Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war

  • hallo Leute...
    Seit Jahren wünsche ich mir einen Labrador Welpen und habe mir den Wunsch vor 6 Tagen erfüllt. Die Kleine ist zuckersüß. Haben Sie oft beim Züchter besucht. Habe mich gefreut wie sonst was.. Alle möglichen Bücher gelesen, Videos geguckt.. Jeden Kram gekauft. Ich war mir der Aufgabe und Schwierigkeiten absolut gewusst. Jetzt ist die Kleine hier und ich weiß plötzlich nicht mehr ob es die richtige Entscheidung war. Es geht mir überhaupt nicht gut. Mir ist schlecht ich kann seid Tagen nichts essen habe Durchfall Übelkeit und herzrasen weil ich mich so schuldig fühle. Im einen Moment habe ich Spaß mit ihr im anderen kommen wieder die zweifel ob ich das alles schaffe, ob es gerade in mein Leben passt und ob ich stark genug dazu bin. Ich kriege plötzlich voll die Panik nichts mehr Unternehmen zu können, keine Zeit mehr zu zweit mit meinem Freund zu haben und und und. Aber zurück geben.. Überhaupt daran zu denken ist grausam.. Es war doch immer mein größter Wunsch... Bitte macht mich jetzt nicht noch zusätzlich fertig, ich fühle mich total mies obwohl ich die kleine ins Herz geschlossen habe.


    Hilfe... Was soll ich nur tun...

  • Also zu allererst: Ich glaube, hier wird dich niemand fertig machen wollen, weil viele kennen, was zu beschreibst.


    Umgangssprachlich nennt sich das "Welpenblues". Und da kann man sich noch so gut vorher informiert haben und sich den Aufgaben und Problemen noch so bewusst sein: Manchmal trifft dieses fiese Ding einen trotzdem.


    Was du gerade empfindest, ist ganz normal. Vor allem, wenn sie dein erster Hund ist. Ich kann dir aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass sich das von ganz alleine einspielt. Du wirst sicherer im Umgang mit ihr, es kehrt Routine ein und mit der Stubenreinheit und dem Üben vom Alleinbleiben kommt auch automatisch wieder mehr Zeit für einen selbst und den Partner zurück.


    Natürlich ist die erste Zeit mit einem so kleinen Wesen anstrengend und erforder sehr viel Aufmerksamkeit und Management. Das einem da mal die Nerven durch gehen, ist absolut verständlich.


    Mach dich nicht auch noch zusätzlich verrückt, weil du diese Gefühle nicht haben willst (was ich natürlich völlig verstehen kann).


    Du wirst sehen, ihr werdet ein Team und dann verschwinden auch die negativen Gefühle ganz schnell. =)

  • Sammaja hat Recht, dass ist gar nicht so selten, dass man Zweifel bekommt, wenn der Hund da ist. Meistens passiert es Leuten die sich vorher sehr viel informiert haben. Versuch dich zu entspannen und rufe dir in Erinnerung warum du ihn geholt hast. Du hast dir sehr viel Gedanken gemacht und hättest ihn wohl nicht geholt, wenn du dich nicht bereit dafür gefühlt hättest.

  • Hier bist du damit an der richtigen Stelle. Du suchst dir Hilfe, Rat und aufmunternde Worte. Die braucht man manchmal nicht nur in der Zeit des Welpenblues'. Obwohl ich jetzt den vierten Hund habe, kommen manchmal neue Fragen oder Zweifel auf, ob ich ein Problem richtig anpacke. Jeder Hund ist eine neue Herausforderung und man lernt nie aus.
    Auch später gibt es noch ein paar Hürden in der Erziehung oder Fragen bei Gesundheitssorgen oder in der Alltagsorganisation. manchmal muss man auch einfach Frust über blöde Hunde- oder Nichthundeleute loswerden.
    Also halte durch und komm ins Forum als Kummerkasten.

  • Wie steht denn dein Freund zu dem Hund? Unterstützt er dich?


    Deine Befürchtungen sind natürlich nicht ganz unbegründet. Ein Hund schränkt ein, man muss immer planen, man hat weniger (viel weniger) Zeit für andere Dinge.


    Stadtbummel, KIno, Freunde besuchen usw ist plötzlich nicht mehr so unkompliziert.
    Aber: Der Hund kann lernen, alleine zu bleiben, und auch, sich zu benehmen, so dass er auch bei vielen Unternehmungen dabei sein kann. Das dauert allerdings seine Zeit.


    Aber man merkt schon, dass man seine Freizeit völlig anders verbringt und auch mit anderen Menschen. Wenn dein Freund den Hund (und das Leben mit Hund) auch akzeptiert, ist das gut, wenn nicht, wird das Probleme geben, ja.


    Wenn du dir vorher nicht im Klaren darüber warst und du damit nicht umgehen kannst, dann gib den Hund so schnell wie möglich an die Züchterin zurück. Dafür musst du dich auch nicht schuldig fühlen - jemand anders wird sich über die Kleine freuen. Gute Züchter haben Wartelisten.


    Wenn dir all das klar war und du damit umgehen kannst, dann ist das jetzt nur Schockphase, und die geht vorbei. Dann würde ich jetzt sagen: Reiss dich zusammen, Augen zu und durch!


    Man kann das schaffen, kalte Füsse sind normal - aber eine rosarote Brille sollte man auch nicht aufsetzen. Ein Hund IST eine große Verantwortung, und man sollte nur einen Hund haben, wenn man das WIRKLICH will.

  • Ich möchte dich auch beruhigen, bei mir war es ähnlich. Ich wollte ewig einen Mops haben, seit bestimmt 10 Jahren schon. Dann habe ich mir irgendwann den Wunsch erfüllt und habe meine Kleine geholt. Nach ein paar Tagen Stress mit dem Welpen war ich auch stark am zweifeln. Ich dachte mir "Was hast du dir da nur angetan, es dreht sich ja alles nur noch um den Hund, ich weiß gar nicht, ob ich das richtig mache usw". Abends war ich oft froh, wenn sie in ihre Box kam, damit ich endlich mal Zeit für mich und meine Freundin habe.
    Eine Bekannte von mir hat sich zeitgleich auch wie du einen Labbiwelpen geholt. Nach 2 oder 3 Wochen saß sie da heulend und war mit allem überfordert, wusste nicht mehr, ob sie das Richtige getan hat.
    Im Nachhinnein sehe ich es auch so, dass man sich noch so gut vorbereiten kann, aber wenn dieses kleine Wesen dann da ist, stellts nochmal alles auf den Kopf. Ich dachte, ich mache sicher alles falsch, schaffe ich es überhaupt, sie richtig zu füttern usw? Kann ich nochmal was unternehmen?
    Aber mit der Zeit klappt das alles immer besser, hab da ein bisschen Vertrauen. Mit den Monaten wird die Kleine stubenrein, du bekommst Sicherheiten im Umgang, deine Nächte werden wieder länger. Wenn du was unternehmen willst, finden sich mit der Zeit Freunde oder Familienangehörige, die gerne mal einen Tag auf die aufpassen, oder ein Wochenende.
    Das Wichtigste ist denke ich, dass du dir bewusst machst, dass du kein Sonderfall bist. Als ich die Kleine geholt habe, hatte ich 5 Stunden Autofahrt. Kurz bevor ich ankam, hatte ich Herzrasen, hab mich gar nicht mehr gefreut, weil einem endgültig bewusst wurde, dass du diese Verantwortung nun eingehen wirst, ohne wenn und aber.
    Es geht ganz vielen so. Du stehst das, wie wir alle durch ;) :bindafür:

  • Ich glaube auch, dass das ganz normal ist. Als Carlo ein Welpe plötzlich durch unsere Wohnung stürmte hatte ich einen kurzen Mini-Moment, wo ich dachte "Oh ha - der bleibt jetzt für immer".


    Außerdem hattest du ja geschrieben, dass du dich vorher viel vorbereitet hast. Das ist natürlich super! Aber es trifft dann meistens doch nicht so wie erwartet ein! Das wird dich vermutlich gerade verunsichern. Und das ist auch ganz normal.


    Stelle dich den neuen kleinen Herausforderungen und löse sie. Das haben schon viele vor dir geschafft. Ist also kein Hexenwerk.
    ;)
    Und wichtig ist - erfreue dich an dem Positiven! Das überwiegt doch in der Regel. In ein paar Monaten schaust du dir die Welpi-Bilder an und dein Herz schmilzt dahin und du denkst "Mensch, ist die Maus schon groß geworden!".
    Das geht so schnell... Glaub mir, du wächst da rein!

  • Ich habe mir zwar keinen Welpen geholt.
    Aber einen sehr agilen Hund mit ein paar Problemchen, ich wollte das genauso
    ich hab mich so gefreut ihn abzuholen und trotzdem ging es mir die ersten zwei Wochen nicht so gut,
    ich hab ständig überlegt ob ich das schaffe und ob es richtig war.


    Jetzt im Nachhinein kann ich nur lachen und ich freue mich so, weil er genauso ist wie ich es mir vorgestellt habe einfach nur toll.
    Ich wünsche dir das es dir genauso gehen wird.

  • Zweifel und das gefühl überfordert zu sein am anfang ist sicherlich völlug normal.
    als wir unseren hund nach hause genommen haben, war ich erst mal total glücklich, in den ersten wochen kamen dann die ersten schwierigkeiten und zweifel, ob das alles richtig so war.


    wir haben uns vorher auch viel eingelesen, Videos und uns tipps von bekannten hundehaltern geholt, aber gerade in so bücher und videos, steht halt meistens nicht drin, wie lange etwas geht oder welche Schwierigkeiten auftreten können (ich hatte z.b. keine ahnung dass ein zuverlässiger rückruf so lange dauern kann, wird ja nicht erwähnt)


    ich glaube du machst dir deswegen viel zu viel stress und viel zu viele gedanken. versuch etwas lockerer daran zu gehen. der kleine ist doch grad mal 6 tage bei euch, er muss sich an euch, die neue umgebung, die neuen regeln etc. gewöhnen. das ist für so einen kleinen sicherlich nicht einfach. gib ihm zeit, wechsel dich ab mit deinem freund z.b. beim gassigehen oder dass er mal auf den kleinen aufpasst damit du was mit freunden oder so in ruhe unternehmen kannst, dann kriegst du mal den kopf frei und machst dir keine sorgen um den hund, und wenn du heimkommst,,kannst du dich an seiner begrüßung und an das wiedersehen erfreuen

  • Auch wenn viele dir schon geschrieben haben, dass der "Welpenblues" durchaus öfter vorkommt, sag ich es dir auch nochmal aus eigener Erfahrung ;) Ich hab die erste Woche kaum was gegessen, hab das teilweise regelrecht vergessen. Gerade am Anfang hab ich mich oft überfordert gefühlt, hatte ebenso Angst um die Zweisamkeit in meiner Beziehung etc. Aber es klappt alles irgendwie. Inzwischen ist unser Frechdachs fünf Monate alt, gewaltig gewachsen und vieles klappt schon ziemlich gut. Trotzdem gibt es fast täglich Situationen, in denen er mich echt Nerven kostet, aber noch mehr Momente, in denen ich einfach lächeln oder lachen muss, wenn ich mir das "kleine große Monster" so angucke. Es wird sicher immer Tage geben, an denen man genervt ist, alles in Frage stellt oder, auf gut Deutsch, den Hund mal an die Wand klatschen könnte. Aber es überwiegen die positiven Momente, die, in denen man sich einfach freut. Und als ich nach einigen Wochen mit Hund mal bei Freunden übernachtet habe - ohne Hund -, da hab ich den Zwerg richtig vermisst. Kann's mir gar nicht mehr recht vorstellen, wie es war, bevor der Süße bei uns eingezogen ist :) Also hab Geduld mit dir. Du darfst dich auch ruhig mal überfordert fühlen. Ich denke, das geht vorbei.

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