Deprivationsschäden

  • Was bin ich froh, bis jetzt nur ein kleiner Vorfall, ansonsten alles super gelaufen heute. Inkl. bellende Hunde am Zaun beim spazieren.
    Seine Zuckerchen hat er jetzt noch aber ich denke die Nacht verläuft ruhig. xD Die Sorge bleibt, aber die Erleichterung heute siegt für die Nacht :rollsmile: man weiss ja nie was kommt, aber ich denke es kommt die Std mal gut.

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    Hi


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    • Würde bedeuten das er allgemein schwer lernt, oder eben nur mit der Umwelt etc. ?.

      Im Prinzip betrifft das nur Umweltreize die er nicht kennt, weil ja dafür die Verknüpfungen fehlen. Es ist aber nicht nur so, dass welche fehlen, sondern von anderen gibt es zuviel. Das ist sehr komplex und noch nicht vollständig erforscht, aber kurz gesagt gibt es von guten Verknüpfungen zu wenige und von schlechten (hemmenden) gibt es zu viele. Die werden in der Regel zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Entwicklung aussortiert. Das passiert beim deprivierten Hund aber nicht. Es gibt Studien an Degus (Nagetieren) da hat es schon ausgereicht diese veränderte Gehirnstruktur auszulösen, in dem man die Jungtiere zu früh von der Mutter getrennt hat.


      Meiner ist aber z.B. wirklich clever und kann auch sehr viel, lernt schnell, bietet viel an etc. Er kann aber nicht in für ihn schwierigen Situationen lernen. Da kann er vor allem nicht generalisieren, weshalb ich jetzt auch aufgehört habe alles zu trainieren. Übe ich unseren Hauseingang, heißt das noch lange nicht, dass er den vom Nachbarhaus kann oder unseren am nächsten Tag, nächste Woche etc. Ich muss das immer wieder auffrischen. Andere Hunde sind nach einer positiven Erfahrung schon viel entspannter bei der nächsten. Das ist eben bei uns nicht so und da bringt auch eine Wiederholungsrate von >1000 nichts.. Je nachdem wie gestresst der Hund ist, lernt er aber allgemein schwer, weil ihn vielleicht die Trainingssituation mit dem Halter stresst oder er drinnen nicht entspannt ist wenn man nur Tricks übt usw. Das ist alles ähnlich zu "normalen" Angsthunden. Aber ich habe ja schon mal geschrieben, dass man bei meinem quasi sehen kann, dass er "ERROR" im Kopf hat und gar nicht weiter Denken kann, obwohl ins Haus reingehen ja wohl das normalste der Welt sein könnte. Es ist wie so ein Systemfehler oder Aussetzer im Kopf. Insgesamt würde ich ihn auch gar nicht als so ängstlich beschreiben, er kann einfach mit gewissen Situationen nicht umgehen, lernt nicht draus und versucht die dann zu vermeiden bzw. erstarrt dann einfach.

    • Er kann aber nicht in für ihn schwierigen Situationen lernen.

      Na ja, das Lebewesen unter Stress eine Lernblockade haben, ist ja klar. Und schwierige Situationen verursachen bei solchen Hunden großen Stress. hmmmm, ich habe Duke z.B über Gitter am Hafen laufen lassen. Das ganze haben wir damals regelmäßig gemacht. Je nach Tagesform war er mal etwas sicherer oder eben wieder unsicherer. Wirklich stabil habe ich das nicht hinbekommen. Das laufen auf einen Steg z.B., immer erst ein Schrittchen, dann wieder zurück, wieder ein Schrittchen und dann evtl nochmal eins etc. Alles hoch belohnt und immer zum richtigen Zeitpunkt bestätigt, bis es dann klappte. Er hat es mMn nie gemacht weil er selbstsicherer wurde, sondern um mir zu gefallen. Sein will to please ist sehr ausgeprägt. Ich dachte aber, wenn er sich dafür ja selbst so überwindet, würde er es schaffen da mal souverän drauf zu gehen. Konnte/kann ich knicken.
      Somit, wenn ich das nun richtig verstehe, konnte er es gar nicht lernen, weil er schiss vor den Dingen hatte/hat und deshalb kein Lernerfolg erzielt werden kann ..hmmmm aber es gibt sicher einen Weg solche Hunde zu desensibilisieren :???: Habe darüber jetzt mal ein wenig gelesen, und dabei festgestellt dass das Lakoko dann ja kontraproduktiv wäre/ist. Denn da kann er praktisch gar nicht lernen, weil er unter großen Stress steht. Der Trainer meinte wenn er mal wieder nicht so gut drauf war, das es an mir liegt..hmmm Ich weiss ja, das ´mein Knallkopf sehr auf mich reagiert, sprich bin ich etwas angespannter, kann ich es eh knicken..hmmm Also sollte das so sein, kann ich echt einiges besser verstehen, und habe dabei gleichzeitig ein richtig schlechtes Gewissen :verzweifelt:

      Insgesamt würde ich ihn auch gar nicht als so ängstlich beschreiben,

      Ist er denn auch schreckhaft ? Duke z.B ist sehr schreckhaft gerade wenn wir wo anders spazieren gehen, was ich ja seit Dezember jetzt nicht mehr gemacht habe. Ein Vorfall z.B., als ich mit ihm in der Stadt mal wieder am üben war, gingen wir mit etwas Abstand an einen stehenden Lieferwagen vorbei, in dem Moment viel eine Palette runter, Schock. Beim nächsten Üben fing ich wieder minus null an. Wir kamen bereits besser an Hunden vorbei, er wurde von einen anderen freilaufenden angegriffen und leicht erwischt, ich konnte den anderen noch verjagen aber...Schock, ich fing wieder minus null an.
      Bei ihm ist es so, es darf halt nicht die kleinste Kleinigkeit schief laufen, denn dann wirft es uns wieder um einiges zurück je nach dem.

      Da kann er vor allem nicht generalisieren, weshalb ich jetzt auch aufgehört habe alles zu trainieren.

      Was genau hast du denn aufgehört zu trainieren ? Waren die Trainings nicht erfolgreich zumindest in Minischritten ?

      weil ihn vielleicht die Trainingssituation mit dem Halter stresst oder er drinnen nicht entspannt ist wenn man nur Tricks übt usw

      Also uns hat es sehr geholfen, das wir einiges ritualisiert haben, er drinnen viel ruht bzw ruhen kann, das hatte schon ein wenig gedauert gehabt. Er hat im Haus seinen Platz, wo er aber auch nicht gestört wird. Klappt nun bei Besuch ja auch super, da kann er auch entspannen, früher war er da auf 180. Einige Dinge haben sich schon zum positiven geändert , na ja, wäre auch schlimm, wenn nicht, ich bin da ja schon über 3 Jahre dran. :???: Nur an seiner Aggression beiss ich mir die Zähne aus, aber eben genau das ist mir eben das wichtigste, deshalb bin ich auch oft am verzweifeln.
      Wären es nur die anderen Hunde, wäre das für mich nicht so schlimm, aber das gegenüber Menschen, neeee. Ich weiss das er es kann wenn es richtig gemacht wird und das auf einen langen Zeitraum. Nur fehlen mir dazu eben die Trainingsmöglichkeiten und ich glaube mal, das die Verhaltensmedizinerin mir da sicher weiterhelfen kann. :???:

    • Schreckhaft ist er schon, aber ich finde im Rahmen. Wenn jetzt irgendwo eine Palette aus dem Lieferwagen fällt, hopst er auch in die Leine und hat Panik. Allerdings kann er sich danach schnell wieder entspannen wenn er geschnallt hat was das war. Was aber nicht geht ist eben in der für ihn schwierigen Situation z.B. wenn wir irgendwo rein wollen und dort jemand steht, rein/raus kommt, etwas im Treppenhaus runter fällt etc. Da hat er dann wirklich Angst. Wie gesagt bei ihm ist es aber eher Schockstarre mit Zittern, aber beim Erschrecken dann auch panische Flucht. Da kann ich dann aber auch wieder bei 0 anfangen.


      Unser Training ist im Prinzip sehr erfolgreich, aber er generalisiert es eben nicht. Es klappt in dem Moment, aber mehr auch nicht. Mir bringt das nichts wenn ich jedes mal die ganze Prozedur durchziehen muss und er es beim nächsten Mal nicht kann. Das dauert ja auch eine Weile, einfach weil er auch so langsam ist. Ich lege dann z.B. Handtücher über die Türschwelle, ein Ziel- und ein Rückhalthandtuch und damit kann er schon reingehen. Auch wenn ich ihn mit Handtouch clickere. Allerdings kann er das wie gesagt am nächsten Tag teilweise nicht mehr oder schon beim nächsten Mal reingehen nicht und schon gar nicht an einer anderen Tür.
      Genauso mit dem glatten Untergrund, er hat bis heute nicht verstanden, dass es kontraproduktiv ist, sich steif zu machen, die Krallen auszufahren und dann quasi auf den Krallen drüber zu laufen. Wenn er das eben nach 7 Jahren nicht verstanden hat, dann lege ich lieber Teppich aus, anstatt ihm beim Hinfallen zuzuschauen. Das sind ja sonst auch immer wieder Rückschritte.


      Also man kann unsere Hunde eben überhaupt nicht vergleichen, weil er im Prinzip bis auf diese harmlosen Defizite mit Menschen und Hunden gut klar kommt und eigentlich sehr gechillt ist.

    • Ich denke mal, das es eben verschieden Gradwanderungen gibt. Aber sowie bei Ninma das Fahrradgen, ist es bei euch wohl das Bodengen. Wirklich krass, aber es gibt ja auch bei Menschen Phobien etc.
      Ob man das nun auch bei Hunden so sagen kann :???: denke aber schon, sind ja auch Lebewesen.


      Morgen geht's zum TA, Analdrüsen sind fällig und vor allem Besprechung ob nun gleich in die Klinik wegen evtl Schmerzen, oder eben dann erst am Freitag. Dort wird ein grosser Check gemacht anhand der Symptomatiken u.a. auch ein grosses Blutbild mit SD.
      Es scheint so, das zu den Verhaltensauffälligkeiten doch auch was schwerwiegendes im Körper vor sich geht. Hatte heute Gespräch mit der Ärztin, die sich wiederum mit der anderen Ärztin in Verbindung gesetzt hatte. Sie sind besorgt wie auch ich noch viel mehr.
      Eine Kombi von unsicher, nach vorne gehn, Krankheit ist echt düster :verzweifelt: Vor allem noch die Ungewissheit. :( : Und für meinen Knallkopf bedeutet das ganze Hochstress, ich hoffe nur er bricht mir nicht noch ganz ein. Möchte und muss beim Aufwachen auf alle Fälle bei ihm sein. Und da habe ich eben gehört, das die das nicht wollen. Bin da aber dran.
      Psychisch ist er klar total auffällig, aber das wird alles danach geklärt. Nun geht's die Woche endlich mal los zum ersten Teil der Abklärung :gut:

    • Und zu alle dem noch einen dritten Hund ? Darf ich fragen wieso ?

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