Der Mehrhundehalter- Laberthread.

  • Hach Gott, ich finde die generelle Verteufelung von "Welpenstunden" doof... ja, es gibt viele schlechte, wo der Hund leider eher nur lernt, dass er auf sich selbst gestellt ist und Angriff die beste Verteidigung ist. Aber, ich erlebe im Alltag auch so verdammt viele Hunde, die "hündisch" nicht mehr gelernt haben und ums Verrecken die Verwarnung anderer bis zum geht nicht mehr ignorieren... das finde ich schade, weil zum Beispiel meine Mädels manchmal mehr als deutlich signalisieren müssen, dass Kontakt nicht erwünscht ist.


    PS: ich hatte heute eine tolle Situation... wir haben RO auf dem Platz trainiert, Kenzie ist "restläufig" und daher sehr auf Freundlichkeit und Nähe aus (normalerweise teilt sie gerne viel zu früh und viel zu deutlich aus!). In der Gruppe ist eine nur bedingt verträgliche Hündin. Die signalisierte vergleichsweise ruhig durch ganz leises Knurren, dass mehr Nähe unerwünscht ist . Kenzie, wie gesagt im Moment etwas aufdringlich , hat sofort durch Abwenden deseskaliert - wie im Bilderbuch...

  • Aber, ich erlebe im Alltag auch so verdammt viele Hunde, die "hündisch" nicht mehr gelernt haben und ums Verrecken die Verwarnung anderer bis zum geht nicht mehr ignorieren...

    Die Beobachtung kann ich hier auch ganz häufig machen und ich find's echt schade.


    Ich wäre mir nur nicht so sicher, was da Ursache und was Wirkung ist. Die Welpenstunden der Vereine und Hundeschulen hier im Umkreis sind echt gut gefüllt - werden durchgängig ganzjährig angeboten; wenn ich "bei uns" auf dem Platz vorbeischaue, weil danach das RO-Training ist, ist in der Welpenstunde richtig Trubel, usw.


    Aber trotzdem treffe ich wirklich viele Hunde, die bei Sichtung eines anderen Hundes völlig 'drüber' sind, regelrecht ausflippen und quasi kein hündisches "Nein" akzeptieren. Ich frag mich da schon, wie viel von solchem Verhalten erlernt ist, weil die Besitzer es ev. unabsichtlich etwas zu gut gemeint haben und den Hund in den ersten Wochen und Monaten regelmäßig zur Welpenstunde gebracht haben und er da gelernt hat "andere Hunde = Mordsparty". Kommt dann noch dazu, dass in solchen Welpenstunden die Hunde häufig alle gleich alt sind und da ein "vernünftiger Althund, der auch mal Nein sagt" ganz, ganz häufig fehlt, dann wundert's mich nicht, dass die Welpen da die Feinheiten der Kommunikation nicht lernen. Von wem sollten sie denn auch?


    Insofern: vielleicht wohne ich einfach ungünstig, aber ich hab' echt noch keine einzige Welpenstunde gesehen, die mir wirklich zugesagt hätte. Selbst bei denen, wo der anwesende Trainer wegen Überforderung, Mobbing, etc. aufpasst, findet fast ausschließlich Spiel zwischen Gleichaltrigen auf eingezäuntem Gelände statt. Das ist bestimmt als "Spaßnachmittag" für den Hund klasse und ich kann auch absolut verstehen, wenn jemand sagt "mein Hund ist gesellig und wir treffen beim Spaziergang so wenig Hunde, da tut ihm das ab und zu gut", aber man muss sich halt klar darüber sein, dass der Lerneffekt gegen Null geht.

  • wir haben hier vor Ort eine verdammt geniale Welpenstunde und eine Welpenspielstunde wie sie wohl normal ist. Ohne die Hunde zu kennen weiß man wo wer gewesen ist. Die aus der guten Stunde drehen nicht durch, können aufs Herrchen fokussiert überall vorbei geführt werden und die aus der Spielstunde ... naja grobmotorische ignorante Trampel beschreibt es wohl am besten.


    In der guten Stunden wird sehr viel Ruhe vermittelt max 5 Hunde, rumsitzen auch wenn sich andere Bewegen, selbst kleine Aufgaben bewältigen und wenn es passt auch mal ein paar Minuten Spiel mit einem Hund der eben auch dazu passt. Mittendrinnen ein fähiger Althund. Ein mitgebrachtes Sitzkissen für den Rasen ist da immer Pflicht.


    In der Gruselstunde heißt es als erstes Leinen ab und los, irgendwann versuchen sie Gehorsamsübungen und dann wieder Leinen ab.

  • Die aus der guten Stunde drehen nicht durch, können aufs Herrchen fokussiert überall vorbei geführt werden

    Ich war mit beiden in der Welpenstunde und wir haben viele Übungen gemacht, die das zitierte als Ziel hatten. Eben welpengerecht, auch mit Spielpausen, aber der Fokus lag ganz klar darauf, dass die Hundekinder etwas lernen.
    Ich bin ehrlich gesagt sehr gern dort hingegangen und viele der Übungssituationen, die die Trainerin arrangierte, hätte ich privat gar nicht konstruieren können. Allein die Anwesenheit der anderen Hunde und die Möglichkeit, etwas unter dosierter Ablenkung zu machen, fand ich Gold wert.
    Allgemein fand ich die Atmosphäre nett und meinen Köterchen hatten Spaß.

  • Mit Theo war ich damals in so einer bekloppten Welpenspielgruppe, weil ich es einfach nicht besser wusste.
    Rausbekommen habe ich einen Hund, der eben auch lange Zeit der Meinung war, andere Hunde sind gleich Spielparty.
    Mittlerweile haben wir es einigermaßen in den Griff bekommen und ich will das auf keinen Fall ein zweites Mal :ugly:
    Ich werde mir die Welpenstunde mal anschauen, ohne Hund ist das ja eh immer leichter

  • Ich glaube, da kommt es auch sehr auf den Charakter des Hundes an.
    Frodo war schon immer sehr auf mich fokussiert. Als Welpe wohl eher sogar zu viel xD
    Es hat ihm gut getan, dass er auch mal ausgelassen toben konnte und dabei auch mal vergessen hat ständig zwischendurch zu mir zu laufen.


    Gar kein Spiel in der Welpenstunde hätte ich für ihn zB nicht gut gefunden. Das hätten wir in der Hundeschule mangels passender Welpen ja so gehabt.


    Da fällt mir ein, wir waren etwas später auch noch in einer anderen Hundeschule. Dort wurden die Hunde nur zu zweit und kontrolliert zusammen gelassen, aber auch dort waren keine passenden Spielkameraden für Frodo dabei. Die waren alle viel zu grob und ungelenk.


    Wahrscheinlich war es auch einfach Glück, dass es im Verein mit den anderen beiden Welpen so gut harmoniert hat. Er findet Shelties und Französische Bulldoggen heute noch ganz toll :lol:

  • hier waren beide Hunde in einer Welpenstunde und auch beide in der gleichen, weil ich da einfach zufrieden war.
    Es wurden immer kleine Übungen gemacht, aber nicht Fußarbeit und so, sondern mal über ne Raschelplane laufen oder über andere 'ungewöhnliche' Untergründe.
    Ziel eben darauf, dass das Vertrauen zwischen Welpe und Mensch wächst und Welpe lernt, den Fokus auf seinen Mensch zu legen. Gespielt mit dem Mensch wurde immer wieder zwischendurch.
    Freilauf der Welpen gab es nur zum Schluss und nur wenige Minuten. Und dabei wurde auch drauf geachtet, dass von Größe und Temperament passende Hunde zusammen kommen.






    meine beiden wohnen ja jetzt seit über einem halben Jahr zusammen und ich habe in den letzten Wochen immer mehr das Gefühl, dass sie so richtig zusammen wachsen. :herzen1:



    so sind wir am Wochenende aufgewacht


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    so sieht die Fütterung aktuell aus


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    und das Beste war am Sonntag. Wir waren auf einer Kommunion eingeladen, haben deswegen bei meinen Schwiegereltern das Wochenende verbracht. Während der Kommunion waren beide Hunde im Haus meiner Schwiegereltern allein. Ich hatte für beide ne große Kopfhautstange besorgt und sie ihnen zum Kauen überlassen, als wir weg waren.
    Sie hatten schon mehrmals Kaukram im Garten, wo ich auch nicht daneben stehe. War nie ein Problem. Wobei Mia immer schon mal versucht hat, Ares das Zeug zu klauen. :roll:
    Aber als wir diesmal heim kamen, war noch ne halbe Kaustange übrig. Ares hat es anscheinend nicht geschafft oder die Lust dran verloren, keine Ahnung und Mia hat nicht versucht, es sich unter den Nagel zu reißen. :D

  • Ich bin mit Aras in einer wirklich tollen Welpenstunde. Es sind in unserer Gruppe max. 6 - 7 Hunde, beim spielen wird sehr darauf geachtet, dass sich alle Welpen wohl fühlen, das unangenehme Situationen direkt aufgelöst werden und die Hunde lernen natürlich auch spielerisch dabei.
    Kommt aber auf alle Fälle auf die Hundeschule an.

  • Es kommt doch auch einfach sehr darauf an, was man möchte.
    Ich wäre z.B. eher in eine Welpenstunde gegangen, wo nicht mit den Hunden geübt wird / kein Trainer irgendwelche Übungen anleitet, sondern die Hunde halt einfach spielen.


    Mir erschließt sich aber auch einfach der SInn dahinter nicht - ganz ohne das irgendwie verurteilen zu wollen oder Welpenspielstunden allgemein als schlecht darstellen zu wollen.

  • Die Beobachtung kann ich hier auch ganz häufig machen und ich find's echt schade.
    Ich wäre mir nur nicht so sicher, was da Ursache und was Wirkung ist. Die Welpenstunden der Vereine und Hundeschulen hier im Umkreis sind echt gut gefüllt - werden durchgängig ganzjährig angeboten; wenn ich "bei uns" auf dem Platz vorbeischaue, weil danach das RO-Training ist, ist in der Welpenstunde richtig Trubel, usw.


    Aber trotzdem treffe ich wirklich viele Hunde, die bei Sichtung eines anderen Hundes völlig 'drüber' sind, regelrecht ausflippen und quasi kein hündisches "Nein" akzeptieren. Ich frag mich da schon, wie viel von solchem Verhalten erlernt ist, weil die Besitzer es ev. unabsichtlich etwas zu gut gemeint haben und den Hund in den ersten Wochen und Monaten regelmäßig zur Welpenstunde gebracht haben und er da gelernt hat "andere Hunde = Mordsparty". Kommt dann noch dazu, dass in solchen Welpenstunden die Hunde häufig alle gleich alt sind und da ein "vernünftiger Althund, der auch mal Nein sagt" ganz, ganz häufig fehlt, dann wundert's mich nicht, dass die Welpen da die Feinheiten der Kommunikation nicht lernen. Von wem sollten sie denn auch?


    Insofern: vielleicht wohne ich einfach ungünstig, aber ich hab' echt noch keine einzige Welpenstunde gesehen, die mir wirklich zugesagt hätte. Selbst bei denen, wo der anwesende Trainer wegen Überforderung, Mobbing, etc. aufpasst, findet fast ausschließlich Spiel zwischen Gleichaltrigen auf eingezäuntem Gelände statt. Das ist bestimmt als "Spaßnachmittag" für den Hund klasse und ich kann auch absolut verstehen, wenn jemand sagt "mein Hund ist gesellig und wir treffen beim Spaziergang so wenig Hunde, da tut ihm das ab und zu gut", aber man muss sich halt klar darüber sein, dass der Lerneffekt gegen Null geht.

    Ich bin ganz bei dir! Darum bin ich auch nur ein Freund von wirklich guten Welpenstunden, wo durchaus auch ein souveräner erwachsener Hund dabei sein kann/sollte. Ich bin auch der Meinung, um hündisch zu lernen, muss der Hund halt auch die Eskalationsstufen kennen lernen. Was nutzt im Sinne des Lernens eine Verwarnung, wenn diese missachtet wird und dennoch Folgen los bleibt?


    Du sprichst aber noch ein anderes, meiner Meinung nach ganz, ganz wichtiges Thema an. Viele "modern" erzogenen Hund lernen "Aushalten" nicht mehr und das, finde ich, gehört zu einer guten Welpenstunde dazu!


    Liebe Grüße
    Bea

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