Obsessives Verhalten gegenüber Hündinnen und kastrierten Rüden effektiv und dauerhaft unterbinden

  • Hallo zusammen,


    ich komme gerade mit Newton aus der wöchentlichen Freilaufgruppe und bin total fertig mit den Nerven... Newton ist jetzt gute 11 Monate alt und zeigt in letzter Zeit gelegentlich mal (so etwa auf 10% der Spaziergänge) sexuell motiviertes obsessives Verhalten gegenüber manchen Hündinnen und kastrierten Rüden. Auf den Spaziergängen finde ich es eigentlich weniger problematisch. Da blocke ich ihn, schicke ihn weg und wir gehen weiter. Sache erledigt.
    In der Freilaufgruppe ist es allerdings so, dass er sich da fast die gesamte Stunde lang auf eine Hündin oder einen kastrierten Rüden fixiert und sich durch NICHTS (wirklich nichts) davon abbringen lässt. Ich habe alles versucht, was ich so in meinem Repertoire habe. Abblocken und wegschicken funktioniert zwar kurz, aber kaum ne halbe Minute später ist er schon wieder am "Lustobjekt" dran. Auch durch die anderen Hunde, mit denen er sonst sehr schön spielt, sind vollkommen uninteressant. Ich habe ihn auch schon angeleint und eine Standby-Übung gemacht bis er sich wieder beruhigt hat. Aber sobald er wieder laufen darf, ist er wieder am anderen Hund dran. Das Abbruchsignal oder der Abruf, die in allen anderen Situationen (inklusive Jagdabbruch) funktionieren, helfen auch nicht. Heute war es der Halterin des kastrierten Rüden irgendwann zu viel und sie hat ihm ne richtige Ladung Wasser ins Gesicht geschüttet. Hat ihn nicht groß interessiert. Er war zwar kurz verwundert, aber kaum eine Minute später wieder dran... Auch Leckerchen zur Ablenkung/Umorientierung (was beim Labbi eigentlich immer zieht) sind ihm dann egal...
    Kurzum, ich bin hier am Ende meines Lateins. Das Einzige, was die Trainerin zu diesem Verhalten sagt ist, ich müsste allgemein härter durchgreifen. Er sei ja auch nicht zimperlich. Aber ehrlich gesagt, ich möchte meinen Hund weder treten noch auf die Seite legen noch ihm sonst irgendwelche Gewalt antun, wie es andere machen, die bei ihr im Training sind. Das weiß die Trainerin auch und hat somit ihre Begründung gefunden, warum es nicht funktioniert.
    Habt ihr mir vllt noch Tipps wie ich Newtons obsessives Verhalten (das wie gesagt sexuell motiviert ist) anderen Hunden gegenüber effektiv und dauerhaft unterbinden kann? Bin um jeden Tipp dankbar.


    Lg,
    Rafaela

  • Was ist denn das genau für eine Gruppe? Wie gestaltet sie sich? Wie viele Hunde sind da? Warum gehst du da hin?


    Ich würde mal tippen, die vielen Hunde sind Stress für ihn und er sucht sich sein Ventil wie er damit umgeht.
    Also recht viel Wert scheint es ja nicht für euch zu haben, deshalb würde ich auf den Besuch dieser Gruppe verzichten.
    Ansonsten anleinen wenn er so aufdreht und so schnell nicht mehr von der Leine lassen.
    Du kannst ihm auch Alternativverhalten anbieten. Zum Beispiel zergeln, Leckerlies suchen, Ball apportieren o.Ä.

  • Ich wüde mich mueckes Fragen anschließen.
    Spontan schoss mir durch den Kopf, dass er langsam erwachsen wird und sich eventuell einfach sehr langweilt und sich deshalb da so reinsteigert - eventuell ist spielen einfach nicht mehr so interessant.
    Steht ihr denn da oder geht ihr? Auf einem Hundeschulgelände? Ich fände das interessant zu wissen, weil du ja schreibst, dass er es im Normalfall unterwegs zwar durchaus probiert, sich ja aber offensichtlich leicht handeln lässt.

  • Hehe, ja, muecke, habe ich mich heute auch gefragt. Eigentlich war es immer ganz nett da, weil man sicher sein kann, dass da gut sozialisierte erwachsene Hunde sind, von denen die Jungspunde angemessenes Verhalten gegenüber anderen Hunden lernen können. Das ist auch größtenteils weiterhin so. Bei Hunden von denen Newton eine klare Absage bekommt, wenn er dieses Verhalten zeigt, erledigt sich das Problem von selbst. Aber zur Zeit ist da eben entweder dieser kastrierte Rüde da, der sich nicht wehrt odet diese unkastrierte Hündin, die das scheinbar auch noch ganz lustig findet und immer wiede zu Newton hin geht, wenn ich ihn mal von ihr wegbekommen habe.

  • Ich denke, wenn du in immer konsequent wegholst (und es ab und an bei Hunden, welche sich das nicht bieten lassen und deutliche, klare Ansagen verteilen laufen lässt,) dann wird er das lernen. Er ist jetzt nunmal in der Pubertät und er muss erst noch lernen mit den Gerüchen und dem Trieb umzugehen... Gut ist auch, wenn du lobst, wenn er mal das unerwünschte Verhalten von selbst im Ansatz abbricht, sich von selbst vom interessanten Hund abwendet etc.
    Ist halt in nächster Zeit sehr anstrengend und stressig bei solchen Treffen für dich...


    LG Anna


    Edit: erst gerade deinen neuen Beitrag gesehen: Block die Hündin auch von deinem Weg, wenn sie zu ihm geht...

  • Vielleicht ist er in einer Phase wo er Stress hat in solchen Gruppen zu laufen und sein eh aufwallenden Hormone dem Alter entsprechend lassen ihn "wirr" werden. Er wird langsam ein ganzer Kerl. Die Hormone werden richtig Munter.


    Gibt Jungs die werden eine Weile echt bescheuert.


    Ich würde solche großen Gruppen vorerst nicht weiter aufsuchen (Wie viele seit ihr?)sondern nur mit so vielen Hunden gemeinsam Spazieren gehen wo das ganze sich noch moderat steuern lässt.


    Warum geht man überhaupt in solche Gruppen? Für Sozialkontakte habe ich Freunde mit Hunden und treffe mich da. Auch ist es nicht dramatisch wenn er ne Zeitlang nur mit einzelnen Hunden Spielt. Eben so viele wie er lenkbar bleibt durch dich.


    Ich habe nie einen Rüden gehabt. Daher ist es eine These von mir und nichts konkretes.

  • Also die Gruppe setzt sich zusammen aus maximal zehn Hunden unterschiedlichen Alters. Oft sind es immer die gleichen Leute. Newton kennt die meisten Hunde noch aus der Welpengruppe.


    An Spielen ist Newton schon noch sehr interessiert. Mit den Hundefreunden mit denen wir uns regelmäßig treffen, wird auch immer fleißig gespielt.


    Woran kann ich denn erkennen, wenn Newton eine Hundebegegnung zu viel Stress bereitet?

  • Mein Rüde hat das auch eine Weile gemacht, obwohl der Knabe kastriert ist. Wobei er eher auf unkastrierte Rüden stand und teils war es Überforderung. Wobei mein Fehler war, das ich es anfangs einmal zugelassen habe und er wohl Gefallen daran gefunden hat, war meine eigene Schuld.


    Wir haben eine Weile solche Hunde ( bei denen er dazu neigt ) gemieden und jedes aufreiten im Ansatz sanft unterbunden. Heute macht er es eigentlich nicht mehr bzw lässt sich leicht abrufen, war wohl nur eine Phase. Gelegentlich versuchen andere Rüden bei ihm aufzureiten, die blocke ich dann ab.


    Meine Hunde mögen solche Freilaufgruppen als erwachsene Hunde übrigens nicht mehr, wir gehen lieber mit anderen Hunden zusammen spazieren. So können sich die Hunde viel besser aus dem Weg gehen, gemeinsam schnüffeln, auch mal Aktion, aber es läuft eher ruhig ab - ich finde es immer erstaunlich wie wenig auf solchen Spaziergängen gespielt wird.

  • Naja wenn solche unangenehmen Verhaltensweisen zu nehmen die sonst besser kontrollierbar sind. Bei unserer wird das Nervenkostüm dünner. Dann muss ich sie raus nehmen sonst fängt sie an übertrieben zu Maßregeln. Eben wie ein Mensch der wegen Kleinigkeiten durch Stress zickt.


    Aber da ist jeder Hund anders. Immer wenn Verhaltensweisen sich überspitzter zeigen wie sonst finde ich ist ein Hund nervlich an seinen grenzen. Sei es aus gründen der Entwicklung (Junge Hunde) oder weil der Hund aus nicht Kenntnis überfordert ist.


    Teenies sind ja auch ne Zeitlang mal eher an ihren nervlichen grenzen :D

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