Probleme mit gequältem Hund

  • Ein freundliches Hallo


    Ich darf mich erst mal kurz vorstellen, mein Name ist Hans-Jürgen und lebe mit meiner Frau und 3 Hunde-Damen zusammen. 2 gekaufte kleine Mischlingen, Venus haben wir mit 4 Wochen bekommen, ist unser erster Hund, nun fast 7 Jahre alt und 3,5 kg schwer. Dann kam Flöckchen mit 3,5 Wochen nun fast 5 Jahre und 10 kg. Venus ist ihre Tante. Zuletzt kam Seraphine war etwa 8 Wochen alt ist ein Shih Tzu, nun 4,5 Jahre und 7 kg schwer.


    Ich habe schon das Forum durchstöbert, aber keine passende Antwort gefunden, da wir nicht in Deutschland leben und keine Hundeschule hier haben.


    Vor etwa 4,5 Jahren kam ein Taxifahrer, der auch ein Nachbar ist, mit dem Shih Tzu an, er habe sie auf der Straße gefunden, ob wir sie aufnehmen könnten. Da sie eine geschwollene Lippe, mehrere Verletzungen am ganzen Körper und ein Gummiband um den Schwanz hatte, haben wir ihn für später bestellt, er hatte noch einen Fahrgast.


    Da ihr Hunger größer war als ihr Angst, hat sie erst mal alles Fleisch von meinem Frühstück aus meiner Hand gegessen. Ich habe noch schnell ein Foto gemacht, um bei der Tierärztin auf zu hängen, ist bei uns so üblich. Dann kam auch schon das Taxi und ab zur Tierärztin.


    Die kleine wollte nicht auf den Behandlungstisch, so wurde sie in meinen Armen untersucht. Und dann klärte die Tierärztin uns auf. Die geschwollene Lippe könnte von einem Unfall kommen, die ganzen Verletzungen am Körper waren Stiche und unterschiedlich alt, unmöglich von einem Unfall, und der Schwanz sollte wohl in Heimarbeit Kupiert werden, daher der Gummi!


    Sie wollte auf keinen Fall, das wir das Bild aufhängen, bot uns aber an, liebevolle Hände für die kleine zu suche. Darauf hin heftete ich den Aushang in den Papierkorb ab und wir hatten ein neues Familienmitglied - Seraphine.


    Die ersten 2 Tagen hielt sie sich immer im gleichen Raum auf wie ich, aber in möglichst großer Entfernung. Am 3. Tag suchte sie aber dann schon die Nähe zu uns und fing auch an mit den Beiden anderen zu spielen. Die ersten 3 Monate verkroch sie sich beim Putzen oder fegen immer verängstlich unter das Bett, über die Straße musste ich sie 6 Monate tragen, auf Feldwegen und Reisfeldern wollte sie aber selber laufen. Wir schneiden ihr immer die Haare, damit sie spielen und laufen kann.


    Heute ist es so, an der Leine läuft sie sehr glücklich, ohne klebt sie nur verängstlich an meinem Bein. Und außer meiner Frau und mir mag sie keine Leute. Wenn Besuch kommt verkriecht sie sich bellend unter unserem Bett. Das währe aber alles nicht schlimm, wenn sie nicht geimpft werden müsste. Wenn sie Jemand anfasst ist sie wie versteinert. Und die Tierärztin muss sie nun mal anfassen. Was können wir da machen?


    Ich bedanke mich schon mal im voraus für eure Antworten und werde auch die nächsten Tage das Thema beobachten.


    Mit freundlichen Grüßen
    Hans-Jürgen

  • Puh, das ist eine harte Geschichte. Der arme Hund.


    Gibt es die Möglichkeit, dass die Tierärztin zu euch kommt? Das wäre vielleicht etwas weniger angsteinflößend für den Hund als in die Praxis zu gehen.

  • Ja daran hatte ich auch gedacht, kostet auch nur etwa 15 € mehr. Aber könnte sie dann nicht Angst bekommen, das die Tierärztin jeder Zeit kommen könnte und das Haus für sie auch nicht mehr sicher ist?


    Es ist der einzigste Ort, wo sie sich völlig frei bewegt und Glücklich ist.


    Ich habe Angst das sie den Ort verliert.

  • Die arme Maus.


    Wir habe Tierarztpanik mit Training abbauen können. Ganz oft nur hingegangen in die Anmeldung - Hallo gesagt - es flogen Leckerlies und wieder raus. Als das angstfreier wurde, ins Sprechzimmer - es flogen Leckerlies und heim. Viel später hat der TA Leckerlies aus der Hand gegeben - immer was ganz Besonderes, was es sonst eher nicht gibt, bei uns wars Fisch. Haben wir natürlich mitgebracht. Dann wieder heim. Irgendwann haben wir angefangen uns ins Wartezimmer zu setzen und erst wieder zu gehen wenn sie sich entspannt hat. Das Gleiche im Sprechzimmer. Geht natürlich nur wenn ein TA mehrere Sprechzimmer hat. Die Mühe hat sich absolut gelohnt, denn der TA kann ja nicht bei allem Zuhause behandeln. Ich würde lieber den Trainingsweg gehen, denn Zuhause hat der hund ja auch Panik vor anderen Fremden.


    Ich würde das sichere Zuhause nicht mit Panik besetzen!

  • Wir fahren etwa ein mal im Monat zur Tierärztin. Wartezimmer gibt es da nicht, nur eine Shop mit Leckerlies und sonstige Hundesachen von da aus geht man ins Behandlungszimmer. Wir nehmen alle drei immer mit rein um einzukaufen. Sie müssen wir aber auf den Arm nehmen.


    Wir haben es aber auch schon versucht, das sie sich an unsere Nichte gewöhnt, mit Leckerlies. Jeden Tag sie nimmt nichts.


    Es liegen aber auch immer mehr Leckerlies im Haus rum, als sie essen.

  • zuerst mal muss sie wirklich geimpft werden? Tollwut sollte eigentlich für 3 Jahre im Impfpass eingetragen werden, wenn man allerdings nicht reist, keine Ausstellungen oder sonstigen Hundeveranstaltungen besucht braucht man die auch gar nicht. Und da die Kleine ja an der Leine läuft ist die Gefahr einer TW-Infektion eigentlich gleich Null. SHP hat eine nachgewiesene Mindestwirksamkeit von 3 Jahren, Studien haben gezeigt dass der Schutz auch nach 7 Jahren da ist, man geht davon aus dass der aber durchaus noch länger wirkt. Nur hat man eben noch nicht länger geforscht. Von daher schau einfach ob eine Impfung wirklich notwendig ist.


    Unabhängig davon musst du üben dass sie sich von anderen anfassen läßt. Sie kann ja auch so einfach mal krank werden. Hast du dich schon mal mit Clickertraining beschäftigt? sogar Wildtiere bekommen so ihr Medicaltraining damit sie sich problemloser behandeln lassen. Als Literaturempfehlung : Karen Pryor -postiv bestärken, sanft erziehen.

  • Hallo,
    das ist tätsächlich eine blöde Situation aber mal ehrlich...es hilft ja nix-ich würde da gar kein "Geschiss" drum machen.Hund einpacken und zum Tierarzt-was sein muß muß sein.
    Ich habe auch Angst wenn ich zum Zahnarzt muß und bin völlig verkrampft bei der Aktion aber es muß ja.
    Klar,man kann es vielleicht auch mit Training probieren....aber das kann sich genausogut auch wieder erledigen wenn der Tierarzt denn mal was schmerzhaftes am Hund machen muß.
    Also Rücken gerade,kein Geschiss und los.
    Gruß Princessinlu

  • Geimpft werden muss sie wohl. Zum einen sind jährliche Tollwutimpfungen bei uns vorgeschrieben, zum anderen gibt es hier auch noch eine Krankheit, der jedes Jahr viele Hunde im Dorf zum Opfer fallen.


    Das Clickertraining geht wohl nur über Belohnungen, da wir aber unsere Hunde daran gewöhnt sind, dass immer genug rum liegt wird das wohl nicht funktionieren.


    Sie isst auch sehr gerne Garnelen, nimmt sie aber auch nicht von unserer Nicht, hat dann auch keine bekommen. Aber es ist einfach nichts zu machen.


    Eigentlich habe ich das zuerst auch so gesehen wie Princessinlu, noch ist sie jung und stark. Aber sie wird ja auch älter und seit den letzten vier Jahren hat sie sich nicht mehr positiver (Angstfreier) entwickelt.

  • Das Clickertraining geht wohl nur über Belohnungen, da wir aber unsere Hunde daran gewöhnt sind, dass immer genug rum liegt wird das wohl nicht funktionieren.

    Das kann man ja ändern. ;)


    Mit den rumliegenden Leckerchen nehmt Ihr Euch und der Hündin eine prima Möglichkeit, um zu lernen, denn nur dann, wenn eine Belohnung etwas besonderes bleibt, kann man sie als Anreiz und Lob nutzen.


    Schau Dir mal in eine ruhigen Stunde diese Seite an
    http://www.spass-mit-hund.de/c…-praxis/medical-training/


    Das ist nicht nur spannend, sondern macht auch Mut - Zoomitarbeiter clickern die Zootiere z. B. dahin, dass diese ihre Vorderbeine durchs Gitter stecken und man dann in aller Ruhe und ohne Gefährdung für Mensch und Tier Blut abnehmen kann.


    Man kann vieles damit erreichen. Und fast alle Tiere lieben es, weil Clickern so viele Ideen freisetzen kann.


    Zum TA-Besuch:


    Jetzt würde ich einen Termin ausmachen, den Hund nehmen, auf den Tisch, gut festhalten, Impfung geben und raus. Und für spätere Besuche kann man in Ruhe üben.


    LG, Chris

  • Ich gebe Dir recht, das es nicht sinnvoll wäre den Tierarzt nachhause zu holen nicht das sie da auch Angst bekommt, ansonsten würde ich das so machen wie @Chris 2406 dir vorgeschlagen hat einzige andere Möglichkeit, die mir noch einfiele wäre mit dem Tierarzt zu besprechen ob man nicht vorher ein leichte Beruhigungsmitel füttern könnte

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