica D12 Globoli, Borax, Phosphor, Lycopodium und für die Akutsituation Rescuetropfen. Die Wirkung von Mittel der Homöopathie und Bachblüten wird sehr kontrovers diskutiert.



    Noch ein paar Vorschläge für den stressigsten, aller Tage - den Silvestertag:
    Um den Jahreswechsel herum (drei Tage vor und drei Tage nach Silvester) den Hund draußen nie ableinen. Es ist viel zu gefährlich dass der Hund panisch ausreißt, nachdem irgendwo unerwartet ein Silvesterböller explodiert. Das kann verheerende Folgen habe, wenn der Hund auf die Strasse rennt und dabei unter die Räder kommt. Oder sie verschwinden in der Wildnis um sich zu verstecken. Die Tierheime füllen sich zu jedem Jahreswechsel mit verängstigten ausgerissenen Hunden, die aufgegriffen wurden.


    Nach Möglichkeit nur in ruhigeren Zeiten Gassi gehen, auch wenn das nicht wirklich einfach einzuschätzen ist. Für den Gassigang in dieser Zeit idealerweise aufs Land fahren, fernab der nächsten Ortschaft. Den Hund dennoch angeleint lassen. In der Silvesternacht packen einige Hundehalter ihren Vierbeiner in das Auto, damit sie mit ihm auf die Autobahn fahren können. Dann ist dort fast kein Verkehr und im Raum des Autos ist es verhältnismäßig ruhig, sofern man weit genug von der nächsten Ortschaft oder Stadt entfernt ist. Auch ist man dann seinem Hund ganz nah.


    Die Fenster in der Silvesternacht abhängen, bzw. abdunkeln, damit der Hund die Lichtblitze nicht sieht.


    Falls der Hund nicht zu panisch ist, kann man versuchen seiner Fellnase mit jedem Böller besondere Leckerchen zu geben.


    Viele Hunde wollen sich verstecken und verkriechen sich dabei an den unmöglichsten Stellen, wo sie u.U. aus eigener Kraft nicht mehr herauskommen können. Am besten, man baut seinem Hund einen Raum, in den er sich zurückziehen und verstecken kann. Das kann eine dunkle und schallgeschützte Kiste.


    Dann soll es noch Halter geben, die ihrem Hund Eierlikör verabreichen. Hier wird eine Menge von nicht mehr als 1 bis 2 Esslöffel empfohlen, bei einem Hund von 20 bis 30 kg Körpergewicht. Dabei soll man ihm den Eierlikör am Mittag des Silvestertages geben und unter Umständen etwas zugeben, wenn die Wirkung am Abend nachlässt.


    Die Mittel würde ich einfach mal durchprobieren, weil da jeder Hund darauf anders reagiert. Ansonsten können die erwähnten Mittel miteinander kombiniert werden. Wichtig ist vor allem bei einigen Maßnahmen (nicht den Eierlikörtipp ;-)), dass man früh genug damit anfängt und nicht erst drei Tage vorher, denn Training benötigt Zeit, zum Beispiel die "Geräuschtherapie". Man sollte aber schon Wochen vorher damit anfangen, diese Geräusche abzuspielen. Aber auch beim Hundeberuhigungsshirt kann es bis zu mehreren Wochen dauern, bis eine Wirkung erkennbar ist. Vor dem Hintergrund ist gerade jetzt der richtig Zeitpunkt, um seinen Hund auf Silvester vorzubereiten.


    Auch wenn zu Silvester das ganze eskaliert, Angst ist bei vielen Hunden auch das ganze Jahr über ein Thema. Selbst wenn das ein oder andere Mittel zu Silvester versagen sollte, dann kann es im Alltag deutlich wirksamer sein. Auf der Seite http://www.hundeberuhigungsmittel.de geht es um darum, wie man seinem Hund bei der Angstbewältigung helfen kann. Dabei werden viele Möglichkeiten und Mittel gezeigt, wobei der erwähnten Hundeberuhigungsweste besonderes Augenmerk geschenkt wird. Neben dem Thundershirt werden weitere Shirts vorgestellt und miteinander verglichen.

  • Psychopharmaka können nämlich sehr unerwünschte Effekte hervorrufen. Dabei kann der Hund äußerlich ruhig erscheinen und dennoch einen Albtaum erleben, in dem er sich in der sedierten Phase der angsteinflößenden Situation handlungsunfähig ausgeliefert fühlt. Wie in einem Traum, in dem man schreien oder flüchten will und nicht kann.

    Hast du eine Quelle hierfür oder weiterführende Seiten, auf denen man genau das nachlesen kann?
    Ich bin ja Laie und lasse mich gern korrigeren, aber ich habe das immer so verstanden, dass Psychopharmaka eben nicht sedieren und (im Gegensatz zu Beruhigungsmitteln??) zu solchen schrecklichen Situationen führen können.
    Es sind ja keine Mittel, die einen ausknocken und handlungsunfähig machen (teilweise sogar im Gegenteil, meine ich).

  • Ja, ich glaube auch, daß WolfKa da auch was verwechselt...
    Warum keine Beruhigungsmittel habe ich ja schon oben geschrieben.
    Psychopharmaka werden für Sylvester auch gar nicht eingesetzt! DAS brauche ich für längerfristige Störungen: z.B. bei alten dementen Hunden die die Nächte durchwandern und stundenlang die Wand anbellen oder für starke Anststörungen im Alltag. Für eine Nacht ist das nix, denn die greifen in die Hirnchemie ein.
    Das sollte auch nur ein TA machen, der sich wirklich damit auseinander gesetzt hat.
    Wir benutzen es z.B. bei Papageien gerne, die sich trotz Parnter und anregendem Umfeld immer noch die Federn ausrupfen - so als Beispiel.

  • Hallo zusammen,


    Bei uns ist es auch immer besonders schlimm:-) flummi will schon Tage vorher nicht mehr raus. Er hechelt stark, zittert und wenns dann soweit ist pinkelt er sogar in die :fear: :tropf: Wohnung . Habe über Silvester leider Urlaubssperre. Wegfahren ist also nicht drin.


    Habe es schonmal mit Bachblüten versucht, das hat leider garnicht geholfen. Habe auch schonmal überlegt ihm beim Tierarzt Beruhigungsmittel zu besorgen, habe aber ein bisschen Schiss vor der Wirkung. Die Devise bei uns hieß immer "abwarten und Tee trinken" bis es vorbei ist.


    Ich fühle mit euch!


    Liebe Grüße


    Lisa und flummi

  • @TrueType


    Hab mir adaptil mal angesehen, finde ich von der Zusammensetzung schonmal ganz gut. Gibt's das bei euch auch? Und wie lange vorher fangt ihr damit an? Wie oft?


    Ich denke bei Flummi wird so eine ein-oder zweimalige Gabe nicht viel bringen, würde dann schon eher damit anfangen.


    Liebe Grüße und einen schönen ersten Advent:-)


    Lisa und Flummi

  • @Maelle Laut Begleitschreiben soll es ja erst 2 h früher gegeben werden. Da die meisten Besitzer aber meist mehr besorgt sind als Hund und HH gut tut, lassen wir die Tbl. schon 3 Tage vor dem "Ereignis" verabreichen. Bisher mit gutem bis sehr gutem Erfolg! Vorallem, weil der HH was "tun" kann und somit wohl schon unbewußt "nen Gang runter schaltet"....

  • Schlimm war es mit Katzen, aber mit Hund würde ich einen ruhigen Urlaub vorschlagen. Wir waren z. B. in Orten mit reetgedeckten Häusern und abgelegenen Reiterhöfen.Wenn Urlaub nicht infrage kommt, aber ein Auto vorhanden ist, kann man den Jahreswechsel in der Pampa oder auf der Autobahn verbringen.

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