13-jährigen Hund aufnehmen?

  • Liebe Forenmitglieder,


    ich bin ganz neu hier, weil ich in letzter Zeit immer wieder mit dem Gedanken gespielt habe einem älteren Hund noch ein Zuhause oder eine Pflegestelle anzubieten.
    Vor allem jetzt in der Ferienzeit ist das Thema der abgegebenen Hunde und Katzen ja wieder sehr präsent.


    Im Internet bin ich auf den 13 jährigen mittelgroßen Mischling Mäxchen gestoßen, welchen ich auch hier im Forum schon entdeckt habe.
    Sein gesamtes Leben hat er auf einem Dach (Griechenland) verbracht und durfte dies nur verlassen wenn er seinen (psychisch kranken) Besitzer zur Jagd begleiten durfte.
    Die agierende Tierschützerin vor Ort hat viele Male versucht den Besitzer davon zu überzeugen den Hund aufnehmen zu dürfen, leider ohne Erfolg. Sie hat ihn täglich gefüttert, gestreichelt und im Sommer, wenn es sehr heiß wurde, hat sie ihn mit Wasser abgekühlt.
    Da sein Besitzer nun aber arbeitslos ist, hat er sich an sie gewandt und darum gebeten ein neues Zuhause für ihn zu finden.


    Unsere Situation ist wie folgt:


    - Ich studiere "nur" noch 2 Jahre (Master), und werde danach wahrscheinlich noch eine Ausbildung zur Psychotherapeutin absolvieren. Ein Pluspunkt hierbei ist, dass in vielen psychiatrischen Einrichtungen liebe Hunde willkommen sind. (Ich spreche hier nicht von Therapeutenhunden.)
    Und auch wenn der kleine schon 13 Jahre alt, heißt das ja nicht -und das hoffe ich doch!- dass er nur noch ein paar Monate zu leben hätte.
    - Mein Partner arbeitet in Vollzeit, würde sich auf die Arbeit mit dem Hund aber sehr freuen
    - Wir haben 2 Katzen -wie ihr wisst- und die Verträglichkeit des kleinen ist hierbei noch nicht bekannt
    - Wir haben eine Teilzeit- Beagle- Dame - ("Scheidungskind" meines Partners :), und auch hier ist die Verträglichkeit noch unbekannt).
    - Wir leben in Hamburg, das sind viele Eindrücke für einen Hund, der bisher nicht viel kennenlernen durfte. Am Wochenende sind wir oft an der Nordsee, da kann er uns natürlich begleiten.
    - Unsere Katzensitterin bietet auch Gassi- Runden an (wenn ich mal 6 Stunden am Stück in der Uni sein sollte) Wie lange kann ein Hund denn alleine bleiben?


    Mäxchen wird demnächst erstmal in einer Hundepension untergebracht. Dann kann man zumindest etwas zu seiner Hundeverträglichkeit sagen.


    Ich freue mich über eure knallharten ehrlichen Meinungen und ganz besonders über Beiträge von Mitgliedern mit ähnlichen Erfahrungen (Senioren aus dem Tierschutz).


    Beste Grüße!

  • Ganz ehrlich?


    Ich bin etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich das toll, dass Ihr so einem alten Hund ein Heim bieten wollt. Andererseits. Ist Euch wirklich bewusst, was da auf Euch zukommt?
    Und so einem alten Herren mit der Lebensgeschichte würde ich einen ruhigen Lebensabend wünschen. Also eher bei Leuten ohne Katzen, ohne Scheidungshund, der zu Besuch kommt. Sondern was ganz ruhiges, wo er rund um die Uhr im Mittelpunkt steht.


    Darf ich fragen, warum Ihr so einen alten Hund wollt?

  • Ich verstehe gut, dass man so einen alten Hund wirklich gern haben will, weil das oft ganzganz tolle Tiere sind. Ich steh auch auf die Senioren. Nicht aus Mitleid, sondern weil sie toll sind, lebenserfahren, oft viel unkomplizierter und anpassungsfähiger als die Jungen.


    Meine Kollegin hat eine 16jährige Hündin aus Nitra aufgenommen, die ist sooo toll, putzmunter, hat sich super eingelebt, genießt das Leben in vollen Zügen.


    Ich würde also sagen, das Alter ist in dem Fall für mich nebensächlich bzw nur von Vorteil - die anderen Umstände schon wichtiger - Jagdhund und Katzen zb. Da würde ich noch abwarten, wie er sich im Alltag so tut, jenseits vom Dach und ein bisserl noch in Kontakt bleiben mit denen vor Ort.

  • Na klar.
    Also wenn, dann möchten wir einen Hund aus dem Tierschutz nehmen.
    Und da ältere Hunde es leider schwerer in der Vermittlung haben, fiel der Fokus auch auf einen Senior. Ich finde den Gedanken ganz furchtbar, dass ein Hund im Tierheim verstirbt und wenn ich einem Hund zumindest noch für einige Monate, aber hoffentlich Jahre ein Zuhause anbieten kann, dann würde ich doch gerne einen älteren Hund davor bewahren wollen.
    Außerdem möchten wir einen Hund, der bereits vom Wesen her "gefestigt" ist, wobei uns einige Macken und die Arbeit daran auch nicht abschrecken würde. Ein erwachsener Hund ist halt nochmal was anderes als ein unbeschriebener Welpe.
    Und zu guter Letzt: Wir haben uns beide in Mäxchen verliebt.
    Der letzte Grund ist natürlich der emotionalste und deshalb ist er auch nicht wirklich gut, aber nennen möchte ich ihn trotzdem.


    Was mich halt nachdenklich stimmt, ist der Stressfaktor für das Tier, wie du es auch angemerkt hast.
    Die Prüfung der Katzenverträglichkeit, sowie das Leben in einer Stadt. Wir haben zwar das große Glück in der Nähe der Alster leben zu dürfen, und es ist bei uns auch verhältnismäßig ruhig, aber dennoch ist es ein Aspekt, den man bedenken muss.


    Und natürlich die Tatsache, dass er mit zur Jagd genommen wurde.

  • Ich sehe das wie Ophelia. Einem Senior ein zuhause zu geben finde ich ganz toll. Jedoch würde ich wirklich schaun, daß auf den Hund in diesem Alter keine allzufroßen Veränderungen mehr zukommen, damit der Streßfaktor so niedrig wie möglich bleibt. Vom völlig isoliertem Leben auf dem Dach (hab ich das richtig verstanden?) in einen Haushalt mit Katzen, und zeitweise anderem Hund in der Stadt mit sporadischem Sitter halte ich da für keine gute Idee, und bin sehr skeptisch, ob man diesem Hund damit was Gutes tut.


    Ich würde so einen Hund in einem sehr ruhigem Zuhause als Einzeltier sehen in einem reizarmem Umfeld bei sehr konstantem tagseablauf und Bezugspersonen. Ich persönlich halte nicht viel davon, einen Hund dieser Altersklasse noch große Umstellungen zuzumuten und "Baustellenarbeit" zu betreiben.

  • Ich würde gerne noch als Gedankenanstoß bringen, daß "erwachsener, gefestiger Hund" und "Seoniorhund fortgschrittenen Alters" nochmal 2 verschiedene paar Schuhe sind.


    Ab einem gewissem Alter muß man mit verschiedenen Veränderungen rechnen, sowohl gesundheitlich als auch vom Verhalten, und viele "Probleme" sind dann einfach altersbedingt und rühren von nachlassender kognitiver Fähigkeiten und Sinneleistungen her.


    Da kann man mit "dran arbeiten" nichts mehr erreichen, da ist managen angesagt und muß damit einfach leben und Rücksicht nehmen.


    Auch lässt die Fähigkeit, mit Streß umzugehn im Alter stark nach, ich weiß nicht, inwieweit Euch das bewußt ist.


    Vlt wäre für Euere Lebenssituation ein "jüngerer älterer Hund", der davor in ähnlichen Lebensumständen gelebt hat, geeigneter?

  • Also zunächst einmal vielen Dank für die kritischen Sichtweisen, genau das hatte ich mir von diesem Forum erhofft. :smile:
    Natürlich wären andere Antworten schöner gewesen, aber es geht ja auch schließlich um was.
    Gerne würde ich noch abwarten, was die Einschätzung der Tierschützer vor Ort hinsichtlich seines Wesens, seiner Gesundheit, seiner Verträglichkeit und seinem tatsächlichen Alter angeht, und euch dann nochmal informieren- auch wenn es sich von vornherein komplett ausschließen sollte.


    Für meine Einschätzung: Welche Altersklasse ist mit "jüngere älterer Hund" gemeint? :smile: Einfach ein erwachsener Hund?

  • Ich würde schauen, dass ich einen "deutschen" Hund bekomme, der evtl. ins Tierheim kam, weil sein Besitzer gestorben ist. Der ist i.d.R. besser mit dem Leben in Deutschland vertraut als ein "Auslands-Dach-Hund".
    Ich denke nicht, dass ihr diesem Hund etwas Gutes tut, wenn ihr ihn in die Stadt holt zu Euren Katzen und dem Besuchshund.

  • Nein, es muss kein Hund aus dem Inland sein, definitiv nicht, das sind haltlose Verallgemeinerungen. Nicht alle Auslandshunde leben auf einem Dach. Mensch, echt...

  • Ich hab nirgends geschrieben, es "muss" ein Hund aus dem Inland sein, sondern, dass "ich" das so machen würde.
    Jeder hat halt seine eigene Meinung dazu. Mensch, echt....

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