Natürlicher Tod ohne Einschläfern, ist das überhaupt möglich?

  • Hallo zusammen :winken:


    mein Schlumpf wird bald 15 und er nimmt schon länger Herztabletten. Sonst war er bisher für sein Alter immer sehr fit, das ist er jetzt auch noch - phasenweise - aber ich merke, dass seine Kräfte an manchen Tagen nachlassen und er sich mit den Hinterläufen manchmal schwer nur halten kann. Insgesamt ist er einfach etwas schwächer geworden - was ja kein Wunder ist bei dem Alter - ich muss ihn öfters stützen und beim Aufstehen hinten hochziehen etc.


    Insgesamt sehe ich das alles bisher als normale Alterserscheinungen an, die sich aber unumgänglicherweise verschlimmern werden.


    Das wichtigste aber: er hat nach wie vor große Lebensfreude, er frisst gut und ist auch beim Gassi fröhlich und auch für sein Alter agil - manchmal flitzt er noch einige Meter und kaspert :herzen1: Ihn scheinen seine Gebrechen also bisher nicht groß zu stören, wenn er mal hinplumpst, macht er kurz Pause und dann gehts weiter. Auch das Herzkeuchen scheint ihn nicht groß zu beeinträchtigen bisher.


    Nun habe ich in meinem Leben eigentlich nur von einem Hundebesitzer gehört, dessen Hund eines natürlichen Todes starb. Und wie genau das abgelaufen ist, konnte man nicht sagen, der Hund lebte auf einem Bauernhof und schlief im Stall ( :muede: ) . Abends war er noch ein rüstiger Opa, am nächsten Morgen lag er tot im Stroh.


    Sonst höre ich nur vom Weg über das Einschläfern, weil der Hund sich zu stark gequält hat am Ende.


    Ich vermute, es wird den meisten Hundebesitzern so gehen, dass sie sich wünschen, dass der eigene Hund irgendwann mal einfach friedlich einschläft, aber was meint Ihr, ist die Vorstellung utopisch?


    Ich würde mir so wünschen, dass er eines Tages friedlich gehen kann und ich ihm den Tierarzt ersparen kann. Hat jemand mal die Erfahrung gemacht, dass ein Hund auch auf natürlichem Wege gegangen ist, ohne Tierarzt?


    Oh Mann...das ist alles nicht so einfach :( :

  • Ja, das ist echt ziemlich schwer...


    Ich hab vor über einem Jahr mal ein gleiches Thema gestartet, aber finde es nicht mehr. Da waren einige interessante Beiträge.


    Für mich steht fest: wenn ich die Zeit habe einen alten Hund rundum zu betreuen und zu begleiten, dann würde ich für ihn den natürlichen Tod am besten finden. Vorausgesetzt er hat keine Schmerzen. Wenn man sich mal einliest findet man da sehr interessante Untersuchungen wie der Körper selbst verhindert, dass er Schmerzen hat (bei Altersschwäche).


    Ich such nochmal, vielleicht finde ich den Thread...

  • Der Schäfer-Bernhardiner-Mix meines Onkel ist damals eines natürlichen Todes gestorben. Er war zwar "erst" 10 und noch fit im Großen und Ganzen, aber halt sehr groß und schwer, da kam der Bernhardiner einfach mit durch.
    Eines Morgens lag er einfach tot in seinem Körbchen... es kam plötzlich und unvorbereitet aber eigentlich wünscht man es sich so bzw. auch mir geht es so, dass ich es mir so, vor allem für den Hund, wünsche.


    Ich weiß aber nicht, wie oft das so vorkommt...

  • Moin,


    selten..... mein Diego ist eines "natürlichen" Todes gestorben, mit 5 Jahren, er war schwer krank und brach dann plötzlich zusammen und war tod.... also ehrlich, schön war das für uns alle nicht, für ihn auch nicht, denn es war nicht schmerzlos. Vermutlich Herzversagen, das ist kein friedliches Einschlafen, leider. Ich hätte es ihm so sehr gegönnt.


    Und da bin ich beim Thema, Tiere können ihre Schmerzen soooo unglaublich gut vor uns verbergen, das viele es nicht merken. Und die Anzeichen können so gering sein, er schläft länger und öfter, er wechselt öfter die Liegeplätze, er schmatzt häufig (oft für Sodbrennen gehalten) - das können unter Umständen alles Anzeichen für Schmerz sein.


    (Tipp: "Schmerzen beim Hund", ein ganz neues Buch, das umfassend informiert und alle möglichen Therapien vorstellt. Siehe auch unter der Rubrik Bücher.)


    Schmerz im Tierreich zeigen ist beinahe immer ein Zeichen von Schwäche, daher versuchen betroffene Tiere alle Anzeichen zu vermeiden. Auch unsere Hunde können sich davon nicht frei machen und "verbergen" sehr oft sehr gut, wie es ihnen wirklich geht. Fressen hingegen ist ein lebensnotwendiger Trieb, noch seltenst ist ein Tier freiwillig verhungert - ich würde das nicht immer als gutes Zeichen werten mögen. Tiere die in Gemeinschaft leben und Schmerzen zeigen, zeigen Schwäche und das Schlimmste was passieren kann, ist, das sie ausgestossen werden. Also ist für sie das Wichtigste, den eigenen Zustand zu verbergen. Natürlich ist das kein bewusstes Handeln, es liegt einfach in ihrer Natur.


    Du wirst es spüren.... wenn Du Deinen Hund gut kennst, wirst Du es merken, wenn die schlechten Tage überhand nehmen, die Augen nicht mehr leuchten und müde sind - dann ist die Zeit um über ein würdiges Ende nachzudenken gekommen.


    Euch eine schöne letzte Zeit. Mein Senior ist mit 14 von uns gegangen, er war körperlich noch ziemlich fit aber alles andere ging nicht mehr, man sah ihm in seinen letzten Tagen eine Lebensmüdigkeit (im Sinne des Wortes) förmlich an und so durfte er ruhig in unseren Armen einschlafen.


    Sundri

  • Es gibt den natürlich Tod..sicherlich. Aber ob er immer erstrebenswert für das Tier ist wage ich zu bezweifeln. Es ist für den Besitzer einfach, wenn ihm die Entscheidung abgenommen wird.


    Aber ein Herz ist stark....es hört manchmal auch dann nicht auf zu schlagen, wenn es schon nicht mehr auszuhalten ist für den Hund.


    Sie überspielen sehr gut, wenn es ihnen nicht gut geht und nicht selten ist es schon fast zu spät wenn man wirklich heftige Anzeichen bemerkt.


    Wenn ein Hund in absehbarer Zeit leiden wird und dieses Leid nicht gelindert werden kann, bis der Hund gehen darf, dann würde ich nicht warten bis es dem Hund super schlecht geht sondern einschläfern solange er sich noch nicht extrem quält.


    Oft ist der natürliche Tod alles andere als ein friedliches einschlafen. Es kommt zu Krämpfen, Atemnot, Schmerzen, Panik weil der Körper mit sich selbst kämpft...ein Teil will überleben, der andere kann nicht mehr.


    Gerade bei Meerschweinchen habe ich schon sehr sehr unschöne Sterbevorgänge gesehen, bei den Einschlafern wirklich barmherziger gewesen wäre.


    Ich wünsche jedem Hund und seinem Besitzer, dass der Hund irgendwann einschläft..friedlich ohne Kampf und ohne Schmerzen. Aber das ist leider selten.


    Wir sollten froh sein, dass wir bei Tiere eingreifen können bevor sie in ein Siechtum rutschen und langsam und qualvoll sterben müssen, wie es bei Menschen leider viel zu oft geschieht.

  • Eine meiner Huendinnen ist ohne Hilfe der TAe gestorben. Waere sie nicht gestorben, waere sie am naechsten Tag eingeschlaefert worden.
    Es lief ganz friedlich ab. Man hat es gemerkt und somit kamen nochmal alle um sich zu verabschieden und dann lag sie an ihre Menschen gekuschelt da, hat aufgehoert zu atmen und war tot.

  • Der Rotti meiner Schwiegereltern ist abends vor dem Fernseher gestorben. Sie war 8. Hat einen lauten Quieker getan und dann war es vorbei. Sie war vorher ruhiger, dennoch kam es überraschend.

  • Unser damaliger Hund ist auch eines natürlichen Todes gestorben. Er war schon 15,5 Jahre alt und hatte Darmkrebs, war aber mit Medikamenten so gut eingestellt, dass er kaum Einschränkungen hatte.
    Eines morgens lag er tot in seinem Körbchen. Er sah auch nicht gestresst aus, sondern eher als würde er ganz friedlich schlafen. Natürlich war das auch schlimm für uns, aber dadurch, dass er im Schlafen einfach nicht mehr aufgewacht ist, finde ich ist doch eine sehr tröstliche Vorstellung.

  • Ein natürlicher Tod ist meiner Meinung nach doch gar nicht so richtig möglich(nur selten). Weil die meisten Hunde wären in der Natur doch schon längst gestorben.Wir verlängern oft ihr Leben durch Medikamente und sonstige Hilfen, sei es Rollstuhl,Prothesen,hochheben wenn er alleine schlecht hochkommt etc. Dagegen spricht ja auch nichts, solange es dem Hund dabei gut geht.Aber es ist dann eben nicht mehr natürlich und insofern schwierig dann einen natürlichen Tod zu erwarten.In der Natur wären die meisten ja schon verhungert/verdurstet.


    Bei unseren Familenhunden und meinem ersten Hund wäre es gegen Ende nur Quälerei gewesen, hätten wir gewartet bis sie von alleine versterben.Ebenfalls so bei den Hunden im Bekannten- und Freundeskreis...
    Wir sollten froh sein das wir die Möglichkeit dazu haben unsere Tiere friedlich gehen lassen zu können, und nicht bis zum geht nicht mehr im Altenheim zu vegetieren, wie mache Menschen.

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