Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • evtl spielt auch die Entfernung bei ihm eine Rolle ? Wenn mein Knallkopf von weiten, als in der Ferne so nen Menschen sieht, ist er auch auf hab acht Stellung. Aber das könnte gleich ein Pferd sein, es geht bei ihm da um seine Unsicherheit, buuuh was kommt da auf mich zu, wer oder was ist das.

    Also je mehr Abstand da ist, umso besser. Das geht eher so von nicht beachten, gucken, lospöbeln. Normalerweise ist das Lospöben bei ca, 10 - 15 Metern. Manchmal fängt er aber erst bei 2 Metern an, manchmal gehen wir sogar grad vorbei, er guckt und fängt dann mittendrin an, ohne dass der Abstand sich verändert hat. Hier ist auf jeden Fall die Nähe das Schlimmere.

    Das ist der Nachbar und ?
    Was ist an denen so grusig ? Sind sie vom Verhalten speziell ? Wenn er da unterscheidet, wäre er ja u.a ein sehr sensibler Hund. Die haben es ja auch noch mal nen Tick schwerer.

    Hm, eigentlich nicht. Wenn ich jetzt ein Schema festlegen müsste, würde ich sagen, er legt auf jeden Fall bei älteren Männern so ab 50/60+ los. Ansonsten ist es recht individuell, kommt halt auf die Entfernung an und auch die Bewegung - also Fahrräder oder Jogger werden mitunter schon eher verbellt, aber jetzt auch nicht immer.

  • Hier ist auf jeden Fall die Nähe das Schlimmere.

    Dann ist es doch eher Unsicherheit oder/und aber auch etwas Schutztrieb. Generell hat er mit Menschen aber kein Problem oder ?
    Wenn er guckt, also bevor er lospöbelt, kannst du ihn dann zu Dir umorientieren ? Wenn ja, wäre das ja ein toller Ansatz zum üben ;-)
    Oder was machst du denn genau, sprichst du ihn vorher an etc ? Oder gehst du einfach vorbei ?
    Hat er mal mit nen älteren Mann irgendwie schlechte Erfahrung gemacht, bzw etwas negativ verknüpft ? Das ist nämlich spannend. Mein Knallkopf z.B. hat ja mit einen älteren Mann total schlechte Erfagrung gemacht, dann waren die Menschen alle bähh und schlimm. Jedoch bei älteren, dominant auftretenden älteren Männern, reagiert er heute noch, das hat er nicht vergessen.


    Fahrräder und Jogger ist Dynamik. Das kann auch wieder einen anderen Grund haben das er das macht, oder aber die sind ihm eben auch nicht ganz geheuer. Oder denkst du eher, er treibt sie ? Das gibt es u.a auch.

  • @Michi69
    Uff, ich weiß es echt nicht. Nein, eigentlich hat er mit Menschen kein Problem. Er wacht halt, ergo bellt er, wenn jemand vor der Haustür ist oder so, aber wenn jemand zu Besuch kommt, verbellt er ihn zwar zuerst (von wegen Eindringling), aber wenn wir uns dann hinsetzten und quatschen oder was auch immer, geht er auch hin, lässt sich streicheln und versucht Knutscher zu verteilen.


    Bis zu einem bestimmten Punkt lässt er sich umorientieren, aber je näher, umso schwieriger. Je nach Situation geh ich etwas zur Seite, lobe ihn oder belohne ihn mit Leckerlies, wenn er ruhig ist, und lass ihn gucken. Wenn es zu eng wird und wir nicht ausweichen können, locke ich ihn mit Leckerlies vorbei. Und wenn ich das Gefühl habe, dass er auch die Leckerlies nicht nehmen würde, nehme ich ihn sehr sehr kurz (Hand quasi kurz vorm Karabiner am Geschirr) und "dränge" ihn quasi vorbei, also unterbinde jeden Blickkontakt. Häufig hilft eine der Varianten, manchmal verkenne ich aber die Situation, oder es ist halt sein "Feindbild", und da hilft dann gar nichts.


    Hm, eigentlich nicht. Das einige, was ich mir vorstellen kann: Wir haben in der Küche ein bodentiefes Fenster. Da geht es zum Garten unserer Nachbarn runter. Candie liegt da immer und guckt raus, und verbellt inzwischen immer wieder (lässt sich inzwischen aber sehr schnell beruhigen und reagiert nicht mehr auf alles). Aber wenn unser Nachbar (älterer Herr, aber nicht sein Lieblingsfeindnachbar) im Garten ist, explodiert er regelrecht. Vielleicht hat er da irgendwas verbunden. Und, als er noch frei lief, war tatsächlich der erste Mensch, den er gestellt und verbellt hat, sein Feindnachbar, der ihn dann auch "gekuscht" hat. Der ist auch sehr ätzend, hat eine insgesamt wohl eher hundefeindliche Einstellung - vielleicht liegt da eine Verknüpfung vor, den bei dem rastet er inzwischen schon auf 20 oder 30m aus.


    Jogger und Fahrradfahrer sind aber zum Glück kein generelles Problem, sondern nur manchmal. Ich denke auch, dass es da hauptsächlich der Bewegungsreiz ist, und zum einen der Gruselfaktor, zum anderen aber der Jagdinstinkt. Treiben würde ich jetzt nicht unbedingt annehmen, aber da ich es auch nie lang genug hab laufen lassen, kann ich es auch nicht ausschließen.

  • Habe ich schon erzählt, dass Balou mittlerweile meist ohne Ansprache (außer dass ich seine lange Leine kürzer nehme), bei Frontalbegegnungen neben mich kommt?
    Er glotzt natürlich wie blöde, aber läuft an lockerer Leine und mucksmäuschenstill an den Leuten vorbei :dafuer:


    Zum Freilauf kann ich nichts sagen. Ich würde aber stark darauf tippen, dass er immer noch stellen und verbellen würde (letzter Ausrutscher war ja erst vor ein paar Monaten).

  • Muss noch ein bisschen angeben:
    Uns kam auf einem Feldweg eine Frau mit quiekendem Kind im Kinderwagen entgegen. Ich bin zwei Meter neben dem Weg auf der Wiese mit Balou an der Schlepp gelaufen und habe ihn ohne Kommandos und durch "Pssschht" bei Vorwärtstendenzen und Lob beim Beimirbleiben wunderbar vorbeilotsen können


    Und: vorm Haus pöbelt er immer unsere direkten Nachbarn an, wir teilen uns den Weg zu den Eingangstüren. Als unser Nachbar an uns vorbei zu seinem Haus ging, saß Lou gerade vor unserer Haustür und ich schloss die Tür ab. Ich meinte nur: Denk nicht mal dran!
    Und Lou blieb brav sitzen ohne einen Mucks (mit etwas grimmigem Gesicht )


    Ich sags ja: mit Menschen wird es immer besser!!! :dafuer:

  • aber wenn jemand zu Besuch kommt, verbellt er ihn zwar zuerst (von wegen Eindringling), aber wenn wir uns dann hinsetzten und quatschen oder was auch immer, geht er auch hin, lässt sich streicheln und versucht Knutscher zu verteilen.

    Also das würde ich persönlich schon mal unterbinden. Denn Besuch hat er nicht zu verbellen noch sonst was ;-) Da würde ich ihn wirklich auf seinen Platz schicken, da Besuch rein, wenn alles ok ist, dann kann er schnüffeln und begrüßen. Oft fängt das Dilemma zuhause ja schon an, wie du selbst siehst.


    dass er auch die Leckerlies nicht nehmen würde, nehme ich ihn sehr sehr kurz (Hand quasi kurz vorm Karabiner am Geschirr) und "dränge" ihn quasi vorbei, also unterbinde jeden Blickkontakt. Häufig hilft eine der Varianten, manchmal verkenne ich aber die Situation

    Wenn er die Leckerlis nicht nehmen kann zeigt das eher den enormen Stress den er damit hat, dann hat das mit Schutztrieb an für sich nix zu tun. Er möchte sich die Menschen vom Leib halten, und alles was zu nahe ist, ist gruselig.
    Ist hier ja auch so, nur mit dem Unterschied das eben nach vorne gegangen werde würde. Deshalb gibt es bei uns in gruseligen Situationen den FB zum tragen.
    Wenn du ihn eng am Geschirr nimmst , hast du quasi Spannung drauf, und ziehst/schiebst ihn vorbei ? Warum denn auf solche Methode ? Damit er nicht bellt ? Oder was würde er da machen wenn es so eng ist ? :???:

    Candie liegt da immer und guckt raus, und verbellt inzwischen immer wieder (lässt sich inzwischen aber sehr schnell beruhigen und reagiert nicht mehr auf alles). Aber wenn unser Nachbar (älterer Herr, aber nicht sein Lieblingsfeindnachbar) im Garten ist, explodiert er regelrecht.

    Das würde ich auch nicht zu lassen. Ist ja auch wieder Stress für ihn und eher kontraproduktiv. Zumindest bis ihr das alles im Griff habt.


    der ihn dann auch "gekuscht" hat


    Was meinst du damit genau ?

    zum anderen aber der Jagdinstinkt

    Hat auch oft damit was zu tun, ja. Und ich kann mir vorstellen das er das macht, wenn er eh schon unter Strom/Stress steht oder ?


    Ich meinte nur: Denk nicht mal dran!
    Und Lou blieb brav sitzen ohne einen Mucks


    Hey super wie es bei euch läuft da kannste aber mega stolz sein..supiiii :bindafür: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :respekt: Toller Loubub :dafuer:

  • Gestern habe ich Kontakt zu einer neuen Trainerin aufgenommen, denn die "alte" macht derzeit aus gesundheitlichen Gründen eine Pause. Sehr schade, aber verständlich.
    Ein paar Bekannte mit ihren Hunden sind dort im Training und das hört sich wirklich gut an und wir werden mal sehen, was es wird.
    Ich erzählte Manu, wie Faro drauf ist und sie will sich sein Verhalten bei uns im Wald mal ansehen, denn dort sind viele Kinder. Ich möchte ja erreichen, dass Faro bei Kindern ähnlich entspannt wird, wie bei Erwachsenen. Atti soll dann auch mitkommen , weil sie beide Hunde mal anschauen will. Sie gehören ja auch zusammen. Sie schreibt auch hier im Forum und ich wusste gar nicht, dass sie in unserer Nähe eine HuSchu hat.

  • Danke Michi, ich werde berichten.
    Mit Faro möchte ich ja schon etwas tun, denn er ist ja ein "Arbeitstier" und in Carolas HuSchu haben wir an der Steigerung des Selbstbewusstseins der Hunde gearbeitet und das war für Faro das richtige Training.
    Für den Grundgehorsam brauche ich keine HuSchu.

  • haben wir an der Steigerung des Selbstbewusstseins der Hunde gearbeitet

    Gerade bei unsicheren Hunden, sehr sehr wichtig. Da war ich auch lange dran, und je nach dem immer noch.
    Das macht richtig Spass und Freude wenn man dann die Fortschritte und Erfolge sieht :bindafür: Vor allem aber, wenn man sich für den Hund freut und der Hund freut sich, weil du dich freust :herzen1:

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