Warum der Hund der Zukunft vegan isst...

  • Immer wieder liest man, bei Hundehaltern oder auch bei Futterherstellern, die Ernährung des Hundes solle sich am Wolf orientieren.
    Dabei setzten diese Leute vorraus, es gäbe so eine Art Urtyp des Hundes, der unveränderlich ist, und an dem man sich für eine artgerechte Lebensweise orientieren müsse.
    Diese Auffassung ist leider wissenschaftlich gesehen, Unfug. Und leider auch sehr schädlich, für Hund, Mensch und Umwelt.


    In der Natur sind alle Arten der evolutionären Veränderung unterworfen. Es gibt keine feste, für alle Zeiten vorgegebene artgerechte Lebensweise für eine Tierart, da Tierarten sich immer in Veränderung befinden, und somit auch das, was artgerecht für sie ist.


    Der Wolf selber hat sich auch im Laufe der Zeit verändert. Auch der Wolf hat Vorfahren, und diese auch wieder etc. Irgendwann war der Wolf mal ein Kloakentier, und das Kloakentier mal ein Einzeller im Wasser.
    Wenn man also sagt, am solle sich bei der Hundeernährung an seinem Vorfahren, dem Wolf orientieren, könnte man genausogut verlangen, sich an der Ernährung der frühen Eizeller zu orientieren, da diese ja die Vorfahren der Wölfe waren...


    Ich denke, die Schlussfolgerung ist klar: Eine artgerechte Ernährung des Hundes ist die die seiner JETZIGEM Entwicklungsstand entsspricht, und nicht eine, die sich auf eine der frühen Entwicklungsstufen in der Evolution des Hundes orinetiert.
    Die Bedürfnisse unserer heutigen Hunde unterscheiden sich dabei wesentlich von denen der Wölfe (nicht nur was die Ernährung angeht), und auch innerhalb der Hunderassen gibt es große Unterschiede, ein Greyhound hat ganz andere Bedürfnisse als ein Bernhardiner.


    Hunde durch Zucht zu verändern, ist nichts schlechtes, und die neuen Bedürfnisse, die dadurch entsstehen, sind nicht weniger oder mehr artgerecht als die Bedürfnisse einer früheren Form.
    Ohne den züchterischen Eingriff gäbe es gar keine Hunde.
    Natürlich wird leider in der Zucht auch viel Mist gebaut, Hunde mit so kurzen Nasen, das sie kaum noch atmen können etc.
    Das Kriterium für gute Zucht kann aber nicht sein, ob das Zuchtergebniss möglichst nah am Wolf ist (Wölfe oder wolfsähnliche Hunde würden z.B. weder als Blinden- noch als Polizei-, Familien- oder Diabetes-Hunde taugen).
    Das Kriterium muss sein, ob das Zucht-Ergebniss sinnvoll ist, also ob es wünschenswerte Eigenschaften hat (Charakter, Gesundheit, Leistungsfähigkeit etc.).


    Was die Ernährung angeht, unterscheiden sich heutige Hunde stark vom Wolf (siehe z.B. hier: http://www.spektrum.de/news/hu…getarier-als-wolf/1181997). Manche mehr, manche weniger.
    Es gibt auch keinerlei venrünftigen Grund, diese Entwicklung aus einer falschen Naturromantik heraus wieder rückgängig zu machen zu wollen.
    Sich bei der Ernährung unserer jetzigen Hunde am Wolf zu orientieren, ist genauso Quatsch, als wenn man vorschlagen würde, die Ernährung der Hunde an denen der primitiven Einzeller zu orientieren, aus denen alle Landsäugetiere entstanden sind. Hunde wie Wölfe zu ernähren ist nicht artgerecht. Heutige Hunde von jetzt auf gleich eine vegane Ernährung aufzuzwingen, wäre ebenfalls nicht artgerecht.
    Wer seinen Hund gut ernähren will, muss die Bedürfnisse seine Hundes ausloten, sollte sich nicht einer falschen Wolfs-Romantik hingeben, die niemandem nutzt. Wer Tieren und Umwelt was gutes tun möchte, sollte dabei im im Rahmen des sich ergebenden Spielraumes eher zu weniger fleischastiger Ernährung tendieren (und natürlich auf die Herkunft der Zutaten achten).




    Was allerdings die Zukunft angeht, so können die Züchter wählen, in welche Richtung sie die Hunde beeinfussen wollen. Genauso wie man kurze oder lange Schwänze züchten kann, kann man auch Vorlieben bei der Ernährung steuern. Wenn man will, auch in Richtung vegetarisch/vegan.
    Folgendes Beispiel zeigt, dass Schritte diese Richtung bei einigen Hunden längst vollzogen sind:




    Über viele Jahre hinweg haben sich hier Hunde entwickelt, die mit primitivster Ernährung auskommen. Die sogar massive Probleme entwickeln können, gibt man ihnen zu viel des Guten (bspw. zu viel tierisches Eiweiß). Hier treten insbesondere häufig Hautprobleme auf. Folglich sollte man darauf achten, den Tieren eher weniger Fleisch zu geben und keine Zusatzstoffe beizufügen deren Proteingehalt zu hoch ist. Ein Leckerli mit dem nahezu jeder Kangal absolut zufrieden ist, ist ein Stück trockenes Brot, eventuell mit etwas Margarine.

    Natürlich könnte man Hunde auch wieder zu überwiegenden Fleischfressern zurückzüchten. Aber wäre das sinvoll?
    Ökologie
    Welthunger
    Tierschutz (der Nutztiere)
    etc. sprechen alle dafür, die Fleischproduktion möglichst zu reduzieren.
    Warum sollen wir in Zukunft ohne Not Tieren leid in Massenhaltung zufügen und diese töten, die Umwelt belasten und die Ernährungslage verschlimmern, wenn es gar nicht nötig und dem Hund letzendlich egal? Also wäre es deutlich sinnvoller, die Hundeentwicklung weiterhin vom Fleischkonsum weg zu forcieren, anstatt wieder zurück zum Wolf.
    Das eine ist nicht mehr oder weniger artgerecht als das andere, und den (entsprechen gezüchteten und daran gewöhnten) Hunden ist das egal, sie werden so oder so damit zufrieden sein.
    Was der Panda-Bär ganz von von allein geschafft hat (da er sich seit vielen Jahrhunderten, obwohl gattungstechnisch ein Carnivore und Hundeartiger, fast nur noch von Bambus ernährt), kann der Hund mit menschlicher Hilfe erst recht locker schaffen.


    Wer also klug ist und Verantwortungsvoll mit Mensch Tier und Erde umgehen will, der muss dafür sein, den Hund in Zukunft in Richtung einer veganen Ernährung zu lenken.
    Für den dabei entstehenden gemüseliebenden und fleischverachtenden Hund wird das dann genauso natürlich und artgerecht sein wie die heutige Mischnahrung der Hunde oder die Fleischnahrung für den Wolf.


    Zu behaupten, Hunde zu Veganern zu züchten, sei nicht artgerecht, wäre genauso, als würde man dem Panda-Bär vorwerfen, er würde sich nicht artgerecht ernähren und er solle doch gefälligst wieder anfangen, Tiere zu jagen und zu fressen, da dies für ihn besser sei...

  • Wer also klug ist und Verantwortungsvoll mit Mensch Tier und Erde umgehen will, der muss dafür sein, den Hund in Zukunft in Richtung einer veganen Ernährung zu lenken.
    Für den dabei entstehenden gemüseliebenden und fleischverachtenden Hund wird das dann genauso natürlich und artgerecht sein wie die heutige Mischnahrung der Hunde oder die Fleischnahrung für den Wolf.

    Ist das jetzt ein Scherz?
    Klar, ein Hund kann vegan leben, wenn man das wirklich gut und informiert sowie stark supplementiert macht, aber weshalb ist es denn erstrebenswert, einen Carnivoren bzw. Omnivoren zum Herbivoren machen zu wollen? Welchen Vorteil hat das für den Hund?
    Meines Wissen ist der Panda nicht in Gefangenschaft von Menschenhand zum Veganer/Vegetarier gezüchtet worden.. die Vergleichbarkeit hinkt also ein bisschen.

  • Wenn ich mir so die Zähne meiner Hunde angugge, dann sind das eindeutig die eines Beutegreifers.


    Mir reicht das, um den Schwerpunkt der Ernährung festzulegen.


    Auch wenn der Hund sicher kein Wolf mehr ist und durch Anpassung auch andere Nahrungsmittel teilweise verdauen kann.


    Wenn man es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, dass zur Ernährung des eigenen Haustieres andere Tiere sterben müssen, sollte man sich keinen Beutegreifer anschaffen. Egt ganz einfach.

  • Ist das jetzt ein Scherz?Klar, ein Hund kann vegan leben, wenn man das wirklich gut und informiert sowie stark supplementiert macht, aber weshalb ist es denn erstrebenswert, einen Carnivoren bzw. Omnivoren zum Herbivoren machen zu wollen? Welchen Vorteil hat das für den Hund?
    Meines Wissen ist der Panda nicht in Gefangenschaft von Menschenhand zum Veganer/Vegetarier gezüchtet worden.. die Vergleichbarkeit hinkt also ein bisschen.


    Einige Vorteile (hauptsächlich für Umwelt und die Nutztiere) sind doch im Text genannt.
    Für Straßenhunde (die ja den größten Teil der weltweiten Hundepopulation ausmachen) ist es sowieso von Vorteil, auf fleischarme Ernährung karzukommen, da Brot- und Gemüse-Rest sowei Pllanzen deutlich leichter aufzutreiben sind als nichtvergammeltes Fleisch.


    Was den Panda angeht, ja, der hat die Umstellung von selbst gemacht. Grade das zeigt ja, dass eine Umstellung eines Carnivoren auf (überwiegend) vegane Ernährung, die in diesem Fall nicht von außen erzwungen war, keineswegs unnatürlich oder "nicht artgerecht" sein muss, sondern eine ganz normale evolutionäre Entwicklung sein kann. Das Panda-Beispiel widerlegt ja die These, dass eine Ernährung für Hunde nur artgerecht sein kann, wenn sie sich an seinem Vorfahren, dem Wolf, orientiert.

  • Einige Vorteile (hauptsächlich für Umwelt und die Nutztiere) sind doch im Text genannt.
    Für Straßenhunde (die ja den größten Teil der weltweiten Hundepopulation ausmachen) ist es sowieso von Vorteil, auf fleischarme Ernährung karzukommen, da Brot- und Gemüse-Rest sowei Pllanzen deutlich leichter aufzutreiben sind als nichtvergammeltes Fleisch.


    Was den Panda angeht, ja, der hat die Umstellung von selbst gemacht. Grade das zeigt ja, dass eine Umstellung eines Carnivoren auf (überwiegend) vegane Ernährung, die in diesem Fall nicht von außen erzwungen war, keineswegs unnatürlich oder "nicht artgerecht" sein muss, sondern eine ganz normale evolutionäre Entwicklung sein kann. Das Panda-Beispiel widerlegt ja die These, dass eine Ernährung für Hunde nur artgerecht sein kann, wenn sie sich an seinem Vorfahren, dem Wolf, orientiert.

    Das ist für mich kein Argument. Hunde können zum jetzigen Zeitpunkt nicht ohne Supplemente vegan ernährt werden, allein das macht es für mich nicht erstrebenswert. Solange der Hund sich nicht selbst zum reinen Pflanzenfresser entwickelt, erschließt es sich mir nicht, weshalb man das erzwingen sollte.


    Von Vorteil für die Nutztiere wäre es auch, wenn man alle anderen Fleischfresser zu Herbivoren macht oder eliminiert.
    Straßenhunde sind meist ziemlich schlecht ernährt, weil sie nur minderwertige Nahrungsquellen auftreiben können, zudem kann man Straßenhunde nun wirklich nicht darauf selektieren, irgendeine bestimmte Ernährung zu bevorzugen - denen geht es ums Überleben. In einem solchen Fall würden auch wir nur Rohfleisch essen, gäbe es nichts anderes.

  • Was den Panda angeht, ja, der hat die Umstellung von selbst gemacht. Grade das zeigt ja, dass eine Umstellung eines Carnivoren auf (überwiegend) vegane Ernährung, die in diesem Fall nicht von außen erzwungen war, keineswegs unnatürlich oder "nicht artgerecht" sein muss, sondern eine ganz normale evolutionäre Entwicklung sein kann. Das Panda-Beispiel widerlegt ja die These, dass eine Ernährung für Hunde nur artgerecht sein kann, wenn sie sich an seinem Vorfahren, dem Wolf, orientiert.


    Der Panda ist aber auch ein sehr extremes Beispiel und wird auch gerne als Laune der Evolution zitiert, weil sein Fressverhalten in keiner Weise ökonomisch ist und die extreme Spezialisierung auch ohne menschliches Zutun auf Dauer das Fortbestehen der Art gefährdet.


    Aber das ist sicher wieder uninteressant, weil es nicht zur eigenen Philosophie gehört.



    Nein, meine Hunde sind keine Wölfe. Sie sind aber auch keine Kaninchen.

  • Wenn man seine eigenen Essstörungen auf ein Lebewesen überträgt, das sich am liebsten von Tieren ernährt, dann ist das fremdgelagerte Orthorexie.


    Das kann man sich auch nicht schön reden damit, dass es im Prinzip funktionieren würde.


    Dass der Vergleich von Wölfen und Hunden in vielen Fällen birnig ist, ist klar.
    Was Fakt bleibt, ist, dass Hunde Jäger sind und nicht Sammler.


    Sie buddeln halt lieber nach Mäusen, als Brombeeren zu pflücken.

  • Wer also klug ist und Verantwortungsvoll mit Mensch Tier und Erde umgehen will, der muss dafür sein, den Hund in Zukunft in Richtung einer veganen Ernährung zu lenken.
    Für den dabei entstehenden gemüseliebenden und fleischverachtenden Hund wird das dann genauso natürlich und artgerecht sein wie die heutige Mischnahrung der Hunde oder die Fleischnahrung für den Wolf.

    Für solche Aussagen habe ich null Verständnis und schließe mich @Nebula an. Wer es nicht vereinbaren kann, dass andere Tiere sterben müssen, um einen Hund zu ernähren, der möge sich doch bitte einfach keinen anschaffen.
    Ich finde schon die veganen Missionare schlimm, die in der Alltagswelt so rumspuken. Aber das schlägt dem Fass doch echt den Boden aus...

  • Wenn ein Omnivorer mit einem solch vielfältigen Nahrungsangebot wie der Mensch sich bewusst für eine bestimmte Lebensweise entscheidet, ist das vollkommen in Ordnung, in manchen Fällen sogar ausgesprochen sinnvoll und gut, aber einem Tier, dessen natürliche Ernährungsweise eine andere ist, eine ungesündere Ernährung aufzubürden, ist schlicht fahrlässig. Dass es bei einem Ausnahmefall funktioniert, ist noch lange kein Garant dafür, dass es bei jedem anderen Tier ebenso funktioniert, zumal die wenigsten Carnivoren sich zu einer herbi-/omnivoren Ernährung entwickelt haben, teilweise sogar trotz eines deutlich eingeschränkten Nahrungsangebotes.

  • Sonst alles ok bei dir?
    Vegan ist mit Sicherheit keine "Essstörung". Traurig und unverschämt, es als solche zu bezeichnen.

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