Zu Tode gestreichelt...

  • Ich stimme dir zu, dass der Artikel einem informierten Tierhalter nix bringt, sollte aber eine Familie, wo den Kindern zu Weihnachten Kaninchen oder Meerschweinchen (oder was auch immer) auf Grund dieses Artikels ihre Tierhaltung verbessern, dann war es nicht vollkommen umsonst.


  • Also, die Kernaussage in allen Ehren, aber ich erwarte von journalistischer Arbeit eben was anderes. Ein Zeitungsartikel soll mich informieren, verschiedene Sichtweisen darstellen, damit zum Denken anregen usw. -


    Na dann viel Erfolg bei der Suche.
    Das ist der Grund wieso ich den Job aufgegeben habe, weil kaum noch jemand diese klassische Form des Journalismus verkauft.


    Wann genau ist das denn für dich der Fall?


    Fiffi mag keine anderen Hunde. Ist dabei nicht ängstlich oder übermäßig aggressiv, sondern will einfach nur seine Ruhe. Aber Hunde sind nunmal Rudeltiere und brauchen Kontakt um glücklich zu sein. Nur mag Fiffi die Hundewiese nicht und wird giftig wenn 20 andere Hunde über ihn weg kugeln. Um Fiffi wieder daran zu erinnern, wie sich das perfekte Wesen, das er nunmal ist zu verhalten hat, wird er zu 5 Therapeuten durch 140 Trainingsstunden geschleift, damit er lernt auf er Hundewiese Spaß zu haben und glücklich zu werden, lieb und verträglich und beschwichtigend mit allen...
    Anstatt Hund einfach Hund sein zu lassen und ihn Artgenossen überflüssig finden zu lassen.

  • Hmmm... "Nicht-Tierhalter" sind Deiner Meinung nach also generell unempathisch und können grundsätzlich nicht verstehen, dass Tierhalter eine persönliche Beziehung zu ihrem Tier haben?


    Erst 2012 wurde wissenschaftlich bewiesen dass Hunde Gefühle haben. Vorher war es wissenschaftlich umstritten! Also ja, solche Menschen gibt es.
    Quelle


    Ja, das ist wirklich ein Elend. Dabei wäre es so einfach, dem entgegenzuwirken, nämlich wenn das mal vernünftig in der Schule behandelt werden würde.


    Nun, das Problem ist aber auch, dass in den Zoofachläden kompetente Mitarbeiter sowieo artgerechtes Zubehör oft Mangelware sind. Hamster brauchen eine Mindestgröße von 100 cm x 50 cm (LxB). Welcher klassische Hamsterkäfig hat diese Größe? Keiner.
    Ich bin schon froh wenn artgerechte Laufräder angeboten werden, also sie einen genügend großen Durchmesser haben. Aber auch das ist nicht der Regelfall. Und die Mitarbeiter wissen auch nicht Bescheid. Hamster-Ratgeber raten falsche Dinge.


    Wenn also nichts artgerechtes angeboten wird, die Mitarbeiter unwissend sind, in den Ratgebern nichts zu finden ist... ich finde es schade, dass man diese Informationen wirklich SUCHEN muss. In dieser Hinsicht muss sich sooo viel ändern...


    Für mich fängt das da an, wo man einen Hund eben nicht mehr wie ein Tier behandelt und von ihm daher unter Umständen auch Denken und Verhalten eines Menschen abverlangt.


    Also wie in x Beiträgen hier, was der Hund ja alles absichtlich machen würde. ;) Danke!

  • Zudem wären wir in der Pflicht unsere Tiere artgerecht zu versorgen und das sind eben eigenlich alles typisch elterliche Verhaltensweisen.


    Tierhalter und dazu gehören auch Nutztierhalter, pflegen ihre Tiere aus Eigennutz und nicht aus "typisch elterlichen Verhaltensweisen".


    Es ist mir wohlbekannt, daß Haustiere heute vermehrt zu Kind- oder Partnerersatz werden, leider auch oftmals zum "Sportgerät" deklassiert werden, aber dennoch bin ich der Meinung, wer ein "gesundes" Verhältnis zu seinem Haustier hat, der pflegt es schon aus Eigennutz. Ein gut gepflegtes gesundes Tier braucht in der Regel keinen Tierarzt (außer zum Impfen).


    Ich pflege auch mein Auto, auch das erspart mir Werkstattkosten und es hält länger ;)


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Ich kann nicht bearbeiten:

    Ich bin schon froh wenn artgerechte Laufräder angeboten werden, also sie einen genügend großen Durchmesser haben


    Da möchte ich hinzufügen: geschlossene Lauffläche, kein Schereneffekt

  • Also wie in x Beiträgen hier, was der Hund ja alles absichtlich machen würde. ;) Danke!


    Das ist jetzt sarkastisch/ironisch gemeint? :???:

  • Nein, DandeDT10 ich denke nicht, daß Sadako das sarkastisch meint.
    Ich glaub sie bezieht sich auf viele Posts hier im Forum, in denen einem Hund unterstellt wird er würde z.B absichtlich in die Wohnung pieseln um seine Halter zu ärgern.


    LG


    Franziska mit Till

  • Gaby,


    ich wollte auch nicht aussagen, dass ich Elternteil eines meiner Hunde wäre. Die hatten definitiv mehr Haare am Körper. Meine Aussage ist die, dass wir Verhaltensweisen zeigen, die man als Verhaltensweisen beschreiben kann, wie Eltern sie zeigen. Zum Beispiel den Hund am Straßenrand absitzen lassen, das Ziel ist der Schutz des Hundes, der Schutz meines Geldbeutels im Sinne evtl. horrender Tierarztkosten und der Schutz von mir selbst, sollte dem Hund was passieren und ich mich anschließend in Trauer und Selbstvorwürfen zerfleischen. Natürlich ist das eigennützig, habe ich ja auch nicht bestritten. Einem Kind bringe ich aus den selben Gründen bei nicht über die Straße zu rennen (außer, dass das Kind nicht zum Tierarzt muss) und sich am Straßenrand nicht absetzen soll und natürlich wird mein Kind ab einem gewissen Alter verstehen, warum es nicht über die Straße rennen soll, aber bis es soweit ist erziehe ich es mit 'liebevoller Konsequenz', ein Rat der hier jedem Neuhundebesitzer um die Nase gewedelt wird.
    VieleDinge, die ich als Elternteil tue sind ja zumindest zum Teil auch eigennützig motiviert. Damit meine ich nicht die stolzgeschwellte Brust, wenn mein Dreijähriger Mozart auswendig auf dem Flügel spielt, sondern, dass mein Zehnjähriger mich doch bitte nicht bei Omas Geburtstag blamiert indem ihm Messer und Gabel fremd sind.


    Das Beispiel mit der Straße oben ist ein bisschen missverständlich, weil man hineininterpretieren könnte, dass mein Kind und mein Hund gleiche Verhaltensweisen zeigen sollen. Das will ich aber gar nicht sagen, ich will sagen, dass sich Hundehalter und Eltern dahingehend ähneln, dass sie jeweils ein Lebewesen zu versorgen haben, dessen Bedürfnisse sie erkennen sollten, dessen Schutz ihnen am Herzen liegen sollte und wo sie bemüht sein sollten sie imRahmen der Möglichkeiten und der Fähigkeiten des Schutzbefohlenen ihm dazu zu befähigen in seiner Umwelt zurechtzukommen.
    Den letzten Teil des Satzes habe ich ganz vorsichtig formuliert, weil ich Helfstyna dahingehend zustimme, dass Fiffi nicht gegen seine Bedürfnisse auf Teufel komm raus lernen muss, wie toll Hundewiese ist (dass müsste man mir nämlich zuerst beibringen), aber dennoch sollte Fiffi nicht jeden Wauzi verspeißen dürfen, dem er so begegnet. ( ich bin aber sicher, dass das auch nicht Teil von Helfstynas Aussage ist)


    Über das 'Warum' wollte ich keine Aussage treffen. Klar bin ich als Hundehalter eigennützig, das waren wir schon vor etlichen tausend Jahren. Hätten wir keinen darin Nutzen gesehen, mit Wölfen unsere Nahrungsreste gegen deren Schutz unseres Lagers zu tauschen, hätten wir es wohl kaum gemacht.

  • Auf der Seite des WDR stolperte ich gerade über einen kurzen Bericht.
    (Weiß nicht, wie ich den Link einsetzen kann)


    Ein Zitat von einem Herrn Riepe, ein Tierpsychologe, schrieb u.a


    ...Viel schlimmer sei es, dass der Hund von seinem Halter nicht selten als sportlicher Wettkämpfer missbraucht und zu Turnieren geschleppt werde. Das sei nicht artgerecht und tierschutzwidrig, sagt Riepe. „Pokale interessieren den Hund nicht- hier geht es nur um die Bedürfnisse des Halters. Um seinen Ehrgeiz und Stolz.“
    Agility-Kurse, in welchen Geschicklichkeit und Geschwindigkeit geschult werden, seien reiner Stress für den Hund - genauso wie Hundeyoga. "Der Hund ist ein Lebewesen, das am liebsten nur rumliegt. Wenn wir frei lebende Hunde beobachten, ruhen sie 15 bis 20 Stunden am Tag um glücklich zu sein. Warum dürfen sie das nicht bei ihrem Halter?"


    Ich muss gestehen, dass ich im Februar die Mitgliedschaft in unserem örtlichen Hundeverein gekündigt habe nach nur ca. 3 Monaten oder so.
    Denn zunehmenden Stress hatte ich auch bei Chili festgestellt.


    Unabhängig davon: erzählt der Herr in euren Augen Quatsch?
    Ist was dran?

  • Gibt überall schwarze Schafe. Aber ja -zum guten Teil Quatsch.
    Ich betreibe jetzt 15 Jahre aktiv Hhndesport und tierschutznötigen Stress habe ich bei MEINEN Hunden noch nicht gesehen, zumindest nicht bei den wesensfesten.


    Ganz im Gegenteil sehe ich nie im Alltag so ein Glück und einen Eifer in Cayas Augen wie beim Training.


    Aber wer suchet der findet.


    Ach so-woher weiss der Herr eigentlich, dass die Hunde beim rumliegen automatisch "glücklich" sind ? :???: Meine Leni wurde von ihren Vorbesitzern praktisch nur mit rumliegen "beschäftigt" sprich in Haus und Garten gehalten und sie wurde nicht ausreichend ausgelastet. Ergebnis war ein Junkie der dir entweder 20 Stunden mit nem Spielzeug hinterher rannte oder Minutenlang (!!!) die Wand anstarrte weil er Schatten und Lichtkegel hütete :flucht: Jaaaa das nenne ich mal einen glücklichen Hund der nicht als Sportgerät verheizt wird :hust:

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