Hund das "angebunden werden und ruhig bleiben" beibringen

  • Ich brauch euren Rat in einem ganz bestimmten Fall. Ted wird ja bald 1Jahr und hat eine Macke mit der ich nicht fertig werde.
    Ich kann ihn nirgends anbinden und dann mal weg gehen. Als Welpe konnte er sich aus jedem Geschirr und Halsband rauswinden, da hab ich seine Macke nicht versucht weg zu trainieren. Mittnerweile hat er ein Dickschädel der nicht mehr übers Halsband geht.
    Es ist schon störend wenn ich nicht mal Ted 5 Minuten vorm Laden lassen kann. Er wehrt sich aufs allerheftigste. Aber am Geburtstag meines Freundes haben wir erlebt das es doch wichtig ist, das ich ihn mal "gefahrlos" irgendwo anbinden kann.
    Wir waren in Berlin im Tierpark. Alles gut und schön, bis ich auf Toilette mußte. Ich konnte Ted in die Cafeteria nicht mitnehmen und drückte meinem hundeunerfahrenen Freund die Leine in die Hand. Warnte ihn extra (wegen der frechen Spatzen) das Ted plötzlich aufspringen könnte um Spatzen zu jagen und das das bei einem 30kg Hund schon heftig sein kann. Leckerlis auf den Tisch gepackt und mich auf den heißersehnten Gang zu den sanitären Einrichtungen aufgemacht.
    Vielleicht 5 Schritte bin ich gekommen, da lag mein Freund auf den Boden. Ich schnell zurück. Leine gegrabscht, weil Männe (auf Ellenbogen aufgekommen) so aussah als wolle er auf Ted einprügeln.
    Dann Ted versucht am Baum anzubinden....ging gar nicht. Er wehrte sich aufs allerheftigste mit hochspringen, sich in die Leine zu verheddern, also war kreuzgefährlich und ging gar nicht.
    Während ich mich schon klammheimlich und peinlich in die Büsche schlagen sah, hatte sich mein Freund beruhigt und wollte es noch einmal probieren und mich bis zum Eingang der Cafeteria begleiten und dort mit Ted warten. Das ging komischerweise und ich war noch nie so schnell vom Porzellanthron zurück.
    Als jedoch mein Freund am Ausgang auch mal eine Toilette aufsuchen mußte, hat Ted in abgeschwächter Form auch versucht dagegen zu protestieren. Aber ich hab meinen Hund besser im Griff.


    Ted hat in dieser Hinsicht nie was negatives erlebt. Als ich ihn geholt hab, war er 9 Wochen alt und war bis dato nie irgendwo angebunden. Ich hab ihn mal vor der Tanke anbinden wollen um schnell Tabak zu holen, Leckerlis hingestellt, die ihn nicht mehr interessierten wenn ich weg war und durch die breite Fensterfront konnte ich ihn gut beobachten. Er hat eher Theater gemacht während ich ging und kam, aber wo ich in der Tanke war, war er eher ruhig und hat sich nur umgeschaut. Aber das ist auch schon ein paar Monate her.


    In der Wohnung kann er auch gut von Anfang an alleinbleiben, steht auch nie hinter der (Wohn)zimmertür wenn ich heimkomm und die Tür wieder aufmach.

  • Hallo,


    ich warne dich mal vor, dass du ganz sicher die Grundsatzdiskussion "Hund vor Laden anbinden" losgetreten hast. Ich für meinen Teil werde mich dazu nicht äußern.


    Ich denke, du hast es einfach verpasst, deinem Ted beizubringen, dass nichts passiert, wenn du ihn mal für einen klitzekleinen Moment irgendwo anbindest. Das kannst du jetzt noch nachholen, aber du hast es euch beiden unnötig schwer gemacht. ;)
    Ich würde sehr kleinschrittig arbeiten und in der Wohnung damit anfangen, ihn kurz anzubinden und gucken, wie er darauf reagiert. Wichtig war mir bei sowas immer, dass der Hund erst in einem Moment wieder abgemacht wird, in dem er ruhig ist und sich nicht aufführt wie ein Berserker. ;) Danach z.B. mal im Treppenhaus - anbinden, ein paar Schritte weggehen, wenn er ruhig ist, ruhig belohnen, ohne großes Trara abbinden und mit Ted zusammen weitergehen. Danach irgendwo draußen in einer ruhigen Situation etc. pp.

  • So wie Shalea das beschreibt, haben wir es gerade letzte Woche in der HuSchu mit den Welpen trainiert.
    Den Hund anbinden, einen oder zwei Schritte zurückgehen, warten bis er ruhig ist, im Idealfall setzt er sich, dann wieder hingehen und mit Leckerlie belohnen. Möglichst nicht sprechen , außer vielleicht einem kurzen "fein".
    Das Ganze dann wiederholen und wenn es gut klappt, ein wenig weiter weggehen usw.
    Bitte zuerst an einem ganz ruhigen Ort probieren. In der Wohnung, im Garten (sofern vorhanden) oder im vertrauten Gelände. Aber darauf achten, daß es nicht immer nur an dem ein und selben Platz geübt wird, sonst bezieht es der Hund auf diesen Ort. Bei kleinen Fortschritten also ruhig mal den Ort wechseln.
    Das hat bei den meisten Hunden echt gut geklappt und bestimmt kannst du es noch antrainieren.
    Ich finde die Übung gut, da man ja in einem Notfall wirklich mal den Hund irgendwo anbinden muß...und sei es nur, weil man sich im Wald mal in die Büsche schlagen muß. ;)

  • Wenn ich das richtig verstanden habe, ist nicht das Anbinden an sich das Problem sondern er akzeptiert nicht, dass Du weggehst und er auf Dich oder auch auf Deinen Freund warten soll? :???:


    Als Du zur Toilette gegangen bist, war er doch gar nicht angebunden sondern Dein Freund hat ihn festgehalten und er wollte Dir hinterher, egal ob festgehalten oder angebunden?


    Macht er auch so ein Theater, wenn Du noch in Sichtweite bist?

  • Ich sehs wie Harvey/Morris. Sein Problem ist nicht das Anbinden, sondern dass du außer Sicht gehst und er die Kontrolle verliert. Kannst du ihn zu Hause alleine lassen? Ich würde das nochmal kleinschrittig aufbauen. Die Distanz langsam steigern und immer schnell und hochwertig belohnen.


    Edit: Hab überlesen, dass er zuhause gut alleine bleibt. Dann würde ich das Training direkt draußen starten.

  • Ich war nicht ausser Sicht, ich war ja keine 5 Schritte gegangen da hatte er schon meinen Freund vom Stuhl geholt. Mich hatte er die ganze Zeit gesehen.
    Als ich ihn am Baum angebunden hab, war noch direkt daneben- bin gar nicht weggegangen, weil sich Ted nicht beruhigen konnte.
    Allein bleiben kann er sehr gut- in meiner Wohnung wie auch bei meinem Freund.
    Er dreht frei sowie er angebunden wird- mal kann ich ihn beruhigen und mal nicht. Als Welpe konnt ich ihn nicht trainieren, weil er sich aus allem rausgewunden hat. Das war einfach zu gefährlich, aber ein ausbruchsicheres Geschirr hätt sich einfach nicht gelohnt bei dem schnellwachsenden Hund.
    In beiden Treppenhäusern kann ich nicht trainieren, weil bei mir 3 andere Hunde im Haus wohnen und bei Freund ist das Treppenhaus extrem schallend.
    Als Freund mit Ted direkt an der Cafeteriatür gewartet hat, gings auch gut. Obwohl ich dort ausser Sicht war.


    Ich würde eher sagen das sein Problem das Anbinden überhaupt ist. An der Tanke war er auch relativ ruhig sobald ich ausser Sicht war, sonst hätt ich ihn eher nach Hause gebracht.
    Wobei mir noch eine Gelegenheit einfällt... da war ich beim Bäcker, Türen weit geöffnet, ich war die ganze Zeit deutlich zu sehen und er hat Leckerlitasche direkt vor sich gehabt. Da hat er auch Theater gemacht und die Leckerlis ihn gar nicht interessiert. Er war da schon doppelt gesichert mit Halsband und Geschirr. Ich stand nicht mal 3 m von ihm entfernt. Da war er sogar laut, normal ist er eher gar nicht zu hören.


    Ich probier das Traning mal auf dem Hundeplatz, da fühlt er sich wohl und kennt den Platz gut.

  • Kann er denn überhaupt ein Sitz und Bleib? Sonst würde ich evtl. das erst mal üben ohne ihn anzuleinen. Also dass du dich mal ein paar Schritte entfernst und er muss sitzen bleiben. Und das anbinden vielleicht erst später mit einbringen.

  • Naja schlimm genug, wenn er schon Kontrollverlust erleidet, obwohl du noch nicht mal außer Sicht gehst, sondern dich nur entfernst. Er dreht schon frei beim Anbinden, weil er weiß, dass du dich danach entfernst. Ich würde das wirklich erstmal mit ganz kleinen Schritten neu aufbauen.
    Und es gibt auch für Welpen ausbruchssichere Geschirre, die nicht die Welt kosten. Hazel hat nämlich als Welpe das gleiche Theater gemacht. Ich hab sie dann allerdings einfach nen Aufstand machen lassen, gewartet bis sie ruhig war und bin dann zurück.
    Bei nem erwachsenen Hund mit deutlich mehr Kraft und der negativen Erfahrung, die er dabei bis jetzt gemacht hat,würde ich aber auch stärker am Aufbau arbeiten.
    Am Hundeplatz zu trainieren ist bestimmt nicht schlecht. Den Ort kennt er dann ja.

  • bring ihm 2 sachen bei:


    1. es ist nicht schlimm angeleint zu werden.
    Hund nehmen Leine nehmen, mit der leine so tun als ob er festgegnibbelt wird. Verhält er sich ruhig click und Lecker. Übung beendet. Irgendwann dann wirklich angnibbeln, aufrichten Hund anstrahlen. Click, Lecker, Übung beendet. Dann einen schritt weggehen nachdem er angegnibbelt ist. immer noch mit Blickkontakt. Click, belohnung Übung beendet. Wenn das irgendwann klappt, dreh dich auf einen Schritt Entfernung mit dem Rücken zu ihm, nur ganz kurz und dann schon click, Belohnung, Übung beendet. Nach und nach steigerst du entweder Distanz oder Dauer. Wichtig nur immer soviel, dass er eben nicht anfängt durchzudrhen. Das sollte auf keinen Fall mehr passieren. Passiert es doch, rnimm eine Zeitung, rolle sie zusammen, schlag sie dir auf den Hinterkopf und sprich 7x "Ich habe meinen Hund überfordert"



    2. unangeleint auf Kommando Platz machen und dort liegen zu bleiben egal wohin du dich bewegst und wie lange das dauert.


    Wenn er schon Platz kann vorgehen wie bei 1. wenn nicht erst mal Platz üben.

  • Was passiert denn, wenn du ihn ins Sitz oder Platz schickst und dich ein paar Schritte von ihm entfernst?
    Kann er das schon? Wenn das klappt, dann würde ich ihn in angebundenem Zustand ins Sitz oder Platz schicken, dann sollte das funktionieren, außer er kann das noch nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!