Pflegehund macht "ins Bett" - hochheben schwierig

  • Hallo :)


    Ich erhoffe mir einen kleinen Rat von euch.


    Seit gestern wohnt ein Pflegehund aus Rumänien bei uns. Sie ist zwei Jahre alt, ca 50cm groß und wiegt zu viel, denke so 25kg Minimum (sie wurde etwas überfüttert dort).
    Wir haben sie gestern Nachmittag abgeholt (sie wurde nach Deutschland gebracht) und wollten sie mit unserer Hündin im Garten zusammenführen. Sie hat unsere Hündin aber ignoriert und wollte einfach nur weg. Raus aus dem Geschirr, weg von der Leine, weg von uns und schnell unters Auto. Ist ihr natürlich dank der Leine nicht gelungen. Also sind wir dann irgendwann rein. Mussten sie die Treppen quasi hoch schleifen, weil sie sich extremst dagegen gestemmt hat.


    Vorhin wollte meine Hündin mal etwas näher an sie ran, da hat sie gleich (tonlos) die Zähne etwas gefletscht. Will wohl ihre Ruhe vor allem?


    Seit dem liegt sie auf ihrer Decke in der Ecke. Gestern hat sie nur geschlafen, logisch nach der langen Fahrt von Rumänien hierher. Ab und an hab ich mich zu ihr gesetzt, sie eni bisschen gestreichelt und ihr Leckerchen angeboten (Wasser stand direkt neben ihr und da hat sie sich auch reichlich bedient). Das Streicheln lässt sie am Kopf über sich ergehen, macht manchmal sogar die Augen dabei zu. Aber streichelt man den Rücken etwas länger, drückt sie sich weiter in die Ecke. Leckerchen nimmt sie auch aus der Hand.


    Sie ist jedenfalls sehr misstrauisch, aber gleichzeitig auch sehr neugierig.


    Gestern Abend konnte ich sie zum ersten Mal mit Leckerchen von der Decke locken. Heute morgen hat sie sich zwei Meter von der Decke weggetraut. Als ich das Fenster aufgemacht habe, ist sie dem Geruch nachgelaufen durch den halben Raum, dann aber schnell zurück auf die Decke.


    Das Blöde ist, sie pieselt auch auf die Decke. Ein Häufchen hat sie seit gestern im Garten nicht mehr gemacht. Bevor ich die Pfütze wegwischen konnte, lag sie drin.... Ich hab sie dann in die andere Ecke der Decke gelockt. Gleiches Spiel heute morgne. Wieder auf die (inzwischen ausgetauschte) Decke gepieselt und als ichs wegmachen wollte, hat sie sich in die Ecke gequetscht und reingelegt.


    Sie stank eh schon, aber dadurch jetzt noch mehr. Ich würde sie sehr gerne baden oder rausbringen, damit sie da ein Häufchen machen kann (unsere Wohnung ist im 2. Stock und man muss sie ja nicht nur runter sondern auch hoch bekommen).


    ABER:
    Leine kennt sie nicht, das Geschirr trägt sie seit gestern und das bleibt auch dran. Am Geschirr hochheben, wie der Typ vom Tierschutz gestaltete sich als schwierig, weil sie super schwer ist und man ihr nicht unter den Po greifen kann, weil sie sich so in den Boden stemmt. Gleichzeitig schnappt sie leicht, beißt nicht, aber knabbert dann an Jacke/Pulli/Hand, weil sie einfach nicht will. Ein Arm an der Brust und ein Arm am Hintern wird auch nicht funktionieren, weil sie so eine Nähe zum Menschen ja noch ziemlich abschreckt.
    Ich befürchte halt, dass sie im Laufe des Tages noch ein Häufchen auf die Decke legt. Und wenn sie sich da rein setzt ... :ka: spätestens dann muss ich sie baden.


    Nur ich weiß nicht, wie ich sie in die Wanne kriegen soll.


    NAtürlich muss sie erst mal ankommen und ich bin ganz stolz auf sie, dass sie schon ein paar Schritte von der Decke weggemacht hat. Ich lasse sie größtenteils in Ruhe, komme nur ab und an mal zum Streicheln, reden, Leckerchen geben.


    Meine Probleme sind eigentlich nur, dass sie da macht, wo sie schläft, und dass man sie nicht baden kann. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich wohlfühlt, wenn sie ihren Urin an sich hat :(


    Hat jemand irgendeinen Tipp? Erfahrungen? :hilfe:


    Wäre sehr dankbar :)


    Liebe Grüße!

  • Der Hund hat grad andere Sorgen als den Uringeruch.... ich kann mit vorstellen, dass das nicht schön für dich ist, aber der Hund ist ja quasi noch im Schock.
    Der Organismus durchlebt traumatischen Stress.
    Ihr wollt viel zu schnell viel zu viel.

  • Es sollte jetzt nicht so rüberkommen, als würde ich alles auf einmal wollen.


    Ich wollte nur alles mitteilen, damit ihr ein Bild davon bekommt, wie sie drauf ist.
    Es ging mir eigentlich nur ums Waschen, weil mir die meisten erzählt haben, sie haben ihren Pflegi direkt am ersten Tag gewaschen.


    Glaube aber kaum, dass es für den Hund schön wäre, wenn er seinen Kot an sich hätte.
    Habe nur etwas Angst, dass sie den Kot so lang zurückhält, dass sie einen Darmverschluss bekommen könnte o.ä.


    Dass das alles extrem viel Stress und Neues ist, ist mir bewusst.


    Ich wollte nur ein paar Ratschläge, wie ich es ihr erleichtern kann. Wie gesagt, gestern habe ich sie komplett in Ruhe gelassen bis abends, weil sie eben gepieselt hat. Und in ihrem Urin wollte ich sie dann nicht unbedingt liegen lassen.


    Ich weiß nicht, ob es z.B. was bringen würde, ein Katzenklo neben die Decke zu stellen, weil sie evtl. gerne auf weichem Untergrund macht o.ä. Ich wollte keinen Tipp als Allheilmittel gegen ihre Angst oder Zurückhaltung. :)

  • Der Hund ist völlig überfordert mit dem Transport, dem neuen Umfeld und allem
    Lasst sie erstmal in Ruhe, stinken ist gerade das kleinste Problem.


    Wenn sie nur schläft,lasst sie, solange wie irgendmöglich.

  • Mometan ist es ja schwierig den Hund zu händeln und wenn Du gegen ihren Willen was machst, dann zerstört es immer wieder das Vertrauen.


    Vielleicht wären für die ersten Tage Babypflegetücher ein Mittel der Wahl. Sie sind schön weich und der Hund empfinde es als angenehmes Streicheln.


    Trockenshampoo wäre auch noch eine Wahl; das wird Dir jedoch die Wohnung bepudern.


    Darmverschluß würdest du an einem brettharten Bauch erkennen, verbunden mit Erbrechen und einem kotigen Maulgeruch. Das kann so schnell nicht passieren, da sie ausreichend trinkt.

  • Ja, ich habe auch befürchtet, dass die Hochhebaktion heut morgen das Vertrauen wieder angeknackst hat :(


    Babypflegetücher klingen tatsächlich ganz praktisch, die werd ich morgen gleich mal besorgen, danke! :) Eventuell finde ich ja auch Trockenshampoo bei Fressnapf. Aber die Babytücher reichen ja vielleicht schon.


    Danke :)

  • Was wisst ihr denn über die Vorgeschichte dieser Hündin? Wenn sie beispielsweise aus miserabler Zwingerhaltung stammt, ist sie das Liegen in ihren eigenen Exkrementen wohlmöglich sogar gewohnt, weil sie es nicht anders kennt...

  • Was wisst ihr denn über die Vorgeschichte dieser Hündin? Wenn sie beispielsweise aus miserabler Zwingerhaltung stammt, ist sie das Liegen in ihren eigenen Exkrementen wohlmöglich sogar gewohnt, weil sie es nicht anders kennt...

    Sie kommt tatsächlich aus Zwingerhaltung, aus einem Shelter in Rumänien. Da war sie mit mehreren Hunden in einem Tierheimzwinger, also draußen und sie konnte sich auch frei bewegen, hatten jetzt aber natürlich nicht super viel Freiraum. Habe vorher ein Video von ihr gesehen, da lag ziemlich viel Kot im Zwinger rum, weiß natürlich nicht, wie es in den Hundehütten ausgesehen hat, aber auf dem Video war er überall im Zwinger verteilt.


    Was ich weiß, ist, dass sie zwei Tage im Transporter unterwegs waren, also sie und andere Hunde und Katzen aus dem Shelter. Da tatsächlich nur in einer Transportbox und da hat sie ganz sicher in ihren Exkrementen gelegen, weil einfach kein Platz war.

  • Lass die arme Maus einfach erstmal in Ruhe, egal wo sie hinmacht und wie oft, sie brauch einfach nur Ruhe und wird sicher in den nächsten Tagen immer mal einen Schritt allein machen, wenn sie merkt, dass ihr Niemand was böses will.


    Da wäre mir erstmal alles egal, deck Dick mit genug Putzmittelchen und Zewa ein und steht das mit ihr durch.
    Die Stubenreinheit wirst du irgendwann, wenn sie etwas angekommen ist, sicher eh komplett trainieren müssen.

  • Dem schließe ich mich an. Ich würde sie auch erstmal weitgehend in Ruhe lassen (hast du ja auch selbst schon geschrieben). Ab und zu mal hingehen und freundlich ansprechen, streicheln und Leckerli geben ist gut! Das würde ich dann aber immer nur ganz kurz machen und nicht erst aufhören, wenn es ihr unangenehm wird.
    Vielleicht kannst du ihr auch ein paar Handtücher danebenlegen, wenn du Glück hast, macht sie da rauf. Oder du legst Inkontinenzunterlagen auf die Decke, wenn sie das nicht stört - es gibt auch welche, die man festkleben kann.


    Sie hat Angst, aber es ist doch gut, dass sie auf ihrer Decke bleibt und sich nicht sonstwo verkriecht.

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