• Hallo ihr lieben,


    ich hätte mal ein Thema, wo es hoffentlich zu einer interessanten und lehrreichen Diskussion kommt.


    Und zwar: Der Wolf als Haustier
    Klar geht das nicht so ohne Genehmigung und bla bla, aber was meint ihr rein zum Wesen?


    Ich habe mich mit Freunden unterhalten und einer hätte so gerne einen Wolf (Er hat einen Hund, sehr gut sozialisiert und erzogen)...


    Seine Meinung: Wolfs- und Hundewelpen lernen bis zu einem gewissen Alter alle möglichen "Kampftechniken", "Jagdtechniken" und und und. Bei Hunden bleibt es dann dabei, aber die Wölfe lernen nun, das Erlernte im Kampf oder bei der Jagd umzusetzen. Er ist der Meinung, dass der Wolf zu einem "Hund" wird, wenn man diese Phase nicht eintreten lässt.


    Natürlich haben Wölfe andere Bedürfnisse, wie z.B. ein größeres Gelände, jagen, frei laufen, ...


    Was würdet ihr sagen? Wäre es rein theoretisch möglich, einen Wolf zu halten und ein Rudel mit ihm zu bilden?

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Er ist der Meinung, dass der Wolf zu einem "Hund" wird, wenn man diese Phase nicht eintreten lässt.

      Nein!


      Wolf bleibt Wolf.


      Und ich kenne mehrere Leute, die Wolfswelpen aufgezogen haben (Zootierpfleger, bzw. Biologen).

    • Nein, da hat dein Bekannter nicht ganz recht.
      Neulich habe ich erst eine Doku gesehen, wo sich im Laufe des Erwachsen-Werdens schnell der Unterschied zeigte zwischen Hund und Wolf.


      Wölfe sind von Natur aus eher ängstlich und sehr vorsichtig - Hunde bleiben vom Wesen her quasi immer kindlich und haben das Vertrauen zum Menschen einfach in sich.


      Selbst völlig gleich großgezogene Wolfs- und Hundewelpen verhielten sich im Verlauf dem Menschen gegenüber anders.

    • Bei CM gab es mal ein Special das Wolfdogs oder so hieß. Da waren bereits Hybriden aus Wolf und Hund als Haustiere mehr als problematisch. Kann man glaub auf YouTube gucken, diese Folge.

    • Es gibt bei youtube eine 3-teilige Doku über Intelligenz, Lernverhalten und Sozialverhalten von Hund und Wolf - war eine Studie eines österreichischen Wolfcenters.
      Ist wirklich interessant, und wenn man sich alle Teile anschaut dann weiß man eine ganze Menge über Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden Spezies!


      Teil 1
      Teil 2
      Teil 3

    • wieso will man sowas? Der wolf ist ein wildtier und sollte meiner Meinung nach kein Dasein als Haustier fristen müssen. Der Mensch sollte akzeptieren, dass er nicht alles haben kann, was er gern hätte.

    • Wenn Dein Bekannter bereit ist, in die Pampa (und ich meine WIRKLICH in die tiefste Pampa!) zu ziehen, in irgendeinen tiefen Wald, weit ab von Gegenden, wo Menschen auch nur zufällig vorbei kommen......


      dann mag er sich einen Wolf halten können.


      Alles andere wie tägliche Konfrontation mit fremden Menschen in Sichtweite, tägliche Teilnahme am Straßenverkehr, tägliches aufeinanderprallen mit Hunden, die in seinen Augen einen recht unverständlichen Dialekt sprechen müssen..... ist reine Tierquälerei und man sollte nicht einmal hypothetisch darüber nachgrübeln.....

    • Bei CM gab es mal ein Special das Wolfdogs oder so hieß. Da waren bereits Hybriden aus Wolf und Hund als Haustiere mehr als problematisch. Kann man glaub auf YouTube gucken, diese Folge.

      Ja, diese Sendung habe ich auch gesehen. Diese Hybriden haben die Wildheit des Wolfes, seine Scheu und Vorsicht beibehalten und ließen sich nicht als "Haushunde" halten.


      Die Sendung hatte gut verdeutlicht, dass der der Hybride eben doch noch die Wolfseigenschaften hatte. Im zunehmenden Erwachsenwerden kam das erst richtig zum Ausdruck!


      Wildtiere gehören in die freie Natur und sollten ihre Freiheit ausleben dürfen. Alles andere ist Zwang und keine artgerechte Haltung!

    • Einen einzelnen Wolf zu halten ist keine gute Idee. Der Wolf ist ein Rudeltier, das Artgenossen, andere Wölfe - keine Hunde und keine Menschen - braucht. Das ist beim Hund anders.


      Wölfe sind Wildtiere und geben keine guten Haustiere ab. Sehr informativ finde ich dazu zum Beispiel Bradshaws These, dass der Mensch, während er sich - bewusst oder unbewusst - den Hund erschuf, gleichzeitig dafür gesorgt hat, dass die wilden, nicht domestizierten Wölfe immer scheuer und wilder wurden und dass es deshalb wenig Sinn macht, den heutigen Wolf mit dem Hund zu vergleichen (siehe John Bradshaw, 'Hundeverstand'). Der Wolf wird nicht zu einem Hund, nur weil man ihn 'nicht lässt'. Ein einzelnes Wildtier kann man im besten Fall zähmen, nicht aber domestizieren, letzteres ist ein längerer Prozess.


      Das würde auch erklären, weshalb beide Experimente einen besseren Diensthund zu züchten, das des Saarloos und das des Tschechoslowakischen Wolfshundes, jedenfalls in dieser Hinsicht gescheitert sind.


      Es würde mich wundern, wenn in Deutschland eine Bewilligung gegeben würde, nur einen einzigen Wolf - und dann auch noch im Haus - zu halten. Bei den Fällen, die ich kenne, wo die Wolfshaltung erlaubt wurde, werden die Tiere allesamt ausschliesslich draussen in einem mehr oder weniger grossen Freigehege und mindestens zu dritt gehalten.

    • Ich war vor Kurzem bei einer Führung im oben erwähnten Wolf-Science-Center in Ö. War ganz spannend. Die Wölfe dort werden von Hand aufgezogen und dann trainiert. Sie beherrschen einige Obi-Übungen per Clickertraining besser als alle Hunde, die ich kenn. :D Wenn der Trainer kein Futter dabei hat, machen sie ausnahmslos gar nichts. :D Ein paar von ihnen sind sehr scheu. Manche nähern sich nur lang vertrauten Personen.


      Ich hatte dort sehr gemischte Gefühle... Sind das noch Wölfe? Also, erforscht man an denen noch echtes Wolfsverhalten? Nachdem sie ihre Unterordnungsübungen absolviert haben? Und ist das ein Leben, das sie leben sollten?


      Es war spannend, aber wie gesagt auch ambivalent.


      Auch spannend die Frage nach der Gesellschaft. Hält man dann ein ganzes Rudel? Und wo kommt das her? Sie haben dort versucht, Rudel zu bilden, hat nicht geklappt. Weil Rudel in freier Wildbahn Familien sind. Selbst wenn die Wölfe noch ganz klein zusammenkommen, kracht es irgendwann, wenn sie nicht selbe Familie sind. Jetzt gibt es dort nur Minigruppen von 2-4 Wölfen zusammen im Gehege. Auch traurig irgendwie.

      • Neu

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