Hallo liebe Foris,
ich bin in den letzten Wochen wieder mal stark ins Grübeln gekommen, ob ein eigener Hund in meiner Situation nicht doch möglich ist.
Kurz zu meiner "Vorgeschichte": als ich 13 Jahre alt war, haben wir uns (also die Familie) einen Hund aus dem Tierheim geholt und seit ich von zu Hause ausgezogen bin (das ist jetzt 8 Jahre her, mittlerweile bin ich 26) fehlt mir der Alltag mit Hund wirklich sehr. Ich gehe zwar regelmäßig im TH ausführen, aber ein eigener Hund ist eben doch etwas anderes. Während des Studiums kam ein Hund nicht in Frage und auch später habe ich eigentlich immer keine Chance gesehen, mit Vollzeitjob einem Hund gerecht zu werden.
Jetzt hatte ich das letzte halbe Jahr aus Krankheitsgründen den Hund einer guten Freundin bei mir zur Betreuung. Die Hündin ist es gewöhnt, tagsüber alleine zu bleiben und ich habe mir meine Arbeit so eingeteilt (bzw. einen Teil auch abends zu Hause erledigt), dass ich nach 6-7 Stunden wieder beim Hund war. Jetzt ist der Hund wieder bei seiner Halterin und nun merke ich natürlich wieder, wie stark mir ein Hund die letzten Jahre gefehlt hat. Zwar ist es stressig, es bleibt in der Woche auch im Haushalt einiges liegen, aber trotzdem ist der Wunsch nach einem eigenen Hund wieder sehr präsent.
Auf Dauer wird es nicht gehen, dass ich regelmäßig zeitiger Feierabend mache, es würde also darauf hinaus laufen, dass ich täglich 8,5 h außer Haus bin. Ich weiß von den Jahren mit Hund, was es bedeutet, früh zeitig aufzustehen, um bei Wind und Wetter morgens eine Stunde mit dem Hund zu gehen und ihn dabei auszulasten, nach einem stressigen Tag sofort wieder loszuziehen und andere Freizeitaktivitäten stark einschränken und planen zu müssen. Und auch was es heißt, wenn der Hund nicht gerade einfach ist und Gassi gehen (zumindest am Anfang) nichts mit Entspannung zu tun hat...
Ich fände es zu lang, den Hund die ganze Zeit allein zu lassen, aber wenn man jemanden hätte, der zwischendurch mal 1-2 Stunden mit dem Hund spazieren geht, wäre das machbar? Theoretisch gäbe es auch noch die Möglichkeit einer "Huta", Problem hierbei ist, dass die alle außerhalb liegen und ich ohne Auto ewig brauchen würde, um mit dem ÖPN hinzukommen.
Da wäre auch schon die nächste Frage, Hund ohne Auto? Ich habe zwar ein schönes Gebiet zum Spazierengehen fast vor der Haustür, allerdings wird es mit der Zeit eventuell für Hund und mich langweilig, mehrmals täglich im immer gleichen Gebiet unterwegs zu sein. Verschiedene Wälder sind mit dem Auto in 15min zu erreichen, mit der Bahn dauert es aber deutlich länger, wäre also nur am WE sinnvoll. Mit Hundeschule bzw. Hundesportverein sieht es ähnlich aus.
Ich bin jetzt wirklich am zweifeln. Auf der einen Seite wäre es natürlich schöner, ich könnte halbtags arbeiten und hätte ein Auto, leider ist finanziell beides kaum möglich (zumal ein Hund ja auch Kosten verursacht). Auf der anderen Seite sitzen so viele Hunde im Tierheim, für die es sicher schöner wäre, täglich ein paar Stunden allein zu bleiben und danach ihre Bezugsperson und reichlich Auslastung haben, als 23h am Tag allein im Zwinger zu sitzen.
Wie sind eure Erfahrungen? Gibt es vielleicht jemanden, der in einer ähnlichen Situation steckt und trotzdem einen Hund hält?
Vielen Dank schon mal und viele Grüße
Maren