Weiß mit meinem Labrador 4,5 Monate nicht weiter

  • Genau darum geht es.
    Bei meinem Labbi merke ich, dass bereits eine aufregende Begebenheit unterwegs reicht, um seine Selbstkontrolle " aufzubrauchen" und er zu Hause dann viel Ruhe benötigt um das Erlebte zu verarbeiten.


    Er arbeitet wahnsinnig fleissig mit, ich glaube das reizt viele, den Hund zu sehr zu fordern.


    Er " will" ja schliesslich ständig. Aber er verkraftet es schlichtweg nicht.

  • Kann ich so unterstreichen.


    Wir gehen zwar viel (mindestens 4 km am Tag, manchmal sogar das Doppelte) ABER immer wieder die gleichen Runden. Vielleicht mal andersrum oder mit einer Abbiegung mehr oder weniger.
    Es gibt viele Wiederholungen und eine Struktur die streng eingehalten wird.


    Aber sobald ich mal 10 Minuten mit dem Dummy dazwischen schiebe oder irgendwas besonderes passiert ist, ist Carlo hinterher fix und alle.

  • Hab zwar keinen Labrador, allerdings mit nem Dobermann vermutlich einen Hund der gegenüber fast allen anderen Hunden noch mehr Energie hat und extrem zum hibbeln und hochfahren neigt!


    Wir haben daher unserem Hund von Anfang an auch beigebracht drinnen gar nichts zu tun! Sie schläft, liegt rum (auch gerne mal im Weg) oder tapst auch mal von einem Raum in den nächsten um zu gucken was dort so passiert... Ab und zu wenn ihr ganz dolle langweilig ist, ärgert sie die Katzen (mit der Nase anstubsen wenn sie schlafen um dann zuzugucken, wie sie hochschrecken, oder putzt sie) oder sie kaut auf ihrer Torga rum! Wenn ich koche steh oder sitzt sie meist im Türrahmen (Küche ist tabu) und guckt mir zu..ähnlich auch wenn ich aufräume! Nevrt sie mich zu dolle, wird sie auf ihre Decke oder in die Box geschickt und legt sich dann halt dort hin!


    Wäre sie nicht so grund-hibbelig, wären wir Anfangs sicher nicht so konsequent gewesen, aber da sie sich Anfangs wirklich nur schwer kontrollieren konnte und immernoch bei Trainingseinheiten oder ähnliches sofort unter Strom steht, gibt es drinnen keinerlei Spielen, kein Training, kein Rennen, kein toben, etc.!
    Für all diese Dinge gehen wir mindestens auf die überdachte Terasse oder in den Garten! Auch Gäste dürfen drinnen nicht begrüßt werden, oder überhaupt großartig beachtet werden(es sei denn sie legt sich still daneben und lässt sich kraulen von Menschen die sie kennt)... Somit haben wir drinnen jegliche Erwartungshaltung gestrichen! Anfangs habe ich sie sogar ausschließlich draußen gefüttert, weil sie dabei anfing zu überdrehen - mittlerweile nicht mehr, somit darf sie auch drinnen fressen..


    Dadurch haben wir mittlerweile drinnen einen extrem angenehmen und ruhigen Hund und draußen das Powerpaket das wir wollten! Einzige Ausnahme sind ihre Hibbelattacken morgens vor dem ersten Mal pinkeln...das liegt allerdings an mir,ich bin morgens einfach ungeduldig und hab nicht die Zeit und innere Ruhe (bzw. nehme sie mir nicht) um hier abzuwarten bis der Hund ruhig ist um dann rauszugehen!

  • Entschuldigt, darf ich hier kurz fragen ob das typisch Labrador ist, diese geringe Toleranz ggü. Reizen? Weil 4-8 km finde ich eigentlich schon sehr wenig, außer im Stadtbetrieb mit viel Trubel. Aber im Wald oder so ist das ja eine gute Stunde mit Schnüffeln und wenig Neuem.

  • d.h. du beschäftigst dich nicht mit dem Hund, damit er keine Erwartung aufbaut? So in etwa?

    Ich möchte ganz einfach das Sie sich in der Wohnung um ihr Hundeleben kümmert und nicht so stark auf mich fixiert ist und somit in ständiger Erwartungshaltung verbunden mit Anspannung steht nach dem Motto: "jetzt passiert was, dann kommt ein Leckerchen geflogen". Das zieht sie einfach in der derzeitigen Situation zu schnell hoch.



    Da arbeiten wir gerade dran Brauni. Vielen Dank für deinen Beitrag. Dummyspiele gab es immer nur mit ablegen und bringen, also ohne Werfen. Zuhause ist seit gestern einfach Ruhe, ohne Befehle, Spiele oder fliegende Leckerlies. Absolutes Augenmerk auf das Thema Ruhe.


    Auf irgendwelche Feierlichkeiten kann ich derzeit nicht mit dem Hund gehen und muss alles absagen. Das ist wirklich sehr schade. Ich kann deine Story mit den 15 Leuten und 4 Hunden also nur zu gut nachvollziehen. Mir geht es ja genau so. Selbst wenn mal 1-2 Leute zu Besuch kommen ist das derzeit für mein Wuffi zu viel und sie landet nach spätestens 30 Minuten in der Box da sie einfach zu hoch dreht.


    Wenn ich dann in der Welpenschule kuschelige Golden / Labys sehe die recht ausgeglichen wirken, frage ich mich schon was ich bloss verbockt habe....


    LG
    Mitchi

  • Wir haben einen 7 Moante alten Junghund und der ist zu Hause total ruhig und brav...weil wir es von Anfang an geübt haben.
    Natürlich gibt es zu Hause auch mal Übungen, Spiel oder Nasenarbeit...aber nur ein paar Minuten und auch mit Ansage.
    Und wenn diese Übungen beendet sind, dann ist wieder Ruhe angesagt.
    Das finde ich nicht nur Labbis bzw. Retriever wichtig, sondern für generell alle Hunde. Ob nun Rassehunde oder Mischlinge, Jagd- oder Hütehunde.....
    Ein junger Hund hat genügend mit dem Lernen im Alltag zu tun, so daß solche Dinge wie Sitz, Platz, Fuß, Sport, Dummy, Fährte usw.eher zurückstehen sollten. Da ist immer noch genügend Zeit.


    Also wäre auch mein Tipp: Programm runterfahren und dem Hund beibringen, daß Ruhephasen gut und wichtig sind. ;)

  • @Flintstone01: Echt findest du? Mehr mache ich mit meiner sehr quirligen Terrier-Mix Hündin auch nicht. Gibt auch Tage wo es noch weniger ist.
    Also damit meine ich, dass wir auch nicht mehr Kilometer laufen. Andere Sachen machen wir durchaus schon, aber ein ganz normaler Spaziergang ist nicht länger.

  • NadineSH: bei mir gibts ja mehrere Tage, wo eigentlich nicht so wirklich spazieren gegangen wird. Auch mal, wo wirklich gar nichts passiert. Aber dann gibts eben (jetzt erst beginnend) auch mal längere Runden mit mehr Kilometern. Da merke ich zwar auch ab einem gewissen Zeitpunkt, dass die Aufnahmefähigkeit erschöpft ist, aber das sind dann eher kleine Schwächen beim Rückruf oder mehr Interesse an anderen Menschen. Aber dann ist am nächsten Tag halt ein "Nixtun"-Tag und trotzdem wird nicht hochgedreht.


    Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass beim erwachsenen Labrador so viel Wertigkeit auf das Thema "nicht überfordern" gelegt werden muss.

  • Es ist ja noch nicht zu spät. Arbeitet einfach konsequent dran und baut Ruhe weiter in den Alltag ein.


    Als unsere neue Hundetrainerin mir einen von einem ruhigen Hund im "Bleib" in alle möglichen Situationen erzählte, habe ich nur gesagt "Ha ha...Wenn wir das schaffen lad' ich dich auf ne Familienpizza ein!".
    Aber es funzt langsam! Der Reiz von außen muss natürlich stetig erhöht werden, aber er bleibt inzwischen tatsächlich ruhig in seinem "Bleib". Auch wenn ich z.B. zwischendurch die Wohnung verlasse. Letztens sogar 45 Minuten lang. Dann habe ich es aufgelöst.


    Das wird schon! Bleibt am Ball.

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