Vertrauensbruch

  • Hallo,


    Ich hab eine Frage: Ab wann findet ihr ist eine Handlung ein Vertrauensbruch?
    Mir passiert es manchmal, dass ich dir Geduld verliere und dann lauter werde. Mein Hund macht sich dann klein, dann bekomme ich ein schlechtes Gewissen und bemerke, dass ich zu heftig war, woraufhin ich ihm zeige, dass ich mich wieder versöhnen möchte. Danach passt dann alles wieder. Ist das schon ein Vertrauensbruch oder erst, wenn der Hund sich danach anders zu mir verhält/mich blöd findet/nicht mehr meine Nähe möchte....
    Gibt es irgendwelche "Test" oder Übungen mit denen man die Bindung des Hundes überprüfen kann?


    Ich glaube eigentlich schon, dass mein Hund eine gute Bindung zu mir hat, aber ich weiß eben auch, wie scheiße ich manchmal zu ihm bin. Ich will das ja eigentlich nicht... Muss echt an meiner Geduld arbeiten.


    Am naheliegendsten ist ja dass ich es einfach lasse, aber es sind einfach 2 Sekunden in denen ich dann die Geduld verliere. Ich werde auch nie handgreiflich, aber nachdem mein Hund ein bisschen sensibel ist reicht schon ein lautes "Lass es" um ihn zu verunsichern. Mir tut das dann auch wirklich Leid und ich fühle mich dann auch stundenlang wirklich schlecht. Also es ist nicht so, dass ich es leichtfertig abtue oder so...

    • Neu

    Hi


    hast du hier Vertrauensbruch* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Probiere es mal dich wegzudrehen und durchzuatmen, wenn du merkst das du ungeduldig wirst. Ich hatte das bei Paco auch eine kurze Zeit, weil ich unzufrieden mit mir selbst war, habe es aber sehr schnell für mich geregelt bekommen. Wenn ich merke, das ich ungeduldig werde (passiert fast gar nicht mehr), drehe ich mich entweder weg und gehe weiter.


      Ich bin der Meinung seitdem ich die Ungeduld dem Hund gegenüber abgelegt habe, klappt das mit uns viel besser und unsere Beziehung ist sehr entspannt geworden :smile:

    • Zitat


      Am naheliegendsten ist ja dass ich es einfach lasse, aber es sind einfach 2 Sekunden in denen ich dann die Geduld verliere. .


      Es ist doch schon mal die halbe Miete, dass Du das Problem erkannt hast. Jetzt brauchst Du nur noch eine Strategie, die Dir hilft, diese 2 Sekunden besser zu nutzen. Fang doch damit an, Dir die mißlungenen Momente vorzustellen und Dir zu überlegen, wie Du hättest besser reagieren können. Und dann atmest Du beim nächsten Mal, wenn Du merkst, dass Du gleich die Impulskontrolle verlierst, tief durch, stellst Dir vor, wie Du die Situationen eigentlich angehen wolltest und machst genau das.


      Das geht nicht von jetzt auf gleich, bei unseren Hunden haben wir da immer alle so furchtbar viel Verständnis für, nur bei uns selbst nicht. Fehler machen wir alle mal - die Frage ist nur, was man daraus macht.


      LG, Chris

    • Steffi ...


      weißt du wie viele Hundehalter ihren Hunden buchstäblich in den HIntern treten und dann noch meinen, diesen "scheiß Köter" interessiert es nicht. Kannst du dir vorstellen wie viele Hundehalter sich in der Welt tummeln und als gut befinden und ihren armen Hund drangsalieren im Sinne der konsequenten Erziehung ?


      Und du machst dir Gedanken, weil du dich (manchmal) nicht fair verhälst und hier auch noch postest, dass du die Reaktion deines Hundes registrierst und sofort zurückschraubst.


      Steffi ... lerne perfekt zu sein (wenn du weißt, wie das geht, lasse es mich wissen)
      und auf dem Weg dahin nimm ihn einfach in den Arm, wenn du es mal nicht warst - ich glaube nicht nur, sondern ich weiß er versteht es.


      LG Lady

    • Hm, ich hatte in deinem Stubenreinheitsthread ja auch schonmal geschrieben, dass ich das Verhalten deines Hundes als Angst- oder Stresssymptomatik werte. Die Beschreibung von dir hier jetzt passt da natürlich hervorragend dazu.


      Ich glaube nicht, dass jeder Hund von einem "Gefühls-Ausbruch" gleich nen (Beziehungs-)Schaden bekommt. Ich hab meine Hündin auch mal richtig (verbal) angesemmelt, als sie auf dem Reiterhof einen Wassernapf gegenüber der dort ansässigen Hundeseniorin massiv verteidigen wollte. Normalerweise hätte ich da anders reagiert, aber an dem Tag hing irgendwie der Haussegen schief. Meine Hündin hat's geschnallt und den Napf freigeben - und genau da liegt auch der Hase im Pfeffer: wenn der Hund eigentlich die Regeln kennt, dann versteht er auch einen derberen verbalen Anspruch und das Beziehungsgefüge bleibt intakt.


      Wenn dir aber aus heiterem Himmel in diversen Situationen die Hutschnur hochgeht, dann macht dich das für deinen Hund unberechenbar. Und dann leidet die Bindung auch massiv darunter. Mach dir mal folgende Dinge bewusst: deiner Beschreibung nach hast du einen Hund, der im Umgang mit Menschen unsicher ist. Du hast im Zusammenhang mit der Stubenreinheits-Thematik mehrere Situationen beschrieben, in der dein Hund verängstigt auf deinen Freund und teilweise auch auf dich reagiert hat - und zwar so stark, dass er unter sich macht. Dein Hund ist sowieso schon fertig mit den Nerven - und dir fehlt die Geduld. Das ist eine sehr schlechte Kombination für deinen Hund. Dein Hund braucht Sicherheit, verantwortungsbewusste Führung und Sensibilität für seine Problemlagen und Bedürfnisse. Das solltest du dir in deinem täglichen Umgang mit ihm vor Augen halten.


      Am Besten, du befasst dich mal intensiv mit Hunde-Körpersprache. Es gibt verschiedene Anzeichen, mit denen ein Hund ausdrückt, dass er sich gerade nicht wohlfühlt/verunsichert/ängstlich ist. Dazu gehört ein kurzes Lecken über die eigenen Lefzen oder das Hervorblitzenlassen der Zunge, Gähnen, sich umständlich kratzen, so tun als ob es plötzlich am Boden was zu schnüffeln gibt, sich wegducken, den Rücken rund machen, die Rute klemmen, sich in die Ecke/vor die Tür setzen und bewusst weggucken... Das gibt es in ganz feiner Ausprägung bis hin zu wirklich deutlichen Beschwichtigungssignalen. Wenn dein Hund diese Zeichen zeigt, bist du zu massiv. Ich wette mit dir, dass er auch solche Zeichen zeigt, bevor er in die Wohnung pinkelt.


      Ich kann dir da jetzt echt nur zum dritten Mal zu einem guten Hundetrainer raten. Kann hier vielleicht jemand einen vernünftigen Trainer im Raum Augsburg empfehlen?


      Und ein Wort noch zum Schluss: ich habe auch gelesen, dass ihr neben dem Hund auch noch Katzen habt, die der Hund anscheinend zumindest teilweise jagt... ich stelle mir das echt so vor, als wenn der arme kleine Kerl so gut wie nie (emotional) zur Ruhe kommt. Wie im anderen Thread beschrieben rate ich zu der Einrichtung eines ruhigen und sicheren Rückzugsortes für den Hund. Er sollte dort weder von euch noch von den Katzen zu irgendwelchen Aktivitäten gereizt werden. Trotzdem sollte der Platz in eurer Nähe sein, also nicht den Hund in die Besenkammer verfrachten... Eine Box ist möglich, wenn der Hund sie gerne annimmt, aber auch ein normales Kissen tut seinen Zweck.


      Ich wünsche euch und eurem Hund alles Gute.

    • Für mich hört sich das so an, als hättest Du momentan einfach selbst ganz massiven Stress.
      Euer Hund ist sehr ängstlich, das ist schon sehr anstrengend.
      Dann entnehme ich dem anderen Thread, dass Du mit Deinem Freund nicht einig über den Umgang mit dem Hund bist, dass er zu wenig einfühlsam mit ihm umgeht.


      Du machst dieses (in Eurem speziellen Fall) sehr kontraproduktive Verhalten ja nicht absichtlich, Du willst es ändern, aber bist mit den Nerven am Limit.
      Das ist absolut menschlich und es ist gut, dass Du es thematisierst.


      Mein Rat wäre: nutze jede Form der Entlastung für Dich, die Du finden kannst. Vielleicht kann Dich niemand in puncto Hund entlasten, Dir aber sonst in Alltagsdingen helfen. So dass Du selbst wieder Kraft schöpfen kannst. Dann vergehen mit der Zeit auch die "wilden zwei Sekunden".


      Dein Hund wird älter, er wird lernen, er wird sicherer stubenrein... das wird mit der Zeit.
      Gibt es denn außer Deinem Freund jemand, dem Du den Hund auch mal stundenweise anvertrauen kannst?

    • Zitat


      Danach passt dann alles wieder. Ist das schon ein Vertrauensbruch oder erst, wenn der Hund sich danach anders zu mir verhält/mich blöd findet/nicht mehr meine Nähe möchte....


      Natürlich kann jeder Mensch mal aus der Haut fahren und ungerecht sein. In der Regel verkraftet ein Hund das.


      Bei euch ist das Problem wirklich, dass der Hund scheinbar weder Dir, noch Deinem Freund vertraut.


      Aus Deinem anderen Thread:

      Zitat


      Auch jedesmal, wenn mein Freund nach Hause kommt, pinkelt der Hund vor Angst, anstatt sich zu freuen oder ihn zu begrüßen.


      Zitat

      Als mein Freund das nächste mal (nach dem Vorfall) mit ihm rauswollte, ist der Hund panisch geworden, hat auch gepinkelt und gekackt und was wirklich fertig...


      Zitat


      Naja hab dann die Türe aufgemacht und sein Geschirr in der Hand gehabt und er ist rausgekommen, hatte den Schwanz eingezogen und ist im Kreis um mich rumgekrochen und hat gepinkelt....


      Ein Hund wird nicht dauerhaft panisch, nur weil man ihn einmal ungeschickt hochhebt.
      Da muss bei euch wirklich mehr vorgefallen sein.


      Vielleicht passt der Hund einfach nicht in eure Lebenssituation?

    • Zitat

      nimm ihn einfach in den Arm


      Steffi: Zu Umarmungen würde ich zwar generell bei Hunden nicht tendieren, aber speziell bei Socke nicht. Ich denke, das weißt du aber auch schon selbst, da er ja auch beim Hochheben-wollen so ängstlich reagiert.


      Ansonsten kann ich dir nur starke Nerven wünschen. Was falsch läuft, wurde hier ja schon von den anderen beschrieben.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!