Schon wieder: Welpen und alleine bleiben / HuTa

  • Ich habe über das Forum inzwischen super nette Hundehalter aus meiner Umgebung, die im Notfall auch mal einspringen würden. Gleiches gilt z.B. für meine Schwägerin.


    Wo kommst du denn her?
    Du kannst dich ja mal in deinem Postleitzahl-Bereich bei "Spaziergänge & Treffen" umschauen. Oftmals wird man dort fündig und knüpft direkt neue Bekanntschaften mit Hund für Gassigänge usw. =)

  • Hallo,


    ich wollte auch mal zu dem Alleinebleiben etwas fragen, da der Thread ja noch nicht so alt ist:
    Balou wird morgen 18 Wochen alt und ich habe ihn mit 8 Wochen bekommen. Ich bin bis August zu Hause, da ich mein Studium abgebrochen habe und da meine neue Ausbildung beginnt (in einem Verlag).
    Die ersten 4 Wochen war er nur allein, wenn ich in den Keller musste oder im Bad war. Nachts schläft er im Wohnzimmer, das durch eine Wendeltreppe mit unserem Schlafzimmer verbunden ist und das macht ihm auch nichts aus. Tagsüber schläft er nur, wenn ich "nichts" mache. Damit meine ich, dass er sofort aufwacht und mir hinterherrennt, wenn ich aufhöre zu lesen oder was auch immer und z.b. in die Küche gehe, um abzuwaschen. Er würde mir den ganzen Tag hinterherlaufen ohne zu schlafen :(
    Von Anfang an ist Balou am protestieren, wenn er allein ist. Mittlerweile lässt er mich ruhig innerhalb des Mietshauses Dinge erledigen (Waschkeller usw), Bad ist ok und ab und zu in einen anderen Raum ohne ihn geht auch.
    Jetzt zu meinem Problem: Balou ist morgens immer sehr müde und als ich mal zum Arzt musste (zwei Tage hintereinander von 7:30-9:00), hat er tatsächlich geschlafen. Ich belausche ihn über Handy-Festnetz-Verbindung :D
    Ich gebe jedoch nachmittags Nachhilfe und kann ihn da nicht mitnehmen. Ich bin jeden Tag von 15:00-17:00 weg. Anfangs habe ich ihn nach einem ausgiebigen Spaziergang und etwas Kopftraining einfach allein gelassen. Er hat durchgehend gejault. Immer zwei Minuten ruhig, dann ging es wieder los. Wir konnten von Anfang an leider nicht minutenweise aufbauen, da er nicht ruhig wurde, sodass mir in der Hundeschule dazu geraten wurde, ihn so lange allein zu lassen, bis er resigniert hat...
    Nun ja. Weil ich ihn zur Nachhilfe leider nicht mitnehmen kann (habe es versucht und er lenkt einfach zu sehr ab), und er nur am Jaulen war, habe ich angefangen, ihm eine Kiste hinzustellen, die mit seinen Spielsachen und einigen Futterbrocken gefüllt ist (eingewickelt in seine Kuscheldecke, in den Kongknochen gesteckt usw). Er ist damit circa 20 Minuten beschäftigt (er könnte ja etwas Futter übersehen haben :-D) und bemerkt nicht einmal, dass ich gehe. Danach ist er ruhig, schläft aber wahrscheinlich nicht (höre öfter Getapper).
    Zu meiner eigentlichen Frage: soll ich so weiter machen oder den harten Weg der Frustration gehen? Ich habe Angst, dass wir mit der Korbmethode nie über Max. 2 Stunden kommen werden :(


    Freue mich auf Hilfe!

  • Ich glaube du hast das Alleinbleiben nicht richtig aufgebaut bzw. zu schnell einen grossen Schritt gemacht. Ich kann dir leider nur raten mit 5 Minuten nochmals anfangen und dann in wirklich kleinen Schritten aufzubauen. Ich denke es gibt extrem wenig Welpen, Junghunde, die das nie lernen können. Sie haben ja schliesslich keine Vorgeschichte und man muss es einfach in mini mini Schritten aufbauen.

  • Achja, meine beiden fällt es deutlich leichter am Morgen, wenn sie müde sind alleine zu bleiben. Die pennen dann wirklich durch bis ich wieder komme. Am Nachmittag spielen sie oft noch miteinander.

  • Hallo,


    ich möchte noch einen anderen Punkt anbringen. Ich denke, oft liegt es auch daran, dass Hunden das Alleinebleiben schwer fällt, weil zu ein großes Drama daraus gemacht wird.
    Newton ist nun insgesamt der vierte Hund in der Familie und keiner von den Vieren hatte jemals ein Problem mit dem Alleinebleiben. Dabei haben wir da nichts (bewusst) schrittweise aufgebaut. Gut, es kann natürlich sein, dass wir mit allen vier Hunden mega Glück hatten, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist eher gering.
    Ich denke, oft liegt es daran, dass vor und nach dem Alleinebleiben Vieles falsch gemacht werden kann. Ich achte zum Beispiel drauf, dass Newton vor dem Alleinebleiben ausreichend bewegt wurde und er nach dem Spaziergang noch genug Zeit hat zum Herunterfahren. Während er alleine ist, soll er schlafen. D.h. er hat da weder ein Spielzeug noch irgendwelche Kauartikel zur Verfügung. Weiterhin hat er, während er alleine ist, nie die gesamte Wohnung, sondern nur einen Raum zur Verfügung, den er als Ruhe- und Schlafraum bereits kennt. Bei uns ist das das Schlafzimmer oder das Arbeitszimmer.
    Hier wird auch weder das Gehen noch das Wiederkommen inszeniert. Wenn ich gehe, schicke ich ihn ins Schlafzimmer oder Arbeitszimmer, sage sein "Entspannungswort", warte bis er sich abgelegt hat, lobe dann kurz ruhig und mache ohne Weiteres die Tür zu und gehe. Beim Wiederkommen mache ich die Tür auf, lasse ihn raus und ignoriere ihn zunächst, d.h. es gibt hier keine Begrüßungsorgien.
    Ich finde, der Hund "versteht" so am besten, dass das Alleinebleiben etwas ganz Normales ist. Frauchen geht halt mal aber sie kommt auch wieder zurück.
    Überstrapazieren möchte ich das jedoch nicht, auch wenn es gut klappt. Ich organisiere meinen Tag so, dass Newton nie länger als 4h/Tag alleine ist.


    Lg,
    Rafaela

  • Ich würde das Individuell vom Hund entscheiden.
    Wir haben hier mit 14 Wochen erst angefangen die kleine alleine zu lassen. Erst mal nur 5min dann 15 und jetzt mit 4 1/2 Monaten klappte es schon 2 1/2 Stunden.


    Allerdings ist sie nie alleine wenn ich Arbeiten gehe. Sie geht seit der 12. Lebenswoche in eine Betreuung die selbst 4 eigene Hunde hat und ab und an noch eine weitere sowie Katzen.


    Die kleine freut sich immer, die Frau ist Kompetent und die Hunde alle durchweg sehr nett.
    Allerdings würde ich sie in keine Große Betreuung geben. Also ab 7/8 Hunden aufwärts wäre mir für eine Person schon zu viel.

  • Also ich habe ja jetzt nicht so die Erfahrung (der Kleine ist wenigstens jetzt schon geboren <3), aber diese Frustrationsmethode wäre mir glaube ich zu arg. Man liest ja immer wieder, dass die Kleinen schnell Traumata bekommen und es dann noch schwieriger wird, ihm die Angst zu nehmen.


    So "wirklich" arbeiten gehen muss ich nicht, später soll der Kleine eh Schulhund werden und mich begleiten. Geht jetzt nur um die paar Stunden. Meine Mama hat jetzt aber schon ohne Fragen ihre Termine so gelegt, dass sie entweder dann frei hat oder hundefreundliche Patienten zu ihr kommen, wo Hund dann mit zu ihrer Arbeit darf :)

  • Ich glaube du hast das Alleinbleiben nicht richtig aufgebaut bzw. zu schnell einen grossen Schritt gemacht. Ich kann dir leider nur raten mit 5 Minuten nochmals anfangen und dann in wirklich kleinen Schritten aufzubauen. Ich denke es gibt extrem wenig Welpen, Junghunde, die das nie lernen können. Sie haben ja schliesslich keine Vorgeschichte und man muss es einfach in mini mini Schritten aufbauen.


    Danke für deine Meinung.
    Also wie gesagt ist genau das das Problem gewesen. Wenn ich ganz vor die Tür gehe, ist er nicht einmal eine Sekunde ruhig, womit man ja an sich anfangen soll. Ich habe es Ja mit den fünf Minuten probiert, aber er wurde nicht ruhig. Man soll ja erst rein, wenn der Hund ruhig ist, damit er nicht lernt, dass das Gejaule was bringt. Auch nach 20 Minuten war er höchstens fünf Sekunden ruhig... Da war ich dann frustriert...
    Mit dem gehen und kommen läuft das so bei uns:
    Vorher gassi für 20 Minuten (länger darf er ja nicht), etwas Suchspiele in der Wohnung und dann etwas warten bis er ruhig ist... Dann sage ich beim Rausgehen:"Bis gleich" und gehe... Er bleibt leider dabei nicht ruhig, sondern tänzelt um mich herum, wie er das immer tut, wenn ich mich bewege :(
    Ich kann jetzt höchstens morgens und am Tag mit ihm nochmal von vorne üben, aber am Tag muss ich halt arbeiten und bin zwei Stunden weg. Und mein Kleiner kann nicht mit (macht nur Blödsinn bei meinen Nachhilfekindern und kann dann nicht richtig arbeiten).
    Also was meint ihr? Morgens, vormittags nochmal in kleinen Schritten üben und nachmittags weiter mit der Kiste?

  • Am Anfang würde ich noch nicht erst wieder 'reingehen, wenn er ruhig ist. Das ganze normale Szenario durchspielen: Schuhe an, Jacke an, Tasche nehmen und was du auch später machen wirst, wenn er alleine sein muss. Dann siehst du schon, wie er drauf ist. Unruhig? Dann alles wieder in den Urzustand und das ganze nochmal. Solange bis er denkt "ah, die Alte zieht sich mal wieder an". Dann Haustür auf und 'ne Sekunde 'raus und wieder 'rein (eventuell sogar erst einmal ohne 'rausgehen, also nur Tür auf und wieder zu). Wenn der Hund dann denkt "mein Gott, Frauchen macht mal wieder den Türenfunktionstest", dann kannst du mit dem eigentlichen Training starten.


    Wichtig: Keine Erwartungshaltung aufbauen á la "wenn ich wiederkomme, gehen wir gleich spazieren".


    Das wäre meine Vorgehensweise. Ich habe sie beim Rütter gesehen und fand sie sehr passend. Da hat er übrigens empfohlen, das jeweilige Szenario 15 bis 50 mal am Tag durchzuspielen.

  • Danke für deine Antwort!
    Und was meinst du wegen meinem Nachhilfeproblem? Weiterhin mit Kiste? Wie gesagt, geht es halt nicht anders, ich habe vier Wochen mit ihm geübt und musste dann arbeiten und leider sind wir in der Zeit nicht weiter gekommen.
    Dann würde ich deine Vorschläge vermehrt einbauen und zusätzlich muss ich trotzdem mindestens an drei Tagen pro Woche weg zum Nachhilfegeben. Die anderen können eventuell zu mir kommen. Von irgendwas muss ich aber auch leben, also muss er das irgendwie hinkriegen.
    LG Julia

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!