Obedience vs. Junghundegruppe

  • Hallo!


    Mich fasziniert Obedience sehr und ich könnte mir durchaus vorstellen auch mal Prüfungen zu laufen. Ich habe das Buch von Imke Niewöhner zuhause und schon das ein oder andere danach aufgebaut. Die Grundstellung (über Clicker und Topf aufgebaut) klappt schon super und ich habe jetzt angefangen, das "Finde die Grundstellung" Spiel zu machen. Irgendwie habe ich aber gerade das Gefühl, dass unser Junghundekurs da eher kontraproduktiv ist. Hier wird gleich eine längere Strecke Fuß gelaufen (mit Winkel/Wende), wobei der Hund dabei mit Leckerli gelockt werden soll. Die Fußarbeit ist in meinen Augen durch den schnell Aufbau bei den meisten Hunden nicht wirklich sauber (die Hunde laufen z.b. nur der Leberwursttube hinterher ohne Blickkontakt und ohne zu wissen was sie da eigentlich tun sollen) und eigentlich möchte ich das so nicht machen. Allerdings kann ich auch nicht immer alles anders machen als es der Trainer zeigt (das Einnehmen der Grundstellung mache ich ja schon nicht "hintenrum" wie es eigentlich in der Gruppe gemacht werden soll).


    Mache ich mir da einfach zuviel Sorgen? Um später tatsächlich mal Obedienceprüfungen laufen zu können muss ich nunmal die BH machen, und das läuft im Verein nunmal über Jungehundekurs -> Basiskurs -> BH-Kurs. Wie war das bei euch?


    lg
    javaa

  • ich würde es gleich so aufbauen wie ich es haben möchte. :smile:


    kann man dem trainer ja erklären.
    hier muss keiner vorher irgendwelche anderen kurse machen, um in den vorbereitungskurs begleithundeprüfung zu gehen.
    guter grundgehorsam ist voraussetzung.


    wir brauchen die bh nicht, daher machen wir sie nicht.

  • Ich weiß nicht, wie flexibel Dein Trainer ist.


    Bei uns ist es so, daß der Trainer vorgibt, was er gerne haben möchte.
    Dann macht es jeder.


    Hat jemand ein Problem bei der Übung und der Trainer ein Lösungsvorschlag, wird dies so geübt.
    Hat jemand seinen eigenen Lösungsweg, so kann dieser es benutzen.
    Funktioniert es, ist es doch gut. Dann kommt es doch nur auf die Übung an. Beispiel: laufe 10 Schritte und dann kommt ein Linkswinkel.
    Funktioniert es nicht, aus welchen Grunden auch immer, sollte der Trainer ja helfen können.
    Ansonsten kann der Trainer, bzw. die anderen aus der Gruppe ja sehen, ob alles so läuft und gut aussieht, wie es aussehen sollte. Das kann man ja sagen, damit korrigiert werden kann.


    Dann geht es wieder weiter: hat der HH eigene, gute Vorstellungen davon, wie er eine Übung aufbaut - gut.
    Sonst macht der Trainer einen Lösungsvorschlag.
    Wobei ich sagen muß, daß bei uns der Trainer schon auf jeden Hund, bzw. jedes Team eingeht. Da kann es schon sein, daß ein HH für sein Problem Lösung A vorgeschlagen bekommt, und ein anderer für das gleiche Problem Lösungsweg B ausprobieren soll.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Ich würde auch das richtige Prüfungsfuß gleich ordentlich aufbauen. Ich war mit meinen Hunden auch in einem Junghundekurs, in dem neben-einem-laufen mittels Leckerli aufgebaut wurde. Das habe ich auch mitgemacht, aber nicht "Fuß", sondern "links" genannt (daneben gibt es das gleiche noch auf der rechten Seite). Es war mir auch wichtig, ihnen das beizubringen, weil ich es im Alltag oft benötige, dass mein Hund neben mir läuft, wo ein Prüfungsfuß aber absolut nicht nötig ist. Meine Hunde haben beide kein Problem damit, die Kommandos zu unterscheiden.
    Also Kommando "links" oder "rechts": Sie laufen locker auf der jeweiligen Seite neben mir.
    Kommando "Fuß": Sie kleben im Obedience-Fuß mit Blickkontakt an meinem linken Bein.

  • SheltiePower: Prinzipiell ist es denke ich schon ok, dass ich die Sachen so beibringe wie ich es möchte. Allerdings komme ich mit meiner Methode nicht so schnell voran wie die anderen (da ich es halt dafür exakter haben möchte).


    In der Stunde wird z.b. öfter mal mit Pylonen ein Mini-Parcour (ähnlich wie beim Rally-OB) aufgebaut, d.h. man läuft Fuß von Pylone zu Pylone, macht ggfs. dort dann Wende/Winkel/Sitz/Platz usw. Ich bin allerdings bei meinem "privaten" Training ja erst beim Nachrücken in der Grundstellung bzw. max. 1-2 Schritte Fuß gehen. Daher könnte ich diese Übungen so ja noch garnicht mitmachen. Die anderen locken ihre Hunde halt mit Leckerchen durch den Parcour...


    @LayNir: Ein anderes Kommando dafür zu nehmen ist vielleicht eine gute Idee.

  • Also bei meinen vorherigen Hunden war es in der Junghundegruppe nie ein Problem, wenn ich gesagt habe, ich möchte es aber so machen weil xyz. Ist aber, denke ich, immer die Frage, wie gut der Trainer damit umgehen kann. EInige sehen so etwas immer gleich als Angriff auf die Kompetenz. Andere sagen auch, wenn du später so arbeitest, dann ist es okay, wenn du es so machst.

  • Ich mach es ähnlich wie LayNia. In der Junghundestunde, in der bei uns auch alle anderen mit Leckerchen locken, gibt es ein "Bei mir", d.h. einfach dass Hazel locker an meiner Seite laufen soll. Ein richtiges Fuß baue ich zu Hause auf, übrigens auch über den Elefantentrick, und bis sie das über längere Strecken nicht kann, verwende ich das Kommando auch nicht in der Junghundestunde. Wir wollen nämlich auch mal BH laufen. Obedience mal schauen. Blickkontakt hält Hazel meistens auch beim "Bei mir" weil ich auf dem Platz immer gute Leckerchen, Wienerle oder Käse, verwende und sie auf die Bestätigung wartet. Blickkontakte hab ich nämlich schon immer in jeder Position bestätigt.

  • ich war mit Mia auch noch Parallel zum Obedience in ner Gruppenstunde und bin auch jetzt mit ihr in nem BH-Kurs.


    Im Obedience wirds anders aufgebaut, ja.
    Daher habe ich es bei Mia schon früh so gemacht, auch noch ohne Obedience-Kurs, dass das Fuß aus dem Blickkontakt aufgebaut wurde.
    Ging natürlich anfangs noch nicht, sie in der Junghunde- und Gruppenstunde so laufen zu lassen, da sie die Spannung einfach noch nicht so lange halten konnte.
    Ich habe dann ein zweites Kommando aufgebaut, bei dem sie nur neben mir laufen muss, ohne Blickkontakt, und dann eben mit Leckerli gelockt.
    So konnte ich sauber am Fuß arbeiten, ohne mir das in der Gruppe kaputt zu machen. Aber gleichzeitig die Gruppenstunden mitnehmen, die ich auch sehr hilfreich finde, eben auch andere Art.

  • Meine persönliche Meinung dazu ... Wer ernsthaft Hundesport betreiben will, sollte um Junghundegruppen einen grossen Bogen machen.
    Die Ablenkung ist für einen Junghund viel zu gross und die Einheiten viel zu lang. 45-60 min kann sich ein Junghund noch nicht konzentrieren. Lieber 10-15 min konzentriertes Training und dann wieder runter vom Platz als 45-60 min "Folge dem Leckerlie". Das wird nur noch "getoppt" durch Rasenformationslaufen :roll: .


    Wenn Du wirklich Interesse am Obi hast, und so liest es sich, dann such Dir einen Trainer und lass die Junghundgruppe Junghundgruppe sein.


    Mir als Trainer zumindest ist es lieber ich bekomme die Teams unverdorben durch irgendwelche Junghunde- und BH-Kurse ins Obi Training. Das erspart viel Arbeit und Enttäuschung. Zumindest finde ich es nicht lustig, den Neulingen, die noch, ganz stolz auf ihre bestandene BH Prüfung, zum ersten Obi Training kommen, erklären zu müssen, dass alles, was sie bisher trainiert haben, für die Katz war und sie jetzt nochmal von vorn anfangen dürfen. Denn leider ist es so, dass man in den wenigsten Fällen auf bereits vorhandenes Können aufbauen kann. IdR sieht es so aus, dass ein Neuaufbau ziemlich sicher schneller geht als das "Reparieren" des bisher trainierten.


    Zugegeben, ich neige dann auch dazu relativ schonungslos meine Meinung zu sagen ... Aber ich habe auch keine Lust, mich erst mal wochenlang mit Sinnlosen Reparaturarbeiten rumzuschlagen, wenn ich von vornherein weiss, dass wir doch nochmal von vorn anfangen müssen.


    Mein Rat wäre deshalb - frag euren Obi Trainer direkt oder wenn ihr kein Obi im Verein habt, such Dir direkt nen anderen Verein, der Obi trainiert.

  • Ich mache noch nicht lange Obe.


    Meine Hündin 2J. kann schon das meiste, trotzdem baue ich noch einmal komplett neu auf. Dazu nehme ich bei ihr nun 2 unterschiedliche Kommandos.


    Mit meinem Junghund gehe ich von Anfang an in Welpekurs. Ein Obe Aufbau ist dort nicht möglich. Das machen wir im Obe Training. Aber mit ihm gehe ich nicht wöchentlich und immer nur kurz.


    Also habe ich auch bei ihm von Anfang am unterschiedliche Kommandos beigebracht.


    Es funktioniert super.


    Gerade im Alltag verwendet man schnell ein Fuß oder andere die mit dem Hund gehen. Ich möchte mir aber durch ein schlampiges lockeres laufen in der Freizeit oder sonst wo nicht alles zerstören.


    Obe Kommandos nutze nur ich. Nur auf dem Platz oder in bestimmte Trainingseinheiten.
    Fuß für den ganzen Rest.


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