Luna und ihre Vorliebe für alles was man zerstören kann :)

  • Hallo,


    unsere Labrador Mix Hündin Luna (mittlerweile 6 Monate, seit der 10. Woche bei uns) fängt im Moment an alles kaputt zu machen.


    Wir haben ihr von Beginn an (ab der 12. Woche) langsam beigebracht alleine zu bleiben, sie hat nicht gejault und auch sonst war sie mit allem zufrieden.... Wir haben sie jeden Tag ein bisschen länger alleine gelassen. Natürlich war sie dann noch nicht stubenrein, aber das konnten wir der Maus nicht übel nehmen!


    Seit ein paar Wochen haben wir festgestellt, dass sie Tempotaschentücher oder versehentlich liegengelassene Post hinter dem PC von meinem Mann zerfetzt, wenn sie alleine ist.... Dann ging an sie an die Tapeten und hat uns mittlerweile in jedem Zimmer mindestens eine Tapete abgerissen....


    Zuerst dachte ich, dass es damit zusammen hängt, dass wir sie alleine lassen (im Normalfall 3 Stunden, wenn mein Mann länger arbeiten geht sinds 7 Stunden) allerdings hat sie letzten Freitag während ich im Wohnzimmer den Einkaufszettel geschrieben habe wieder damit angefangen... und ich war ja schon lange zu Hause!....Am Montag hat sie sich dann selbst übertroffen und während wir essen waren (3 Stunden) den PVC-Boden in der Küche aufgerissen.... :( :


    Wenn wir sie erwischen dann schimpfen wir und sie kommt in ihre Stoff Transportbox für kurze Zeit... Wenn wir nach Hause kommen und das sehen, dann zeigen wir auf die Stelle und sagen laut "Pfui"...sie geht dann meistens von alleine in die Box..


    Wir haben mittlerweile alles probiert was man so liest etc... Wir haben Leckerlis in den Räumen versteckt - die hat sie auch gefressen -, Intelligenzspielzeug ausgelegt, ihr Spielzeug in der Wohnung verteilt, Essig/Zitronensäure an die Wand gesprüht....


    Langsam gehen uns allerdings die Ideen aus.... Sie kommt auch mittlerweile wenn sie Mist gebaut hat und wir kommen zu Hause an gar nicht mehr zu uns, als würde sie wissen was sie gemacht hat... Wir haben hinter dem Haus ne riesige Wiese, dort spielen wir fast jeden Tag mit ihr oder versuchen so oft wie möglich mit ihr draussen zu toben...


    Ich hoffe ihr habt Tipps oder ein Rat für uns!


    Liebe Grüße

  • Ehrlich gesagt, finde ich 3-6 Stunden alleine bleiben für einen 6 Monate alten Hund zu lange.
    Der Hund ist jung und voll Tatendrang und wird beim Alleinsein zum Nichtstun verdonnert, er beschäftigt sich dann eben alleine, wie man sieht.
    Wäre es nicht möglich sie bei einem Hundesitter unterzubringen während einer mehrstündigen Abwesenheit?

  • Dein Hund hat Streß!


    Dies ist in diesem Alter auch nicht so ungewöhnlich!
    Sie ist noch jung, eventuell noch in der Zahnung, und dann hat vielleicht noch die Unsicherheitsphase eingesetzt.
    All das, zusammen mit der Tatsache, daß sie alleine bleiben muß, streßt sie.


    Hunde, die Streß haben, müssen dann was "tun".
    Manche bellen, oder jaulen,
    andere pieseln unter sich, oder machen ihre großen Geschäfte in der Wohnung,
    und wieder andere müssen etwas kauen.


    All diese Dinge helfen dem Hund dabei, den Körper zu "entstressen", wenn auch diese "Erleichterung" nur kurz anhält.



    In der Unsicherheitsphase wird sowieso wieder alles "vergessen", was der Hund bisher eventuell konnte. Auch das ist normal. Da muß man halt wieder von "vorne" anfangen.
    Da bringt es nicht, ungeduldig zu werden oder sich zu sagen "Was ist mit dem Hund los? Der konnte das doch schon alles".





    Langsam gehen uns allerdings die Ideen aus.... Sie kommt auch mittlerweile wenn sie Mist gebaut hat und wir kommen zu Hause an gar nicht mehr zu uns, als würde sie wissen was sie gemacht hat... Wir haben hinter dem Haus ne riesige Wiese, dort spielen wir fast jeden Tag mit ihr oder versuchen so oft wie möglich mit ihr draussen zu toben...


    Ich hoffe ihr habt Tipps oder ein Rat für uns!


    Liebe Grüße


    Das, was ich markiert habe, ist falsch.
    Der Hund weiß nicht, daß er "Mist gebaut hat".
    Eher ist es so, daß der Hund sich nicht sicher ist, wie Ihr ihn empfangen werdet!
    Begrüßt Ihn freundlich? Oder schimpft Ihr mit ihm?


    Der Hund bringt Eure Schimpferei nicht mit dem "Unsinn", welches er in Eurer Abwesenheit veranstalltet hat, in Verbindung.
    Für ihn seid Ihr total unberechenbar, sehr launenhaft.
    Also, bleibt er dann lieber zur Sicherheit ganz weit weg von Euch, dann kann der Hund auch nicht ausgeschimpft werden.


    Das ist Hundeansicht ;)




    Als Tip hätte ich:
    Alleine bleiben noch einmal "neu" anfangen zu üben.
    Und in der Übergangsphase eventuell jemanden finden, der den Hund betreuen könnte.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower


  • Das ist super das mal aus "Hundesicht" zu deuten! Jetzt wissen wir wenigstens wie/was sie denkt... Und ja ich denke du hast Recht.... Wir schimpfen mal direkt mit ihr und dann wieder nicht....


    Gerade weil mein Mann Schichtdienst hat und in Woche 1 ist mein Mann zuerst zu Hause und schimpft dann mit ihr, dann komme ich nach Hause und begrüße sie freundlich... In der nächsten Woche bin ich als erste zu Hause und schimpfe dann mit ihr während mein Mann sie dann Abends freundlich begrüßt... So im Nachhinein ist es klar, dass sie unsicher ist...!


    Ja wir müssen schauen wie wir uns dann mal Hilfe besorgen... Hast du denn Tipps wie man das nochmal üben kann? Vielleicht auch was man besser machen kann?


    Zitat

    Wäre es nicht möglich sie bei einem Hundesitter unterzubringen während einer mehrstündigen Abwesenheit?


    Also Hundesitter ist leider finanziell etwas problematisch, weil in unser direkten Umgebung würden wir mehr für den Hundesitter zahlen wie für unsere Wohnung..und das größte Problem wäre die Uhrzeit. Hätten nur die Möglichkeit sie um 06:00 Uhr Morgens irgendwo hinzubringen und die meisten Hundesitter/Hundekitas machen erst ab 08:00 Uhr auf und das können wir leider nicht mit unserer Arbeit vereinbaren.... Meine Mama/Tante können allerdings ab und zu vorbeischauen

  • Hallo,


    regelmäßig sechs oder sieben Stunden alleine bleiben finde ich für einen sechs Monate alten Junghund auch sehr viel. Hier war und ist das absolute Maximum vier Stunden.


    Ich finde der Erfolg beim Alleinebleiben hängt von ganz vielen Faktoren ab.

    • Ist der Hund vor dem Alleinebleiben ausgelastet? Beim Junghund nicht so schwer 20 bis 30 Minuten Gassi gehen, das war's.
    • In welchem Gemütszustand wird der Hund zurückgelassen? Ist er entspannt und ausgeglichen, ist die Wahrscheinlichkeit viel geringer, dass er auf dumme Gedanken kommt. Ist er allerdings aufgekratzt und gestresst, wird er sich ein Ventil suchen...
    • Wie verhält sich der Halter beim Verlassen der Wohnung? Keine großen Abschiedszeremonien oder Wiedersehensfeiern. Kommentarlos gehen und kommentarlos wiederkommen.
    • Hat der Hund die Möglichkeit Dinge zu zerstören? Ist keine Möglichkeit da, kann er nix kaputt machen. Für Newton habe ich den vorderen Teil meines Arbeitszimmers abgetrennt. Da ist drin: sein Hundebett, eine Schale Wasser und sein Kong. Sonst nichts.

    Ihr könnt euch ja mal Gedanken über diese Punkte machen und überlegen, woran es liegen könnte, dass sie so eine Zerstörungswut hat. Eventuell würde ich einen Trainer hinzuziehen. Es hört sich ja echt schon schlimm an, was alles kaputt gegangen ist.


    Lg,
    Rafaela

  • Hallo,


    vielen Dank für die ausführliche Antwort :)


    Zitat

    Ist der Hund vor dem Alleinebleiben ausgelastet? Beim Junghund nicht so schwer 20 bis 30 Minuten Gassi gehen, das war's.


    Also ich war heute Morgen mit ihr das erste Mal 20 Minuten im Hinterhof und hab sie flitzen lassen ;) Sie wollte noch nicht mal mit mir spielen sondern nur flitzen... Ansonsten gehen wir nachmittags mit ihr draussen spielen für 30 Min und zwei kleine Gassirunden á 5 Minuten....


    Zitat

    In welchem Gemütszustand wird der Hund zurückgelassen? Ist er entspannt und ausgeglichen, ist die Wahrscheinlichkeit viel geringer, dass er auf dumme Gedanken kommt. Ist er allerdings aufgekratzt und gestresst, wird er sich ein Ventil suchen...


    Woran kann ich das denn genau erkennen? Also Luna war heute Morgen ganz ruhig nach dem geflitze, gestern nach der kurzen Gassirunde - die ich sonst immer Morgens mache - wollte sie nicht in die Wohnung rein und hat sich sturr vor die Wohnungstür gelegt... Da kam sie mir "nervös" rüber... Gibt es denn bestimmte Signale an denen ich das erkennen kann?


    Zitat

    Wie verhält sich der Halter beim Verlassen der Wohnung? Keine großen Abschiedszeremonien oder Wiedersehensfeiern. Kommentarlos gehen und kommentarlos wiederkommen.


    Also beim Verlassen mache ich nix (sie bleibt ja im Flur) und da legt sie sich auf ihr Kissen und ich gehe einfach raus... Kommentarlos wiederkommen habe ich allerdings bis jetzt noch nicht gemacht...


    Zitat

    Hat der Hund die Möglichkeit Dinge zu zerstören? Ist keine Möglichkeit da, kann er nix kaputt machen. Für Newton habe ich den vorderen Teil meines Arbeitszimmers abgetrennt. Da ist drin: sein Hundebett, eine Schale Wasser und sein Kong. Sonst nichts.


    Bevor sie angefangen hat an die Wand zu gehen, haben wir sie in jedes Zimmer gelassen, mittlerweile - seit dem sie in jedem Zimmer eine Wand in Beschlag genommen hat- lassen wir ihr nur noch in den Flur... Aber da hat sie ja trotzdem die Wand vor sich ;)


    Das mit dem Trainer ist denke ich die beste Lösung!


    LG

  • Du mußt versuchen, herauszufinden, was sie streßt.


    Klar, das Alleine bleiben ist offensichtlich.


    Aber das muß es nicht unbedingt alleine sein.
    Beispiel: Es gibt Hunde, die sollte man vorher richtig auslasten, mit Toben, dann überstehen sie den Tag mit Schlafen.
    Bei anderen Hunden ist genau das der große Fehler! Macht man zuviel, sind die überdreht. Dann können sie nicht herunterfahren, selbst wenn sie es wollten. Bei denen ist eher Ruhe beim Spaziergang angesagt.


    Dann gibt es Hunde, die fühlen sich eher in einer Art Höhle wohl. Beispiel dann Box, oder eine Ecke hinter der Couch, unter der Eckbank, oder halt auch nur ein einziger Raum.
    Andere Hunde stört genau das. Die "Enge" ist zu viel für sie, sie brauchen mehr Platz. Die können besser ruhig bleiben, wenn sie mehrere Räume zur freien Verfügung haben.


    Dann gibt es Hunde, die machen gerne "heimlich" was. Beispiel Couch und/oder Bett ist tabu für den Hund. Ist der Halter aber nicht da, und der Hund macht dies "heimlich", kann dafür aber die Stunden gut schlafend überstehen. Würde ich das zulassen, auch wenn man es eigentlich nicht will.
    Oft riechen diese Sachen noch nach ihren Menschen. Das beruhigt eventuell auch was.


    Dann gibt es Hunde, da sagst Du beim Verlassen und Zurückkommen besser nichts. Dann sind sie ruhig, und können gut alleine bleiben.
    Andere Hunde brauchen da so eine Art Ritual. Ein bestimmtes Wort, wie zum Beispiel "Ciao", und ein paar Leckerchen im Korb, und dann können sie gut alleine bleiben. Wird nichts gesagt, streßt sie dann, weil sie nicht wissen, was Sache ist.



    Das sind halt so Kleinigkeiten, die jeder Halter für seinen eigenen Hund selbst herausfinden muß, womit sie besser klar kommen.
    Alles, was beim Alleine bleiben helfen kann, ist erlaubt.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower


  • Hallo,


    rein vom Gefühl her würde ich sagen, dass Luna mit eurem Programm eigentlich "richtig" ausgelastet sein müsste. Wichtig ist es, dass sie Zeit bekommt sich zu entspannen, bevor ihr geht. Manche Hunde sind, gerade wenn draußen gespielt wurde, noch so "high", dass sie gar nicht zur Ruhe kommen können und sich daher eine Beschäftigung suchen. Würdest du sagen, das ist bei Luna der Fall? Oder legt sie sich direkt nach dem Spaziergang/Spiel entspannt hin und pennt.
    Bezüglich des Gemütszustandes: Ich weiß nicht ob man das so pauschal für jeden beliebigen Hund sagen kann. Bei Newton ist es so, dass er beim Schlafen auf der Seite liegt bzw. wenn er wach ist, hat er das Maul leicht geöffnet. Ich finde auch, dass das nicht so einfach zu erkennen ist. Ich würde Luna einfach mal beobachten, wenn ihr zuhause seid. Ruhig heißt nicht unbedingt, dass sie entspannt ist. Newton liegt auch manchmal ruhig da, checkt mich aber in Wirklichkeit ab, wann es denn endlich Futter gibt, zum Beispiel, und ist daher vor Erwartung eher angespannt.
    Das mit dem kommentarlos Wiederkommen könnt ihr ja mal ausprobieren und die nächsten Wochen praktizieren. Vielleicht trägt das schon zu Besserung bei. Manche Hunde bauen in Abwesenheit des Besitzers eine solche Erwartungshaltung auf (gerade, wenn es nach Rückkunft ein Leckerli oder ähnliches gibt), dass sie sich an irgendetwas abreagieren müssen.


    Ich würde auf jeden Fall mal einen Trainer kommen lassen, der sich das gesamte Ritual mal anschaut. Er kann euch sicher noch mehr Hinweise geben, wenn er es live sieht.


    Wobei ich auch glaube, dass es gerade bei Labbis nicht unbedingt was mit Stress zu tun haben muss, wenn sie Dinge zerkauen und somit zerstören. Newton hat letztens seelenruhig an einem Tintenkiller rumgekaut, einfach so zum Zeitvertreib und weil der Tintenkiller da eben gerade so rumlag.


    Kann es evtl sein, dass Luna noch zahnt? Newton hat in dieser Phase auch unheimlich viel gekaut. Bekommt Luna denn regelmäßig Kauartikel zur Verfügung gestellt?


    Lg,
    Rafaela

  • Was bei meinem Hund super hilft – aber das trifft wahrscheinlich auch nicht auf jeden Hund zu: Ich leine ihn an, wenn ich weggehe.


    Das hört sich jetzt brutal, fies und gemein an, ist es aber nicht. Erstmal verwende ich für diesen Zweck eine recht kurze Kettenleine (hört sich noch fieser an). Damit kann er sich schon bewegen, sich aber nicht erdrosseln. Und die Kette lässt sich auch nicht durchbeißen. Er hat dann in seiner Nähe sein Bettchen, Wassernapf und Spielsachen. Ich verfahre so auf der Arbeit und zu Hause (wobei er zu Hause primär frei rumläuft).


    Das geht aber nicht bei jedem Hund. Ich habe schon Hunde gesehen, die beim Anleinen im Haus regelrecht ausrasten. Bei meinem Stinker verhält es sich gegenteilig. Er gibt beim Anleinen die Kontrolle ab und pennt oder spielt mit seinen Sachen. Das geht übrigens auch, wenn er gerade total aufgekratzt ist. Einfach an die Leine und er pennt :D.

  • Ted bekommt in regelmässigen Abständen Markknochen. Ich verabschiede mich zwar manchmal mit "schön warten" aber schließ ihn jedes Mal im Wohnzimmer ein. Radio läuft auch nebenbei, so das er menschliche Stimmen hört. Wenn ich wieder komme und ja ich geh ohne Hundesitter arbeiten, dann schläft er auf der Couch und liegt noch da wenn ich die Wohnzimmertür aufmach. Da Ted sich zu sehr reinsteigert begrüße ich ihn nicht sondern belohne wenn er brav sitz machen oder platz

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