"Die regeln das schon unter sich!" ???

  • Hallo zusammen....
    Aus aktuellem Anlass... diesen Satz hört man ja leider sehr oft... ich habe jetzt gerade einen konkreten Fall, über den ich gerne reden würde bzw. ich mich versichern möchte, ob es richtig ist, was ich tue...


    Mein Athos, gerade 1 Jahr alt, ist sehr unterwürfig. Jetzt sind wir mit unserem Pferd an einem neuen Stall, wo er auch mitkommen darf und sich frei bewegen kann. Nun gibt es da auch eine andere Einstellerin, die zwei Hunde hat. Und einer davon ist sehr dominant meinem Athos gegenüber. Wir haben ihn vor 3 Tagen das erste Mal getroffen und die Begegnung lief so ab:


    Athos ging ganz langsam auf ihn zu, deutlich unterwürfig und erst war auch alles ok. Dann fing der andere an meinen Athos anzugrummeln, der hat ihn aber versucht zu ignorieren und wollte mit mir in den Stall gehen. Dann hat der andere ihm den Weg versperrt zu mir und heftiger gegrummelt, Athos sich sofort auf den Rücken geworfen und kein Mucks mehr gemacht. Der andere stand dann über ihm und knurrte und zeigte die Zähne. Ich habe mir das ein paar Sekunden angesehen, dann habe ich den anderen Hund weggeschickt und habe ihn vorsichtig von Athos weggeschoben. Er hat kurz abgelassen, aber sobald Athos aufgestanden ist, ist er wieder auf ihn los und hat geknurrt. Athos sich wieder auf den Rücken geworfen... Da kam dann endlich mal die HH des anderen Hundes. "Ach ja, der ist bestimmt unkastriert, das mag meiner nicht" Ich genickt. Nochmal ein paar Sekunden gewartet, der andere Hund immer noch über Athos und am knurren, Athos mir geweiteten Augen und in Schockstarre. Ich wieder dazwischen und hab dann zu dem Hund gesagt: "So, jetzt ist gut, jetzt lass den Mal in Ruhe" In der Hoffnung, dass die andere HH das checkt und ihren Hund wegholt. Sie darauf nur "Das müssen die unter sich regeln!" Als ich aber weiter versuchte ihren Hund von meinem runterzuschieben, hat sie ihn dann doch mal weggerufen (hat natürlich nicht funktioniert) und am ende dann festgehalten, sodass ich mit Athos in unserer Pferdebox verschwinden konnte... Sie verließ dann auch kurz drauf den Stall und Athos konnte wieder ungestört laufen.


    Jetzt habe ich die Dame gestern nochmal getroffen, hatte aber Athos zuhause gelassen. Da kam sie direkt auf mich zu und meinte sie hätte mit ihrer Trainerin gesprochen, dass wir die beiden hätten nicht trennen dürfen. Ihr Hund hätte deswegen sein Gesicht verloren, weil sie ihn von Athos weggeholt hat.... :ugly: wenn die Hunde sich also das nächste Mal treffen, sollen wir sie machen lassen und die Trainerin prophezeite, dass das dann einige Minuten dauern wird, und der andere Hund Athos dann schon in Ruhe lassen würde, wenn sie dann die Rangordnung geklärt hätten... :ka:


    Also ich finde das ja schon nicht so in Ordnung, und würde da auch eigentlich weiterhin dazwischen gehen wollen... Normalerweise denke ich ja auch , dass die Hunde das bis zu einem gewissen Grad unter sich regeln, aber diese Situation war schon etwas extrem...
    Was sagt ihr dazu und wie sollte ich mich am besten verhalten jetzt?


    Der andere Hund ist ein kastrierter Rüde, 7 Jahre alt und ein Aussie-Mischling, also von der Größe und Kraft relativ gleichwertig zu Athos...


    Vielen Dank schonmal für eure Ratschläge und Einschätzungen...

  • Nett lächeln, der Dame den Vogel zeigen und ihr raten nen anderen Trainer zu suchen...


    Das geht garnicht....ich würde auch das nächste Mal drauf bestehen das sie ihren Hund da wegholt.


    LG

  • Ich hatte na ja, ich sag mal ähnliches.
    Bei uns geht es auch um 2 Hunde, die sich regelmäßig begegnen werden.
    Lange Rede... Ich habe mit 2 verschiedenen Trainern darüber gesprochen. Beiden vertrau ich.
    Der erste meinte, so lange beide eine Gewichtsklasse sind, sollten sie es tatsächlich einmal klären, da sonst Frust aufkommt. Es dauer tatsächlich einige Minuten, bis sich einer unterwirft.
    Der 2. sagte, und nach der Devise agieren wir jetzt, es sollte nicht so weit kommen. Geschieht es dennoch, weggehen, denn die Anwesenheit der Menschen heizt das ganze auf. Nicht rufen etc. Voraussetzung: beide sind gut sozialisiert.
    Bei dir ist es jedoch ein bisschen anders, da in unserer Situation einer der beiden "nervt".
    Ich würde den anderen an deiner stelle nicht an meinen kommen lassen.
    Zeigt der sich eh schon devot, besteht ja eigentlich keine Notwendigkeit für diese komplette Unterwerfung.

  • Die besagte Dame kommt mit 2 Hunden; wenn ich das richtig verstanden habe. Da besteht immer die Gefahr, dass der andere Hund seinem Kumpel "zu Hilfe" eilt und dann sieht die Regelung "die sollen das untereinander regeln" für Athos sehr unfair aus.


    Die gute Dame soll ihren Hund wegholen, und ihrem Hund klar machen, dass er nicht Chef im Stall ist und hier nichts zu sagen und zu regeln hat.


    Ich würde meinem (sehr unterwürfigem) Hund helfen.

  • Nach dieser Begegnung würde ich den anderen an meinen Jungspund gar nicht mehr ran lassen!
    Der Ältere schiebt nun vielleicht tatsächlich Frust und würde es beim nächsten Mal wohl sofort und auf der Stelle "regeln", das keine Zeit mehr bleibt, einzugreifen!
    Schon erlebt und ich würde das Risiko nicht mehr eingehen!

  • Ja genau dieses Gefühl habe ich nämlich auch, dass es beim nächsten Mal eskalieren könnte...


    Und wo sich ein Hund schon regungslos auf den Rücken wirft, verstehe ich auch nicht, was es da noch so lange zu klären gibt...


    Dann liege ich ja gar nicht so falsch mit meiner Einschätzung :)

  • Der Dame würde ich mal nett erklären, dass die Hunde rangordnungstechnisch nichts zu klären haben, da sie kein Rudel sind.


    Sie soll auf ihren Hund achten, dass er deinen nicht belästigt und soll sich einen neuen Trainer suchen. In der Zwischenzeit wird dir wohl nichts weiter übrig bleiben, als die beiden immer konsequent zu trennen, bzw. den anderen wegzuschicken.

  • Ich denke, die Dame macht es sich zu leicht. Sie hat zwei Hunde, die wohl offenbar auf dem Gelände frei laufen dürfen - und dieses Privileg ist in Gefahr ...


    Wir haben schon so oft die Erfahrung gemacht, dass sich viele - im Grunde friedliche Hunde - arrangieren, ohne dass sich die Halter groß einmischen müssen, wenn sich die Situation mal kurz zuspitzt. Eifersucht/Revierverteidigung/Ballverteidigigung ist meist der Auslöser, dass einer plötzlich doof macht - das löst sich aber wirklich meistens wieder in Luft auf und manche werden beste Freunde.


    Aber selbst Hunde, die sich absolut nicht grün sind, sind in der Lage, gemeinsam im Freilauf lange Strecken spazieren zu gehen - dann wird halt Abstand gehalten. Sie haben sich eben arrangiert ... Ansätze von Aggression werden sofort mit entsprechenden Kommandos gestoppt. So beobachten wir es oft, wenn wir mit Gassigruppen unterwegs sind, in denen sich manche Hunde noch gar nicht kennen.


    Dieses "Spiel" sollten aber alle Halter absolut im Auge behalten. Der Aggressor muss sich von seinem Halter SOFORT hindern lassen, einen anderen Hund anzugreifen - was anfänglich oft wieder in Ansätzen vom Aggressor versucht wird. Als aufmerksamer Halter sieht man die Anzeichen leicht ... und kann direkt eingreifen und seinen Hund ermahnen und wenn er sich nicht gibt, kommt er eben an die Leine. Hunde die nicht abrufbar/hinderbar sind, haben in einer Freilauf-Gassigruppe nix verloren.


    Sich rumdrehen und denken, die regeln das schon ... niemals kann dies ein guter Tipp sein. Gibt es dann tatsächlich eine ernste Beißerei ist das Verhältnis auf immer versiebt - die Hunde werden sich für alle Zeit hassen und beim nächsten Aufeinandertreffen entsprechend aggressiv reagieren. So haben wir es von einem Trainer gehört (und selbst mehrmals erlebt) und seine Tipps angenommen, wie wir uns in solchen Situationen verhalten sollen. Wenn z.B. zwei sich im Training nicht verstehen oder einer pöpelt ständig, wird alles versucht, dass die Hunde zumindest in neutralem Verhalten an diesem Tag auseinander gehen. Das wäre auch wichtig, wenn man sich eben öfter begegnet - wie zum Beispiel beim Training. Also wird nach einer Auseinandersetzung nach einiger Zeit nochmal ganz normal aufeinander (an der Leine) zugegangen, aber ein entsprechender Abtand gehalten, bevor sich wieder einer aufregt. Den Moment muss man genau abpassen und jeder geht friedlich seiner Wege.


    Aufgefallen ist mir, dass devote Hunde einen offenbar mies gelaunten oder streitsüchtigen Vertreter offenbar noch mehr reizen, als einer, der gleich in eindeutiger Hundesprache signalisiert: Hau ab, ich will doch gar nix von Dir. Sei es durch Rückzug/Ignoranz oder auch durch Knurren und Zähnezeigen/schnappen, wenn der andere die nötige Distanz nicht einhalten will und offenbar Streit sucht. Nicht umsonst werden manche Hunde regelmäßig gebissen (wie unser Nachbarshund und einige, die wir unterwegs immer mal treffen) - sie sind allsamt friedlich, sie verhalten sich aber offenbar falsch und bekommens immer auf die Mütze.


    Als junger Hund muss man aber auch erstmal lernen, sich entsprechend zu verhalten und den anderen nicht noch mehr zu reizen. Dazu braucht es Sozialkontakte und nicht, ihn ständig rauszuholen und zu beschützen. So wird es die Trainerin vielleich gemeint haben?


    Unser Charly hat auch lange gebraucht zu begreifen, dass es nicht nur nette Hunde gibt - ja, und er hat schon ein paar Mal Lehrgeld bezahlt - Gott sei Dank war es nie wars ernstes. Aber auch dadurch hat er mittlerweile gelernt, wie er signalisiert, dass er keinen Wert auf Stress legt. Funktioniert meistens auch ganz gut ... immerhin ist er aber mit seinen inzwischen 36 Kilos auch ne Hausnummer und das strahlt er auch aus. Er kann es sich leisten erstmal gelassen zu bleiben - zumindest bei leichteren "Gegnern".


    Aber es gibt einfach auch Hunde, die können nicht miteinander - dann müssen eben beide an die Leine und man versucht, sich möglichst nicht (zu nah) zu begegnen.


    Ich hoffe die Lage entspannt sich bei der TS und alle drei dürfen frei bleiben. Aber, dass sollte man erstmal nur unter Aufsicht und sehr aufmerksam und mit Bedacht aufbauen.

  • manchmal täuscht man sich darin das der "unten liegende" sich schon ergeben hat
    Problem ist ja das Ihr Euch immer wieder begegnen werdet sprich Ihr müsstet es dann immer managen und wehe wenn man dann nach Wochen /Monaten mal nicht macht, dann hat sich erst recht Frust angestaut..
    falls der andere Hund nur dominant ist aber ein intaktes Sozialverhaltenhat würde ich die Hunde tatsächlich machen lassen

  • Ihr Hund hätte deswegen sein Gesicht verloren, weil sie ihn von Athos weggeholt hat....

    Ich dachte Hundetrainer trainieren Hunde und reden nicht von pubertierenden Menschenjungs?^^ die man auch trennt wenn sie es zu bunt treiben :lachtot:




    Und wo sich ein Hund schon regungslos auf den Rücken wirft, verstehe ich auch nicht, was es da noch so lange zu klären gibt...

    Ich nenne das Wesenskrüppel. Wenn ein Hund sich unterwirft und schon von weitem signalisiert "ist okay ich mach mich klein" und der geht trotzdem drauf. Das sind Wesenszüge die will keiner.


    Ein Hund darf warnen etc. Aber wenn der andere dem folge leistet darf der nicht noch nach treten. Als Beispiel. und genau das macht der. "Oh den kann ich behacken der macht sich eh schon klein"


    Beim nächsten mal lässt der seinen Frust nachher ganz an deinem aus. Dem würde ich was erzählen. Unsere nervt mitunter gerne Unsichere Hunde geht aber wenn ihr "es reicht" signalisiert wird. So weit lasse ich es aber erst nicht kommen. Ich rufe sie ab und sorge dafür das mein Hund bei mir bleibt solange es Konfliktpotenzial gibt.


    Ich habe noch NIE erlebt das unsere eine Beschwichtigungsgeste oder eine Warnung ignoriert hätte. Entweder sie maß regelt kurz einen aufdringlichen Rüden etc., wobei sie echt ne lange Leitung hat und geht dann. Oder aber sie wird angeknurrt, beschwichtigt, erneutes knurren alles klar ich gehe. Oder sie flirtet dann auf Abstand. Kommt auf die Ernsthaftigkeit des anderen Hundes an.


    Das was der Hund macht ist einfach daneben. Das ist einfach sinnloses drauf gehen. Und die Halterin soll ihren Hund mal bei sich behalten und deiner bleibt in deinem Wirkungskreis. Wenn der sich nicht abrufen lässt deiner aber schon ist klar wer von beiden an die Leine gehört......


    Ich würde "Die klären das" niemals zu lassen. Wenn ich das so machen würde.... oh je.... der rotti legt nachher mal richtig los und dann wird mit dem Finger auf einen gezeigt. Nö kein Bock drauf auf solche hochexplosiven Experimente. :headbash:


    Zeig der Dame nen Vogel sie solle ihren Hund bei sich behalten und du gehst auch in Zukunft dazwischen.

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