Nur nach 'OK' fressen - schon im Welpenalter?

  • Hallo!


    Bitte entschuldigt, falls dieses Thema schon da war. In der Suche konnte ich es nicht finden :-/


    Bei uns zieht (wenn alles gut geht) bald ein Welpe ein. Nachdem sich gefühlt in den letzten Jahren die Giftködermeldungen häufen (und weil ich's auch einfach besser finde) würde ich dem Zuwachs gerne von Anfang an beibringen, dass er nur fressen darf wenn ich bzw. ein Familienmitglied 'OK' gesagt hat. Soweit die Theorie :pfeif:


    Wie sieht das in der Praxis aus? Meine alte Rotti-Hündin frass leider auch alles was sie fand, meine Bemühungen waren damals aber auch nicht konsequent genug. Wann und wie kann ich damit beim Welpen anfangen, ohne ihn zu überfordern?


    Liebe Grüsse,


    familyaffair

  • ich denke das ist von welpe zu welpe unterschiedlich. ganz am anfang wird das aber eher schwierig, der welpe versteht ja nicht was du von ihm willst. du kannst ja zb. damit anfangen ihm einen kecks hinzustrecken, will er ihn nehmen schliesst du die hand. bleibt er dann vor dir stehen und guckt dich an kannst du das ok geben und ihn den kecks fressen lassen.


    aber halt immer dran denken dass sich welpen nur sehr kurz konzentrieren können, und gerade impulskontrolle noch erlernt / aufgebaut werden muss.


    gleich als unser welpe sitz machen konnten haben wir damit angefangen ihn vor dem fressen hinzusetzen, danach die zeit zwischen hinstellen und dem ok gaaaanz langsam verlängert.


    ich würde aber gleich damit anfangen den klicker oder ein markerwort zu konditionieren. will der welpe etwas fressen- click- dann wird er sich zu dir umwenden und die belohnung erwarten. so lernt der hund dir dinge welche er fressen will anzuzeigen und wird grosszügig von dir belohnt, und nicht vom selbstbelohnenden fressen von dingen welche herumliegen.

  • Meine musste auch von Anfang an vor ihrem Fressen warten, das klappt auch wunderbar. Grundsätzlich gibt sie auch alles super aus - aaaaaaber: Die Dame hier ist Modell "Müllschlucker": Anzeigen funktioniert nur bei wenig spannenden Dingen, ausgeben auch. Letztendlich hilft nur schnell sein oder Mauli drauf. Wenn ich sehe, dass sie schnuppert und sie hat es nicht im Maul, dann kann ich verhindern, dass sie es aufnimmt. Aber dazu muss ich es eben genau sehen.....

  • Ich stelle mir das sehr schwierig vor, weil Welpen ja die Welt auch mit dem Maul entdecken und Du ihm trotzdem erlauben solltest, Dinge abzuschnuppern. Und zwischen "ich riech mal dran" und "ich beiß mal rein" die Millisekunde zu erwischen - fraglich, ob das in der nötigen Konsequenz überhaupt machbar ist. Wenn man den Apfelbutz oder das weggeworfene Brötchen selber sieht, kann man immer mit einem Abbruch reingrätschen. Wenn man aber nicht sieht, was der kleine Hund im Laub aufstöbert, nützt einem das auch nichts. Denn wie willst Du auf morsches Holz, auf frisches Gras und auf gefundenes Spielzeug reagieren?


    Erlaubtes Futter mit "OK" freigeben kannst Du ja trotzdem - dann hast Du schon mal eine positive Basis, mit der Du auch später Sachen erlauben kannst.

  • Ich halte es für sinnvoll und im Bereich den möglichen.
    Am Anfang spielerisch in kurzen Sequenzen üben. Letztendlich soll es so ausschauen, dass dein Hund etwas essbares findet.. sich hinsetzt und Blickkontakt sucht. Dann gibts ein okay und Party.


    Am Anfang mit Keksen in der Hand üben (und Hand zu sobald gefressen werden soll) dann erst sitzen...dann okayy...später Keks auf den Boden und das selbe Spiel.


    Ob das dann zuverlässig irgendwann bei allem fressbaren was ein Hund so findet klappt ist schwer vorherzusagen und hängt von der gefrässigkeit und dem Charakter des Hundes ab

  • Bin da anderer Meinung:
    Die Impulskontrolle im Bezug auf Futter ist meiner Meinung nach die "Königsdiziplin".
    Sehr schwer zu erlernen.
    Zuerst finde ich müssen andere Dinge grundgelegt werden (Komm, Nein, Sitz, Aus, Bleib ect) und das mit Hilfe von Leckerli und Lob. Wenn du dir dieses "Trainingsmittel" durch dein Fressverbot blockierst, wird alles andere sehr viel schwieriger. Würde ich persönlich nicht wollen.
    Dass Hunde lernen müssen, draußen nicht alles sofort zu fressen steht dabei außer Frage!
    Ich würde das nur erst später machen.
    Bis dahin musst du eh aufpassen wo der Welpe rumrennt und was er vor die Schnauze bekommt.

  • Danke für eure Tipps!


    Lajos, Angel: so dachte ich mir das auch schon, da lag ich ja dann nicht ganz falsch. Leckerli auf die Hand, zumachen wenn er/sie drangeht und warten, bis der Welpe abwartet. Dann ok und fressen lassen bzw. erst sitzen lassen.


    Phantomaus: was du schreibst ist schlüssig - gar nicht so einfach zwischen kauen und kauen+schlucken zu differenzieren bzw. kauen auf Stock ok, kauen auf anderen Dingen nicht ok. Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber ich freu mich drauf :)


    Welche Leckerlies haltet ihr für geeignet? Mit meiner Rotti-Dame habe ich gerne mit Käse in mikroskopisch kleinen Portionen oder geachtelten Fr0lics auf dem Hundeplatz gearbeitet, weil sie darauf so unglaublich scharf war. Kann ich das einem Welpen schon antun?

  • Prinzipiell würde ich immer erst mit Blickkontakt und Freigabe ("Okay") Futter fressen lassen (am besten auch nicht vom Boden, sondern aus der Hand oder aus dem Napf). Das lernt jder Hund ganz schnell. Weißt du, wie du das aufbaust?



    Guck mal hier wird das Signal "Nein" aufgebaut, wenn dein Hund anetwas heran will:



    Du kannst natürlich deinem Hund auch beibringen, ohne Signal solche Sachen anzuzeigen, daran vorbei zu gehen oder mit dir Kontakt aufzunehmen, sollte er etwas essbares finden (am besten geht das mit Brötchen und als Belohnung Käse). Ich denke am besten geht das mittels klciker, wobei ich jedes Alternativverhalten belohnen würde (das Brötchen kann anfangs unter einem Korb gelegt werden, damit der Hund keinen Erfolg hat und andere Verhaltensweisen ziehgt, die belohnt werden können).

  • tüpfels... herrjeh. daran hab ich nicht gedacht! Wobei ich die Grundkommandos ja auch z. B. mit einem Ballwurf belohnen könnte, oder? Oder schon gleich klickern?

  • Alle drei Situationen sind ganz verschieden (das erste ist das einfachste, hat aber nicht unbedingt damit etwas zu tun, dass der Hund dann draußen nichts mehr nimmt. Das zweite ist mit mehr Arbeit verbunden, da die Ablenkung größer ist, die Situation jedesmal anders usw. und Nummer drei braucht viel Training, da der Hund das nicht nur mit einem Brötchen können muss, sondern mit allem Essbaren und das muss man ihm erstmal verklickern).

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