Die "Leinenhunde"

  • Hallo miteinander


    Ihr dürft mich gerne korrigieren, wenn bereits ein solches Thema besteht, ich habe zumindest keines gefunden...


    Es geht mir hier um Hunde, die an der Leine geführt werden (müssen). Dies nicht primär, weil sie vielleicht gerade verletzt oder krank sind und nur eine beschränkte Zeit nicht in den Freilauf dürfen.
    Es soll hier um Hunde gehen, die aufgrund von starkem Jagdtrieb, Unverträglichkeit, fehlendem Gehorsam,... praktisch permanent und für einen (noch) nicht absehbaren Zeitraum an der Leine bleiben.
    Ich selbst habe so eine Hündin und manchmal stellen sich mir da schon gewisse Fragen.


    Zum Beispiel:
    - ist es überhaupt möglich, so einen Hund sinnvoll körperlich auszulasten?
    - Wenn sie immer an der (Schlepp-)leine ist, lernt sie überhaupt den Umgang ohne Leine? :ka:
    - Wann merke ich, dass der Zeitpunkt gekommen ist, sie von der Leine zu lösen?
    -....


    Es gibt bestimmt noch viele Fragen mehr. Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen und Eindrücke :D

    • Neu

    Hi


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    • Hallo Bubara!


      Ich hab drei von der Sorte. ;)
      Alle drei haben einen stark ausgeprägten Jagdtrieb, so dass sie immer an der Leine sind. Je nach dem, wo wir spazieren gehen, an der kurzen Leine, Schleppleine oder Flexi.
      Zum Austoben und Rennen haben wir glücklicherweise einen Garten.


      Ob sie jemals wieder ohne Leine laufen dürfen? Kuni: ja, da bin ich mir sicher, dass wir den Jagdtrieb unter Kontrolle bekommen. Bert: ja, auch da denke ich, das kriegen wir hin. Kalle: nein, definitiv nicht. Außer, er ist irgendwann taub, blind und kann nichts mehr riechen. :lol:

    • Huhu


      also meine Bella ist ja nun kein reiner Leinenhund mehr. Die Phase hatten wir das erste halbe Jahr nachdem ich sie aus dem TH geholt hatte.


      Trotzdem würd ich gern hier mitlesen und kann zu Deinen Fragen eventuell auch was sagen..



      - ist es überhaupt möglich, so einen Hund sinnvoll körperlich auszulasten?

      Ja natürlich...wir sind z.b. Fahrrad gefahren oder haben zusammen Wald und Wiesen Agi gemacht. Joggen würde auch gehen aber dafür bin ich nicht geeignet ;)



      Wenn sie immer an der (Schlepp-)leine ist, lernt sie überhaupt den Umgang ohne Leine?

      Die Schlepp ist ja auch dazu da, den Hund daran zu gewöhnen auch auf Distanz auf Dich zu achten und damit Du besser einwirken kannst und trotzdem Deinem Hund einen gewissen Radius an Freiheit geben kannst. Ich habe die Schlepp später ausgeschlichen also immer kürzer werden lassen. Irgendwann war sie dann mal ganz ab.


      - Wann merke ich, dass der Zeitpunkt gekommen ist, sie von der Leine zu lösen?

      Also den genauen Zeitpunkt kann Dir keiner sagen. Dazu musst Du deinen Hund halt beoachten , lesen und dann nach Bauchgefühl entscheiden ob Du der Meinung bist das es nun soweit ist. Ich würd das wie oben schon geschrieben an der Schlepp mit ausschleichen probieren.



      Aber es kommen bestimmt noch mehr Antworten dazu..ich konnte nach relativ kurzer Zeit den Hund freilaufen lassen. Was nicht heisst das sie heute nicht auch manchmal an der Schlepp ist...zum Üben in bestimmten Situationen oder in Gebieten wo ich nicht ganz sicher bin ob dort viel Wild oder andere Hunde sind.

    • Wenn sie immer an der (Schlepp-)leine ist, lernt sie überhaupt den Umgang ohne Leine?

      Ich habe zwar keinen Hund, der immer an der Leine sein muss, aber ich hoffe, du erlaubst, dass ich trotzdem was zum Thema Schleppleine sage:


      Wenn die Schleppleine zur Vorbereitung des Freilaufs dienen soll, sollte man mit dem Hund mMn möglichst genauso umgehen, wie im Freilauf später. D.h. der Hund wird allein über Kommandos "gelenkt" und nicht über die Leine. Die Schleppleine schleppt also am Boden und ist einzig und allein der Notanker, falls doch mal etwas nicht klappt. Wobei ich es da auch "schöner" finde, wenn man dem Hund möglichst keine Gelegenheit gibt, etwas falsch zu machen. D.h. man wählt den Ablenkungsgrad und die Schwierigkeit so, dass es für den Hund machbar ist. Effektiv wäre es dann natürlich für das Training am besten, wenn man den Notanker nie braucht.


      Wenn die Schleppleine hingegen wie eine Führleine verwendet wird, die einfach etwas länger ist, bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich zur Vorbereitung des Freilaufs dienen kann? Aber diesbezüglich habe ich keine Erfahrung, da ich die Schleppleine wie oben beschrieben verwendet habe.

    • Ich habe ebenfalls einen Hund, der meist an der Leine geführt werden muss und nur in Ausnahmesituationen (wild- und menschenarme Gegend, übersichtliches Gelände) abgeleint werden kann. Da mein Hund zusätzlich einen sehr starken Bewegungsdrang hat und sämtliche Ersatzbeschäftigungen aufgrund der kontrollierten, stetigen Bewegung blöd findet, ist es schwierig, ihn so auszulasten, wie es ohne Leine möglich wäre.


      Ich verwende die Schleppleine ebenfalls so, dass sie auf dem Boden schleift und nur zum aktiven Einsatz kommt, wenn ich mit einem Kommando nichts mehr ausrichten kann. Zum Glück passiert das relativ selten.
      Momentan brauche ich sie nur, wenn wir einem Hund begegnen und Smilla unbedingt hinlaufen möchte oder wenn wir auf Wild stoßen. Bei der Wahl der Schleppleine habe ich darauf geachtet, dass sie leicht ist, selten verknotet und von der Länge an den natürlichen Radius des Hundes angepasst ist, damit der Hund im Freilauf nicht meint, es auskosten zu müssen, dass er sich nun weiter entfernen kann.


      Dass wir irgendwann mal hauptsächlich ohne Leine unterwegs sein können, ist unser größtes Ziel und ich hoffe, dass wir jenes erreichen können.

    • Meine Hunde sind viel, meine Spitzhuendin und der Mini praktisch nur an der Leine. Einfach weil ich die Nerven nicht dafür habe diesen Hund abzuleinen. Fehlen tut ihnen garnichts. Wir haben Schlepp und Flexi und ausserdem Garten und Hundeplatz mit Agility und Hundesport

    • Leesha ist zu 90 % ein "Leinenhund". Sie ist leidenschaftliche Jägerin und da ich mitten im Sauerländer Wald wohne gibt es hier kaum wildarme gebiete. Sie darf gelegentlich auf Felder frei laufen, wo ich sehen kann, dass kein Reh in der Nähe ist. Sonst läuft sie an der Flexi. Da ist sie mit ihren knapp 9 Jahren aber auch glücklich mit. Sie ist eh nicht so der Sportler und daher stört es sie nicht sonderlich.

    • Jordan ist ein 100% Leinenhund. Da er durch seine Deprivation nicht in der Lage ist, mit der Freiheit zurecht zu kommen und den Bezug zu mir in Form der Flexi braucht, wird er auch nie frei laufen können.


      Wir gehen wandern. Am liebsten querfeldein. Das ist Abenteuer pur für ihn.


      Austoben und rennen kann er auf unserem Grundstück.


      Und seinen liebsten Job, das Bewachen, kann er dort ausgiebig ausleben.

    • Auf meine Hündin trifft alles von dir genannte zu Jagdtrieb, Unverträglich und völlig unerzogen bzw. nicht hörend. Dazu völlig ängstlich. Wir haben sie vor 1,5 Jahren völlig versaut übernommen. Seitdem ist es besser geworden, aber ich denke sie wird nie ohne Leine laufen können.


      Zu deinen Fragen:



      Auslastung:
      Wir können es zur Zeit leider nicht. Sie ist eine absolute Sportskanone. Und um sie mal wirklich platt zu bekommen, bräuchte sie richtig Action. Aber sie hat Angst vor schnellen Bewegungen (kein Joggen), Angst vorm Fahrrad, durch ihre Unverträglichkeit gibt es keinen Hundeplatz (sämtliche Sportarten werden hier nur in Gruppenkursen angeboten) usw.
      Allerdings spielt sie gern und viel mit unseren Rüden und es gibt Ballspiele im Garten. Ich bin alles andere als zufrieden mit diesem Zustand.


      Schleppleine:
      Dazu wurde ja schon einiges geschrieben. Es kommt drauf an, wie du die Schleppleine einsetzt. Shira läuft viel als "verlängerten Arm" an ihr. Damit sie dann auch mal im Wald oder Feld ein wenig rennen kann. Wirklich trainieren damit wie im Freilauf zu laufen, tun wir nur sehr selten. Da sie eigentlich überhaupt nicht alltagstauglich ist, wird sie selbst bei gutem Gehorsam wohl nie ohne Leine laufen können. Ein Schreckmoment und sie dreht durch :/


      Ohne Leine:
      Shira wird wie gesagt zu 95% (vielleicht passiert ja noch ein Wunder) niemals ohne Leine laufen können.
      Aber beim Großen (früher auch Jagdtrieb und molossertypisch hat er entschieden, wann er hört und wann nicht ;) ) habe ich auch ganz gezielt mit der Schleppleine geübt. In übersichtlichen Wegen habe ich eine kurze, leichte Leine genommen. Dann fallen lassen oder nur über den Rücken gelegt. Langsam immer gesteigert.

    • Ich habe zwar keinen Hund, der immer an der Leine sein muss, aber ich hoffe, du erlaubst, dass ich trotzdem was zum Thema Schleppleine sage:
      Wenn die Schleppleine zur Vorbereitung des Freilaufs dienen soll, sollte man mit dem Hund mMn möglichst genauso umgehen, wie im Freilauf später. D.h. der Hund wird allein über Kommandos "gelenkt" und nicht über die Leine. Die Schleppleine schleppt also am Boden und ist einzig und allein der Notanker, falls doch mal etwas nicht klappt. Wobei ich es da auch "schöner" finde, wenn man dem Hund möglichst keine Gelegenheit gibt, etwas falsch zu machen. D.h. man wählt den Ablenkungsgrad und die Schwierigkeit so, dass es für den Hund machbar ist. Effektiv wäre es dann natürlich für das Training am besten, wenn man den Notanker nie braucht.


      Wenn die Schleppleine hingegen wie eine Führleine verwendet wird, die einfach etwas länger ist, bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich zur Vorbereitung des Freilaufs dienen kann? Aber diesbezüglich habe ich keine Erfahrung, da ich die Schleppleine wie oben beschrieben verwendet habe.

      Bei mir ist auch die Führleine nur " Deko", d.h der Hund hängt nur dran, weil das hier in der Stadt so sein muss und die anderen Leute beruhigt.
      Ich führe aber genau wie im Freilauf über meine Stimme und den Körper, nicht über die Leine.

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