Hilfe. Mein Labrador ist unglaublich aufgedreht

  • Meine Labradorhündin ist sehr aufgedreht und kann sich kaum beruhigen. Zu Hause benimmt sie sich sehr gut, ist ruhig und hört eigentlich aus Wort.
    Das gilt aber nicht wenn wir Besuch haben. Anfangs ist sie immer auf den Besuch zu gesprungen, ist um ihn herumgerannt und an ihn die ganze Zeit abgeschleckt.
    Wir haben ihr zwar jetzt beigebracht wenn es klingelt in ihr Körbchen zu gehen was gut klappt, aber sitzt sie im Körbchen und sieht den Besuch weint sie vor Aufregung und zittert.
    Nach etwa 15 Minuten hat sie sich dann beruhigt, aber wenn ich ihr indem ich okay sage die Erlaubnis gebe sich dem Besuch zu nähern ist sie sofort wieder auf 180.
    Rausgehen mit Mila ist furchtbar. Wir haben ihr eigentlich beigebracht, dass sie dafür belohnt wird wenn sie auf uns achtet. Dafür wird sie gelobt oder erhält auch mal ein Leckerli.
    Das hat eine Zeit lang super geklappt und sie hat andere Menschen und Hunde, auf die sie anfangs so gerne zugesprungen ist ignoriert. Aber im Augenblick bringt es kaum noch was. Sobald
    Mila einen Hund sieht ist sie total fixiert auf ihn, zieht in seine Richtung und springt gegen die Leine sodass ich sie kaum halten kann. Wenn wir Menschen begegnen fixiert sie diese auch an, wartet bis sie angeguckt wird und springt dann los um zu begrüßen. Anfangs hab ich sie in solchen Situationen immer nur angeguckt und sie wusste wenn sie ihre Aufmerksamkeit auf mich richtet und Hunde und Menschen ignoriert wird sie belohnt. Aber in letzter Zeit entscheidet sie sich immer häufiger dagegen. Sie ist jetzt ein Jahr alt. Sie dreht 3 mal am Tag eine normale Gassi Runde und einmal geht es länger raus zum austoben. eine Zeit lang sind wir auch auf den Hundeplatz gegangen aber da ist unser aufgedrehter Hund jetzt nicht mehr willkommen. Wenn wir einmal am Tag länger raus wollen weiß Mila immer gleich bescheid dass es spielen geht. Der Weg auf die Wiese, die ca 1,5 km entfernt ist, ist dann ein einfacher Kampf. Sie bemüht sich zwar aber ist einfach zu aufgedreht. Springt immer wieder gegen die Leine. Und wenn ich stehen bleibe weil sie vor läuft und zieht fängt sie an zu weinen. Geht es dann weiter weil sie wieder neben mir steht geht es wieder wenige Meter gut, bis sie wieder gegen die Leine losspringt.


    :ka: Ich weiß nicht mehr weiter. Hat jemand irgendwelche Tipps?

  • Vielleicht ist das eine Frage der Ressourcenverteilung. Dazu gehört auch Aufmerksamkeit von Menschen und Hunden. Sie sollte vielleicht lernen, dass sie alle guten Dinge nur über dich bekommt. Das heißt: Keine Selbstbedienung an Futter, Spielzeug, menschlicher Aufmerksamkeit.

  • Hauptsächlich mit Ballspielen. Vorher hat sie sich auch beim Toben mit anderen Hunden auf dem Hundeplatz ausgelastet. Aber da gehen wir jetzt nicht mehr hin weil die anderen Hundebesitzer genervt davon waren dass sie anspringt und abschleckt. Sie haben sogar ihre Hunde abgerufen wenn sie mit Mila gespielt haben :( : . Jetzt gehen wir meistens spazieren und anschließend Ball spielen auf einer Wiese oder Laufen einen Feldweg entlang, wo ich sie von der Leine lasse. Dort rennt sie frei rum, wir üben dort abrufen und bleiben, weil sie in letzter Zeit wieder weniger darauf hört, üben mit der Langlaufleine frei laufen und sie darf den Weg erkunden. Ich will ihr gerade auch beibringen neben dem Fahrrad zu laufen, dass sie richtig hinüber ist, weil sie dann wirklich ruhiger wird. Nur leider hält es bestenfalls ein paar stunden an. Abgesehen von den 3 Runden Gassi, kommt sie ca. 1,5 Stunden täglich zum auslasten rauß.

  • Wie kann ich ihr denn Beibringen, dass Sie menschliche Aufmerksamkeit nur durch mich bekommt? Futter kriegt sie nur wenn sie mich anguckt und ich okay sage. Den Ball werfe ich auch erst wenn sie mich anguckt.

  • Hat sie das Verhalten immer schon gezeigt?


    Durfte sie als Welpe/Junghund immer zu anderen Menschen/Hunden hin, um sie zu begrüßen oder hast Du da von Anfang an drauf geachtet, dass sie sich da zurückhalten muss und auch mal keinen Kontakt haben darf?
    Für mich hört es sich nach erlerntem Verhalten an.


    Wie sieht es mit der Frustrationstoleranz im Allgemeinen aus? Hast Du in die Richtung etwas gemacht? Muss sie mal abwarten und sich hemmen, bevor sie etwas bekommt/darf?


    Wie ist der "Gehorsam" insgesamt? Kennt sie ein Abbruchsignal, einen sicheren Rückruf, kannst Du ihr Grenzen setzen und ihr einfach auch mal was verbieten? Gibt es strikte Regeln, die sie einhalten muss? Gerade auch im Haus.


    Das Ball werfen würde ich auf jeden Fall komplett streichen und dem Hund eine rassegerechte Arbeit wie Apportieren (z.B. Dummytrainng) anbieten. Da muss sie sich konzentrieren, auf Dich achten und es geht vor allem auch um "Steadiness", also Standruhe, wo sie erst abwarten muss, bevor sie das Kommando zum Arbeiten bekommt.

  • Ich würde auch das ball spielen lassen :-) parallel dazu hundekontakte suchen, die du kontrolliert aufsuchen kannst :-)

  • Abgesehen von den 3 Runden Gassi, kommt sie ca. 1,5 Stunden täglich zum auslasten rauß.

    Wie lange sind denn die drei Gassirunden?
    Und sind die 1,5 Stunden "Auslasten" am Stück? Seit welchem Alter?
    Wann findet die Hauptrunde statt - morgens, mittags, abends?
    Wieviel schläft sie am Tag so richtig fest?
    Bleibt sie alleine?


    Macht Ihr Suchspiele - also Nasenarbeit?
    Wie siehts aus mit Apportieren eines Dummys?


    Gibts regelmäßige Kontakte zu anderen Hunden im Freilauf?
    Habt Ihr einen Garten wo sie sich lösen kann?

  • Der Hund kommt nicht mit seiner Umwelt klar.
    Das hat nichts mit Auslastung zu tun.
    Der Job des Menschen wäre, dem Hund zu helfen und zu zeigen, welche Alternativen sie hat.



    Euer Hund braucht Struktur und ein ganzheitliches Training.

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