Umstellung auf Futterselbstregulation - positive Erfahrungen?

  • Hallo Ihr Lieben,
    mich beschäftigt schon eine ganze Weile das Thema Futterselbstregulation, finde aber leider nicht wirklich viele aussgekräftige Infos zu dem Thema. Haufenweise - wie schon über Jahrzehnte hinweg - die Empfehlung, die Rationen selbst einzuteilen. Nur wenige leise Stimmen, dass es scheinbar gerade in Mehrhundehaushalten (wo es früher vielleicht Probleme gab) zu weniger Futterneid/Recourcenverteidigung untereinander führt, wenn jeder Hund weiß, dass immer genug zu Futtern da ist. Auch scheint es gerade in den Haushalten keine Probleme mit Übergewicht zu geben (Kastraten dabei?). Habe auch gelesen, dass manche durchaus zu festen Zeiten füttern, aber z. B. Gemüse und Obst zur freien Verfügung hinstellen. Oder aber auch Kräuter oder verschiedene Supplemente, damit der Hund sich dann bedienen kann, wenn er etwas benötigt und nicht dann, wenn wir meinen, dass er es vielleicht brauchen könnte...Erfahrungswerte?


    Klar muss man die Hunde entsprechend vorsichtig umstellen - darum soll es hier aber ersteinmal gar NICHT gehen. Auch "mein Hund würde wahrscheinlich ..." fänd ich nicht so produktiv ;-)


    Gibt es hier wen, der mir da seine echten Erfahrungen mitteilen mag? Würd mich ganz doll freuen!!! :bindafür:


    Schon mal vielen lieben Dank dafür :-)

  • Hast Du da schon eigene Erfahrungen zu gemacht?


    Die Hunde scheinen sich ihre eigenen Futterzeiten zu erschaffen, futtern also nicht den ganzen Tag durchgehend. Ich füttere derzeit 2 Hauptmahlzeiten, Mittags was zu kauen, zwischendurch Snacks, wenn ich z.B. nen Apfel ess, kriegen sie auch was mit...wenn wir Trainieren, gibst Belohnungen...von daher ... ;-)

  • Ich habe keine Erfahrung zu Mehrhundehaltung und der Fütterung von Futterzusätzen. Ausschließlich zum Thema "Grundfutter (hier TroFu) zur freien Verfügung". Ich kann es bei meinem Hund problemlos machen. Sie teilt sich ein. Ich habe den Eindruck, es ist für sie die entspannteste Lösung!

  • vielen Dank @Winkehund :-) ...das sind eben auch meine Überlegungen..die Entspannung - "immerhungrige" Hunde sind ja nicht wirklich entspannt...


    Hast Du sie da erst dran gewöhnen müssen, oder hat sie es von sich aus so gemacht?

  • Ich befürworte die Selbstregulation :gut:
    bin mir aber nicht sicher, ob das bei jedem Individuum möglich ist...


    Bei uns klappt Ad-libido-Fütterung mit TroFu gut. Sowohl bei den Katzen als auch beim Hund. Leider vertragen die Katzen kein Getreide und bekommen deshalb NaFu in festen Portionen. Und deshalb kann ich auch das Hundefutter nicht den ganzen Tag stehen lassen sondern es gibt zweimal täglich einen vollen Napf, Maja frisst soviel sie mag und der Rest wird weggeräumt.
    Verderbliches find ich persönlich schwierig. Gemüse zB versteckt sie sich "für schlechte Zeiten", das muss ich dann regelmäßig entsorgen. Kalbshufe haben sich bei uns für den kleinen Hunger zwischendurch bewährt; die sind nicht so beliebt, dass sie direkt verschlungen werden und können problemlos wochenlang unangerührt in der Wohnung liegen bis wieder mal Lust drauf besteht.

  • Nur wenige leise Stimmen, dass es scheinbar gerade in Mehrhundehaushalten (wo es früher vielleicht Probleme gab) zu weniger Futterneid/Recourcenverteidigung untereinander führt, wenn jeder Hund weiß, dass immer genug zu Futtern da ist

    Da stelle ich mir aber die Frage, inwiefern Futterneid bei mehreren Hunden aufkommt, wenn jeder ausschließlich seinen eigenen Napf erhält, an den keiner der anderen dran darf. Und wenn es dann schon Futterneid gibt, weshalb nicht, wenn jeder Hund jederzeit an jedes Futter kann?


    Ich nehme an, dass es dann zu einer Hackordnung am Napf kommt, bei der (je nach Charakter der Hunde) bestimmte Individuen entscheiden was für die anderen zugänglich ist. Und was sie nicht bekommen.


    Grundsätzlich sehe ich einen Selbstbedienungsladen vor allem aus Trainingssicht kritisch - im Zweifel ist mein Hund nämlich satt und zufrieden und wendet sich lieber anderen Tätigkeiten zu, nämlich seinem Verdauungsschlaf zum Beispiel. Abgesehen von fehlender Motivation (mir ist bewusst, dass nicht alle Hunde diesen Ansporn brauchen, andererseits weiß ich, dass eine Handfütterung sehr hilfreich sein kann - aber das ist hier nicht das Thema) hätte ich u.U. auch die Befürchtung, dass mein Hundekind an den falschen Stellen einen rappelvollen Magen hat - Stichwort: Magendrehung, Kotzen und Co.


    Freie Zugänglichkeit von Zusatzangeboten (Äpfel, Möhren, Beeren, Knochen) empfinde ich gar nicht als verkehrt - wenn der Hund es denn in entsprechenden Mengen verträgt und sich auch wirklich selbst gut reguliert (und nicht zum Überfressen neigt). Da kann ich mir vorstellen, dass das sehr gut ankommen könnte.


    So, da du aber keine Spekulationen haben magst, warte ich nun auch auf Erfahrungsberichte. :)

  • naja ich weiß nicht ob es die Art von Erfahrung ist die dir was bringt, weil wir uns darüber keine echten Gedanken gemacht haben, aber meinen hab ich ja mit etwa 6 Monaten vom Tierschutzverein geholt und bei der Pflegestelle haben alle Hunde Trofu immer zur freien Verfügung gehabt. Dort leben wohl immer etwa 4-5 Hunde in einem Haushalt und damit sind sie bisher immer am stressfreisten gefahren. Wir wollten zwar feste Fütterungszeiten einführen weil wir überall gelesen hatten wie wichtig das wäre, aber er hat trotz Untergewicht nie aufgegessen und selbst bei 3 Mahlzeiten am Tag hat er einfach nicht zugenommen und selten leer gefressen. Jetzt stellen wir ihm morgens immer einen vollen Napf hin und er teilt sich das selbst ein. An anstrengenden Tagen isst er mehr, an ruhigen weniger. Meist geht er so 3-5 mal am Tag an den Napf. Sein Gewicht hat sich gut eingependelt. Auffällig ist, dass er absolut keine Probleme mit Futterneid etc hat. Man darf ihm sämtliches Essen wegnehmen (egal ob Mensch oder Hund) und ich brauch mir keine Sorgen machen wenn z.B. Kinder mit Keksen in der Hand umherlaufen (bei Hunden von Freunden die ihr Futter zugeteilt bekommen hab ich da schon öfter ein gieriges wegschnappen erlebt). Für uns scheint es eine gute Lösung zu sein.

  • Was die Hackordnung angeht, so ist es wohl eine ziemlich individuelle Sache, wie Hundegruppen mit so etwas umgehen.


    Als mein Rüde bei meinen Eltern lebte, teilte er sich den Haushalt mit einer sehr störrischen und bisweilen dominanten Hündin. Sie hatten eine große Schüssel mit TroFu, welche die ganze Zeit gefüllt war. Die Hunde durften sich selbst einteilen wann, wie viel gefressen wurde. Und es gab keinen Stress zwischen den Hunden (wobei die Hündin sehr ressourcenorientiert war). Bei ihr sah man den ungehinderten Zutritt zum Futter sehr deutlich. Mein Rüde hingegen behielt eine recht schlanke Linie.


    Es wäre auf jeden Fall ein interessantes Experiment, den Hunden ununterbrochen Gemüse/Obst zur freien Verfügung zu lassen. Aber das Hauptfutter... nee. Ich bin ein kleiner Kontrollfreak und ich möchte doch schon wissen, wer von den Hunden wie viel Futter vertilgt.

  • Bei uns steht Trockenfutter den ganze Tag zur Verfügung und die Hunde können fressen, wann sie wollen. Ist der Napf leer, wird er nachgefüllt. Ach, es gibt hier auch nur einen Napf.


    Futterneid gibt zwischen Beiden nicht, meist fressen Beide eher gegen Abend und dann frisst erst der eine, während der andere wartet und danach dran ist. Teilweise haben wir sogar das Gefühl, dass Paco (er frisst immer als Erstes, während Sam warten muss) vor Sättigung aufhört zu fressen, wenn nicht so viel Futter im Napf ist, dass Sam dann noch etwas bekommen würde.


    Die Umstellung hatte keine großen Probleme gemacht. Bei Paco war es glaube ich von Anfang an kein Problem und Sam hatte sich damals als Welpe einmal bei einem begehrteren Futter überfressen, seitdem frisst er auch nur noch nach Bedarf.


    Ob eine solche Fütterung wirklich bei allen Hunden funktionieren würde, bezweifele ich aber ehrlich gesagt. Unsere Hunde sind generell nicht extrem verfressen und lassen im Zweifel auch das sehr beliebte Dosenfutter stehen, wenn sie wirklich viel davon bekommen haben. Es gibt aber eben auch Hunde, die sehr verfressen sind und da stelle ich es mir sehr schwierig vor, diese Selbstregulierung beizubringen. Ich persönlich habe auch das Gefühl, dass es rasseabhängig ist, ob eine solche Fütterung klappt oder nicht.

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