Junghund "verlernt" alleine bleiben

  • auch "profis" machen Fehler und müssen sich weiterbilden. Also sei bitte nicht so blind vor den Tipps, die dir hier gegeben werden. Nimm sie als Denkanstoß. Dem Hund zuliebe. Fakt ist, es läuft nicht ... Also schau in alle Richtungen! Mein Hund hat auch bis sie 19monate alt war super im Büro funktioniert, im 20 fing sie dann an meine Besucher ins bein zu beißen ... Die Anzeichen waren schon weit früher da, ich habs nur ignoriert. Niemand ist perfekt, und 3 Welpen großgezogen zu haben ist keine Garantie, dass es beim 4.perfekt läuft.

    Nein es ist kein Garantie dass dann alles perfekt läuft. Aber ich war sehr überrascht wie unterschiedlich er von den anderen beiden ist (Gerade vom Aktivitätslevel). Und dann war ich mir natürlich unsicher was jetzt besser für ihn ist. Auslasten oder Ruhe. Und ich habe egal wo ich war (Hundeschule, Freunde,..) immer zwei Meinungen bekommen. Also hab ich mich für den Mittelweg entschieden.
    Wie übe ich denn am Besten das ruhiger werden? Ist auf dem Platz schicken und ignorieren richtig? Oder vorher Kopfarbeit zum "auspowern"? Aktuell mache ich es über das ignorieren, und ihm erst dann Aufmerksamkeit schenke wenn er ruhig ist.

  • Sorry für die Doppelten Beiträge ... Das Forum macht auf dem Handy grad arge Probleme.


    Jetzt nochmal in Ruhe:

    Und im Büro kommen ab und zu Leute rein (die er aber kennt und denen ich auch ausdrücklich gesagt hab : nicht anfassen. nicht ansprechen. nicht anschauen. danke.)

    Das ist meiner Hündin völlig egal. Es klopft, es kommt jemand in ihr Reich. Die hat jetzt zum Schluss selbst ihre Hundesitterin (die sie liebt) angeknurrt. Es geht da nicht unbedingt um die Personen, sondern dass etwas passiert und der Hund darauf achten will/muss.

    Das mit dem heimfahren und komplett daheim lassen, war auch schon mein Gedanke. ich brauche 15min ins Büro und das reicht ja.Ich habe da aber irgendwie ein schlechtes Gewissen ihn jetzt schon so lange allein zu lassen. Aber das sehe ich auf jeden Fall als Ziel. Aber da er aktuell scheinbar schon mit 2 Stunden überfordert scheint...

    weißt dus? Nur mal ein Gedanke. Sollte die Stresstheorie stimmen, ist der Hund den ganzen Vormittag unter Strom, weil er achgeben will. Wenn er dann heimkommt, ist er immer noch so voller Adrenalin, dass er einfach ein Ventil braucht. Der Spaziergang zwischendrin hilft nicht, diesen Adrenalinspiegel abzubauen ... vielleicht weil du ihn mit dem Ballspielen noch zusätzlich puschst?


    Eine Überlegung wärs also, ihn komplett daheim zu lassen. So hat er Ruhe und entspannt sich. Und das Ballspielen nur abends oder am Wochenende anzubieten und unter der Woche "langweilige" Schnüffelspaziergänge zu machen.

    werde ich ihn nur noch in den Flur lassen. Der ist sehr gross und reicht völlig aus.

    Ja, das würd ich auch machen, bzw mache es. Alle Räume, wo theoretisch etwas kaputt gemacht werden kann, sind zu. Mit Flur, Bad und Schlafzimmer hat meine mehr als genug Lauffläche.


    Also, letztendlich musst du das jetzt austesten. Mein Hund ist nicht dein Hund. Ich würde es jederzeit wieder so machen, aber meine Hündin genießt auch die Ruhe. Die hat sich schon als Welpe gerne verzogen, wenn sie müde war. Andere Hunde brauchen die Nähe und das Zusammen sein. Probiers einfach aus.

  • Wie übe ich denn am Besten das ruhiger werden? Ist auf dem Platz schicken und ignorieren richtig? Oder vorher Kopfarbeit zum "auspowern"?

    jein ... darüber würd ich einfach mal mit nem guten Trainer sprechen, der auch einen Einblick in euren Alltag bekommt. Ich finde, es ist in erster Linie auch eine Alltagssache. So hab ichs bei meiner Hündin jetzt erlebt. Wir hatten eine sehr gute Trainerin da, die uns erstmal die Augen geöffnet hat.


    Das Verhalten im Büro war nur eine Baustelle von vielen. Und alle führten dazu, dass der Hund ständig unter Strom stand und nicht abschalten konnte. Also haben wir unser Gassi-Gehen verändert (keine Bälle mehr, nix mehr werfen, viel ruhiges mit Nasenarbeit), unser Spielen mit ihr und eben das daheim-bleiben.


    Bis zu einem gewissen Grad kann man das vielleicht ignorieren. Aber wenn der Hund gerade so voller Adrenalin ist, KANN er einfach nicht anders. Du musst dann eher verhindern, dass überhaupt es soweit kommt.


    Nicht zu vergessen: Wir reden über einen 10monate alten Hund. Wenn der jetzt schon nicht mit Stress umgehen kann, dann wirst dus später echt schwer haben.


    ICH persönlich würde jetzt viele Dinge anders machen, hätte ich damals gewusst wos hinführen kann. Das bischen Ball werfen kann ja nicht schaden ... hab ich gedacht. Hätt ich mal auf meine Trainerin damals gehört. ;)

  • Eine Überlegung wärs also, ihn komplett daheim zu lassen. So hat er Ruhe und entspannt sich. Und das Ballspielen nur abends oder am Wochenende anzubieten und unter der Woche "langweilige" Schnüffelspaziergänge zu machen.

    Kann ich das einfach von einen auf den anderen Tag umsetzen, oder ist es besser das langsam abzubauen? Oder mal nen Probetag? Morgens ne Stunde spazieren gehen und dann mittags kurz ne runde um den Block und dann wieder in Ruhe gehen?


    Die hat sich schon als Welpe gerne verzogen, wenn sie müde war. Andere Hunde brauchen die Nähe und das Zusammen sein.

    Ja das macht Jinx auch. Erst kuschelt er 10 min und dann steht er auf und geht ins Schlafzimmer auf seinen Platz, weil ihm der Fernseher zu laut ist und er seine Ruhe will.

  • Wie übe ich denn am Besten das ruhiger werden? Ist auf dem Platz schicken und ignorieren richtig? Oder vorher Kopfarbeit zum "auspowern"? Aktuell mache ich es über das ignorieren, und ihm erst dann Aufmerksamkeit schenke wenn er ruhig ist.

    Das ist eine schwierige Sache, weil es wirklich bei jedem Hund anders ist.
    Bei meinem Rüden tu ich mich immer noch oft sehr schwer das richtige Maß an Management und Freiraum zu finden.
    Ein Beispiel: wenn wir wo zu Besuch sind rennt er anfangs meistens Ruhelos durch die Wohnung. Meine erste Intuition war ihn auf einen Platz zu schicken und dort hat er zu bleiben. Das war für ihn aber nicht das richtige. Er hat sich blutig hart getan, und auch wenn er brav dort geblieben ist stand er einfach unter Strom.
    Irgendwann hab ich angefangen ihn einfach mal zu lassen, mit seiner Umher-Wanderei. Und es hat lange gebraucht, aber irgendwann hat er sich dann tatsächlich hingelegt und war entspannt. Mittlerweile weiß ich, dass es am besten geht, wenn ich ihm zwar Freiraum lasse, aber doch ein paar leichte Grenzen setze. Er darf als umher streunern, aber er darf nicht unterm Tisch Krümel suchen, er darf nicht Menschen zum spielen auffordern. Gelegentlich sag ich ihm dann er soll sich hinlegen. Das ist bei uns ein spezielles Kommando. Es heißt, er soll sichs jetzt gemütlich machen und irgendwo hinlegen. Also nicht "Platz" sondenr viel freier. Er darf dann acuh aufstehen und Platz wechseln usw. Das klappt ganz gut, aber nur wenn er shcon entspannt genug ist.


    Da musst du einfach probieren, was bei deinem am besten funktioniert. Manche brauchen mehr Management, andere stresst das nur noch mehr.


    Was ich dir auf jeden Fall wärmstens empfehlen kann ist das hier:


    und das: http://www.trainieren-statt-do…tspannung-und-ihre-folgen

  • Kann ich das einfach von einen auf den anderen Tag umsetzen, oder ist es besser das langsam abzubauen? Oder mal nen Probetag? Morgens ne Stunde spazieren gehen und dann mittags kurz ne runde um den Block und dann wieder in Ruhe gehen

    ich hab dann irgendwie angst, dass er anfängt einen "jaul" tick zu bekommen :fear: weil er ja erstmal lernen muss jetzt gibts weniger. Meine Nachbarin ist ein Drache, und ich war schon heil froh, dass jinx nicht zu den großen "kläffern" zählt.

  • Kann ich das einfach von einen auf den anderen Tag umsetzen, oder ist es besser das langsam abzubauen? Oder mal nen Probetag? Morgens ne Stunde spazieren gehen und dann mittags kurz ne runde um den Block und dann wieder in Ruhe gehen?

    Meinst du das Ballspielen oder das Allein bleiben?


    Das Ballspielen hab ich komplett gestrichen, von einem Tag auf den anderen. Kalten Entzug quasi. Es hat 2 Wochen gedauert, bis sie bei Spaziergängen deutlich ruhiger geworden ist, ohne Erwartungshaltung und endlich entspannt die Welt erkundet hat.


    Und das Allein bleiben, das hab ich nie bewusst trainiert. Es klappt irgendwie. Aber ja, ich würd erstmal mittags heim, ne Runde gehen und dann wieder fahren. Auf die Art hätte meine jedenfalls keine Probleme damit, wieder alleine gelassen zu werden.


    ich hab dann irgendwie angst, dass er anfängt einen "jaul" tick zu bekommen

    Kannst du deiner Nachbarin nicht nett sagen, dass du das grad übst und wenn sie was hört, soll sie sich nicht wundern? Oder dich anrufen?
    ich glaub das musst du einfach ausprobieren. Die Gefahr hast du ja jetzt auch schon.

  • Meine erste Intuition war ihn auf einen Platz zu schicken und dort hat er zu bleiben. Das war für ihn aber nicht das richtige. Er hat sich blutig hart getan, und auch wenn er brav dort geblieben ist stand er einfach unter Strom.

    ja so ist es bei ihm auch öfter wenn ich platz gesagt hab (platz ist ja auch das Wort das er vom Hundeplatz kennt und einen ganz anderen Gemütszustand damit verbindet) Dann habe ich es versucht in ruhigen Phasen das wort "schlafen" zu sagen oder halt direkt bevor wir ins bett gehen. Aber das interessiert ihn im Büro null. Im Gegenteil, er mault dann rumm. Wenn ich ihn ignoriere legt er sich dann irgendwann hin.(20min)


    Meinst du das Ballspielen oder das Allein bleiben?


    Das Ballspielen hab ich komplett gestrichen, von einem Tag auf den anderen. Kalten Entzug quasi. Es hat 2 Wochen gedauert, bis sie bei Spaziergängen deutlich ruhiger geworden ist, ohne Erwartungshaltung und endlich entspannt die Welt erkundet hat.

    Also Ball habe ich in der Woche vllt 2 Mal dabei. Ich habe das vor 1-2 Monaten auch runter geschraubt. Er war dann total überdreht (besonders diese Wurfschleuder hat ihn total angestachelt nur wenn ich sie in der Hand hatte (bellen etc) Obwohl ich ihn nie "aufgehetzt" habe, sondern ruhig hab absitzen lassen und dann geschmissen) Ja und deshalb mache ich das auch seltener und die schleuder nehme ich gar nicht mehr.



    Danke für die Tipps!!! Wie gesagt ich habe viel versucht und gelesen, und er ist auch ein toller gelehriger Hund :herzen1: . Nur halt nervöser als andere und da ich selbst ein relativ hektischer Mensch bin, fällt es mir schwer das richtig in den Griff zu kriegen. Meine anderen beiden sind viel entspannter und ruhen in sich (6 und 7 jahre alt). ich habe gehofft das er sich das verhalten abschaut (wir besuchen sie zwei mal die Woche), aber im Gegenteil, die kleine "chefin" weißt ihn ständig zurecht weil er so aufgedreht ist. Aber selbst nach 4 Stunden mit ihnen ist er nicht "ruhiger".

  • Wie heißt es so schön: man bekommt nicht den Hund, den man will, sondern den, den man braucht. ;)


    Die gleiche Kombination ist hier auch: ich bin hektisch und impulsiv und der Hund genauso. Mit meinem allein ist die ganz anders.


    Wo sind denn die anderen Hunde den ganzen Tag?

  • Die anderen beiden leben bei meinen Eltern (wie ich davor auch). Während des Studiums musste ich umziehen und konnte Sie nicht mit nehmen. Also sind sie bei meinen Eltern geblieben (großes Haus + toller Garten) ja und nach dem Studium (3 Jahre), sind sie dann auch bei meinen Eltern geblieben(die auch nicht mehr ohne Sie können :) ) Jetzt wohnen Sie 5 Km entfernt und wir besuchen Sie 2-3 Mal die Woche. Deshalb habe ich mir auch wieder einen Welpen geholt, wer sein ganzes Leben mit Hunden verbracht hat, kann ohne Hund nicht mehr :herzen1:




    Wie heißt es so schön: man bekommt nicht den Hund, den man will, sondern den, den man braucht.

    :bindafür:


    Heute gehen wir es auch gelassen an. Heute morgen 40min gemütlich auf dem Feld und nun entspannt er sich auf dem Balkon und geniesst die Sonne. In 2-3 Stunden gehen wir noch einmal ne Stunde raus und dann ist das größte rumm für heute.

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