Tierärzten vertrauen??

  • Hallo zusammen,
    habt Ihr Euch auch schon mal richtig über Euren TA geärgert? Auch wenn Ihr ihm eigentlich blind vertraut?
    Wenn ich auf meinen gehört hätte, wäre mein Rüde jetzt tot.....
    Mauro, DSH, 8,5 Jahre, hat seit einiger zeit Probleme mit seinen Bandscheiben, was wir aber gut im Griff haben. Nun hat er seit etwa 2 Monaten die Liegeschwielen an beiden Ellbogen stark entzündet und offen, nichts heilt! Unser TA, bei dem wir seit über 20 Jahren sind, riet zum einschläfern. Nur auf Sicht diagnostizierte er hautkrebs, alle Medikamente halfen nicht.
    Bevor ich den letzten Gang gehen wollte, holte ich mir eine zweite Ta-Meinung. Auch hier wurde, ohne irgendeine Untersuchung, Hautkrebs diagnostiziert und man riet zum Einschläfern, bevor der Hund auch seine Vorderbeine nicht mehr gebrauchen könne.....Auf meine Fragen, warum man denn die Stellen nicht mal untersuche, gab man mir auch hier zur Antwort, dass man es Erfahrung sagen könne..... Vor allem auch hier: keine Schmerzmittelgabe nötig, machen könne man eh nichts, Chemotherapie oder Ähnliches völlig sinnlos!
    Mir platze der Kragen und ich vereinbarte einen Termin bei TA Nr.3 -
    und siehe da: diese TÄ konnte sehr wohl von beiden Hautstellen Proben nehmen! Sie war auch total entsetzt, dass die TÄ vorher kein Schmerzmittel gaben!
    2 Tage später die Erlösung: keinerlei Hinweis auf tumoröses Geschehen! Nur eine dicke Entzündung, hervorgerufen durch wochenlange falsche Behandlung!!!!
    Mauro bekommt jetzt andere Medikamente (mit denen, die er vorher bekam, hätte die Haut gar nicht heilen können!!!) und es geht es ihm soooo gut!
    Wenn bei Euch mal eine ähnliche Situation auftaucht: Bitte holt auch eine weitere Meinung ein, vertraut keinem TA blind! Mein Rüde wäre jetzt tot - und das, wo man ihm mit ganz einfachen und dazu noch kostengünstigeren Medikamenten wunderbar helfen konnte!
    Ich bin überglücklich, dass ich auch noch zum Dritten gerannt bin, auch wenn mich alle für bekloppt erklärt haben! Nach dem Motto, du willst es ja nur nicht einsehen, willst den Hund einfach nicht gehen lassen....
    Hätte mir jetzt die dritte TÄ auch gesagt, dass Mauro nicht mehr zu helfen gewesen wäre, ok, dann wäre es so gewesen. Aber auch dann hätte man ja bis zum allerletzten Schritt doch wenigstens Schmerzmittel einsetzen können!
    Mich wundert und macht traurig und auch böse, dass 2 TÄ, die auch einen guten Ruf geniessen, auf Sicht so eine Diagnose stellen und nicht mal für nötig halten, gescheit zu untersuchen und dem Hund versuchen, Qualen zu vermindern durch ein Schmerzmittel! Habt Ihr so was auch schon erlebt???

  • Das ist ja furchtbar. Und gruslig, wem soll man denn Vertrauen bei sowas wenn nicht Tierärzten.. :/


    Gut, dass du dir noch weitere Meinungen eingeholt hast.
    Hast du denn den anderen beiden Tierärzten noch bescheid gegeben ? Ich würde es vermutlich tun.

  • Ich wünsche deinem Hund schnelle Genesung! :ill:


    Deine Geschichte beweist das was ich seid JAHREN jedem Hundehalter predige! Man soll seinem TA nicht alles glauben und sich selber informieren! Und notfalls, so wie du, noch andere Meinungen einholen!

  • Tut mir Leid, dass das bei euch so abgelaufen ist. Leider habe ich auch schon eine ähnliche Erfahrung gemacht.
    Damals zeigte meine (da noch nicht mal dreijährige) Hündin während eines Agility Seminars aufeinmal eine extreme Lahmheit. Natürlich sind wir Montags direkt zu unserem ehemaligen Tierarzt, seineszeichens Chirurg mit Leib und Seele. Nach kurzem abtasten und Begutachtung des Gangbildes kam dann seine "Diagnose": Diese Lahmheit kommt von einer schweren HD. Was man machen könnte wäre eine OP, um irgendwelche Nervenstränge in der betroffenen Region zu durchtrennen, um ihr die Schmerzempfindlichkeit zu nehmen, dann spricht aber nichts dagegen weiter Hundesport zu betreiben. Ich denke ich muss euch nicht sagen wie spanisch und absolut Hirnrissig mir das vorkam. Zumal Lou mit 1 1/2 Jahren komplett durchgeröngt wurde, ohne Befund; und eine HD, grade eine schwere ist ja auch nicht von der einen Sekunde auf die andere einfach da. Also haben wir noch in der selben Woche den Hund eingepackt und sind in eine Spezialklink gefahren. Ergebnis: Hundi hat eine Zerrung. Vier Wochen schonen und dann langsam wieder antrainieren. Und alles wieder gut. Nicht auszudenken was gewesen wäre, wenn man dem Tierarzt da einfach unreflektiert geglaubt hätte. Ich finde deine Handlungsweise genau richtig und es ist nichts falsches oder schlimmes daran, sich auch Zweit- und Drittmeinungen einzuholen. Ich vertraue meiner neuen Tierärztin komplett, wir sind auch per du und sie hat mir und meinen Tieren schon oft geholfen, trotzdem würde ich mich vor großen Entscheidungen immer wieder an Spezialisten wenden. Bei ihr weiß ich auch, dass sie entsprechend ehrlich ist und weiter vermittelt, wenn sie mit ihrem Latein am Ende ist und das Ist mir letztendlich wichtig. Ich weiß aber auch wie schwer es ist, so einen Tierarzt zu finden. Nicht zuletzt durch meine eigene Erfahrung. Deshalb mein Rat, wenn man ein schlechtes oder komisches Gefühl hat oder vor großen Entscheidungen steht, lieber eine Meinung mehr einholen. Das kann, wie in deinem Fall, sogar Leben retten!

  • Das tut mir sehr Leid für euch, ich hoffe deinem Hund geht es inzwischen wieder gut.


    Wir haben leider ähnliche Erfahrungen gemacht, wenn auch nicht so schlimm wie bei dir. Meine Emma hat eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, ich war mit ihr in der Tierklinik weil ich bei so einer akuten und schweren Erkrankung lieber in eine gut ausgestattete Klinik als zum Haustierarzt wollte.
    Tja, letztendlich haben wir dort innerhalb von 2 Wochen fast 500€ für Blutbilder, Ultraschall und Medikamente gelassen. Dafür dass ich dann hinterher erfahren habe dass auf dem Blutbild die wichtigsten Bauchspeicheldrüsenwerte nicht gemacht wurden usw. Wirkliche Hilfe habe ich dort nie bekommen, immer die Aussage abwarten und Spezialfutter füttern.
    Ich habe mir dann auch die Meinung von einem weiteren Tierarzt und einer Tierheilpraktikerin geholt und fühle mich gerade bei der Tierheilpraktikerin deutlich besser aufgehoben. Dort bekomme ich Erklärungen und es wird nicht nur herumgedoktert ohne die Ursache zu suchen. Ein Bauchspeicheldrüsenentzündung ist nicht ungefährlich, ich will die Ursache dafür herausfinden, irgendwoher muss das ja kommen, die Tierärzte in der Klinik sagen "es muss dafür keine Ursache geben". Mit so etwas kann ich mich nicht zufrieden geben.
    Ich werde mit meinen Hunden weiter zu Tierärzten gehen, aber wenn mir etwas komisch vorkommt immer eine 2. Meinung einholen und gerne auch den Rat von Heilpraktikern nutzen. Denn oftmals muss es nicht die harte Chemie sein die nur die Symptome unterdrückt aber nicht die Ursache sucht.

  • Das ist wirklich heftig. Ich selber habe das noch nicht erlebt, aber generell hole ich mir bei ernsteren Sachen eine zweite Meinung ein, im Zweifelsfall auch mehr. In deinem Fall finde ich es unglaublich, dass die ersten beiden TÄ keine Zellprobe genommen haben. Gut dass du dir noch eine weitere Meinung eingeholt hast.
    Man sollte viel öfter auf sein Bauchgefühl hören statt blind zu vertrauen.

  • Erst mal: schön, dass sich die Hartnäckigkeit ausgezahlt hat, und dass es deinem Hund besser geht! :bindafür:


    Zur Frage: Trau, schau wem!
    Mit TAs nicht so einfach, aber es ist bei so verheerenden "Diagnosen" ohne eingehende Untersuchung nie verkehrt, eine Zweit- oder auch Drittmeinung einzuholen.


    Problem ist: man wird letztlich immer noch dem Fachmann vertrauen müssen. Denn was sind die Alternativen? Allwissende Gassibekanntschaften? Warum sollte man ausgerechnet denen vertrauen? Internetforen? Woher weiss ich, wie fundiert der Rat ist, den ich kriege? Sie können Denkanstösse liefern, was abgeklärt werden sollte, aber die Abklärung selber liegt wieder beim TA.


    Es gilt, einen gesunden Mittelweg zu finden, denn ein generelles Misstrauen, welches jede einzelne aussage des TAs anzweifelt, ist auch nicht die Lösung. Da gibt es Leute, die solange rumsuchen, bis sie einen geschäftstüchtigen TA finden, der ihre vorgefasste Meinung bestätigt..... Ich lasse mir die Diagnose immer erklären, lasse mir erklären, welche Möglichkeiten es gibt, die Diagnose zu bestätigen, und was die Behandlungsoptionen sind. Ich habe einen TA, der auch oft aufgrund seiner Erfahrung erste Diagnosen trifft und Behandlungen vorschlägt. Allerdings erklärt er mir auch, welche weiterführenden Diagnosemöglichkeiten es gibt, falls ich dies wünsche. Niemals könnte ich mir vorstellen, dass er einen Rat zur Einschläferung so leichtfertig erteilt, ohne mich auf andere Optionen hinzuweisen. War bei meiner Hündin mit einem geplatzten Tumor auch so.

  • Noch vergessen:


    Es ist Gold wert einen TA zu haben dem man vertraut. Meine Tierärztin ist super, dennoch bleibe ich bei allem Vertrauen trotzdem kritisch und frage viel nach, lasse mir erklären etc. Vielleicht nervt das auch ab und an, aber ich hatte bisher nie das Gefühl, dass ich abgefertigt werde oder mir man nicht zuhört. Bei der TÄ davor hatte ich ab und an sehr wohl dieses Gefühl, das war letztlich der Grund weswegen ich gewechselt hab.

  • Ich weiß noch nicht wirklich, ob ich den beiden ersten TÄ Bescheid geben soll.... ich würde ihnen vermutlich den Hals umdrehen, sollte ich noch mal vor ihnen stehen....Wahrscheinlich werde ich die Praxen einfach nicht mehr betreten. Ist zwar irgendwo auch nicht richtig, aber ich denke, denen ist das auch völlig schnuppe, was wirklich mit dem Hund ist.

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