PTBS Assistenzhund - Regeln, Gesetze, Prüfung?

  • Hallo.


    Ich habe damals (vor ca. einem Jahr) meine Hündin mit der Absicht geholt, sie als Assistenzhund auszubilden. Jetzt nach diesem Jahr und erfolgreichem Gehorsamkeitstraining, würde ich gerne so langsam anfangen sie speziell als PTBS Assistenzhund auszubilden.


    Ich habe bisher zwei Organisationen kontaktiert. Eine Organisation macht eine "Online Eignung" (schicken mir einen Bogen zu, den ich selber ausfülle). Dies hat mich ziemlich abgeschreckt, obwohl ich schon viel, viel gutes über die Organisation gehört habe. Vielleicht ist es doch noch ein Versuch wert, ich weiß es nicht.
    Die zweite Organisation hatte meine Infos an eine lokale Trainerin weitergeleitet. Das ist jetzt schon zwei Wochen her, noch Mal angerufen, nichts. Es ist sehr nervig.


    Nun, ich weiß diese Organisationen bieten beide die Methode Selbstausbildung an. Ich habe schon lange damit angefangen. Ich bin mir auch recht sicher, das alleine auf die Reihe zu kriegen.


    Die Frage ist nur - kann ich sie ohne eine Organisation ausbilden? Kann ich sie alleine ausbilden und dann zu einem, sagen wir, BHV Assistenzhundteamprüfer gehen? Ich möchte schon was in der Hand haben dass sie geprüft ist.
    Muss ich einen Nachweis mit mir tragen dass ich krank bin und vom Hund profitiere? Dies ist kein Problem - ich hab solch ein Schreiben. Es wäre nur angenehmer wenn die Leute nicht hinterfragen weshalb ich meinen Hund brauche.


    Ich danke schonmal alle die mir Infos geben können. Links zu Infoseiten sind auch sehr willkommen.

  • Hallo,


    davon habe ich noch nie etwas gehört - finde es aber sehr interessant.
    Ich bin bereits seit 1999 in der Notfallseelsorge und Krisenintervention aktiv und interessiere mich sehr für diese Tätigkeit. Beim Deutschen Roten Kreuz bin ich auch in der Ausbildung der Einsatzkräfte aktiv.
    Würdest Du mir evtl. etwas mehr dazu erzählen, unter anderem würde mich interessieren, welche Voraussetzungen es bedarf - einmal von Seiten des Hundes und des Menschens, wie die Ausbildung abläuft und bei welchen Organisationen man diese absolvieren kann.
    Sorry - das sind sehr viele Fragen - ich weiß, aber es interessiert mich wirklich sehr!


    Vielen Dank und viele Grüße
    Bärbel

  • So gehts mir auch.


    Ich denke, dass da nur wenig Hunde 100% geeignet sind, und 95 % ist bestimmt zu wenig :???:


    Bin auf mehr gespannt.

  • Ja, ich erzähle dir sehr gerne was dazu!


    Also, ein Mensch mit einer Behinderung wegen einer Krankheit kann, wenn er möchte, die Hilfe eines Hundes in Anspruch nehmen. Diese Assistenzhund-Mensch Konstellation nennt man in der Regel Teams. Dies gilt für mehrere Krankheiten, ich werde mich aber auf PTBS (posttraumatische Belastungsstörung) beschränken. Die Person muss, weitestgehend schwerstbehindert wegen der Krankheit sein oder nicht dazu in der Lage sein, sein Leben normal zu führen. Normalerweise attestiert ein Facharzt (in diesem Fall Psychiater) dass der Patient vom Hund profitiert.


    In meinem Fall ist es so, dass ich ohne Medikamente im Alltag nicht funktioniere. Diese Medikamente haben allerdings mehrere schwere neurologische langzeit Folgen. Ich möchte von diesen Medikamenten runter. Nach langer Unterhaltung mit meinem Arzt, war es klar dass der Hund mir das meiste gibt.
    Ich bin also auf die Suche nach einem geeignetem Welpen. Micro war ein sehr ruhiger Welpe. Mit der Zeit stellte sich heraus dass sie ein Schäferhund (vermutlich Mischling) ist. Ihr Arbeitsdrang ist sehr groß. Das sind die perfekten Bedingungen für einen Assistenzhund. Meines Erachtens ist es bei einem psychiatrischen Assistenzhund das Beste wenn der Hund im Welpenalter schon bei seinem Teampartner ist. So kann der Hund die richtige Bindung zu seinem Partner aufbauen und lernt ihn in- und auswendig kennen.
    Bei uns ist es so, dass Micro instinktiv schon richtig reagiert wenn ich eines meiner Probleme habe. Beispielsweise eine Panikattacke - Micro kommt direkt zu mir und leckt mir zur Beruhigung die Hände oder Arme. Wenn ich dissoziiere, da drückt sie sich in meine Seite. Sie bleibt dabei aber sehr ruhig - wird selbst nicht aufgedreht oder quirlig.


    Die Ausbildung läuft bei uns etwas anders ab wie bspw. bei einem Blindenhund. Ich bilde sie vollkommen selbst aus. (Zum Glück habe ich ein paar Kontakte die mir weiterhelfen, falls ich hängen bleibe...) Es gibt allerdings auch Organisationen, in denen der Hund in Mitarbeit eines Trainers ausgebildet wird. Allerdings, wie schon gesagt, melden sich die Trainer nicht bei mir.
    Ich verstärke Micros Verhalten wenn sie mich leckt. Sie kriegt auch ein 'Blockier'kommando beigebracht, dass sie sich zwischen mir und andere Menschen stellt. Diese Deep Pressure Therapy (in die Seite drücken) wird auch verstärkt.
    Ich werde meine Prüfung mir ihr beim BHV absolvieren. Alles dazu kannst du hier: http://www.bhv-net.de/assisten…ung/pruefungsordnung.html lesen.


    Es gibt allerdings noch das Assistenzhunde-Zentrum - http://www.assistenzhunde-zentrum.de/
    Und Vista Dogs - http://www.vistadogs.de/ die ebenfalls PTBS Hunde ausbilden.


    Wenn Fragen noch offen sind, nur zu!! :)

  • Puh, ich war langsam! Hab ein Roman getippt und hatte alles nach Bärbel erst nach meinem Roman gesehen. Hoffe ich hab soweit aber alles beantwortet. :D

  • Hallo!
    Ich finde es sehr interessant, ich wüßte nur gerne wie so eine Prüfung im einzelnen aussieht, da jeder seinen Hund selber ausbilden kann, wird sich er jeder andere Bedürfnisse und Prioritäten haben oder?
    Wie prüft man das?

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