Ein Welpe dreht auf & beißt

    Herzlichen Glückwunsch zum agilen, völlig normalen Welpen ;)
    ich stimme meinen Vorschreibern zu. Der kleine Kerl muss nicht ausgelastet werden und er überdreht auch nicht, weil er unterfordert ist. Der Kleine hat genug Dinge, die er verarbeiten musst, da braucht er theoretisch keine Action von dir.


    Was du verlangst, finde ich auch viel zu viel. Das "nein" hat er sicher noch nicht verstanden und Beißhemmung noch lange nicht. Das ist, als würdest du von einem Erstklässler nach dem 4. Schultag verlangen ein Buch zu lesen. Genausowenig kannst du von dem Erstklässler übrigens verlangen, dass er den gesamten Schultag still und konzentriert dasitzt. Und genau das passiert auch mit Welpen. Sie drehen auf beim Spielen, sie werden grob und sie müssen erst noch lernen sich selbst zu regulieren und ihre Kräfte richtig einzusetzen. Also alles ganz normal und altersgerecht.


    Ob festhalten da was bringt, bezweifle ich. MEINE Hündin hättest du damit erst recht wahnsinnig gemacht. Steh auf und geh. Setzt dich aufs Sofa und ignorier den Welpen. Oder noch viel besser: Lass es erst gar nicht soweit kommen! Lern deinen Hund kennen und wo seine Grenzen liegen.


    So aus dem Nähkästchen erzählt: Meine hat erst nach dem Zahnwechsel ungefähr verstanden, was die Beißhemmung ist ... zumindest hats dann nicht mehr wehgetan. ;) Früher oder später lernt das jeder Hund. Hab Geduld.
    Wenn sie aufgedreht ist, bin ich gegangen. Lautes Quietschen oder fixieren haben es nur noch schlimmer gemacht.
    Und grundsätzlich habe ich genau darauf geachtet, wie viel sie ruht. Die kleine süße Maus mutiert bei Schlafmangel zu einem zickigen Monster. ;) Mal abgesehen davon, dass im Schlaf die Eindrücke verarbeitet werden und Lernen stattfindet. Also hab ich immer sehr penibel darauf geachtet, dass der Hund genug Ruhe hat und schlafen kann. 18-20 Std waren das in den ersten Wochen ganz bestimmt. Und nach jedem Abenteuertag gab es mindestens einen Tag Ruhe und NICHTS. Also wirklich GAR nichts, außer die Pipi-Wiese. Wenn man den Hund dann gut genug beobachtet, merkt man was man verlangen kann.

    Guten Abend alle miteinander,


    ich versuche mal auf alles einzugehen, in der Hoffnung ohne etwas übersehen zu haben - via Handy ging es bislang nicht und grade bin ich offen gesagt ziemlich übermüdet. :sleep:


    Wir haben es - wie hier von den meisten empfohlen - heute mal etwas ruhiger angehen lassen.


    Die Nacht hat sie diesmal etwas ruhiger verbracht (musste um 11:00, 03:00 und 5:30 mit ihr raus). Ab 6:00 gallopierte sie wieder quer durch die Bude, habe sie diesmal einfach rumtollen lassen und mich erst mal meinem Kaffee gewidmet, bis sie sich dann von selbst beruhigt hatte. Anschließend gestreichelt & mit ihr beschäftigt. Sie zwickt nach wie vor im aufgedrehten Zustand gern in meine Hände und Kleidung, habe da heute mal rumprobiert und *oh Wunder* es hilft anscheinend wenn ich etwas lauter (& theatralischer) "Auuu" in ganz normaler Tonlage rufe. Als ob sie mir grade den Finger oder ähnliches abgeschnappt hätte. Sie leckt dann 2-3x über die Finger...und fängt erneut an. :tropf:


    Wird es zu arg, stehe ich auf, setze mich etwas weg und ignoriere sie. Sie folgt, schaut mich starr an, bellt/ muckst einmal kurz auf und geht dann. Kommt jedoch kurze Zeit später wieder und legt sich in der Nähe wieder hin. Es scheint wesentlich besser zu funktionieren als die Empfehlung mit dem ruhig halten und/ oder seitlich legen (die in mehreren Ratgebern erwähnt wird und der mir auch als Versuch von der Hundeschule mitgegeben wurde).


    Dazwischen kamen einige Nickerchen, gegen Mittag drehte sie (auch beim Gassi gehen) nochmals richtig auf: war am rennen, Stöckchen verschleppen und Erde mit Wurzeln am Schütteln. Habe sie da auch nicht weiter gefördert oder bestärkt, sondern bin ruhig weitergelaufen bis sie alles erledigt hatte und hab sie anschließend wieder nach drinnen verfrachtet - auch hier: nach 20 Minuten ging ihr die Puste aus und sie war wieder am dösen.


    Zusammengerechnet hat sie die letzten 24 Stunden etwa 18,5 - 19 Stunden geschlafen. Die Kinder dürfen sie beim Schläfchen auch nicht stören, da werfe ich ein dickes Auge drauf.


    War grade nochmals mit ihr draußen. Es ist mittlerweile dunkel und im Gegensatz zu den letzten Tagen saß sie heute recht ängstlich an der Tür und war mehr als aufmerksam die Umgebung am betrachten & belauschen. Sie ließ sich nicht zum Weitergehen bewegen, weshalb ich sie grade hochgenommen, auf die Wiese gesetzt und ruhig gewartet habe. Nach 7-8 Minuten konnte sie dann auch lösen und wollte auch umgehend wieder ins Haus zurück. Die Tage davor war sie (auch Nachts) nicht so ängstlich und zaghaft im Dunkeln unterwegs.


    @Beißen & Zwicken:
    Aber es ist schon recht beruhigend zu lesen, das es einfach länger dauern kann. Von anderen Hundebesitzern und auch im www liest man teils, das es häufig angeblich nicht so lange dauern würde. Generell wird man mit den unterschiedlichsten Infos zugebombt...da den Durchblick zu behalten ist wirklich nicht einfach. :fear:


    Zum Thema "Nein":
    Sobald ich es verwende, lässt sie von dem, was sie grade tut, ab. Egal ob sie etwas ankaut, an jemanden hochspringt oder andere Flausen begeht. Nur eben beim Schnappen und beißen nicht.


    @Welpenschule:
    In der Welpenschule wird erst 30 Minuten getobt, die Hunde dürfen soziale Kontakte & Erfahrungen sammeln und spielen. Anschließend gibt es eine kurze Gassi- und Trinkpause. Danach wird noch etwas mit verschieden Umweltreizen spielerisch geübt und Tipps und Tricks zu entsprechenden Situationen gegeben. Da es nur 1x die Woche ist, hatte ich bislang nur einen einmaligen Einblick, war jedoch recht zufrieden damit. Die nächste Stunde ist erst Ende der Woche.

    Zitat

    Es ist mittlerweile dunkel und im Gegensatz zu den letzten Tagen saß sie heute recht ängstlich an der Tür und war mehr als aufmerksam die Umgebung am betrachten & belauschen.

    Das kann aber auch einfach die nächste Entwicklungsphase sein. Unsre Züchterin hat uns auch vor der "Spooky"-Phase gewarnt. =) Da mutierten plötzlich die Mülltonnen zu welpenfressenden Monstern. Also auch nichts ungewöhnliches.

    Zitat

    In der Welpenschule wird erst 30 Minuten getobt, die Hunde dürfen soziale Kontakte & Erfahrungen sammeln und spielen.

    30min?? Das ist echt viel! Da halte ich ehrlichgesagt gar nix von. 1. sind 30min extrem lang und 2. ist die Reihenfolge meiner Meinung nach falsch. Wenn zuerst gespielt wird, sind die Welpen viel zu aufgedreht um was zu lernen. Andersrum wäre besser.
    Und den tollen Tipp mit dem auf die Seite legen hast du von der gleichen Schule? Also ganz ehrlich, schau dich lieber mal nach anderem um.

    Das Spiel kommt bei uns in der Welpenschule auch zuerst. Anschließend wird gelernt und nach dem Lernen ist Ruhe angesagt, zum Verarbeiten. Reihenfolge ist schon richtig so. Nur 30 min find ich auch arg lang...

    Zitat von Omisha

    Das kann aber auch einfach die nächste Entwicklungsphase sein. Unsre Züchterin hat uns auch vor der "Spooky"-Phase gewarnt. =) Da mutierten plötzlich die Mülltonnen zu welpenfressenden Monstern. Also auch nichts ungewöhnliches.

    Das kann gut sein, kam heute nur etwas überraschend. :)



    Die Reihenfolge ist hier bei den meisten Schulen genauso: Erst Spielen, dann lernen.
    Die 30 Minuten schließt die Gassi-Pause ein (also etwa 20 Min spielen und 10 für´s Gassi gehen).


    Habe grade eine interessante Feststellung gemacht:
    wir sagen eigentlich, der Hund darf nicht auf die Couch. Insofern setze ich mich immer auf den Boden und nehme sie (sofern sie mag) auf den Schoss.


    Habe sie grade auf die Couch auf den Schoss gesetzt und...sie schmiegt sich ruhig und ohne Beißerei an.Entweder ist das grade die Ausnahme der Regel oder sie ist einfach nur zu kaputt um mir die Arme zu zerhaken. Schön! :smile:

    Puhhhh ... ich habe jetzt hier einmal mitgelesen und bin zunehmend ruhiger geworden.


    Ich war heute schon am Boden zerstört, weil Kasi genau das beschriebene gemacht hat. SO unfassbar aufgedreht und am rumtoben. Die Tage vorher war er immer ruhig und heute war ich anscheinend innerlich einfach zu aufgeregt und habe genau das falsche gemacht und es auf den Hund übertragen.


    ich habe heute irgendwie auch gedacht, dass viel Spielen und ermuntern ihn auslasten. Aber es war wie ihr geschrieben habt, kontraproduktiv. :( :


    Danke euch für das "Kopf waschen"

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