Dummyarbeit für Spaniels - ein Bericht

  • Ja schon, zumindest manche, aber weniger ist mehr. Und bei mir war weit mehr als ein Piepsen nötig. Ich denke, wenn ich das ohne firm kriege, kann ich nachher einen weitaus diskreteren Wendepfiff davorsetzen und verwenden, wenn nötig. Und dass man, wenn man alleine mit seinem Hund jagt, dabei möglichst wenig Lärm veranstaltet leuchtet mir ein.

  • Hier nun ein Video zur Illustration: Splash bei einem Voran auf eine alte Fallstelle, und danach bei der Buschierübung ohne verbale oder Pfeifkommandos. Das Gras war etwas arg kurz, besonders rechts bei dem braunen Streifen, drum braucht der Hund auch nicht intensiv suchen. Es ging mir hier nur um seine Reaktion auf meine Körpersprache und das Finden der richtigen Balance zwischen von mir vorgegebenem Suchmuster und selbständiger Suche. Ich sehe schon, dass ich das jeweils an das Gelände anpassen muss - Splash reagiert sehr fein, das wird eine tolle Schulung für uns beide!


    In etwas höherem Gras wird es übrigens schnell knifflig, die winzigen Suchendummys zu finden - habe die Erfahrung gemacht, dass freiverloren im hohen Gras auch recht schwierig ist, schwieriger als im Wald.

  • Ich war am Sonntag wieder zum Dummytraining, und habe meine Probleme mit Rhian bei diesem Ansatz zum Buschieren vorgeführt. Tja, hauptsächlich mein Fehler :ops: - ich fixiere sie dabei viel zu stark und hemme sie dabei, mir zu folgen! :verzweifelt: Wobei ich ihr tatsächlich anfangs sparsam akustische Signale geben muss, um zu verhindern, dass sie sich in ein Freiverloren verabschiedet.


    Ist ein bisschen wie beim Mantrailing: das Prinzip ist recht einfach erklärt, nur bei der Anwendung wird man es ohne viel eigene Erfahrung anfangs viel zu buchstabengetreu und schematisch anwenden wollen. Da braucht es mindestens ein Auge von aussen, wenn schon keins mit sehr viel mehr Erfahrung zur Verfügung steht!


    Splash war anfangs sehr geladen und ist auch etwas weit gegangen beim Buschieren im Unterholz. Wurde aber schnell besser, und er hat dann auch die Brombeeren gut angenommen. Er hat das Training mit einem brillianten Freiverloren angefangen, hat tief und umfassend gesucht und sehr schnell gefunden! Vorans und Einweisen auf Fixpunkte waren etwas durchzogen, die unzähligen wühlmaushaufen haben ihn anfangs stark abgelenkt. Er wurde jedoch immer besser, auch bei Markierungen über coupiertes Gelände. Einmal ist er mir eingesprungen, da war ich noch nicht darauf gefasst, dass der Trainingskollege schon geschickt wird - mein Abbruch hat gleich beide Hunde gestoppt!


    Wir haben gleich nächsten Sonntag wieder ein Training, hoffe, wir können da anknüpfen.

  • Das Dummytraining heute war sehr gut. :smile: Rhian war wie ausgewechselt - vor einer Woche hat sie kaum markiert, bzw. ist einfach mal losgelaufen und hat dann eine Runde rumgeschnüffelt, bevor sie ganz gemütlich den Dummy eingesammelt hat. Heute war sie total geil auf die Dummys, ist wie ein Pfeil zur Fallstelle geschossen und hat dort keine Zeit verplempert. Sie war so motiviert, dass sie mir einige Male eingesprungen ist - macht sie sonst nie! Wir haben vor allem Walk Up und Einweisen geübt, sowie recht weite (für Spaniels) Markierungen über einen Graben. Einzig ihr Fuss war nicht so gut wie sonst, sie war ungeduldig und wollte vorprellen.


    Auch Splash hat mehrheitlich gut markiert, und liess sich gut Voran schicken auf alte Fallstellen. Dabei wurde beim Zurückkommen einmal ein Dummy über ihn drüber geworfen als Verleitung - hatten wir bisher nur seitlich. Auch ein Full Blind wie in der Novice Prüfung gefordert hat er prima gemacht. Nur beim Freiverloren gab es einen bösen Ausrutscher: der Lümmel hat tatsächlich mit dem ersten gefundenen Dummy im Fang weitergejagt, UND es dann noch getauscht! :motzen: Die weiteren Dummys hat er sauber gebracht, aber das geht gar nicht! :wuetend: Nun wird er erstmal nur jeweils einen Dummy liegen haben, und ich nehme übersichtliches Gebiet, damit ich sehen kann, wenn er findet.

  • Hier mal einige Eindrücke vom ersten Dummy-Workshop des Spaniel-Clubs der Schweiz. Im Dummybereich waren alle Teilnehmer Anfänger, manche hatten nicht mehr als bescheidene Hundeschul-Erfahrung, ein Team war BH-geprüft, einige ESS waren jagdlich geführt. Apportiert haben alle, einige kannten es aber bisher
    nur mit Spielis. Der erfahrene Instruktor (aus der Retrieverszene, aber als Jagdhundeausbilder auch mit Spaniels vertraut) ist auf alle individuell eingegangen, und alle Hunde haben schnell auch fremde Dummys gebracht und mit dem Voran-Aufbau angefangen.


    Ich lasse jetzt einfach die Bilder sprechen, die älteste hundliche Teilnehmerin war übrigen 13, treue Jagdbegleiterin, erfolgreiche Zuchthündin (ihre zweieinhalb Jahre jüngere Tochter und zwei Enkelinnen waren auch dabei) - dass sie für ein Stoffsäcklein nun nicht mehr den Turbo reinhaut, war verständlich, gefunden und gebracht hat sie alles.









  • Hm, von Aufbau kann man da nicht wirklich sprechen, ausser beim Voran - das war grundsätzlich so, wie der Instroktor es bei allen Rassen macht. Er hat eher geschaut, was die Teams so mitbringen, und ist auf Probleme eingegangen - einige Teilnehmer hatten im DIY recht unzweckmässige Abläufe eingeübt. Für die ersten Voran-Übungen wurde bei fast allen Hunden ein Voran-Ständer verwendet, bei einem die Futterschüssel.


    Es kann ja bei so einem Tagesworkshop nur Einblicke und Anreize geben, selber weiterzumachen - kein echter, strukturierter Aufbau.


    Was vielleicht anders war, war dass schon da die Freiverlorensuche thematisiert wurde. Die hat bei den Spaniels einen sehr hohen Stellenwert, und wurde, wenn ich das mit meinem Retrieverbuch und diversen Netzeinträgen vergleiche, sehr direkt und forsch angegangen. Sprich, da war ein recht anspruchsvolles Suchengebiet, vorne flach aber dicht und stellenweise dornig bewachsen, hinten steil ansteigend mit weniger Gestrüpp, aber Fels und Bäumen. Ein Dummy wurde ungesehen ins suchengebiet geworfen, ein weiterer dann sichtig für den Hund, aber so, dass er eben etwas suchen musste in der Vegetation. Ich kenne den Instruktor aber nicht gut genug, um zu wissen, wie er mit Retrievern vorgeht.


    Für einige Hunde und Halter war Freiverloren völlig neu: Splash durfte am Anfang demonstrieren, wie das aussehen sollte. Es waren 3 Dummys drin, einer sehr nah an der Stelle, wo man die Hunde schickte, die andern 2 im Steilhang. Hat er super gemacht, obwohl sichtlich erstaunt, schon nach 3 Sprüngen über einen Dummy zu laufen. Die andern 2 musste er suchen, war aber sehr effizient und schnell dabei. Im Hintergrund hörte ich die Frage, wie denn der Hund die unsichtbar liegenden Dummys ohne Richtungsvorgabe finden könne.....

  • Im Hintergrund hörte ich die Frage, wie denn der Hund die unsichtbar liegenden Dummys ohne Richtungsvorgabe finden könne.....

    xD Das ist ja süß



    Das hört sich wirklich nach einer kompletten Anfängergruppe (euch ausgenommen) an. Hoffe es hat euch trotzdem Spaß gemacht und ihr konntet noch das ein oder andere mit nehmen. :smile:
    Was war den an Spaniels so vertreten? Springer, Cocker und deine Welsh?

  • Das hört sich wirklich nach einer kompletten Anfängergruppe (euch ausgenommen) an. Hoffe es hat euch trotzdem Spaß gemacht und ihr konntet noch das ein oder andere mit nehmen.
    Was war den an Spaniels so vertreten? Springer, Cocker und deine Welsh?

    Leider waren wirklich nur Cocker und Springer dabei, meine Kollegin mit IWS und ich mit den WSS waren die einzigen Exotenführer. Wir waren aber mehr zu Demozwecken und als Assistenten dabei - war trotzdem interessant.


    Die jagdlich geführten Hunde unserer Präsidentin waren natürlich keine Anfänger, aber die Voraussetzungen waren wirklich recht unterschiedlich - immerhin konnten alle apportieren.



    Wie wurde das mit dem Staebchen gemacht bzw. aufgebaut? Kenne das nur mit so weissen Teilen

    Die Hunde wurden zuerst auf sehr kurze Distanz zum Ständer geschickt, auf den sichtig ein Leckerchen ausgelegt worden war. Nach dem Fund wurde der Hund abgerufen und hoch belohnt. Dann wurde die Distanz jedesmal etwas erhöht, und zuletzt lag da statt des Leckers ein Dummy.



    Die Ständer sind etwas unauffälliger als weisse Flaggen, erfüllen aber denselben Zweck.

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