Hund abgeben- alle wollen ihn direkt mitnehmen?

  • Hallöchen,


    mir gehts um folgendes:
    Schweren Herzens und mit bitteren Tränen muss ich meinen Hund abgeben. Er ist seit über 1,5 Jahren bei mir. Bekommen habe ich ihn mit 10 Monaten, da hatte er bereits 5 Vorbesitzer (oder mehr).


    Nun hat sich meine Arbeitssituation und Wohnsituation verändert, er kommt viel zu kurz und ist so nicht mehr glücklich, während ich überfordert bin, alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen.
    So habe ich mich entschieden, nach einem neuen Zuhause zu suchen.


    Im Bekanntenkreis ist leider nirgendwo ein Hund gesucht :(.


    Also habe ich inseriert. So ziemlich jeder fragt, ob er ihn bei Gefallen direkt mitnehmen kann.
    Ist das normal? Bei meiner Antwort, dass das nicht möglich ist, ist man plötzlich nicht mehr interessiert.


    Ich habe extra in der Anzeige, dass ein ausführliches Kennenlernen möglich und ausdrücklich gewollt ist. Mein armer soll doch keinen Schock fürs Leben bekommen und einfach mit fremden Menschen mitgehen!


    Sind meine Vorstellung so abstrus, ein paar Mal mit dem Hund zu gehen, ihn kennenzulernen, bevor man sich entscheidet und ihn aus seinem Umfeld reißt?



    Viele Grüße :ka:

  • Grundsätzlich ist es schon richtig, wie du es machen möchtest, es macht für beide Parteien Sinn, sich erstmal kennenzulernen, bevor man ggf. dann doch nicht zusammenpaßt und der Hund vielleicht weitergereicht wird.


    Nur, das mag eben nicht jeder. Diese Bewerbungssituation finden manche Menschen unangenehm, vielleicht gibts damit auch schon schlechte Erfahrungen. Manche haben evtl. schon woanders so gehandelt, sind aber dann nicht die neuen Besitzer geworden, sind deshalb gefrustet... naja.
    Wichtig ist, finde ich, auch dein Bauchgefühl dem neuen zukünftigen Besitzer gegenüber, und wie sich der Hund beim Kennenlernen verhält, ob die Sympathie stimmt usw.


    Muss sagen, wir haben unseren Zwerg auch gleich nach dem ersten (mehrstündigen) Treffen mitgenommen, davor gabs nur ein etwas ausführlicheres Gespräch am Telefon. Klar, im Nachhinein gabs einiges was dann an Baustellen aufgetaucht ist, was vorher nicht gesagt wurde. Aber unterm Strich hats gepaßt, das Feeling stimmt - aber ganz sicher läuft es nicht immer so positiv!

  • Nein, Deine Vorstellungen sind völlig in Ordnung.


    Wenn die Menschen wirklich an dem Hund interessiert sind, dann werden sie Dich verstehen und auch Rücksicht auf den Hund nehmen.


    Du machst es völlig richtig! Abgabe erst nach dem Kennenlernen und dann schriftlicher Kaufvertrag. Räum Dir ein Rückkaufsrecht ein und, dass die Weitergabe verboten ist, der Hund dann wieder zu Dir zurück muss.


    Du wirst viele Interessenten haben, aber der richtige Hundehalter kommt auch noch. Überstürze nichts! Lass Dir Zeit! Schließlich entscheidest Du über sein weiteres Leben!

  • Danke!


    Ich habe schon an mir selbst gezweifelt. Ein Kind gebe ich doch auch nicht plötzlich in fremde Hände.


    Wir hatten eigentlich schon ein tolles Zuhause gefunden, in der Nähe, alles gestimmt, mein Bauchgefühl, Zwergis Bauchgefühl. Leider hat sich die Familie im letzten Moment dagegen entschieden, einen Zweithund zu nehmen (hatten schon einen).


    Dann werde ich jetzt weiter suchen. Es ist wirklich nicht so einfach....
    Er hat es bei mir nicht schlecht, so ist es nicht. Aber er ist halt so auch nicht glücklich und ich denke, er hat ein besseres Zuhause verdient.


    Grinsekatze: Das sowieso. Ohne Vorkaufsrecht gebe ich ihn nicht vom Arm. Er soll nicht wieder ein Wanderpokal werden und ihm Zweifelsfall nehme ich ihn jederzeit zurück.

  • Mich nerven diese Forderverträge, zudem sie meistens ohnehin keine rechtliche Relevanz haben.
    Man müßte im Kontakt bleiben, um immer die aktuelle Adresse im Zweifelsfall zu haben, falls es zu einer erneuten Abgabe kommen sollte.
    Entweder das Gefühl stimmt und man vertraut dem Käufer, oder man läßt es bleiben :ka:


    Habe auch schon einmal eine Schlange abgegeben, und gesagt, bitte an mich zurück, falls du wieder abgenen willst - ohne Vertrag. Und hat tadellos geklappt, der Dicke sitzt wieder bei mir, nachdem der neue Besitzer schwer krank wurde und die Haltung nicht mehr möglich war.

  • Gerade bei Reinrassigen Kleinhunden würde ich mir auch zusichern lassen das der Hund nicht ohne Rücksprache weiter vermittelt werden darf.


    Sonst ist er ganz schnell in den Kleinanzeigen.

  • Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen, aber ich würde auch keine zig Treffen wollen wenn ich mich schon für den Hund entschieden habe. Ich würde mir den Hund bei einem Treffen in seinem gewohnten Umfeld zu Hause anschauen. Dann würde ich ihn mir noch auf einem Spaziergang draußen anschauen und wenn bis dahin alles passt , abchecken ob Ersthund und potentieller Zweithund harmonieren. Dann würde ich mich entscheiden. Ich würde auch noch ein zweites Mal kommen um den Hund endgültig abzuholen. Zu mehr wäre ich nicht bereit. Ich muss schließlich nicht best Friends mit den Vorbesitzern werden, sondern schauen ob der Hund passt. Das kann ich innerhalb der ersten paar Stunden entscheiden. Ich drücke dir die Daumen, dass du schnell geeignete Leute findest.

  • Also ich denk mir halt dann, was wenn der Kontakt abbricht, weil der neue Besitzer umzieht (oder du, oder ihr beide), dann nach einigen Jahren vielleicht den Hund doch wieder abgeben muss - man steckt halt eben nie drin - und dann an jemand anderen gibt, weil er keine Kontaktdaten mehr hat, oder weils ihm egal ist?
    Du erfährst davon ja nichts.
    Was bringt dir dann so ein Vertrag wirklich, außer einem evtl. besseren Gefühl?


    Aber sind nur so meine Gedanken, sry.

  • Nein, ich finde, Du hast da vollkommen recht. Ich wuerde auch keinen Hund beim ersten Treffen gleich mitgeben. Ein paar mal besuchen muss schon drin sein.


    Ich kann aber auch ein bisschen verstehen, dass Interessenten nicht mehrmals zu Besuch kommen und sich hinhalten lassen wollen und dann beim x-ten Mal entscheidet sich der Vorbesitzer dass es doch nicht passt, oder dass er es jetzt doch nicht uebers Herz bringt, den Hund abzugeben. Ich wuerde auch als neuer Halter nicht wollen, dass der Vorbesitzer nach der Abgabe noch Kontakt zum Hund will.
    Ich schicke so 1-2 Mal pro Jahr ein Bildchen der Hunde und schreibe, dass sie noch bei mir sind und wie es ihnen geht. Das muss aber reichen.


    Ich wuerde auch nie im Leben einen Hund ueber die Kleinanzeigen abgeben. In Deinem Fall wuerde ich glaube ich mit den umliegenden Tierschutzvereinen Kontakt aufnehmen, ob die Dir bei der Vermittlung helfen koennen. Ein guter Tierschutzverein hat schon etwas Erfahrung mit dem Aussortieren ungeeigneter Kandidaten, und evtl kennen die schon jemanden, der einen Hund wie Deinen sucht.
    Alternativ koenntest Du bei Deinem Tierarzt fragen, ob er/sie jemanden weiss. Tieraerzte haben oft ein ganz gutes Gefuehl dafuer, wie sehr sich jemand um sein Tier kuemmert. Die sind auch oft dabei, wenn eine Familie ihren Hund verliert und evtl bereit fuer einen neuen Hund ist.


    Ein schriftlicher Abgabevertrag ist ganz wichtig!

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