Weiß mit meinem Labrador 4,5 Monate nicht weiter

  • Noch mal zur Hundeschule: also, gerade bei so einem Hund finde ich eine Hundeschule/Trainerin schon wichtig.
    Aber vielleicht lieber eine andere? Mit 18 Wochen ist der Hund kein Welpe mehr und gehört eigentlich nicht mehr in die Welpengruppe, sondern in einen Erziehungskurs.


    Was "daheim" angeht schließe ich mich an. Mit unserem Hund wird daheim gar nichts gemacht, außer vielleicht zwei-, dreimal am Tag in der Wohnung ein sitz oder platz. Spielen etc. gibt es nur unterwegs oder im Garten. Als er kleiner war, hatten wir ihm so ein Fummelbrett gekauft. Wir dachten, der freut sich und hat Spaß. Der war anschließend sowas von aufgedreht, dass wir das Ding in den Schrank gestellt haben für später mal. Wenn er erwachsen ist, hat er ja vielleicht Freude dran. Aber gerade Kopfarbeit kann einen Welpen/Junghund richtig wuschig machen.


    Was sagt denn die Trainerin zu Eurem Problem? Wir haben in der Hundeschule auch einen Labbi aus der Arbeitslinie. Die scheinen nicht ganz ohne zu sein, denn der Halter hat ziemlich dieselben Probleme wie ihr und kommt schon länger nicht mehr in die Gruppenstunde, sondern macht erst mal nur Einzeltraining.


    Einen Trainer würde ich mir aber auf jeden Fall dazu holen. Bei dem von mir erwähnten Labbi war es so, dass er irgendwann sogar anfing nach seinem Herrchen und anderen Menschen zu schnappen.

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    Was sagt denn die Trainerin zu Eurem Problem? Wir haben in der Hundeschule auch einen Labbi aus der Arbeitslinie. Die scheinen nicht ganz ohne zu sein, denn der Halter hat ziemlich dieselben Probleme wie ihr und kommt schon länger nicht mehr in die Gruppenstunde, sondern macht erst mal nur Einzeltraining.


    Einen Trainer würde ich mir aber auf jeden Fall dazu holen. Bei dem von mir erwähnten Labbi war es so, dass er irgendwann sogar anfing nach seinem Herrchen und anderen Menschen zu schnappen. ...

    Also mit der Trainerin habe ich die Situation grob besprochen zumindest was das beißen angeht. Sie soll eben sofort in die Box wenn sie nach dem erste "Nein" nicht aufhört zu beißen und das konsequent. Sie findet ja außerdem das wir schon ein sehr aufgepuschtes Ausnahmeexemplar erwischt haben.


    Der Tierarzt meinte "die wird noch ruhiger.." als ich ihm dann mitteilte das sie wohl aus der Arbeitslinie stammt, war er recht ruhig, zog die Augenbrauen hoch und es kam nur noch ein "ah".


    Die Trainerin hat außerdem Ruhephasen in der Box angeordnet. Also 1 Std. wach dann eine std. in der Box schlafen. Das funktioniert auch problemlos, da die Box von klein auf gut angenommen wurde.


    Ich finde das sie die Kleine gestern und heute schon sehr gut benimmt. Sie ist teilweise 2-3 Std. frei in der Wohnung ohne größere Vorfälle. Das finde ich schon sehr sehr gut.


    Wir trainieren jetzt noch weiter fleissig Ruhe und ich schaue die nächsten 2-3 Wochen wie sich die ganze Situation entwickelt. Natürlich werde ich mir dann ggf. Einzelunterricht nehmen.

  • @Flintstone01
    Also ich bin da kein Spezialist auf dem Gebiet, es ist einfach meine persönliche Erfahrung. Und es deckt sich halt mit vielen Erfahrungsberichten anderer Labbihalter.
    4 km im Feld laufe ich in 45-60 Minuten. Das Gleiche gibt es dann abends nochmal. In dem Maß ist Carlo absolut ausgelastet.

  • Wenn das Wetter hundetauglich ist, also nicht zu warm, dann gehe ich mit meiner Dackelhündin täglich 2-3 Stunden Gassi, das Ganze aufgeteilt auf 3 Gassigänge. Ich komme dann auf ca. 8-10km insgesamt.
    Wenn es so warm ist wie jetzt momentan, dann gehen wir früh morgens 1 Std. und abends ca. 20-30min.
    Meine Dackelhündin ist damit gut "ausgelastet" und fordert sonst überhaupt nichts ein.

  • Interessant zu lesen, ich schließe mich der allgemeinen Meinung an: Gerade bei jungen Hunden ist Ruhe halten das A und O, ich denke da seid ihr auf einem guten Weg. Allerdings sind Retriever aus den Arbeitslinien nunmal (bewusst so gezüchtet) triebiger, dafür habt ihr euch bewusst entschieden oder? Also ein aktives Powerpaket wird sie immer(!) sein, auch wenn sie lernt drinnen Ruhe zu halten und später bessere Impulskontrolle/Frustrationstoleranz hat. Was habt ihr denn mit ihr vor, wenn sie älter ist?

  • Braun2012: dass das für die Auslastung absolut reicht kann ich mir gut vorstellen :smile: . Wie geschrieben, bei uns passiert an vielen Tagen deutlich weniger. Aber an manchen Tagen eben auch mehr und bei "mehr Programm" hätte ich jetzt nicht gedacht, dass der Labrador ein sehr heikler Kandidat für "wird schnell ganz zu viel" ist.

  • Entschuldigt, darf ich hier kurz fragen ob das typisch Labrador ist, diese geringe Toleranz ggü. Reizen? Weil 4-8 km finde ich eigentlich schon sehr wenig, außer im Stadtbetrieb mit viel Trubel. Aber im Wald oder so ist das ja eine gute Stunde mit Schnüffeln und wenig Neuem.

    Normalerweise sind Labbis eher für eine hohe Reizschwelle bekannt. Newton stand schon (zwar an der Schleppleine) vor einem Reh, dass dann die Flucht ergriff und hat sich keinen cm bewegt... Es haben auch schon Kinder direkt vor ihm Fangen gespielt und er hat gepennt.


    Ich denke man muss da unterscheiden. Meiner Beobachtung nach ist Newton nur für sehr wenige Reize in einen hohen Maße empfänglich, aber wenn diese zu viel werden, knallt das Gehirn schnell durch.

  • Labrador und Labrador ist ja heute auch nicht das gleiche.


    Durch die wilde Vermehrerei und ziellose Dissidenzzuchten gibt es ja mittlerweile eine charakterliche Bandbreite bei den Labbis, das es nur so rummst im Karton.


    Manche sind ja sooooooo weit vom ursprünglichen Zuchtziel entfernt, das ist echt nur Schrott auf vier Beinen. Welcher Jäger kann denn mit so einer distanzlosen, hyperaktiven Abrißbirne was anfangen?


    Die meisten beschäftigen sich da nicht so mit Zuchtlinien bzw. mit dem was sie von dem Hund erwarten.


    Das ist jetzt auf niemanden speziell bezogen. Wenn der Hund da ist muss man eben das entsprechende Programm Fahren. Der eine muss gefordert werden, der andere muss Ruhe lernen, und der nächste wieder was anderes....

  • Ich möchte mal was anmerken...


    Ich halte gar nix von den "vorgeschriebenen" 20 minuten spaziergängen, schon gar nicht an der leine...


    Ich finde, ein junger Hund braucht:


    1. Ruhe - in der Wohnung passiert nichts. Gar nichts. Kein spiel, kein Üben, keine Beachtung. Ausser mal was zum Kauen.
    Jegliche Action, auch jegliches Üben, draussen, im Garten (wo sich der Hund NICHT alleine aufhalten sollte) oder beim Gassi.


    Damit der Hund ruhig sein kann, muss er natürlich auch ein Mindestmass an Bewegung bekommen. Und zwar


    2. FREIE Bewegung. Rennen, Toben und Schnüffeln, und zwar ausgiebig. Keine Stehpartys, sondern ruhig auch mal ne Strecke laufen.
    Auch mal soviel, bis er mal von sich aus genug davon hat (Signale beachten, wenn er sich setzt oder legt, sofort dazusetzen und Pause machen lassen!)
    Ein Hund, der seine eigenen Grenzen nicht kennenlernen darf, kennt sie halt auch nicht....
    Zumal Bewegung für Jungtiere sehr wichtig ist, um überhaupt stabile Knochen, Knorpel und v.a. Muskeln aufzubauen. Bewegungsmangel im Wachstum ist für ein Säugetier eine Katastrophe. (und ja, ich weiß, dass sich Hunde neuerdings "abnutzen", wenn sie sich zu viel bewegen... ich sehe es halt anders.)


    Das ganze ohne dauernde Kommandos (ausser ab und zu einen gut belohnten Rückruf). Am besten in Verbindung mit


    3. Sozialkontakt.
    Statt (oder zusätzlich) dem wilden Spielen in der Welpengruppe finde ich gemeinsame Spaziergänge mit anderen Hunden sehr viel besser. Am besten mit erwachsenen Hunden dabei und kein rumstehen, sondern laufen. Da schaukelt es sich weniger hoch und der Hund kann von den "alten" lernen, seine Umwelt erfahren und sich viel abschauen.


    Klar darfs daneben auch was Training geben - immer mal ein paar Minuten. Und zu Training zähle ich auch an der Leine gehen (kein Kontakt zu anderen Hunden an der Leine), Impulskontrolle etc.


    So seh ich das. Man kanns anders sehen, ich wollte es nur mal einwerfen. Bevor der Hund gar keine Bewegung mehr kriegt.

  • Interessant zu lesen, ich schließe mich der allgemeinen Meinung an: Gerade bei jungen Hunden ist Ruhe halten das A und O, ich denke da seid ihr auf einem guten Weg. Allerdings sind Retriever aus den Arbeitslinien nunmal (bewusst so gezüchtet) triebiger, dafür habt ihr euch bewusst entschieden oder? Also ein aktives Powerpaket wird sie immer(!) sein, auch wenn sie lernt drinnen Ruhe zu halten und später bessere Impulskontrolle/Frustrationstoleranz hat. Was habt ihr denn mit ihr vor, wenn sie älter ist?

    Wir haben uns NICHT bewusst für die Arbeitslinie entschieden, Priorität lag auf gesunden Elterntieren und tollen Jungtieren (Genetisch) und das alles zeitnah. Hatte früher schon einen Labrador (Showlinie) welcher an schwerster HD in beiden Hüften litt. Das wollte ich nicht nochmal durchmachen....


    Die Gelegenheit bot sich tolle Jungtiere zu bekommen und das es sich um die Arbeitslinie handelt war Beiwerk. Heute muss ich zugeben das ich die Situation ganz klar unterschätzt habe. Mir war nicht bewusst, das es einen soooo großen Unterschied zw. Show.- und Arbeitslinie geben kann. Das die Arbeitslinie mehr Beschäftigung braucht war mir klar, nehme ich ja auch gerne in kauf, aber das diese Tiere vom Verhalten sehr weit entfernt sein können war mir nicht bewusst.


    Sobald die Kleine etwas älter und in der Wohnung ruhiger ist, werde ich passende Beschäftigungsarbeiten anbieten. Sie ist ein absoluter und ausdauernder Nasenhund!

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