Vertrauen und Verhalten nachdem Hund gebissen wurde

  • Boah.....ich bin grad fassungslos.


    Meine Hunde sind auch schon überfallen worden, aber dagegen war das gar nichts.



    Wie geht man mit einem frisch traumatisierten Hund um?


    Es ist ein Gradwanderung. Du kannst nur auf deinen Hund schauen und erkennen lernen, wann er nicht mehr kann.


    Ich würde mich belesen über die Auswirkungen von massivem Stress und die hormonellen Veränderungen und eben versuchen hier einzugreifen. (Abbau von Cortison und Adrenalin unterstützen.)


    Den Hund wieder zu Selbstbewusstsein verhelfen, zum Beispiel mit viel (bei meinen ginge das) Beutespielen und gewinnenlassen....


    Ich persönlich könnte da selbst nicht mehr langlaufen (mit Hund)


    Wir haben hier 2 Grundstücke mit bissigen Hunden, (einen habe ich noch nie gesehen) , beim andern springen 2 Rotties schon mal über den Zaun....ich kann da nicht spazieren gehen....


    Ich bin darüber verärgert, aber ich kann es nicht ändern.

  • @Liv das mit den Hormonen klingt sehr interessant! Da werde ich mich mal schlau machen.


    Es stimmt schon, ich würde diesen Weg auch meiden, aber das ist eine super schöne Freilauffläche die direkt zu meinen Eltern führt :verzweifelt: es wäre so schade, wenn Hund und ich das nicht mehr machen könnten, wollen, dürfen...


    Versuchen werde ich es auf jedenfall, wenn er wieder gut laufen kann. Mag er nicht, dann braucht er nicht.


    Es ist einfach so unnötig gewesen. Der Hund ist NICHT von Leine und Maulkorb befreit, hat schon mehrere Hunde angegriffen und zwar heftigst und dann machen die Besitzer nichts? Ich dachte ich wäre im falschen Film, wie unverantwortlich. Ich hoffe die Anzeige bringt etwas, das OA war da sehr optimistisch. Ich würde mir sonst auch nur Vorwürfe machen, wenn er den nächsten kleinen Hund am Hals statt am Bein erwischt und niemand da ist der noch helfen kann, denn ohne meinen Freund wäre das nicht gut ausgegangen...


    Aber gut. Nun sitze ich hier mit dem kleinen und werde das nochmal mit ihm durchstehen.
    Schrecklich wieder bei Null anzufangen, furchtbar wieder eingeschränkt zu sein, wieder selbst nicht aus Gewohnheit nach anderen Hunden schauen, sondern angespannt zu sein wie reagiert mein Hund und was ist wenn der andere ein Pöbler ist?


    Er hat auch Alpträume, schreit jault im Traum, das hat er vorher nie gemacht... es ist einfach ein Elend.

  • Es stimmt schon, ich würde diesen Weg auch meiden, aber das ist eine super schöne Freilauffläche die direkt zu meinen Eltern führt

    Ich bin mehrere Monate nur noch in Gegegenden mit Leinenpflicht gelaufen. Naturschutzgebiete, Flussdamm, etc. Unsere Hundetrainerin empfahl auch den Wald, weil da viele ihre Hunde anleinen müssen ;) Sowohl mein Hund als auch ich brauchten diesen geschützten Rahmen der Leinenpflicht, um wieder Sicherheit zu tanken.

    Er hat auch Alpträume, schreit jault im Traum, das hat er vorher nie gemacht... es ist einfach ein Elend.

    Das tut ihm sicherlich gut, wenn er das im Traum verarbeiten kann. Ich achte auch immer drauf, dass mein Hund nicht gerade in der REM-Phase gestört wird... Ist so ein Ding von mir. Ob es tatsächich nützt weiss ich nicht. Ich glaube jedenfalls daran :smile:

  • Von null anfangen, was ist das überhaupt?
    Wenn sich ein hund nach einem solchem vorfall, bei gleichbleibender lebenssituation, nicht davon "erholt",
    dann ist er immer bei "Null" geblieben.



    Zeigen und Benennen wird diesmal der Ansatz sein, aber im Moment ist er erstmal so eingeschränkt in der Bewegung, dass ich damit erstmal warte oder?
    Kann oder soll ich ihn zu bekannten Hunden lassen? Ist das förderlich oder eher nicht?

    Ja, denn ein hund muß lernen selbständig situationen zu beurteilen.
    Das lernt er nicht dadurch, indem mensch ihm sicherheit bietet oder andere hunde vorenthält.


    Ich kenne keinen hund, der sich nach beißereien aus vertauten situaitonen zurückzieht oder ängstlich reagiert.


    lg

  • @Boomerang wie meinst du das? Also, dass mensch ihm Sicherheit gibt hilft dem Hund in deinem Gedankengang natürlich nicht SELBSTständig Situationen zu beurteilen, klar.


    Ich will ihm auch nicht auf Dauer Hunde vorenthalten aber ich möchte ihn auch genausowenig stressen und in Situationen bringen, in denen er sich nicht wohlfühlt. Deshalb wechsel ich die Straßenseite wenn es geht bei unbekannten oder nur "mal gesehen" Kontakten. ich möchte ihn nicht an einen Pöbler geraten lassen, nicht jetzt wo er noch geschädigt ist körperlich.


    Zu bekannten Hunden...ja wenn die Zeit die Wunden geheilt hat werde ich das machen. Aber zur Zeit hält er selbst Elmo auf Abstand.
    Heute waren wir auf unserer ruhigen (bis auf einen alten Dackel) immer hundelosen Kanalseite, weil es in der Wohnung nicht auszuhalten war. Niemals nicht kam Didi auf die Idee einen Hund auf der anderen Seite verbellen zu wollen...ist nunmal auch gehörig Abstand mit Wasser.


    Diesmal hat ihn der Hund gegenüber wirklich verunsichert, ständig hat er ihn angeschaut, gebellt, wurde nervös. Hab dann den Schirm so gestallt, dass er ihn nicht mehr sehen kann und dann ging es auch.


    Was sagt mir das darüber wie mein Hund grade Situationen beurteilt? Ich finde er kann nichts einschätzen und wenn, dann nicht richtig und deshalb mache ich das im Zweifelsfall für ihn.


    Er war nach der ersten Problematik schon nichtmehr ganz gut darin Hunde abzuschätzen, wieso sollte er es jetzt sein? Er hat gelernt mir zu vertrauen, an meine Seite zu kommen und darauf zu achten was ich mache und ja, die meisten "Gefahrensituationen" habe ich ihm damit erspart, ihm somit Stress erspart und auch: wenn ich nach vorne gehe, super Theater mache und selbst regel haut der Hund ab. Natürlich haut der Hund im vorbeigehen ab, widerwillig selbst pöbelnd oder auch nicht. Weg ist er, Verhalten bestätigt.


    Auf mich achtend wurde das lockerer, entspannter, ruhiger. Diego wusste, dass die Orientierung an mir ihm anscheinend besser tut (klar, gelernt ist gelernt wo und wie man die Lecerli absahnt, war aber nie vorbeilocken- er hat die Hunde alle gesehen und sich dann zu mir gewendet).


    Also wie genau soll er das denn lernen mit dem selbst einschätzen? Hat er anfangs gemacht, hat super geklappt eine Weile bis dann zwei Riesenschnauzer auf ihn los sind, grundlos er war das Mobbing-Pöbel Opfer hatte einen Riss im Ohr und war danach nicht mehr fähig sicher und für seine Verhältnisse sozial korrekt auf andere Hunde zuzgehen, auf sich zulassen zu kommen oder generell mit ihnen umzugehen.

  • Wenn man von einem Psychophaten erschlagen wird nutzt es einem nicht, dass man das eine Sekunde vorher auch so eingeschätzt hätte. Der arme Hund konnte ja nicht mal wegrennen.


    Wenn ein Hund in Tötungsabsicht wahllos andere beisst, gehört der Hund eingezogen, da ja die Halter nicht fähig sind das Tier zu führen.
    Ich würde direkt bei der Polizei anzeigen. Oder darf man das nur beim Ordnugsamt machen?

  • Ich würde nicht so viel nach rückwärts blicken, und mich von der Historie blockieren lassen, sondern möglichst unbefangen nach vorne blicken. So viel Normalität wie möglich. Eigentlich wie beim Tierschutzhund, der neu einzieht.


    Verständnis Ja, ewige Entschuldigungen Nein. Lieber klar verständliche, ganz normale Regeln, als Traumapotenzierung durch den Halter.

  • Ich fasse es nicht..


    Sowas können nur Leute sagen, die nie ernsthaft bedroht wurden.


    Unbefangen dort spazieren gehen wo der Täter wohnt?


    Ja, wer das kann...ich könnte das nicht.


    Das heisst dennoch nicht, dass ich mich im Schrank verstecken würde mit meinem Hund. Aber einfach "harmlos" reden, wenn man derart massiv angegriffen wurde?
    Ich würde mich unverstanden fühlen. Wie der Hund sich fühlt, beschreibt die Halterin.


    Er schaut immer hektisch nach hinten...hält nicht mal seinen Mithund aus....


    Was sind denn "ewige" Entschuldigungen?


    Die Wunden sind noch nicht mal verheilt.

  • Ich hab eine Anzeige beim OA gemacht. Hatte die in dem Falle für zuständig gehalten...


    @naijra Ja, ich würde sehr gerne nach vorne Blicken ganz klar. Aber mir fehlt im Moment jegliche Vorstellung davon, wie es weitergeht.


    @Liv Danke. Das trifft es gut!


    Und es ist nicht leicht das einfach "wegzuschieben" und nach vorn zu blicken.


    Ich entschuldige hier nichts, versuche nur die derzeitigen Zustände zu beschreiben und auch die Probleme die damit einhergehen. Ich bin eigentlich weder auf den Mund noch auf den Kopf gefallen, mich werfen schwierige Situationen und Stress normalerweise nicht aus der Bahn. Aber DAS war zuviel. In dem Moment und solange Diego dieses Verhalten zeigt auch immernoch. Menschen, deren Hund totgebissen wurde...ich kann ja jetzt nur ahnen wie schrecklich sowas sein muss. Es ist nicht passiert Gottseidank. Und um schlimmeres oder weitere Vorfälle zu verhindern habe ich eben das ganze beim OA gemeldet. Trotzdem saß ich da völlig unter Schock mit meinem eingepinkelten, blutenden Hund der schreit und jault in der Dämmerung und das (ob das nun förderlich ist oder nicht) nimmt mich immernoch mit.



    Ich weiß es ist noch zuviel "hätte ich...wäre ich lieber..." in meinem Kopf und das bringt mich weißgott nicht voran, es lässt sich aber nicht ausschalten, nicht wenn ich nachts von ihm geweckt werde, nicht wenn ich merke wie gestresst er ist und wie verkrampft ich auch noch bin (ja und ich weiß es hilft nicht). Mit sowas rechne ich nicht. Würde ich mit solchen Sachen rechnen, dann hätte ich keinen Hund und ich finde auch Pöbeleien und mal eine Klopperei bei können passieren..sollten nicht aber können. Aber ein Hund der in Tötunsgabsicht und ja, war es für mich so wie er ihn geschüttelt gerissen und geschleudert hat, auf andere losgeht, kam mir nicht in den Sinn. Mein Fehler, anscheinend war ich da naiv.


    Nun bleibe ich im hier und jetzt. Ihm geht es nicht gut, ich verusche mich zu beruhigen, versuche ihm Sicherheit und Ruhe zu gönnen um, wenn die Wunden verheilt sind einen Neustart zu machen, der mir im Moment noch nicht konkret genug ist. Ich mache das von ihm abhängig und ich denke mit Selbstbewusstsein stärken, Vertrauen auf und Stress abbauen, langsam rantasten werde ich da auf dem richtigen Weg sein. Zumindest sagt das mein Bauchgefühl. Und dass ich dafür auch das ganze hinter mir lassen muss weiß ich. Nur das kann und wird nicht von jetzt auf gleich passieren. Schön wärs.

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