Moin Foris,
da mir gerade langweilige ist, möchte ich eine Diskussion über Hunde-Shows im TV in Gang bringen. Allerdings geht es mir hier nicht um die angewandten Trainingsmethoden (weder RS, noch Futterbeutel oder Erziehungshalsbänder), sondern lediglich um das "Format" - darum, wie eine Sendung abseits der Inhalte gemacht und gestaltet ist.
Hier meine persönliche Top 5:
Platz 1: Der Hundeflüsterer
Damals die ersten Folgen auf SKY gesehen. Kurze Einleitung zu den gezeigten Fällen, danach werden die Fälle in zusammenhängenden Beiträgen behandelt, kurze Zusammenfassung. Abspann.
Schön altmodisch und linear gestaltet, solide Kameraführung, gut vertont, gute deutsche Synchronisation und zumindest auf SKY ohne Werbung.
Nachhaltig beeindruckt haben mich Cesar Millans blütenweiße Riesenzähne. Eindeutiges Highlight der Show sind jedoch die amerikanischen Hundehalter. Hämische Freude, Frust und Fremdschämen - Drei Dinge auf einmal in nur einem Format! Unschlagbar.
Platz 2: Maja Nowak - Die Hundeflüsterin
Eindeutiger Pluspunkt ist der Sendeplatz beim ÖRF - keine Werbung, keine schrill bunte Aufmachung, lineare Handlungsabläufe und eine halbwegs normal wirkende Protagonistin nebst ebensolcher Kundschaft. Die Show kann ohne größere Verwirrungen, Ohren- oder Augenkrebsgefahr angesehen werden und taugt durchaus als Stoff zum gemütlichen Einschlafen vor der Glotze an 'nem verregneten Nachmittag.
Platz 3: Der Hund oder ich!
Gesehen auf Sixx. Strukturlose Sendung, mit unnötigen Vor- und Rückblenden sowie Sprüngen zwischen den einzelnen Beiträgen. Irgendwann zerschneide ich mal so eine Sendung und schaue nach, wie viele Minuten von der Show noch übrig sind, nachdem der Füllstoff entsorgt wurde.
Frau Stilwell wie auch der Hundeprofi (bzw. Vox und Sixx) fröhnen der widerlichen Angewohnheit ihre Sendeformate kostengünstigst um Werbeblöcke herum zu produzieren.
Frau Stilwell rettet die Sendung allerdings auf Platz 3. Optisch wie stimmlich irgendwo zwischen Peggy Bundy und Fran Fine sowie gefühlsmäßig zwischen Mary Poppins und Morticia Adams angesiedelt, ist sie für mich die unterhaltsamste Trainerin im TV. Gruselfaktor inklusive.
Platz 4: Der Hundeprofi
Auf Vox. Gefühlt noch mehr Werbung, Handlungssprünge, Vor- und Rückblenden, als bei Frau Stilwell.
Eigentlich finde ich Martin Rütter sympathisch und unterhaltsam, allerdings würde seine Sendung mich für 'ne bummelige Stunde ans Sofa fesseln, mir im Gegenzug aber höchstens 10 Minuten gefüllt mit tatsächlicher Information bieten - wenn ich sie denn ließe. Ich lasse sie nicht. Der Hundeprofi ist eine Sendung, die zumindest mich mehr nervt, als unterhält.
Hervor zu heben ist jedoch, dass Vox es immer wieder schafft, Hundehalter vor die Kamera zu zerren, die die Millanschen Laufband-Junkies in Punkto Geisteskraft und Grazie so richtig alt aussehen lassen.
Platz 5: Der V.I.P. Hundeprofi
Hier war ich mir nach dem Einschalten erst nicht sicher, ob ich richtig sehe oder an einem Fiebertraum leide:
Ich habe mir versehentlich Teile einer Sendung angesehen, in der Herr Rütter nebst verzogenem Labrador verzweifelt versucht, einem tuntig wirkenden, Ex-Schlager-Star in blütenweißem Anzug die Vorzüge einer - zumindest in Ansätzen stattfindenden - Hundeerziehung nahe zu bringen...
...Doch halt! Der abgehalfterte Show-Hengst entpuppt sich als Schönheitschirurg, der bei mir den Eindruck erweckt, als würde er regelmäßig Lachgas oder Äther zur Eigennarkose verwenden. Unter den Schönen und Reichen jedoch ist der Mann offenbar sehr gefragt - man bleibt eben gern unter sich.
Das Ganze wirkt so dermaßen verplant, schrill, affektiert und aufgesetzt, dass ich mich frage, was ich denn so zur Eigennarkose verwenden müsste, um ein solches Machwerk unterhaltsam zu finden. Kleiner Tipp, die üblichen Mittel wirken hier nicht. :joint: :datz: :silvester_ugly:
Und nu'... seid ihr dran.