verschärftes Leinenzwanggesetz in Berlin

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    Übrigens, wenn der Führerschein so gestaltet ist, wie ich es gelesen habe, dann ist er deutlich schwerer als das Niedersachsending.
    Das finde ich z.B. ein ziemliche dickes Ding: Die zu unterbrechende Handlung wird durch Futter oder Spielzeug provoziert. Im Bedarfsfall kann der Richter eine andere Ablenkung herbeiführen. Auf Signal des Halters muß der Hund die von ihm begonnene Handlung sofort abbrechen. (In Stufe 2 wird dieselbe Übung ohne Leine durchgeführt.) Das kann ich nicht mal übern, denn meine Maus kennt jeden der mir helfen würde und wenn die Person etwas anbietet und ich mit NEIN dazwischen gehe habe ich am Ende einen völlig verstörten Hund.

    :D Wir üben das seit ein paar Wochen und mein Hund ist bestimmt nicht verstörter als vorher. Ich gehe auch nicht mit einem Nein dazwischen sondern sage freundlich mein Abbruchsignal.


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    Und tatsächlich rennt sie Skateboardern hinterher. Sie ist abrufbar aber gekläfft wird erstmal. Wie soll ich das denn üben??

    Das kann und sollte man mMn üben :shocked:


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    Last but not least: Weitere Situationen, die in Prüfungsteil B) geprüft werden, sind:
    Halter geht mit angeleintem Hund, Kinder kommen und wollen den Hund streicheln.
    Eine Fremdperson geht direkt auf den Hund zu und versucht, freundlich-aufdringlich Körperkontakt zum Hund aufzunehmen.

    Mein Hund muss sich nicht bedrängen lassen, denn ich verhindere so was. :aufsmaul: Mittlerweile lasse ich auch keine Kinder mehr auf das Gesicht meiner Maus patschen. Die ist ein Lebewesen, kein Spielzeug.
    Der Test ist echt ein Unding.
    Quelle: http://www.bhv-net.de/hundefue…tischer-teil.html?start=2


    Es gibt hier im Forum einen Thread zum Hundeführerschein in Berlin. Ich glaube, da stand drin, dass man das einfach unterbinden darf, so wie man es im eben Alltag auch tut. Ich glaube, Estandia hatte das geschrieben, die könntest du da bestimmt fragen.

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    Oh, doch doch....ohne Leine an der Straße ist chic.


    Wie kommst Du denn darauf - lebst Du in Berlin? :???:
    Das empfinde ich doch wieder als polemisch...
    Entsprechend "wirkende" HH haben hier ihre grossen und kleinen Hunde eher an der Leine, ausgestattet mit dem ganzen tühtüh drumherum.


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    Hätten die Hundehalter allgemein schon die ganzen Jahre mehr Eigenverantwortung, Toleranz gegenüber anderen und Solidarität gezeigt, wären solche Reglementierungen nie Gesprächsthema geworden.


    Es geht ja nicht nur um die HH alleine, sondern um den toleranten Umgang zwischen HH und Nicht-HH.
    Ich lebe seit 35 Jahren in Berlin und in den letzten Jahren sehe ich immer mehr HH hier in der Stadt - die Zahl der Hunde pro Einwohner steigt.
    Dadurch entstehen eben auch mehr Probleme im Zusammenleben - der Raum wird für jeden kleiner, die Hundebegegnungen häufiger, die Infrastruktur durch zunehmende Bebauung immer enger und die Anpassungsleistungen auf beiden Seiten anspruchsvoller.
    Es ist ein Lernprozess und eine wachsende Anpassungsleistung für beide Seiten - und der dauert eben seine Zeit.


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    (Achtung OT-rant: Meine Güte, diese Großstadteltern. Ich werde echt nie die Frau vergessen, die ihr Kleinkind panisch hochgerissne hat als wir mit zwei 4 Monate alten Welpen (Jacki und Pudelmix) in ihre Richtung liefen. (Und, nein, das war keine Türkin. Da gibt's ja immerhin noch einen kulturellen Grund mit langer Tradition für die Angst vor Hunden)
    Wir standen echt nur so :lookwrong: da


    Nun ja - auf uns Hundebesitzer mag das albern und überzogen wirken.
    Aber es gibt nun mal Menschen, die keine Beziehung zu Hunden haben oder gar eine Hundephobie - ersteres ist m. E. schade, zweiteres wirklich schlimm - und das respektiere ich.
    Auch ich würde mir wünschen, das hier mehr Kommunikation und Annäherung stattfindet, gerade bei Kindern.
    Hier sind gefühlte zehn Kitas in der unmittelbaren Umgebung und entsprechend viele Kinder unterwegs.
    Sobald ich diese sehe, nehme ich meine (uneingeschränkt kinderliebende) Hündin ran und warte, bis die Gruppe vorbei ist.
    Das ist für mich selbstverständlich, ich freue mich aber umso mehr, wenn einzelne Kinder dann zu uns kommen und fragen, ob sie Rosa streicheln dürfen.


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    Tatsächlich ist hier - außer im Sommer - gar nicht so schlecht mit Hund. Es gibt jede Menge Spielkumpel für die Wuffs und interessante Hundehalter mit denen man sich unterhalten kann. Die meisten Hunde sind gut sozialisiert und wenn es mal nen Zusammenstoss gibt, bleiben die meisten Besitzer relativ cool. Alles sehr angenehm. (bis auf die Hundekacke und die verdammten Löcher überall)


    Danke, jetzt habe ich wieder das Gefühl, im richtigen Berlin zu wohnen... :smile:


    Mit den Stadtbezirken und den verschärften Problemen hast Du sicherlich recht.
    Ich arbeite tagsüber (mit Hund) in Reinickendorf und das ist sicherlich nicht so "leichte" Kost wie Charlottenburg - übrigends der Stadtteil Berlins mit den meisten Hunden pro Einwohner.
    Auch dort fühle ich mich mit Hund akzeptiert und habe selten Probleme.


    Berlin hat beileibe keinen "Heiligenschein"... (oder vielleicht doch einen kleinen grossen... :D )
    Aber ich hoffe doch, dass es auch bei diesem Unterfangen seinem Ruf gerecht wird.
    Tolerant, vielseitig, aufgeklärt und - frei nach dem ollen Friedrich:
    "Jedem Tierchen sein Pläsierchen" :smile:

  • Huhu lilymarlen,



    Ich lebe seit fast zwei Jahren nicht mehr in Berlin (zwischenzeitlich doch mal wieder), ich komme aber daher und habe meine ersten zwanzig Jahre da gelebt....;)


    Natürlich ist das überspitzt, natürlich gibt es vernunftsbegabte Wesen, die ihre unerzogenen Hunde an der Str. einfach an der Leine lassen, natürlich auch Hunde, die an der Str. sehr sicher laufen.


    In manchen Bezirken ist es mehr, in anderen weniger. Logisch.


    Ich kanns halt nicht ab, da ich diverse Hunde kenne, die in Ausnahmefällen dann doch über die Hauptstr. rennen, auf andere Hunde wiederum motzig zuspringen, welche dann wiederum Schiss bekommen und kopflos wegspringen (ja wohin wohl).
    Ja, ich kenne auch Hunde, die da nicht so viel Glück bei hatten.


    Ich habe genau neben Prenzlauer Berg gewöhnt, war dementsprechend oft da. Ich habe gesehen, dass da bei weitem nicht alles was frei läuft auch frei laufen sollte. War in meinem Bezirk nicht anders, betraf da nur eher alte Damen.
    Meine Schwester ist Trainerin, die bekommt ernsthaft Anfragen, ob sie dem Hund beibringen kann, leinenlos an der Str. zu laufen.


    Polemisch? Mag sein. Aber so ein Unfall ist halt auch schnell mal passiert.

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    Ich kanns halt nicht ab, da ich diverse Hunde kenne, die in Ausnahmefällen dann doch über die Hauptstr. rennen, auf andere Hunde wiederum motzig zuspringen, welche dann wiederum Schiss bekommen und kopflos wegspringen (ja wohin wohl).
    Ja, ich kenne auch Hunde, die da nicht so viel Glück bei hatten.


    Ich verstehe Dich.
    Ja, die Fälle gibt es - sie sind GSD nicht die Regel. :smile:


    Rosa läuft zu 95% offline.
    Ich behalte sie immer im Auge und versuche, mich so vorrausschauend wie möglich zu verhalten.
    Es hat fast vier Jahre Training gedauert, bis ich das Vertrauen in sie aufgebaut habe.
    Und ja - 100% sicher kann auch ich nieniemals sein.
    Aber ich möchte ihr diese Freiheit nicht nehmen.


    Dieses Restrisiko muss aber jeder für sich und seinen Hund entscheiden.



  • Und das finde ich halt irgendwie schwierig. Klar, muss das jeder selbst wissen. Aber ich habe oft den Eindruck, dass viele gar nicht sehen, was da mit dran hängt. Ein über die Straße rennender Hund is halt auch eine Gefahr für die anderen auf der Straße. Da gehen einige halt sehr großzügig mit der Prozentzahl um, wie sicher sie sich mit ihren Hunden sind ;)


    Und wenn ich dann halt sehe, wie schlecht einige Hunde schon auf der Wiese abrufbar sind...da frag ich mich dann schon, wie die ihre Hunde wirklich sicher auf der Straße stoppen wollen. Da kommt's halt auch mal auf zwei Schritte an ;)


    Egal, ich denke, wir sind uns einig.


    Gesendet von meinem HTC One mit Tapatalk 2

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    Hätten die Hundehalter allgemein schon die ganzen Jahre mehr Eigenverantwortung, Toleranz gegenüber anderen und Solidarität gezeigt, wären solche Reglementierungen nie Gesprächsthema geworden.



    DIE Hundehalter gibt es aber nicht. Mein Eindruck und der vieler anderer ist, dass die meisten Hundehalter sich vernünftig verhalten. Die Unvernünftigen werden auch in Zukunft keine angenehmeren Zeitgenossen werden.
    Das ist der Punkt, der mich stört. Ich achte darauf, dass ich mich und meine Hunde sich so verhalten, dass sich niemand belästigt fühlt. Wenn sich jemand durch die pure Anwesenheit eines Hundes gestört fühlt, kann ich allerdings auch nichts machen.
    Ich möchte dann aber bitteschön auch unbescholten mit meinen Hunden spazierengehen.


    Ich verstehe diesen Hundeführerschein auch nicht - wenn jemand das machen will, O.K. Mein Ding ist es nicht. Meine Hunde dürfen die Straße nicht ohne OK betreten, müssen anhalten, wenn ich halt sage und kommen, wenn ich hier sage. Sie dürfen nichts von der Straße fressen und niemanden belästigen, weder Menschen noch andere Hunde (machen sie auch von selbst nicht).
    Bei Resa klappt Ersteres aus verschiedenen Gründen nicht immer, deshalb ist sie in der Stadt meist an der Leine.


    Sitz, Platz, bei Fuß etc. können sie nicht und das will ich ihnen auch nicht beibringen. Ganz zu schweigen von den oben beschrieben Anforderungen. :hust:


    Irgendwo habe ich gehört (ich glaube, im Inforadio), dass im Gespräch sei, dass man sich auch bei Tierärzten so eine Leinenbefreiung/Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen lassen können soll. Das fänd ich prima. Wird aber vermutlich nicht dazu kommen.

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    Das kann und sollte man mMn üben :shocked:


    Na ja, ich rufe sie ab, wenn sie Anstalten macht hinter einem Skateboard herzulaufen. Es passiert halt nur extrem selten, dass uns ein Skateboard überholt.
    Die Sache ist, dass meine Kröte definitiv die Tendenz hat hinter bestimmten Dingen kläffend hinterher zu laufen. rennende Kinder, Skateboarder und manchmal auch Menschen, die keine Jogger sind aber anfangen zu laufen. Cih kriege sie immer sofort abgerufen und mittlerweile schaffe ich es auch schon oft sie abzuhalten bevor sie loslegt, aber mir ist nicht ganz klar, wie ich den Impuls das zu tun unterbinden soll. Es liegt halt bis zu einem gewissen Grad in ihrer Natur.
    Sie bellt auch manchmal Dinge an, die ihr unheimlich sind, besonders nachts. Und Männer, die irgendwo in Büschen stehen, um zu pinkeln werden immer angekläfft. Das unterbinde ich normalerweise auch nicht, denn ich finde die Nutzung des Parks als öffentliches Klo auch ärgerlich.


    Ich habe halt das Gefühl, der Führerschein verlangt einen in allen Lebenslagen gechillten Hund, dem alles total wumpe ist. Aber mein Hund ist einfach nicht der gechillte Typ und wird sie auch nie werden. (Ok, in 10 jahren vielleicht)

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    DIE Hundehalter gibt es aber nicht. Mein Eindruck und der vieler anderer ist, dass die meisten Hundehalter sich vernünftig verhalten. Die Unvernünftigen werden auch in Zukunft keine angenehmeren Zeitgenossen werden.
    Das ist der Punkt, der mich stört. Ich achte darauf, dass ich mich und meine Hunde sich so verhalten, dass sich niemand belästigt fühlt. Wenn sich jemand durch die pure Anwesenheit eines Hundes gestört fühlt, kann ich allerdings auch nichts machen.
    Ich möchte dann aber bitteschön auch unbescholten mit meinen Hunden spazierengehen.


    ^ Genau das!!
    Meine Güte, mein Hund ist echt nicht gross - aber die Blicke, die mir manchmal zugeworfen werden, wenn wir in der U-Bahn sind.... :hilfe:

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    Im Vergleich zu Kreuzberg/Neukölln ist Charlottenburg oder Zehlendorf eine andere Welt.


    Wie wahr. Auslaufgebiete gibt es aber auch in Kreuzkölln (auch wenn es nicht alles offizielle Auslaufgebiete sind): Da wäre die Hasenheide, der Görlitzer Park, der Treptower Park und das riesige Flughafenfeld, auf dem zumindest frühmorgens bei Regenwetter keine Kinder, Drachenflieger, Radfahrer und sonstige Stressfaktoren unterwegs sind. Ein Stück weiter hast du den Schöneberger Park und den Viktoriapark, wo die Hunde am Wasserfall planschen, wenn das Ordnungsamt nicht zusieht. ;-) Leider ist der Park gerade im Sommer voller Touristen, die Fotos von Hunden machen wollen. Gibt ja auch sonst nichts Interessantes in der Stadt. ;-)
    Die Drogendealer hängen zwar auch überall herum, aber die stören weniger als Radfahrer, Ballspieler und Drachenflieger oder Leute, die ihre Essensreste und Müll bergeweise herumliegen lassen. Es ist wirklich ein Witz, dass sich in Berlin jemand über Hundehaufen aufregt. Die fallen doch in all dem Müll gar nicht auf. Jeder wirft hier seinen Sperrmüll und Elektroschrott auf die Straße (und das nicht nur in Kreuzberg/Neukölln). "Der Alltag der vom Balkon fliegenden Mülltüten", wie es Bürgermeister Buschkowsky nennt, sieht so aus, dass du dich erstmal an kaputten Kühlschränken, Waschmaschinen, zerbrochenem Geschirr, Spiegeln, Schränken und geplatzten Müllsäcken vorbeidrücken darfst, bevor du überhaupt an eine Bushaltestelle gelangst. Ganz zu schweigen von den Leuten, die im Müll nach Essen suchen.
    Autos und Motorräder fahren und parken auf Gehwegen - warum auch nicht, die Wege sind ja eh schon voller Radfahrer, da dürfen auch die Kraftfahrzeuge nicht fehlen ... und ausgerechnet Hunde sollen ein Problem sein?
    Ich meine, sie dienen dem Senat nur als Ablenkung von den wirklichen Problemen u.a. sozialpolitischer Art (die nicht nur Berlin betreffen). Purer Aktionismus also.

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    Also ich wohne jetzt nicht in Kreuzberg, aber bis dahin hab ichs nicht weit, und hier laufen überwiegend "freie" Hunde. Wenn ich hier am Tag 50 Hunde treffe sind mind. 25 davon ohne leine unterwegs auf straßen,


    Wieso nur in Kreuzberg. Eigentlich laufen die meisten Hunde ohne Leine und das ist auch gut so. Gibt viel weniger Stress. Zwei sich an der Leine anpöbelnde Hunde werden ja meist sofort ruhig, wenn man sie losmacht. Ich finde Leinenfreaks eigentlich immer nervig. Vor allem bei Kleinhunden, die wie verrückt pöbeln und provozieren, sobald sie einen anderen Hund sehen, der Halter sie dann am Halsband hochzieht und auf den Arm nimmt und dann noch selbst pöbelt, weil ein friedlicher Großhund es gewagt hat, sich den kleinen Furien zu nähern.
    Konstantes Anleinen finde ich nur sinnvoll, wenn der Hund krank oder läufig ist oder überhaupt nicht hört.
    Durch Leinenzwang fällt der Anreiz, seine Hunde zu erziehen, für manche vermutlich vollends weg. Das sieht man ja jetzt schon bei vielen schlecht erzogenen Zwerghunden: Ist einfacher, eine Flexleine dranzumachen, als dem Hund was beizubringen.

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    ch selbst habe kein Problem damit, mir die Dinger zu kaufen, aber vielleicht würde das den einen oder anderen Hundehalter animieren, die auch zu benutzen.
    Ausreichend Mülleimer müssen da sein, das ist klar!


    Ja, aber das sind sie nicht. Ich räume "meine" Haufen trotzdem weg. Schon aus Prinzip. Aber es wird einem wirklich extrem schwer gemacht, sich nicht an die allgemeine Unordnung anzupassen.

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    Hier gibt es übrigens überall Mülltonnen - wirklich an jeder Kreuzung


    An jeder großen Kreuzung einen winzigen orangefarbenen Kasten. Und wenn du Pech hast, ist er überfüllt oder die Klappe ist von irgendwelchen Jugendlichen Randalierern demoliert worden, so dass der gesamte Inhalt auf dem Boden liegt. Da kannst du dann ein paar Straßenzüge mit dem Beutel in der Hand rumlaufen. Nimm durchsichtige und schwing sie fröhlich durch die Luft, dann hast du wenigstens den Weg für dich allein. ;-)

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