Ernährung, wieviel Gesundheit beeinflusst sie wirklich?

  • Hallo,


    ich beschäftige mich aktuell mit Ernährung. Man kennt ja eine Menge Hunde, eine Menge Ernährungskonzepte, viele sind überzeugt, dass non plus ultra gefunden zu haben.


    Da gibt es die Discounterfütterer, die "Große-Markenfütterer", die Barfer, die Preyer, die nach AYCE, die Allesfütterer, die Veganer, die Trofu- und die Dofu- Fraktion. Ich kenne aus so ziemlich allen Spalten gesunde Hund und kranke Hunde. Ich kenne Hunde die mit Chappi sehr alt geworden sind und ich kenne Hunde die mit Barf schon sehr jung, sehr krank waren (und umgekehrt). Die Hunde meiner Großeltern wurden zeitlebens mit Abfällen gefüttert, ich kannmich nicht entsinnen, dass einer jünger als mit 15 Jahren verstarb (DSH, Dobis, Rottis).
    Allen Futtern ist aber gemein, dass sie den Anspruch erheben gesund und artgerecht zu sein.


    Ich frage mich, wie stark beeinflusst das Futter tatsächlich die Gesundheit? Ist es nicht letzlich egal was der Hund frisst, solange er damit zurecht kommt?

  • Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen das ich seitdem ich Barfe nur Erfolg verbuchen kann und nichts anderes mehr machen würde . Andere haben ein Dosenfutter oder Trockenfutter mit dem sie super zurecht kommen und dem Hund geht es gut .
    Man kann es einfach nicht pauschal sagen , welches Futter das beste ist und welches man füttern sollte . Aber auch meiner Erfahrung weiß ich , dass bei uns das Futter einen extrem großen Einfluss auf die Gesundheit hat .

  • Ich habe hier das beste Beispiel sitzen dass das beste Futter nichts rettet wenn die Anlagen schlecht sind :(


    Emma ist ein Tierschutzhund, kam mit 4 Monaten zu mir. Jetzt ist sie 3,5 Jahre alt. Hat HD, hat eine Patellaluxation 2. Grades und Bauchspeicheldrüsenprobleme.


    Emma bekommt von je her hochwertiges Futter, Terra Canis, Herrmanns, Brimo, selbst gekochtes.


    Aber man weiß ja nie was sie mit schlechtem Futter sonst alle noch für Baustellen haben würde. Ich würde immer hochwertig füttern, alles andere widerspricht meiner Einstellung als Tierhalter. Ich will nur das Beste für mein Tier und da gehört ordentliches Futter dazu. Im Normalfall denke ich dass Hochwertiges Futter bestimmt für einen Hund gesünder und besser ist. Mit richtigem Futter kann man manchen Krankheiten auch vorbeugen, aber man kann genetisch vorgegebene Dispositionen nicht "wegfüttern".

  • @'Samiko
    Zu Deiner letzten Frage:
    Ich finde - ja.
    Ich stelle jedoch Fellglanzunterschiede fest (unabhängig vom Futterpreis und der Art), mache allerdings keine Religion aus der Fütterung.
    L. G.

  • Es ist doch beim Menschen auch nicht viel anders. Ich habe mich vorher auch für die heutige Zeit "normal" ernährt und hatte viele gesundheitlichen Probleme. Dann eine radikale Ernährungsumstellung gemacht, hin zum Gesunden, Frischen. Meine Veranlagungen sind die gleichen, aber Symptome und Probleme haben sich massiv verbessert. Habe auch schon von anderen Menschen gehört, dass sie Krankheiten mit veränderter Ernährung entgegen wirken können. Warum sollte es beim Hund nicht so sein?


    Ich denke, das ganze ist abhängig von der grundsätzlichen Veranlagung (Krankheiten, Empfindlichkeit usw.) und von den Inhaltsstoffen im Futter. Manche Krankheiten können durch die richtige Ernährung kaum Einfluss haben bzw nicht auffallen; durch die falsche Ernährung vielleicht schon.

  • Neben Futter sollte man die genetische Dispostion nicht außer Acht lassen.
    Sicherlich kann man mit einem guten Futter ernährungsbedingte Erkrankungen beeinflussen oder sogar im Keim ersticken, aber einzig und allein die Gesundheit vom Futter abhängig zu machen, wäre falsch....zwar schön , aber nicht realistisch.


    Unsere Hunde werden roh gefüttert und sie sind gesund. Dago starb heute vor 9 Monaten im hohen Alter von 15 1/2 Jahren, ohne Leidensweg, er fiel um und das war es.
    Ob er mit schlechtem Futter so alt geworden wäre, weiß ich nicht, bin aber überzeugt, dass diese Form der Fütterung gut ist.


    Unsere Freunde hatten 3 Hunde, die mit Discounterfutter gefüttert wurden. Alle 3 Hunde starben an Krebs. Meine Freundin sah einen Zusammenhang, ob er wirklich da war, weiß niemand.


    Es gibt Menschen, die sich ihr Leben lang schlecht ernähren und trotzdem uralt werden, daneben gibt es die Gruppe, die nur im Bioladen kauft und trotzdem krank wird.

  • Ich habe mich vor einigen Monaten genau über das Thema mit einer befreundeten Tierärztin unterhalten und sie sagt ebenfalls, dass sie aus jeder Sparte sehr gesunde Hunde kennt.


    Ich habe bei meinen Recherchen damals eine Studie gefunden. Das war (meine ich) eine aus Belgien. Verglichen wurden Hunde, die selbst bekocht wurden, Hunde, die Reste vom Tisch bekamen und die Hunde, die industriell gefüttert wurden. Die bekochten Hunde wurden am ältesten: gut 2,5 Jahre älter als die Hunde, die mit Industriefutter ernährt wurden. Die vom Tisch gefüttert wurden, erreichten ein mittleres Alter. Am kürzesten lebten Hunde, die rein industriell gefüttert wurden. Leider finde ich den Link nicht mehr.


    Ich denke allerdings, dass das Lebensalter des Hundes von verschiedenen Variablen abhängt. Leute, die für ihren Hund kochen (oder BARF-Menüs erstellen), werden sich wahrscheinlich insgesamt mehr mit dem Tier beschäftigen. Wobei ich jetzt nicht sagen will, dass die anderen das nicht tun, sondern eben, dass Hunde, die von ihrem Menschen bekocht werden, einen hohen Stellenwert für diese Menschen haben und sie möglicherweise medizinisch besser versorgt werden als die Hunde, die so nebenher mitlaufen und mit Supermarktfraß gefüttert werden. Mir geht es hier nicht um informierte Dogforum-Leser, die beim Fertigfutter nur zum Besten greifen. Sondern eher um die Hunde, die nebenher mitlaufen und auf die im Alltag nicht sonderlich geachtet wird.

  • Doch, ich glaube schon, dass bedarfsgerechtes, hochwertiges Futter besser ist als Abfall. Ich selbst versuche ja auch, die schlimmsten Ernährungssünden zu vermeiden, das gilt für die von mir abhängigen Tiere auch. Wunder erwarte ich allerdings nicht. Ich freue mich aber schon, wenn meine alten Hunde lange vital sind und bei glänzendem Fell und gutem Appetit weisse Zähne und tadellose Blutwerte haben. Dann bin ich beruhigt, durch lebenslang sorgfältige Fütterung für sie das Maximale "herausgeholt" zu haben.

  • Dass die Ernährung in einem gewissen Maß die Gesundheit eine Hundes mitbeeinflusst glaube ich schon, die Frage ist nur in welchem Maße.


    Bei Filou haben wir ins da auch erstmal den Kopf darüber zerbrochen, was jetzt am besten für ihn ist , wollten ihn so gesund wie möglich ernähren, haben versucht bei dem riesigen Angebot,was es für Hundefutter nunmal gibt, da durchzublicken (Die industrie machts den Verbraucher nun mal nicht ganz so einfach, da den Überblick zu bewahren), hinzu kommen dann noch die ganzen Trends die sich von Menschen- auf Tiernahrung übertragen (Glutenfrei, Vegan etc; was an sich ja eine gute Sachen ist, dass es sie gibt, wenn ein Hund/Mensch z.B. an einer Allergie leidet, aber es wird dann meistens als besonders gesund bezeichnet und man weiss erstmal gar nicht wieso)


    Ich glaube, dass viele Hundehalter nichtmal sagen könnten, warum dieses teure Futter jetzt besser sein soll, als ein Discounter-Futter, sie gehen davon aus und vertrauen darauf, dass es einfach besser sein muss, weil es 3 oder 4 mal mehr kostet als das Futter im Discounter.


    Der Hund meiner Tagesmutter damals wurde mit Discounterfutter und Essensreste gefüttert, der ist 17 Jahre alt geworden und hatte in seinem Leben nie gesundheitliche Probleme gehabt. Der Dackelmischling, der danach kam wurde auch so gefüttert (der muss mitllerweile auch ca. 12 Jahre alt sein und lebt auch noch) hatte bis jetzt auch noch nie Probleme.
    Die Mutter und die Schwester meines Freundes barfen beide, und sind davon zu 100% überzeugt, der Dalamtiner der Mutter ist ca. 13 Jahre, und hatte auch nie große gesundheitliche Probleme aber die Hündin der Schwester (ca. 4) leidet an sehr vielen Allergien.
    Wir füttern Filou und Mikki mit mittelpreisigen TroFu, dass uns von den Inhaltsstoffen als passabel erschien, gleichzeitig haben wir uns natürlich etwas in Foren umgehört und bei Bekannten, und es schmeckt ihnen und sie vertragen es gut.


    Ich glaube, dass die Ernährung eines Hundes die Gesundheit eher in einem geringem Maße beeinflusst, und wenn man wert legt auf einen besonders robusten und gesunden Hund, dann fängt das alles schon bei der Hundesuche (z.B. seriöse Züchter, keine überzüchteten Rassen etc) an und nicht erst bei dem Futter

  • Mein Hund ist jetzt im 16. Lebensjahr. Warum wurde er so alt?


    Er wurde seit seines Lebens ausschließlich mit hochwertigem Trockenfutter gefüttert. Er wurde bedarfsgerecht gefüttert; d.h. er hatte nie Übergewicht. Er bekam eine sehr gute tierärztliche Versorgung und eine hervorragende Pflege. Ach ja, ich liebe ihn mit allen Ecken und Kanten!
    Und jetzt, wo er altersbedingt sehr pflegeintensiv ist, bekommt er noch mehr gute Pflege und noch mehr Verständnis, wenn er mal nicht so funktioniert.


    Ich glaube, es liegt nicht nur am guten Futter. Nein, die Gesamtheit, das "Wohl-Fühl-Paket" muss einfach stimmen.

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