Spazierengehen wird zum Problem...

  • Leinenimpuls würde ich nicht machen, da man da sehr schnell seine eigene Wut mit rein bringt und der Mensch an sich eher die Intensität nach und nach steigert, was den Hund resistenter macht.
    Wenn Leinenimpuls, dann müsste der sehr punktgenau kommen (sofort wenn der Hund sich ansatzweise anfängt zu sperren) und dann so stark, dass es sofort wirkt und keine Wiederholung braucht. Aber wenn man da nicht dahinter steht und dann so halbherzig am Hund rumruckelt, kann mans auch gleich sein lassen.


    Ich wäre deshalb für einen gleichmäßigen Zug, der auch sofort kommt und nicht ruckt. Das erreicht man gut, wenn man die Hände vor den Bauch nimmt und einfach geht. Zur Übung kann man das schon beim normalen Laufen machen. Dann kommt die Reaktion auch sofort.


    Mit einem gleichmäßigen Zug hatte ich das bei meinem letzten Dackelrüden probiert, der war nämlich auch manchmal ziemlich bockig und hat sich einfach hingelegt. Das Ende vom gleichmäßigen Zug war, dass ich ihn auf der Seite liegend über den Fußweg/Wiese gezogen habe und mich jeder angesehen hat, was ich da mit meinem armen Hund mache. Der ist nämlich samt Zug nicht aufgestanden, daher fing ich irgendwann mit einem kurzen Leinenruck an und dann hat das geklappt und das Thema "Bocken" war Vergangenheit.

  • Ich würds gar net erst so weit kommen lassen, daß der Hund sich hinlegt.


    Einfach, wenn der Punkt kommt, ab dem die Strecke zum Heimweg wird, mit irgendwas ablenken, daß so toll ist, daß er vergißt, daß das jetzt der Heimweg ist - evtl. irgendwas wegwerfen und suchen lassen in Heimwegrichtung, den Heimweg damit spannend machen. Oder nen Balli in die Richtung werfen und apportieren lassen. Oder mitsamt dem Hund plötzlich losrennen mit nem Freudenschrei, als hätte man "da vorn" was entdeckt, bis der kritische Punkt "ab hier gehts heim" vorbei ist.


    Evtl. hast Du Dir das sogar selbst eingebrockt, indem du unterwegs immer Halligalli gemacht hast - bis zu dem Punkt, an dem Du beschlossen hast, jetzt geht´s heim. Versuchs mal umgekehrt: die erste Weghälfte passiert mal gepflegt gar nix - und erst auf dem Heimweg dann die Action... :-)


    Was Du noch machen kannst: in den Hund (wenn er dann mal schneller war als Du, und schon liegt) reinlaufen. Wenn meine z.B. vor der Küche liegen, und ich muß im Wohnzimmer was holen, laufe ich einfach ganz normal (also net im Schlaftabletten-Gang!)-notfalls mit "Vorsicht" oder "(geh mal) auf die Seite" - auf die beiden zu, als wollte ich einfach drübertrampeln oder durch sie durchtrampeln - ich hab noch nicht erlebt, daß die sich da geweigert hätten, aufzustehen, und mir Platz zu machen (obwohl ich auch dran vorbeikäme - wenn ich das signalisieren will, gehe ich extrem vorsichtig und sag "bleib ruhig", da bleiben sie auch liegen und bewegen max. den Körper ein bisserl auf die Seite im Liegen, damit ich durchkomme). Und wenn der Hund erst steht und wieder in Bewegung ist, ist doch nix leichter, als ihn an der Leine umgehend weiterzuführen, in die dann gewünschte Richtung, und sofort ein Leckerli reinzuschieben, oder eben in die gewünschte Heimgeh-Richtung zu werfen.


    Oder: komplett fremde Wege wählen. Runden machen, die Runden sind, und nicht ein "hier gehts hin", und dann wieder zurück (zB zur Spielwiese und wieder zurück). Sodaß der Weg sich nicht in "Hin" und "Zurück" aufteilt. Oder ganz kurz spazierengehen, dann zurück, und gleich mit dem Auto woanders hinfahren, wo´s toll ist und man länger bleibt. Sodaß das Heimgehen mit "noch mehr Spaß woanders" verknüpft wird, und der Heimweg nicht immer "Ende vom Spaß" ist.


    Das mit dem Anknurren kommt mir aber spanisch vor - das hört sich für mich fast so an, als würde der Hund Dich net ganz für voll nehmen (auch in anderen Situationen), und nun austesten, ob er mit Knurren bei Dir weiterkommt bzw. Dich beeindrucken kann. Da würde ich nochmal nen Trainer draufgucken lassen. Wenn mein Terriertier das machen würde, ich würd ihn im Nacken packen und fragen, ob er sie noch alle hat, oder ihn scheuchen (ins nächste Zimmer scheuchen) oder so. Aber das würde ich Dir nicht raten (gerade, wenn er Dich echt nicht für voll nimmt!), denn ich weiß nicht, wie weit der Hund ggfs. bei Dir zu gehen bereit ist, um seinen Willen durchzusetzen. Dann lieber mit "Trick 17" und Ablenkung arbeiten! Unter diesem Aspekt mußt Du sicherlich auch das "Durchgehen" durch den liegenden Hund vorsichtig betrachten, um ihn quasi aufzuscheuchen und in Bewegung zu kriegen! Sowas kann man einfach mittels Ferndiagnose nicht abschätzen.

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