11 monatige Hündin bellt und springt mich an

  • Hallo Ihr!


    Meine Lagotto Hündin ist inzwischen fast 11 Monate alt. Viele unserer anfänglichen Baustellen haben wir erfolgreich abgearbeitet. :bindafür:
    Aber ein Problem habe ich mit ihr, das mich etwas hilflos macht, weil ich nicht weiß, wie ich am besten darauf reagieren soll.


    Mehrmals am Tag bekommt sie so einen Anfall, dass sie mich anbellt, anspringt und nach mir (sicherlich spielerisch) schnappt und mich zum Spiel auffordert. Das kann zu Hause sein, wenn ich z. B. die Treppe hinunter laufe oder auch mitten beim Spaziergang. Dann fängt sie plötzlich an nach meinen Schuhen zu schnappen und eben o. g. Theater zu veranstalten. Und das macht sie auch häufig, wenn ich sie von der Leine lasse. Sie lauert mir dann auf und springt mich an... Ich habe versucht, sie zu ignorieren, habe sie schon mit Nein und Schluss gemaßregelt, weil ich es schon nervig finde, wenn sie mir in Schuhe und Leine schnappt. Wenn ich schimpfe, wird sie eher noch lauter. Ich bin da wirklich etwas ratlos. :muede:


    Ansonsten klappt es gut mit ihr. Sie befolgt Grundkommandos und kommt zuverlässig auf Abruf. Sie ist verträglich mit allen Hunden und Menschen. Aber diese kleine Marotte stört mich und ist unerwünscht. Habt Ihr vielleicht Tipps oder kommt euch dieses Verhalten bekannt vor?

  • Ich weiß erst seit kurzem, dass einen Lagotto gibt. ;)
    Die Beschreibung deiner Misere passt auch auf Hovawart. :D
    Ich mache es wie Hanne.
    Stocksteif stehen bleiben, dann ist das Thema gleich durch.


    LG, Friederike

  • Bei uns hat stocksteif stehen bleiben dazu geführt, dass Hund sich noch mehr animiert fühlte... :lepra:


    Ich habe es über Alternativverhalten gelöst - mittlerweile schnappt Hundi sich ein Spieli, wenn er Energie los werden will. Mal mache ich mit, mal nicht.


    So verrückt es klingt, bei uns hat es außerdem auch was gebracht, das Gehopse unter Signal zu stellen. Seitdem wird auf Signal hin gehüpft - manchmal auch als Belohnung eingesetzt... ;)


    Liebe Grüße!
    Anni

  • Ja, macht mein Herder!Ganz abgewöhnen konnte ich es ihm aber in 7 Jahren nicht.
    Wenn er es macht friere ich auf der Stelle ein!
    Damit hört es dann schnell auf.

    Ja, kenne ich - mein Splash überdreht manchmal auch so. Kommt nicht mehr so oft vor, da ich die Frühwarnsignale erkenne und ihn vorher etwas runterfahren kann.


    Wenn es doch passiert, hilft massregeln, usw. gar nicht. Einfrieren kann in leichten Anfällen funktionieren, allerdings hat so ein Welshie eine beachtliche Hartnäckigkeit und gibt nicht so schnell auf. Ist daher nicht immer die optimalste Lösung, oder überhaupt praktikabel. Meist weiche ich daher auf ein simples, sehr positiv verknüpftes Signal für Alternativverhalten aus - Sitz bietet sich an, da der Hund so nicht mehr anspringen kann. Keinenfalls darf es mit Schärfe oder Nachdruck eingefordert werden, ich muss vielmehr totale Freude ausstrahlen, so dass der Hund glaubt, er sei einen Sekundenbruchteil vor dem Jackpot. Splash fällt dadurch wieder ins Vorderhirn, wird ansprechbar und kooperativ. Ich kann ihn belohnen, und das Problem ist gelöst. Fürs Einfrieren fehlt mir oft die Zeit, und im Sommer die schützende dicke Kleidung. Bin nämlich ein Weichei.... ;)

  • Ich meine, das ist eine Spielaufforderung, vielleicht gepaart mit Frust, wenn sie irgendwas Schönes machen wollte, aber nicht darf.
    Was ist, wenn du ihr ein Spielzeug gibst? Aber nicht so, dass sie es sich einfach schnappt, sondern es in die Schnauze gelegt bekommt, sobald sie Ruhe gibt.

  • Ich denke, es ist ursprünglich eine Spielaufforderung, aber der Hund ist dabei so überdreht, dass er keine Spielregeln mehr kennt - auch keine hündischen! Drum ist meine erste Priorität, den Hund wieder kommunikations- und denkfähig zu kriegen, das Erregungslevel zu senken.

  • Ich bin bei so etwas nicht nach stricktem Schema verfahren, sondern eher danach, wie die Situation und meine Befindlichkeit es gerade anboten:


    Auf die Aufforderung eingehen, mitspielen, toben und rangeln, aber auch mal durch ein deutliches NEIN abwehren.
    Ignorieren hat bei keinem meiner Hunde jemals zu irgendeinem Erfolg bei irgendetwas geholfen.
    Wenn der Hund schon vom eigenen Spieltrieb zu hochgefahren ist, um ein "NEIN" zu erkennen, dann hilft es oft, andere bekannte Kommandos zu geben (Sitz, Platz, rechts, links.....) ein bisschen "Unterordnung" sprich Kopfarbeit, Konzentration) zu machen und der Hund ist zufrieden und verdaut seine Lektionen

  • Wenn der Hund schon vom eigenen Spieltrieb zu hochgefahren ist, um ein "NEIN" zu erkennen, dann hilft es oft, andere bekannte Kommandos zu geben (Sitz, Platz, rechts, links.....) ein bisschen "Unterordnung" sprich Kopfarbeit, Konzentration) zu machen und der Hund ist zufrieden und verdaut seine Lektionen

    Meine Rede. Ich denke, wir reden hier von Fällen, wo ein deutliches NEIN die Sache nur verschlimmert, wo der Zeitpunkt dafür verpasst wurde.


    Ignoranz kann in Einzelfällen tatsächlich funktionieren. Ich habe das an meiner Althündin gesehen, wie sie den Lümmel hat auflaufen lassen. ABER: man muss es wirklich können, und nicht nur so tun. Die war sowas von arrogant und hoheitsvoll dabei - aber selbst ihr ist der Faden manchmal gerissen, was vom Lümmel natürlich als Erfolg verbucht wurde. Die Dresche, die er dabei kassierte war ihm egal.


    Einige leichte Kommandos in sehr positiver Atmosphäre waren und sind für uns tatsächlich die beste Lösung.

  • Wir kommen gerade von unserer Morgenrunde und ich habe mal etwas "analysiert".


    Zunächst ging die Kleine schön mit und hat ihr Geschäft erledigt. Dann haben wir eine Bekannte getroffen und einen kleinen Plausch gehalten. Die Hündin will alle immer erst anspringen (auch daran arbeiten wir noch), aber sie hat sich dann brav hingesetzt und gewartet, bis es weiter ging. Und genau in diesem Moment hat sie wieder ihr Verhalten gezeigt. Gebellt, in die Leine gebissen, mich angesprungen. Die Leine lässt sie mit "Aus" dann los, oder ich ziehe sie ihr mit einem Ruck aus dem Maul. "Nein" um das Hochspringen und bellen zu beenden funktioniert an diesem Punkt sehr selten. Ich bin dann "eingefroren" und habe dabei wahrscheinlich etwas lächerlich ausgesehen so mitten auf dem Gehweg. Delia gab kurz Ruhe und sobald ich weiterging, fing sie wieder an. Ich finde diese Situationen in der Öffentlichkeit auch unangenehm und natürlich auch unpassend. "Sitz" funktioniert meistens prompt, aber sobald sie wieder aufsteht, geht das Theater von vorne los. Es ist dann allerdings auch oft so schnell wieder vorbei wie es gekommen ist und ich habe den folgsamsten Hund an der Leine.


    Die Situation ohne Leine ist dann etwas anders. Der Hund läuft ein Stück voraus und legt sich in Lauerstellung hin und wartet auf mich. Dann passiert entweder gleiches Ritual mit dem Anspringen oder sie läuft weiter, wenn ich sie dazu auffordere, aber eben nicht immer. Wenn sie in dieser Situation einen Stock findet, verzichtet sie darauf, mich anzuspringen.


    Also, auf jeden Fall habe ich da noch keine konsequente Lösung gefunden. Ich probiere herum und hoffe auch, dass sich dieses Verhalten nach dem "Flegelalter" etwas legt.

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