Angst vor der Badewanne - wie trainieren?

  • Jamie hat Angst, wenn ich ihn in die Wanne heben will bzw auch beim Baden. Da ich ihm das nicht jedes Mal antun will, möchte ich das Baden positiv aufbauen bevor es das nächste mal akut nötig ist.


    Unser bisheriges Vorgehen: Badewanne vorbereiten (Handtuch reinlegen, richtige Wassertemperatur einstellen usw), Hund holen, Hund reinheben und abduschen. Also die "Augen-zu-und durch" Methode.


    Vor dem in-die-Wanne-heben, beschwichtigt er mehr als wenn er schon drinnen ist. Vorher läuft er vor mir weg, macht sich klein, gähnt, schleckt sich usw - also das volle Programm.



    Das Zwischenziel ist erstmal, den Hund freiwillig in die trockene Wanne hüpfen zu lassen.


    Unser aktueller Trainingsfortschritt:
    -Leckerlies auch dann annehmen, wenn er sich mit dem Kopf über den Wannenrand Strecken muss
    -Pfote auf den Wannenrand legen und sich dabei nach vorne Strecken um Leckerlies anzunehmen



    Im Moment hänge ich etwas und komme nicht weiter. Wenn ich Leckerchen so weit weg halte, dass er sich sehr stark strecken müsste, "flüchtet" er. Er läuft dann aus dem Badezimmer raus und bleibt im Flur. Auf freundliches rufen kommt er aber direkt entspannt wieder und macht weiter, wenn ich 1-2 Trainingsschritte zurückgehe. Natürlich versuche ich, solche Situaitonen zu vermeiden und ihn nicht zu überfordern.


    Wie komme ich ab hier weiter? Habt ihr vielleicht noch Ideen? Etwas was ich anders/besser machen kann? (Abgesehen von geduldig arbeiten und ihm viel, viel Zeit lassen).


    Ich bin mir im Moment auch gar nicht sicher, ob ich jemals so weit komme, dass er in die Wanne hüpft. Außerdem habe ich Angst, dass er beim ersten reinhüpfen trotz Handtuch durch den Schwung doch etwas rutscht und dadurch erst recht Angst bekommt und nicht mehr freiwillig reinhüpfen möchte.

  • Rutschfeste Matte in die Wanne (Handtücher sind auch gern rutschig), Futter reinstellen, abwarten. So gings bei mir immer.


    Was du auch versuchen kannst, ein "Hüpf" Signal etablieren. Den Hund (völlig unabhängig von der Wanne) in alles reinhüpfen oder rüberhüpfen lassen. Immer als sehr positive Übung festigen. Ein paar passende Hindernisse aufbauen und irgendwann halt auch in die Badewanne hüpfen lassen.



    Problematisch sehe ich, der Hund weiss, die Wanne ist "glitschig". Das macht das Training schwieriger. Man könnte ihn auch erst mit einer gescheiten Matte reinstellen und gucken.


    Rutschsichere Matten findest du in jedem Baumarkt.

  • Und wenn du die Brause erstmal weg lässt?
    Also Wasser in die Wanne lassen, Hund rein heben und dann mit einem Becher von den Beinen an abspülen.


    War seinerzeit auch fröhlich mit der Gießkanne von oben gekommen, als wir Chili im Hof und in der Wassermuschel badeten, bis mir jemand sagte, Wasser von oben ist scheiße.
    Also wenn sie da eh schon keinen Bock drauf haben.


    Madame war übrigens stiften gegangen vor dem abtrocknen und wälzte sich erstmal im Sandkasten!
    Fehlte nur noch die gehobene "Stinkekralle" :D


    Und dann vielleicht diese Leberwursttube vor die Schnute halten.
    Vielleicht lässt er sich damit bestechen.

  • Also freiwillig und gerne in die Badewanne ist keiner meiner Hunde gegangen.
    Ich denke, das wird schwierig werden, daß dein Hund freiwillig in die Wanne hüpft. ;)
    Die rutschsichere Matte würde ich auch empfehlen, weil, wenn Hund ausrutscht, geht er da gar nicht mehr rein.


    Ansonsten ist man besser beraten mit einer Dusche. Meine Hündin geht nach Aufforderung freiwillig in die Dusche; wenn auch mit gesenktem Kopf und hängender Rute. :lol:
    Möchte aber noch erwähnen, daß zu häufiges baden nicht gut ist.
    Meine Hunde wurden nur gebadet/geduscht, wenn sie sich in was Ekligem gewälzt hatten.

  • Ich meine mich zu erinnern das ich mal irgendwo gelesen habe das jemand seinem Hund das Badeerlebniss schön clickern konnte.
    Also wirklich so das der Hund freiwillig in die Wanne sprang, obwohl er vorher auch gemieden hatte.

  • ich hab für meine Hündin so eine Art kinder-/babybadewanne, die ich in die "richtige" Wanne reinstelle, da kann Frau Hund nicht ausrutschen...
    Und die hab ich ihr schön gefüttert ... (während sie drinnen stand leberwurst aus der tube). Mittlerweile findet sie es nicht mehr ganz so schlimm im Wasser zu stehen... (vor allem wenn man immer wieder ein Leckerli ins Maul geschoben bekommt) und hilft auch aktiv beim reinklettern mit (vorderpfoten auf den wannenrand)

  • Was das Duschen angeht, frage ich meine Hunde nicht lange.
    Wenn ich es nötig finde (was nur selten vorkommt), dann setze ich sie in die Duschwanne ... und ab geht es.
    Wenn sie erstmal drin sind, genießen sie das Durchmassieren.


    Hab mich aber auch schon gefragt, warum Regen und Wasser von unten okay sind, aber Duschen blöd.
    Ohne das aber als großes Problem mit Trainingsbédarf zu sehen. ;)

  • Unsere DSH wurden lediglich 1-2x pro Jahr mit Shampoo gebadet, damit mal der ganze Dreck ordentlich runtergeht. Ansonsten wurden sie nie gebadet/geduscht. Den Dreck haben wir immer mit einem Handtuch draußen vor der Türe abgerieben und den Rest dann ausgebürstet, wenn der Hund trocken war.
    Und diese 1-2 Mal machte ich das auch mit der Hau-Ruck-Methode, denn freiwillig wollte niemand in die Badewanne und sich abduschen lassen.


    Warum muss dein Hund denn so oft gebadet werden?

  • Danke für die vielen Antworten!


    Weil das hier öfters gefragt wurde, der Hund muss gar nicht oft gebadet werden, bisher war es nur 3 mal in 1,5 Jahren nötig.
    So Badezimmermatten in die Wanne zu legen ist ne super Idee, die sind ja genoppt und schön flauschig, da sollte wirklich nichts mehr passieren. :gut:


    Ich antworte mal auf alle Beiträge einzeln, damit ich nichts vergesse:


    @Samiko das mit dem "hüpf rein" - Kommando hab ich mir auch schon überlegt. Nur fehlt es mir da irgendwie an Übungsobjekten für die Generalisierung. Jamie lernt sehr Situationsbedingt und generalisiert nicht sofort. Wenn ich das nur mit einem leeren Karton übe, steht er wahrscheinlich vor der Wanne und sucht den Karton wenn ich das Kommando gebe :hust:
    Hast du irgendwelche Ideen wo ich einen 28 kg Hund reinhüpfen lassen könnte? Außer riesigen Kartons und falls es sich ausgeht Wäschewannen fällt mir nichts ein was groß genug ist


    @Usambara: ich glaube ein großer Teil von unseren Problem ist auch, dass er nicht hochgehoben werden möchte, deswegen wollte ich insbesondere das Hochheben vermeiden. Als er noch ganz neu bei mir war und noch kein Vertrauen zu mir hatte, hat er mich beim Hochheben angeknurrt und ein Schnappen angedeutet. Ich kann nicht zu 100% ausschließen, dass er dabei Schmerzen hat und deswegen so reagiert, deswegen möchte ich das Hochheben nach Möglichkeit umgehen.


    @harry97: ich glaube auch, dass es mit einer Dusche viel, viel leichter wäre. Dann müsste ich ihn nicht hochheben und auch nicht dazu bringen in die Wanne zu springen. Leider haben wir nur eine Badewanne und keine Dusche, bei der nächsten Wohnungssuche wird das aber definitiv ein Kriterium falls wir bis dahin seine Angst nicht wegtrainiert haben :lol:


    @Powerpfoten: danke, für den Tipp, ans klickern hab ich zwischenzeitlich gar nicht mehr gedacht. Anfangs wollte ich das klickern vermeiden, weil er schnell hochdreht und hektisch wird wenn er nicht mehr weiter weiß und keine neuen Ideen mehr hat. Aber gerade wenn ich sowieso hänge und nicht weiß, wie ich weiterkomme, bietet er mir vllt doch noch etwas an, was uns weiterhilft. Werde ich heute nachmittag gleich probieren! :smile:


    @frolleinvomamt: Es ist halt nicht so dass er nur ein bisschen beschwichtigt oder sich "nur" unwohl fühlt. Wenn er merkt, dass ich die Wanne für ihn fertig mache, versteckt er sich vor mir, macht sich klein, zeigt permanent starke Beschwichtigungssignale usw. Also er hat schon richtig Angst vor mir bzw davor "geholt" zu werden. Ich möchte nicht, dass er durch das Baden das Vertrauen zu mir verliert. Deswegen will ich langfristig nicht die Augen zu und durch - Methode machen. Wenn er es nur doof finden würde oder sich nur ein bisschen unwohl fühlen würde, würde ich wohl dabei bleiben, aber leider geht es bei uns stark darüber hinaus.


    @Dackelbenny: ich hab es oben schon geschrieben, weil öfters die Frage aufkam, er musste bisher eh nur 3x in 1,5 Jahren gebadet werden. Er zeigt dabei aber so starke Angst, dass ich das üben will, auch wenn es nur selten nötig ist.
    Wenn ein Hund die Hau-Ruck-Methode gut verkraftet, würde ich es auch so machen, bei meinem 1. Hund war das auch kein Problem deswegen habe ich vor dem 1. mal Baden bei Jamie gar nicht groß darüber nachgedacht. Als er sich dann beim 2. mal Baden so verhalten hat wie beschrieben ist mir erst klar geworden, wie schlimm das für ihn gewesen sein muss.

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