Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • Hier ists das selbe- 4 Hunde, 4 Charaktäre..


    Abbey brauch ich nur böse anschauen und die kippt halb um.
    Darcey denkt wenn ich meckere dass Party angesagt ist, bei ihr kommt man wirklich mit Ignoranz am weitesten.
    Cici ist es dafür vollkommen latte wenn man sie ignoriert, die würd weitermachen. Die bekommt ne klare Ansage was Sache ist und gut ist.
    Und Poco.. nun ja, der ist ein bisschen doof. Ein bisschen sehr doof. Allerdings grundlegend ein absolut Problemloser Hund, den lass ich einfach existieren :hust:


    Und ja, ich ranze die Hunde auch schon mal an. Und ja, Darcey hat auch schon mal ein Kissen an den Kopf bekommen (nachdem sie großzügig die Tapete von der Wand extrahiert hatte :rotekarte: ). Grundlegend wird aber mehr gelobt wenn sie was gut machen.



    Es gibt einfach Dinge, die HABEN zu sitzen. Da eiere ich keine 3 Monate daran herum, das wird so gemacht und basta (z.b das berühmte "wir rennen nicht auf die Straße"). Da belohne ich wenns klappt, wenn Madame Darcey aber wieder nen Anfall partieller Taubheit hat gibts nen Anpfiff wenn es nicht klappt.


    Cicis und Pocos Leinenpöbelei habe ich monatelang mit Ablenken, umlenken und weiß der Geier bearbeitet. Irgendwann ist mir der Kragen geplatzt, es flog mein Schlüsselbund zwischen die Hunde, ich wurde 1x lauter und seit dem kann ich sogar am Erzfeind vorbeigehen ohne dass sich Poco halb in der Leine erhängt und dabei kreischt wie abgestochen.. Klappte aber auch nur bei den beiden, Abbey hätt ich damit nachhaltig verstört.

  • Zitat


    Lieber peinlich als authentisch


    Authentisch war schon Hitler

    Schönes Songtext-Zitat.
    :smile:

  • Ich finde es auch bemerkenswert wie unterschiedlich Hunde sein können. Wenn ich Newton streng angucke, frägt er "Was'n?". Wenn ich die Hündin meiner Eltern streng angucke, mag die am liebsten im Erdboden versinken... :D

  • Und ja, ich ranze die Hunde auch schon mal an. Und ja, Darcey hat auch schon mal ein Kissen an den Kopf bekommen (nachdem sie großzügig die Tapete von der Wand extrahiert hatte :rotekarte: ). Grundlegend wird aber mehr gelobt wenn sie was gut machen.

    Das gibt bei uns auch, wenn auch selten. Einmal hab ich Einstein abgerufen, was hat der getan, mich angeschaut und gemütlich in die andere Richtung getrottet. Da hab ich ihn abgeholt und ihn wissen lassen, was ich von der Situation halte, kein Schreien oder körperliche Strafe, aber er wusste, dass es nicht gut war, was er da gerade gemacht hat. Danach hab ich ihn wieder die Möglichkeit gegeben und siehe da es hat geklappt und er bekam seine Superbelohnung.


    Ich finde Konsequenz gehört neben Einfühlungsvermögen zu den wichtigsten Sachen in der Hundeerziehung. Wenn etwas verboten ist, ist es immer so und wenn etwas toll ist, ist es immer toll.

  • Wenn ich Smilla streng angucke, guckt sie entweder noch strenger zurück oder übersieht das einfach :lol: .
    Bei ihr hilft viel, viel Verständnis, ein hohes Maß ein Konsequenz, die leider nicht immer nur liebevoll durchgesetzt werden kann, Geduld und kreative Lösungen. Sie ist definitiv der erste Hund, mit dem ich viele Kompromisse eingehen muss, damit wir harmonieren. Ich fahre sehr gut damit, ihr eine modifizierte Variante ihres Weges anzubieten oder sie dann einfach machen zu lassen, wenn es geht und das gezielt als Belohnung einzusetzen. Deckeln kann man bei ihr gar nichts, aber man kann vieles verhindern, indem man bestimmte Situationen umgeht und Ersatz findet.
    Wirklich erzogen ist sie ja nicht - sie kennt gewisse Regeln, von denen sie manche einfach so befolgt und von denen ich manche über Kompromisse und Management einfordern/aufrechterhalten muss. Das klappt aber ganz gut.


    Meine vorherige Hündin habe ich rein positiv, mit ganz viel Liebe und Vertrauen "erzogen", aber die war, abgesehen von ihrer Angst, sehr leichtführig, liebenswürdig und wahnsinnig nett. Sie hätte niemals irgendwelche Regeln ausgetestet, sondern hat mir nahezu blind vertraut.

  • Authetisch ist sone Sache..ich geben Quebec da absolut recht: Das merken Hunde doch. Für die ist es absolut zweitrangig was ich sage.
    Auch wenn ich "Feines Hundileinchen" säusel, wenn dabei alles an meiner Körpersprache auf Unwetter um Anmarsch steht, wissen die Hunde was Sache ist. Niemand kann sich so dermaßen verstellen, dass ein Hund nicht merkt was Sache ist.
    Ich freue mir nen Keks wenn was gut ist..und ich bin stinkig wenn sie absoluten Mist bauen...je nachdem auch viele Stufen dazwischen. Dann wissen die Hunde woran sie sind.


    Als wir Mogli noch nicht hatten, fehlte mir einiges an Erfahrung im Umgang mit "Sensibelchen". ich war bei meiner Schwester zu besuch.
    Deren Hündin kam wieder und wieder in mein Zimmer getappert (Tür kaputt, wenn Hund sich mit der Nase dagegendrückt geht sie auf). Immer wieder kam im Halbschlaf (ich lag schon im bett) eine eiskalte Hundenase unter meine Bettdecke die mir einen schauer über den gesamten Körper jagte.
    Nach dem 10mal (oder mehr) kam dann ein verstimmtes: "Jetzt mach aber das du Land gewinnst AB!!!!!!"
    Saphira verzog sich und wart in der Nacht nicht mehr gesehen. Am nächsten morgen komm ich zum Frühstück und Saphira kommt AUF DEM BAUCH ROBBNEND auf mich zugeschwiemeld.


    Ich total perplex.
    Meine Schwester: "Was hastn du mit meinem Hund gemacht?"
    "Nix..ich habe sie nur heute nacht aus meinem Zimmer zitiert...."
    "Oha dann will sie wohl wiedermal sagen *Dobby hat sich zur Strafe die Hände gebügelt*


    Ich war mir überhaupt nicht im Klaren darüber wie sensibel manche Hunde sein können, obwohl sie eigentlich stabil wirken.
    Zera hätte für diese Ansage kaum eine müde Ohrbewegung übrig gehabt....

  • Ich erziehe nach Bauchgefühl und nach dem Charakter des Hundes. Bei Hazel über positive Verstärkung aber auch über Strafe (die sich meistens in einem lauten "Hey" erschöpft). Neue Dinge werden grundsätzlich positiv aufgebaut. Wenn ich aber merke, dass sie das Kommando, das vorher 500 Mal funktioniert hat gerade einfach ignoriert, werd ich sauer. Darauf reagiert sie auch sofort und fügt sich dann doch.
    Ist mir auch ziemlich egal, was andere von meiner Erziehung halten. Mein Hund ist sehr gut kontrollierbar durch mich, also lass ich mir auch nicht rein reden.
    Bei meinem Hund davor konnte man überhaupt nicht strafen. Die fiel sofort in sich zusammen wie eine Primel. Da musste man sehr bewusst seine Gefühle (Stimmlage, Körperhaltung etc.) kontrollieren. Dieser Hund war aber auch schlecht sozialisiert und zeigte deswegen Zeit seines Lebens in vielen Bereichen große Unsicherheiten. So einen Hund würde ich mir nie wieder bewusst zulegen. Dieses Verhalten war für mich sehr anstrengend. Ich kann besser mit robusten Hunden, die beim ersten lauten Ton nicht gleich in sich zusammen fallen.

  • Wir gehen ja in die HuSchu und erziehen auch über positive Bestärkung.
    Ich glaube, dass wir da bei manchen Sachen langsamer vorankommen, als es bei anderen Methoden der Fall wäre, aber ich seh' unsere als eine Art Freundin - der ich halt ein wenig den richtigen Weg weisen möchte.


    Sie ist ... schon sensibel - aber wenn man wütend "Ey" oder so sagt - dann ist es nicht so, dass sie rumrobbt, man wird auch manchmal einfach ignoriert.


    Da weder mein Freund noch ich 'laute' Menschen sind, gibt's aber auch kaum Kommunikation über normaler Redelautstärke.
    (Viel zu anstrengend! ;))


    Manchmal, wenn ich wütend bin und sie rufe, tut sie so, als würde ich nicht existieren - dann muss ich mich zusammenreißen und versuche es nochmal ganz freundlich - dann kommt sie meistens - also sie merkt da schon Unterschiede(und warum sollte sie zu mir kommen, wenn's nur "Ärger" gibt).


    Hm... also 'Bestrafen' gibt's eigentlich nicht, Maximum ist, dass wenn wir uns besonders geärgert haben, dann muss sie mal Sitz machen o.Ä. .


    Insgesamt ist sie aber wirklich eine sehr liebe Hündin und wenn ich z.B. einen unverträglichen/aggressiven/prolligen oder sonst wie etwas schwierigeren Hund hätte, dann müsste ich auch erstmal sehen, wie ich damit klarkomme... insofern macht sie es uns einfach!


    Leckerlies gibt's hier auch noch relativ viel - da das einfach einen sehr hohen Stellenwert bei ihr hat.

  • Wenn was nicht klappt, dann schaue ich mal wo der Fehler bei mir liegt. Da brauch ich nix beim Hund durchsetzen, der macht alles gerne, wenn er weiß was ich von ihm will. Wenn ich weiß dass mein Hund das Geforderte nicht schaffen KANN, dann manage ich die Situation halt anders.


    Und natürlich werd ich mal wütend, oder lass nen Schrei raus oder so, ABER das ist dann nicht Training, sondern ein Zeichen von Hilflosigkeit meinerseits und das tut mir dann im Nachhinein leid. Aber ich bin ein Mensch, das ich immer cool und ruhig bleibe ist wohl eher unwahrscheinlich (aber Hut ab vor Leuten, die das können).

  • Ich erziehe ohne Bestrafung und mit viel Leckerlies und Party :hurra:
    Und ich suche den Fehler immer erst bei mir, dann beim Hund.


    Das höchste an Gefühlen ist Rumgemotze von mir, aber auch nur direkt nach dem Fehlverhalten.
    Was bringt es mir mich aufzuregen, wenn Hund gedanklich eh schon beim nächsten Baum ist.


    Hier muss auch niemand zu 100% hören.Wer nicht hört muss bei Fuß laufen bzw bei Fuß sitzen/Platz machen.

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