Jetzt schon Sorge, wenn ich an Silvester denke

  • Ich wollte mal nachfragen, wie ihr so mit dem Thema Silvesterknallerei umgeht.
    Chica hat an Silvester wahnsinnige Angst und das wird jedes Jahr schlimmer. Schon ein Tag vorher, wenn man die ersten Knaller hört ist sie auf Hab acht und will nicht mehr Gassi gehen. Silvester bekommt man sie vllt morgens nochmal dazu raus zu gehen, aber dann ist es vorbei. Weiß nicht wo die das hin absorbiert, aber sie geht erst Neujahr wieder Raus :shocked: .
    Damit habe ich gelernt umzugehen. Natürlich sind wir Silvester immer zuhause, den schlotternden Hund alleine lassen kommt nicht in Frage, ist ja klar. Wir haben auch meist Besuch, was sie auch gelegentlich von ihrer Angst ablenkt, sie ist ja ein Kontroletti xD . Ich versuche sie nicht großartig zu beachten, um das Ganze nicht zu verstärken, dennoch wird es immer schlimmer und um Mitternacht rum dachte ich letztes Jahr sie stirbt :fear: .


    Jetzt habe ich ja den Emil, der sich sehr an Chica orientiert und jung und gerne mal verunsichert ist. Dazu kommt, dass er bei Erregung immer mal Zitteranfälle bekommt. Wir klären tierärztlich gerade ab, ob es nur die Erregung ist, oder Epilepsie :muede: .
    Jetzt habe ich wirklich Schiss vor Silvester. Wenn Chica in ihren Ausnahmezustand gerät mache ich mir Sorgen, dass Emil einen Anfall nach dem anderen bekommt.


    Hat jemand von Euch seinem Hund schon mal Beruhigungs-Medis gegeben und Erfahrungen damit? Man liest ja unterschiedliche Sachen darüber. Mein TA meinte wir sollen Chica über Silvester ins Nirwana befördern und vllt den Emil gleich mit, ich bin aber unsicher, ob ich das möchte, oder ob es das Ganze vllt noch schlimmer macht.


    Über Erfahrungswerte würde ich mich freuen :smile:

  • Das interessiert mich auch, sorry das ich dir wenig helfen kann aber ich vermute wir werden bald das gleiche Problem haben.
    Wir haben unseren Rüden ja erst seit diesem Jahr, aber wenn bei uns die Jäger schießen bekommt er schon so Schiss, das er weg wäre,
    wenn er nicht angeleint wäre. Er geht in eine duckende Haltung und macht ganz kurze schnelle Schritte, mich nimmt er fast nicht mehr war.
    Letztens hat er sich zumindest schon an mir orientiert.
    Ich hab da echt langsam Angst vor Silvester, ich hab auf jeden Fall Rescue Tropfen und überlege gerade zwischen:
    in die Box mit Decke drüber damit er nichts mehr sieht, Kauzeug und CD an (Wobei ich auch bezweifele ob er dann noch kauen mag) oder
    auf die Couch eng an mich gekuschelt, also quasi wortloser Körperkontakt.


    Vielleicht hat jemand noch einen besseren Tipp?

  • Puuuh, das ist echt schwierig.. Leider kann ich dir auch gar nicht helfen, weil meine Hündin nicht sehr ängstlich ist und ich deshalb auch gar keine Erfahrungen mit solchen Beruhigungsmitteln habe. Aber aus dem Bauch raus würde ich dir Recht geben und den Hund nicht noch zusätzlich mit starken Beruhigungsmitteln verunsichern - je nachdem, wie sensible sie ist, verwirrt sie das nur noch mehr (oder?).


    Ich glaube, mein erster Impuls wäre die Flucht ;) Wohnt ihr in der Stadt oder schon eher ländlich? Habt ihr die Möglichkeit, irgendwo "unterzutauchen", wo deutlich weniger geknallt wird, und evtl. auch nicht direkt neben euch?

  • Ich würde mal ein Thundershirt oder Körperbandagen (nach Tellington) ausprobieren. An beiden Hunden. Das erdet die Hunde in bisschen, sie spüren sich selbst besser.
    Will Chica sich verkriechen? Dann wäre vielleicht eine dunkle Box sinnvoll.


    Bei Emil würde ich mit Superleckerli ein "Böllerspiel" anfangen. Ob er damit durch die ganze Silvesternacht kommt, weiß ich nicht, aber zumindest die Zeit vorher kannst du erleichtern.


    Schnapp dir Superleckerli, für Trockenübungen kannst du als Knaller diese größeren Luftpolster nehmen, die man bei vielen Paketsendungen mitbekommt. Es knallt, du kommentierst das mit freudiger Stimme "Knaller" oder so, und kullerst das Leckerli für Emil über den Boden. Wenn er gerne spielt, kannst du das auch mit seinem Lieblingsspiel machen.


    Um beide insgesamt geräuschfester zu machen, kannst du gut mit Dingen üben, bei denen sie das Geräusch selbst auslösen. Also z.B. einen Topf mit Metalldeckel, aus dem sie sich ein SPielzeug oder einen Futterbeutel angeln können. Erst auf Teppichboden, dann auf Holzboden, dann auf Fliesen. Der Deckel muss anfangs evtl. nicht ganz geschlossen sein.
    Oder Dosenvorhänge, ein Sack mit Dosen gefüllt als Spielzeug (oder kleiner: eine Dose mit Kleingeld füllen, in einen Socken stecken und mit dem Socken spielen).


    Und ich würde spätestens jetzt anfangen zu üben, damit Emil ein Ritual kennt, wenn es anfängt wirklich zu böllern.

  • Wenn dein Hund wirklich nur an Silvester solche Angst hat, dann würde ich durchaus über Psychopharmaka nachdenken. Das gibt man über ein paar Tage und schleicht es dann wieder aus.
    Hilft halt nicht bei jedem gleich gut, man muss es ausprobieren.


    Wenn du das nicht willst: Gute Erfolge werden wohl auch mit L-Theanin erzielt. Feli bekommt das auch gerade und ich habe eine Verbesserung festgestellt!
    Ansonsten kannst du deinen Hund schon beachten, du musst ja nicht aufgeregt-hysterisch reagieren. Aber sich freundlich und beruhigend um einen Hund kümmern verstärkt seine Angst ganz sicher nicht.


    Beruhigungsmittel würde ich auf gar keinen Fall geben. Womöglich ist der Hund dann zwar benebelt und bewegungsunfähig, hat aber weiterhin oder sogar noch mehr Angst. Da teile ich deine Bedenken. Das kann für den Hund zu einem Albtraum werden.

  • @Dimmalimm Untertauchen ist schlecht denke ich, weil Chica sich zuhause immer am wohlsten fühlt und woanders eh nervöser ist.
    @lemming mit dem Shirt, das habe ich auch schon gelesen. Emil mit Böllerspielen an den Lärm ran zu führen, das werde ich auf jeden Fall probieren, gute Idee. Aber Chica kann das leider genau unterscheiden. ist ansonsten auch nicht Lärmempfindlich. Auch eine Silvester-CD juckt sie nicht, nur das echte Knallen.
    @Fusselnase welche Psychopharmaka kennst Du da? Beruhigend wirken versuche ich bei Chica. Sie darf den ganzen Tag bei mir sein und bekommt Kuscheleinheiten, aber bemitleiden tue ich sie nicht. L-Theanin kenne ich nicht. Muss ich mal googeln.

  • Frag mal deinen Tierarzt, der kennt bestimmt etwas, das in Frage kommen würde. Soweit ich weiß, sind das alles Präparate aus der Humanmedizin.
    Aber ich kann dir mal per pn schreiben, was der Hund meiner Freundin bekommt (bei dem Hund einer anderen Freundin hat´s leider nicht geholfen).
    Gerade wenn Chica nur an Silvester so reagiert, und vor allem so heftig, hätte ich da keine großen Bedenken, wenn es hilft.

  • Ja, danke gerne. Ich habe meinen TA schon angesprochen, glaube der dachte eher an Beruhigungsmittel. Deshalb wollte ich mich umfassend erkundigen, damit ich beurteilen kann, ob das was ist, was er mir rät.

  • Wenn der Hund, wie Du es so treffend beschrieben hast, im "Ausnahmezustand" ist, kannst Du mit Thundershirt, Bachblüten und Schönfüttern gar nichts mehr erreichen. Solche Sachen helfen eher bei milden Fällen.


    Bei den Medis gibt es solche und solche. Man kann den Hund für die Silvesternacht tatsächlich komplett ausknocken. Und so, wie Du das mit Chica beschreibst ("um Mitternacht rum dachte ich letztes Jahr sie stirbt"), würde ich mir das auch tatsächlich überlegen. Es kann für Deinen Hund schonender sein, die Medikamentenkeule auszupacken als mit alternativen Methoden rumzuhampeln. Sprich im Vorfeld mit Deinem Tierarzt, was man da medikamentös genau machen kann und lass Dir die Wirkweise und Wirkdauer genau erklären.


    Bei dem Emil würde ich das vermutlich derzeit nicht machen, erst recht nicht mit der ungeklärten Anfallproblematik. Da würde ich erstmal gucken, wie er überhaupt reagiert. Der Emil wäre Deiner Beschreibung nach auch eher ein Kandidat für Thundershirt oder dergleichen!

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